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Dresdner Journal : 18.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189606185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-18
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 18.06.1896
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vei«,<»ret»: Für Tre-den vierteljährlich 2 Mart 50 Ps., bei den Kaiser- 4ich deittscheil Postanstalten vierteljährlich 3 Malt; außer halb de« Deutschen «eiche« Post- und Stempelzuschlag. Einzelne Nummern: 1» Ps. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends. Fernspr-Anschluß: Nr lLSö. Ankünvi«nugagehübren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Ps. Unter „Eingesandt" die Zeile so Ps Bei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag Herausgeber: Königliche Expedition deS Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr 2». Fernspr Anschluß: Nr. 129."). 139.Donnerstag, den 18. Juni, abends. 8 896. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergrädiqst zu genehmigen geruht, daß die Bediensteten Er. König lichen Hoheit des Prinzen Georg, Herzogs zu Sachsen, der Leibjäger Hermann Winter und der Lakai Wilhelm Oelschlägel, die von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland ihnen verliehene goldene Medaille am Bande des St. Annen-Ordens annehmen und tragen. Se. König!. Hoheit der Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen, hat Sich gestern Nachmittag 4 Uhr 20 Min. nach dem Kyffhäuser begeben. Wekanntrnachung über den nächsten Amnahmetermin in die Loldatenknaben - Erziehungsanstalt zu Kleinstruppen. Die Soldatenknaben-Erziehungsanstalt zu Klein- struppeu nimmt Söhne gut gedienter Unteroffiziere und Soldaten der Königlich Sächsischen Armee im Anschlusse au den 8 jährigen Kursus der Volksschule bez nach erfolgter Konfirmation auf. Die Söhne solcher Väter, welche der Armee nicht angehört haben, finden bei der Aufnahme nur aus nahmsweise Berücksichtigung. Die Anmeldung für den nächsten Aufnahmetermin zu Ostern 1897 hat von jetzt ab beim Kriegs- Ministerium bis spätestens im Monat Dezember zu erfolgen und sind hierbei folgende Ausweise bei zubringen: die standesamtliche Geburtsurkunde des Knaben! b) das kirchliche Taufzeugniß oder eine Tauf" bescheinigung; c) ein ärztliches Zeuguiß über den Gesundheits zustand des Knaben mit Angabe über Körper größe und Brustumfang: <l) die Impfscheine, einschließlich über Wieder impfung: «) ein Schulzeugniß nach dem auf Seite 801/205 des Königlich Sächsischen Gesetz- und Verord nungsblattes vom Jahre 1874 enthaltenen Muster: 1) ein ortsbehördlicher Nachweis über die näheren Familien- und Vermögensverhältnisse der An gehörigen: g) bei bevormundeten Knaben die schriftliche Ein willigung der Obervormundschafts-Behörde: b) der Militärpaß und das Führungs-Attest des Vaters, wenn derselbe nicht mehr aktiv dient; i) die Heirathsurkunde der Eltern des Knaben und Ic) die Sterbeurkunde der Eltern bei Waisen. Bei dem außerordentlichen Andrange haben zu nächst nur solche Knaben Aussicht zur Aufnahme, welche bei guten Schulcensuren folgende Mindest maße besitzen: bei 13>4 Jahren 140 cm Körperlänge und 66 bis 71 cm Brustumfang, bei 14 Jahren 142 cm Körperlänge und 67 bis 73 cm Brustumfang, bei 14H Jahren 144 cm Körperlänge und 68 bis 74 cm Brustumfang. Die Zöglinge der Anstalt zu Kleinstruppen werden in der Regel nach einem Jahre in die Unteroffizier- Vorschule zu Marienberg überführt, aus letzterer nach 2 Jahren in die dortige Unteroffizierschule versetzt und aus dieser nach weiteren 2 Jahren in die Armee eingestellt. Die Unteroffizierfchüler gehören als solche bereits zu den Militärpersonen des Friedensstandes und wird die auf der Unteroffizierschule verbrachte Zeit vom erfüllten 17. Lebensjahre ab als aktive Militärdirnst- zeit gerechnet. Die Erziehung und Ausbildnng in der Anstalt zu Kleinstruppen, in der Unteroffiziervorschule und in der Unteroffizierschule zu Marienberg ist vollständig kostenfrei. Das Lehrziel in den Unterrichtsfächern bei diesen drei Militärschulen ist neuerdings wesentlich erweitert worden, um den Schülern dieser Anstalten noch mehr als bisher die Möglichkeit zu bieten, in höhere Unter offiziers und Beamten-Stelten aufzurücken Unteroffiziere, welche diese Schulen besucht haben, werden sich in der Regel bereits mit dem 29. bis 30. Lebensjahre im Besitze des CivilversorgungSscheürs befinden und hiermit außer einer Dienstprämie von 1000 Mark die Anwartschaft auf Erlangung einer auskömmlich besoldeten Bcamtenstelle des Staatsdienstes erwerben Tie vollständigen Aufnahme-Bestimmungen für die Anstalt zu Kleinstruppen können bei jedem Bezirks- Kommando bez. auch vom Kriegs-Ministerium ent nommen werden Alle Amtsblätter werden um weitere Bekanntgabe ersucht. Dresden, im Juni 1896. Kriegs-Ministerium. vou der Planitz. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Tieusle. Departement der Justiz. t PrSdizirungen Ber- liehen worden ist: len Referendaren beim LberlandeSgerichte Vr Oertel, beim Landgerichte Chemnitz vr Mühlmann und l)r. Mus hacke, beim Landgerichte Dresden Vr. Cor eins, vr. Haschke und Wahl, beim Landgerichte Freiberg Boigt, beim Landgerichte Leipzig Taube und Schlegel, berm Land gerichte Plauen Hillner und Klemm nach der Bestimmung unter V der Verordnung vom 2V. Februar 1867 der AmtSname .«vr'- r. Peamten-Ekak a) Inden Ruhestand sind.ver setzt worden: der Assessor beim Amtsgerichte Freiberg Kom- mission-rath Tenzler, die Sekretäre beim Landgerichte P auen Seifert, bei der StaatSanwaitschaft beim Landgerichte Dresden Schreiter, beim Amtsgerichte Döbeln Clans, der Akluar beim Amtsgerichte Dippoldiswalde Körner. b) Aus Ansuchen ist entlassen worden: der Assessor beim Landgerichte Leipzig charattrr sirter Landrichter Vr. Camerer c) Den Vorbereitungsdienst bei Justizbehörden haben ansgegeben: die Referendare beim Amtsgerichte Chemnitz Schlittgcn, beim Amtsgerichte Elsterberg Achilles, beim Amtsgerichte Glauchau Stockmann, beim Amtsgerichte Grimma Meyer, beim Amtsgerichte Leipzig Richter, beim Amtsgerichte Mügeln Vr. Obenaus. ri) Verstorben sind: der Assessor beim Amtsgerichte Leipzig vr Pabst am 11. Mai 1896, Ler Sekretär beim Sportelfiskalate Vater am 23. Mai I8S6, der Sekretär beim Landgerichte Dresden Junghanns am 26 Mai 1896, der Aktuar beim Amtsgerichte Bautz.n Lorenz am 30. Mai 1896. s) Zum Vorbereitungsdienste bei Justizbehörden sind zugelassen worden: die R fcrendare vr Wimmer beim Landgerichte Dresden, Böhmer und vr Würfel bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz. Jänichen bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden, vr. Weife bei der Staatsanwaltfchast beim Landgerichte Leipzig, Oehler bei der Staatsanwaltfchast beini Landgerichte Plauen t) Angestellt worden ist: der zeither probeweise a!S Diener verwendete Militär-Anwärter Bergmann als Diener beim LberlandeSgerichte 8) Besördert worden sind: die Aktuare beim Landgerichte Freiberg Baßler, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Fre berg Seltmann, beim Amtsgerichte Dübeln Schaffrath, beim Amtsgerichte Dresden Korb und Lade, beim Amts gerichte Grimma Lösche, beim Amtsgerichte Großenhain Wagner, beim Amtsgerichte Großschönau Paul, beim Anns gerichtc Herrnhut Fritzsche, beim Amtsgerichte Oschatz Arnold, beim Amtsgerichte Sebnitz Müller, beim Amtsgerichte Werdau Fritzsch zu Sekretären bei diesen Behörden, die Expedienten beim Amtsgerichte Dresden Otto, Nötlchke und Stolze, beim Amtegerichte Markneukirchen Dunger, bei der Gesangen anstalt zu Chemnitz Wille zu Aktuare» bei diesen Behörden h) Versetzt worden sind: der Assessor und Hülssrichter beim Amtsgerichte Schneeberg Weißbach in gleicher Stellung zum Amtsgerichte Zöblitz, die gleichzeitig zu Hülssrichtern er nannten Assessoren beim Landgerichte Chemnitz: Vr. Glauning zum Landgerichte Dresden, Vr Mushacke zum Amtsgericht Dr.Sden, vr Mühlmann zum Amtsgerichte Döhlen, beim Landgerichte Freiberg Boigt zum Amtsgerichte Frauenstein, beim Landgerichte Leipzig Taube zum Amtsgerichte Ehren friedersdorf, beim Landgerichte Plauen Hillner »um Amts gerichte Plauen, die Assessoren beim OberlandeSgerichte vr Oertel zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden, beim Land gericht L ipzig Schlegel zur Staatsanwaltschaft beim Land gerichte Leipzig, die Referendare bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz Lindner und Parzer zum Land gerichie Chemnitz, bei der Siaatsanwaltfchaft beim Landgerichte Leipzig vr Jahn zum Landgerichte Leipzig, bei der Staats anwaltschaft beim Landgerichte Planen Schröter zuni Land gerichte Plauen, beim Amtsgcrichtc Burgstädt Meusel zum Amtsgerichte Mügeln, beim Amtsgerichte Chemnitz Dreßler zum Amtsgericht Oederan, beim Amtsgerichte Dresden: Bejsell zum Amtsgerichte Johanngeorgenstadt, von Brescius zum Amtsgerichte E.sterberg, Vr. Druck müllcr und May zum Amtsgerichte Grimma, beim Amtsgerichte Freiberg Ulbricht zum Amtsgerichte Glauchau, beim Amtsgerichte Groß schönau Lindner zum Amtsgerichte Zittau, b.im Amts gerichte Leipzig Kohlmann znm Amtsgerichte Burgstädt, beini Amtsgerichte Löbau Vr Herrmann zum Amtsgerichte Werdau, beim Amtsgerichte Meißen Vr. Simon zum Amts gerichte Burgstädt, beim Amtsgerichte Neustadt Vr. Schirmer zum Amtsgerichte Adorf, beim Amtsgerichte Zittau Franz znm Amtsgerichte Oschatz, beim Amtsgerichte Zschopau K üttn'er zum Amtsgerichte Tharandt; der Sekretär beim Amtsgerichte Werdau Gcrichtsschreiber Fritzsch zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden, die Aktuare beim Landgerichte Dresden Täschner zum Amtsgcr chte Elsterberg, bei der Staatsanwalt schaft beim Landgerichte Dresden Kühnel als GerichtSschrciber zum Landgerichte Plauen, beim Amtsgerichte Bautzen Fischer al- Üasscukontroleur zum Amtsgericht. Colditz, beim Amts gerichte Borna Hugo als Kassenkontroleur sowie Grund- und Hypothekenbuchführer zum Amtsgerichte Brand, beim Amts- gerichie Brand Kassenkontroleur sowie Grund- und Hypotheken- buchführer Wolf zum Amtsgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Colditz Günther zum Amtsgerichte Leipzig, beim Amtsgerichte Dresden Semig zum AmtSgerichle Bautzen, beim Amtsgerichte Freiberg Seifert zum Amtsgerichte Limbach, beim Amtsgerichte Lengenfeld Rendant Richter als kassenkontroleur zum Amts gerichte Döbeln, beim Amtsgerichte Limbach Flemming MS KaffenloMroleur zum Amtsgerichte Lengenfeld, die Expedienten bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz Bobe zum Amtsgerichte Borna, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden Jänichen zum Amtsgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Dippoldiswalde Krebs zum Amtsgerichte Freiberg, beim Amtsgerichte Dresden Anders zum Amts gerichte Dippoldiswalde, Gretschel zum Amtsgerichte Stolpen, beim Amtsgelich:e Eibenstock Illing zur Staatsanwaltschaft beimLandgerichie TreSden. beim Amtsgerichte Leipzig Döissel als Gerichtsschreibec zum Amtsgerichte Werdau, Graupner zum Amtsgerichte Dippoldiswalde, beim Amtsgerichte Stollberg Partzsch zum Amtsgerichte Hohenstein-Ernstthal, der Aufseher bei der Gesangenanstalt zu Dr.Sden Wachtmeister Enderjein unter Belastung deS Amtsnamms . Wachtmeister" als Tien.r zum Amtsgerichte Dresden, der Diener beim Amtsgerichte Dresden Irmer als Aufseher mit dem Amisnamen „Wacht meister" zur Gesangenanstalt zu Dresden ü Uebertragen worden ist: dem Sekretär beim Amts gerichte Döbeln Kastenlontroleur Tanneberger die Stelle des Rendanten bei dieser Behörde, den Aktuaren beim Land gerichte Dresden Müller die Stelle eines Berichtsschreibers bei dieser Behörde, beim Amtsgerichte Leipzig Windisch die Stelle eines Grund- und Hupothekenbuchführers bei die er Be Hörde, beim Amtsgerichte Lengenfeld Kassenkontroleur sowie Grund- und Hypothekenbuchführer Hesse anstatt der Stelle des KastenkontroleurS die Stelle des Rendanten bei dieser B.Hörde 3. Rechtsanwälte Abgang Verstorben ist der Rechts anwalt Ullrich in CH mintz Der Rechtsanwalt vr. Heink in Dresden hat seine Zulassung zur Rechtsanwaltschaft ans- .egeben 4. Zweite juristische Staatsprüfung: 14 bestanden, 3 zurückgewiesen in der Zeit vom 26. April bis 6 Juni 1896 Departement der Finanzen. Bei der Po st Verwaltung sind ernannt worden: Ernst Wilhelm Melzer und Johann Eduard Gerth, zeither Postassistenten, al- Lber-Postassistentcn im Bezirke der Kaiser!. Ober-Postdirection zu Leipzig Departement des Kultus und öffentlichen Unterrichts Erledigt und am i September neu zu besetzen: eine ständige Lehreistelle an der katholischen Bürgerschule zu Dresden. Kollator: das Apostolische Vikariat daselbst. Ter AnfangS- gehalt beträgt 1540 M, einschließlich 340 M. Wohnung-- entjchädigung Bewerbungen sind bis zum IS. Juli beim Kollator einzureichen; — die Kirchschulstelle zu Sacka Kollator: das König! Ministerium des Kultus und öffentlkhcn Unter richts Tas Einkommen beträgt außer freier Wohnung und den ge ctzlichen Alterszulagen 1000 M. vom Schuldienste, 668 Mark 52 Pf vom Kircheiidienste, 72 M. Entschädigung vom Foribiltungsichulunterrichle Der Frau des Lehrers werden für den weiblichen Handarbeitsunterricht 144 M. gewährt Ge suche mit den eejetzlichen Beilagen sind bis zum 1. Juli bei dem König!. Bezirksschnlinspcktor vr Gelbe in Großenhain einzureichen; — ständige Lehrerstelle in Bahra. Kollator: das König!. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unteirichts. »ehalt: Schulgehalt: 1000 M, persönliche Zulage. SOM, für Unterricht in der Fortbildungsschule: 72 M., freie Wohnung und Gartengennß Meldungen sind bis zum 4. Juli an den König! Bezirksschnlinspektor Schulrat Wangemann in Cölln a.E. einzusendru Zu besetzen: die 3 Lehrerstelle an der Kirchschule zu Bernsbach »ollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: außer freier Wohnung im Schulhause 1000 M. Jahresgehalt. Dazu treten 200 M persönliche Zulage bis zuni Eintritte der 2 Dienstaltciszulage. Bon da ab sollen wenigstens noch 100 M. persönliche Zulage gezahlt werden. Voraussichtlich wird dem 3. Lehrer auch eintretenden Falles das Honorar für Erteilung d s Turnunterrichtes von Ostern nächsten Jahre- ab zufallen. Vorschriftsmäßige Bewerbungen, denen vor allem die bis zur Gegenwart reichenden, vollständigen AmtSzeugniste beizusügcn sind, sind bis zum 1. Juli an die Expedition des Königl. Bezirksschulinspektors zu Schwarzenberg cinzusenden. Im «eschäftSberriche des evangelisch-lutherischen LaudeSconststoriums sind oder werden demnächst folgende Steven erledigt: das Pfarramt zu Rüsseina -Meißen) — Kl IX —. kollator: der Senior des Hochstifts Meißen, Ge Heimer Rath Prof,stör 0. Luthardt in Leipzig Hierüber ist zu besetzen das neubegründele Diaconat an der Johanniskirche in Plauen i B (Ephoralort) — Kl II (ft- —. Kollator: der Stadtratq in Plauen Dagegen wurden angestellt, bez befördert: Ernst Ludwig Besser, Pfarrer der rv.-luth Beamtengemeinde in Bodenbach, als Pfarrer zu Papstdorf mit Cunnersdorf (Pirna); Karl Wilhelm Gottfried Schöpsf, zweiter Anstalisgeistlicher in Zwickau, als Anstaltsgeistlicher in Sachsenburg (Chemnitz II , Walther Weichelt, Tiacoiius in Wilkau, alS Pfarrer daselbst (Zwickau : Walter Paul Böhm, Psarrvicar in Rautenkranz, als Diaconus in Wilkau (Zwickau; Franz Otto Glänzel, HUs-geiftlicher in GerSdorf, alS I. LanddiaconuS in Plauen und Pfarrer in Jößnitz (Plauen; Karl Rudolf CaSpari, II Anftaltsgeistlictcr in Sachsenburg, olS solcher in Zwickau lEphoralon); Johann Karl Christian Schulze, Diaconu- in Laustgk, als Pfarrer daselbst (Borna); Bruno Oswald Mark gras, Psarrvicar in WittgenSdors, als Hils-geiftlicher daselbst (Chemnitz II). nichtamtlicher Teil. Annrre und auswärtigt Politik in Österreich- Ungarn. Aus Wien wird uns unter dem 17. Juni ge schrieben: Man würde eine Übermaß von Bescheidenheit ver raten, wenn man sich darüber täuschen wollte, daß die gestrige Debatte der österreichischen Delegation ein überaus wenig anziehendes Bild darbot. Ein ein ziges Mal im Jahre ist den österreichischen Volks vertretern Gelegenheit geboten, ihre Anschauungen be züglich der internationalen Verhältnisse, ihre Wünsche hinsichtlich der Führung der Reich-Politik zum Ausdruck zu dringen Der große Tag, welcher diesen Kundgebungen reserviert ist, war gestern ge kommen, als das Plenum der alljährlich nur für wenige Wochen cinberufenen Delegation den Vor anschlag des auswärtigen Amtes durchzuberaten hatte. Und dieser große Tag wurde damit ausgefüllt, daß ein jungtschechischer Votksbcglücker die europäische Konstellation vom Standpunkte des tschechisch-deutschen Sprachcnkawpfes erörterte, daß ein Antisemit die anti magyarischen Tendenzen seiner Partei in schwung vollen Worten zur GeUui g brachte und daß ein Pole Luick und Wissenschaft Neue Romane und Novellen. (Schluß) Zu den besseren Romanen, denen cS ernst damit ist, ein Stück Leben zu sehen und zu spiegeln und die in dem Aus und Ab der menschlichen Schicksale den Accent nicht ausschließlich auf das „Ab" legen, gehört der Roman „Oberlehrer Gesenius" von Osterloh (Stuttgart, Leipzig, Deutsche Verlagsanstalt, 1896). Die Geschichte eines jungen Philologen, der in verhängnisvoll glückseliger Ferienstimmung sich in eine sehr schöne, seelisch vollkommen leere und nichtige Frau verliebt, sie, da sie Witwe ge worden ist, heiratet und nun den Widerspruch der Wahr heit mit der Phantasie, seiner Verhältnisse miHdcn Gewohn heiten seiner Gattin in schmerzlicher, lebenzerstörendcr Weise zu erfahren hat, bildet den Mittelpunkt des Romans. Albert Gesenius kommt leider in dem Maße zum Bewußt sein eines verfehlten Daseins, als sich seine Stieftochter, die anfänglich herbe und verschlossene Isabella Stevens, an den Geplagten und Enttäuschten herzlicher anschließt „Er wußte, daß eS nicht allein die äußeren Verhältnisse waren, die trennend zwischen ihm und seiner Frau standen. Wenn er ihr jetzt allen Reichtum und Glanz zu Füßen legen und ihr damit Glück und Frohsinn verschaffen könnte, er könnte sie nicht mehr lieben. Er kannte sie zu genau in ihrer ganzen Hohlheit und Gefühlsleere. Eine schöne Puppe! Schön ist sie und das ist alles Sie ist nicht mehr jung. Wenn auch die Schönheit dahin sein wird, dann hat sie nichts, gar nichts mehr. Und auch jetzt schon war er abgekühlt gegen diese Schönheit An Vieser vermochte er sich wohl für Augenblicke zu be rauschen, aber nachher überkam e» ihn wie da» wider ¬ wärtige Gesühl, ihre Liebe teuer, sehr teuer mit dem Glück seines Ledens erkauft zu haben " In dieser gefährlichen Stimmung läßt Gesenius die Neigung für feine Stieftochter Isa zur Leidenschaft cmporwachsen und sich von dieser bis zu einem Eingeständnis übermannen Und dies führt zur Katastrophe; im Rausch seiner neuen Stimmung gewinnt er den Mut sich von der eitlen und flachen Valerie zu trennen und kann, da Isabella natür lich mit ihrer Mutter aus dem Hause geht, und sich bald darauf mit Alberts Freunde, dem Philologen Orthmann, verlobt, zur Erkenntnis seines zweiten wie seines ersten Irrtums gelangen, fortan aber, von einem moralischen Druck befreit, in arbeitsamer Resignation wieder ein Da sein führen, wie es seiner Natur gemäß ist Tie Teil nähme wendet sich im letzten Teile deS Romans natur gemäß von dem Oberlehrer hinweg und dem Verhältnis Isabellas und Orthmanns zu, die sich zuerst in der Weise Beatrices und Benedikts begegnet sind, um nachmals immer tieferes Interesse aneinander zu fassen, sodaß Isa dein Archäologen gern zu den Ausgrabungen von Megalo polis folgt und ihm dort zwischen den Trümmern der Antike ein deutsches Heim bereitet. Nicht alle« in diesem Roman ist gleichmäßig lebendig und wahrscheinlich, aber da« Ganze interessiert, fesselt und hinterläßt den Eindruck, baß eine gereiste LebcnSanschauung und Lebensbeobachtung hinter der Erfindung und dem leichten Fluß der Erzählung steht — Ein neuer Novellenband von Rudolf Lindau (Berlin, F Fontane 1895) führt gleichfalls Erlebnisse und Ge stalten der Gegenwart ror Augen Die tragische Novelle „Schweigen", die kurze, aber vortreffliche Geschichte „Der Hamal" und die Resignationsnovelle „Ein ganze« Leben" heben sich gut von einander ab; die erste freilich ist eine der modernen Familiengeschichten, an denen kaum innerlich Anteil zu nehmen ist, weil un« die Gestalt und da» innere Leben der unglücklichen jungen Frau, deren Verschuldung die tragische Wendung berbeiführr, nicht näher gebracht wird. Wir erblicken sie gleichsam nur schattenhaft in der Erzählung des überlebenden Gatten, und in dieser erscheint alles, was er berichtet, die allmähliche Entfremdung des jungen WeibeS, der Argwohn seiner Familie gegen Susanna (der zur Überwachung durch einen der Privatgeheimpoli- zistcn führt, die zu den häßlichsten Errungenschaften der Neuzeit gehören), das Duell seines Bruders Richard mit dem unwürdigen Hausfreund, die entscheidende und er schütternde Unterredung mit der Mutter, nicht so hart und herb als die schweigende Verurteilung, die der tödlich ver letzte Gatte der todkranken Frau entgegensetzt Ter Held der Erzählung maßt sich hier allzusehr an, Vorsehung zu spielen, und die schließliche Verzeihung, die er der reuigen, ticfunglücklichen Susanna zu teil werden läßt, hat einen erkältenden Hauch von Selbstüberhebung Ein Prachtstück an Selbstironie ist der Roman „Im Malstrom" von S. PrzybyszowSki (Berlin, Verein für freies Schrifttum 1896), der den dritten Teil eines großen „Homo ^apiem;" betitelten EykluS bildet. Wenn man ihn liest faßt man unwillkürlich den Verdacht, daß es sich um eine wohlfeile Parodie auf die Übermenschen philosophie und die impotente Anmaßung, die ihre Größe im rasenden Wechsel der Stimmungen sucht, handle. Dieser Held Falk mit seinem Dreiviertelswahnwitz, der sich den letzten Menschen, den Menschen aus dem Aussterbe etat nennt, der im modernsten Plakatstil seine wilden Phantasien ausrast, der in seiner Seele wühlt, jeden Winkel seiner Seele durchstöbert, der erklärt, er werde ge hindert da» zu sein, was er sei, ein Schurke, ein Hallunke: „Ihr hindert mich daran, böse zu sein, ja groß im Bösen zu sein, zu schaffen durch das Böse Ich verachte Eure schaffende Güte, weil sie dock immer den Weg ins Böse nimmt Jo, jetzt fühle ich erst, wie verächtlich Euere Güte und Euere Liebe ist", der „kein Glück braucht, auf da« Glück spuckt!" der Janina „vielleicht liebt, weil sie so un gemein mager ist", der zum Resultat kommt: „Alles ist Blödsinn! Ich spucke auf das Alles, ich spucke auf den Übermenschen und aus Napoleon, ich spucke auf mich und da« ganze Leben" soll doch ernsthaft genommen werden Es ist „große Tragik" in dieser Geschichte: eine Frau, dir vor dem Gatten einem anderen gehört hat, dämonischer Haß des Mannes wider diesen anderen, Betrug an der Frau, Betrug an der neuen Ge liebten, Himmelhochjauchzen in wilder Selbstüberhebung, Todesbetrübnis in phantastischer Selbstverachtung, da zwischen Eognak, viel Cognak, Bier, starke Cigaretten, auch Morphium, schließlich Ohrfeigen, ein Duell unter schweren Bedingungen, bei dem Erik Falk den cito^eu cosmopolitigue Kunicki ins knie schießt und ungeheuere Heiterkeit bei dem Gedanken empfindet, daß der citozen mit den hinkenden Prinzipien in Zukunft selbst hinken wird — wie gesagt, das alle« soll nicht Parodie sein, sondern bitterer Ernst Und die Offenbarungen, die Herr Falk von Zeit zu Zeit von sich giebt, haben wir uns als Pfadzeiger für die Zukunft einzuprägen Auch ein Testament macht Herr Falk in einem Augenblick, wo er fürchtet, aus dem Duell nicht lebendig davonzukommen: „Der Ekel vor Menschen frißt an mir wie Gangrän Ich Hütte vielleicht etwas machen können, aber die sinnlosen Ausschweifungen haben meinen Willen zerfressen Ich ging und zerstörte und litt, aber ich mußte e« thun, halb au» einem dämonischen unverständlichen Drang Die Menschen unterlagen meinen Suggestionen Ich bereue auch nichts, vielleicht würde ich von neuem anfanaen, wenn ich von irgend woher frische Kräfte bekäme " Alle diese Beiträge zur Psychologie de« modernen Individuum« sind mit Tank anzunehmen, e« kommt auch nicht« daraus an, ob sie Typen oder Abnormitäten schildern wollen Aber daraus kommt allerdings etwa« an, daß sie vcn Stimmen empfohlen und gepriesen werden, die anderseits viel von Gesundung de« Leben» und der Gesellschaft reden und
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