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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger sür DippoMswal-e, Schmieöeberg u. U. - Bczuasprels: Für e'.n<n Monat 2.— t mit Zutragen,- einzelne Nummer 1v Apfg. t :: Gemeinde-Vcrbands-Gtrokonto Nr. 3 :: t Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 123 4« :: r Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschasl, des Stadlrates und des Finanzamts Dippoldiswalde : Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite 7 Millimeterzeile 6 Rpfg.) Im Textteil die V3 ? Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: - :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gllttlg. :: Nr. 261 Dienstag, am 8. November 1938 104. Jahrgang MMrjWNdMMMl Winterlager des Bannes 216 in Innsbruck Jedes Jahr baut der Bann 216 seine Winterlager in den Bergen mehr und mehr aus. Fast als einziger Bann gehen wir in diesem Jahre nach Oesterreich ins Winterlager. Immer wieder versuchen wir, unseren Jungen das Vater land so weit wie möglich zu erschließen. Die Lager in Inns bruck und am Großglockner werden uns mit den Kameraden der Süd-Ostmark zusauimenführen und allen Jungen die Augen öffnen über den Schicksalskamps jener Volks genossen. So dienen die Lager neben der Erholung auch der Vertiefung der nationalsozialistischen Weltanschauung. Ne ben leichten Berg- und Skifahrten werden Skilehrer unsere Kameraden ausbilden. Weiter werden wir Innsbruck und München kcnncnlerncn. Durch heimatliche Erzählungen dortiger Kameraden und durch den Besuch dcS Bauern theaters in Innsbruck wird allen Jungen das Volkstum in Tirol nahe gebracht. Aus all dem Vorstehenden ist ersicht lich, wie sehr die HI benmüht ist, das Wissen ihrer Jungen zu erweitern und zu vertiefen. Frisch und gestählt wird jeder Junge dann im neuen Jahr nach diesem Lager wieder an die Arbeit gehen. Alle Ellern und Meister unserer Jungen sind hiermit aufgefordert, alles zu tun, daß jeder Junge dieses Lager mit besuchen kann. Dieses Lager kostet AM. 33.—. Für Kameraden, denen der Betrag unerschwinglich ist, wird durch de» Gefolgschasls- sührer ein Zuschuß in Höhe von AM. 5.— gulgeschrieben. Die Unterbringung geschieht in der Jugendherberge in Innsbruck. Die Verpflegung ist lroß der niedrigen Teil nehmergebühr gut und ausreichend. Der Transport ersolgt mittels Omnibussen über die Aeichsaulobahn. Ich bitte die Eltern und Meister, das Weihnachtsfest auszunüßen und allen Jungen die Fahrt ins Winterlager als Geschenk zu geben. Ich wünsche, daß viele Kameraden mit mir in dieses La ger gehen und gemeinsame Tage der Erholung und Kamc- radschast mil mir verbringen können. Ein Schmalfilm wird im Laufe des Lagers gedreht wer den und allen Eltern und Erziehern in der Heimat unser Tun und Treiben in diesem Lager zeigen. Der Führer des Bannes 21ti. gez. Adam, Stammführer. Alis -er Sem! M -ein SliWlllM Dippoldiswalde. Der Fachlehrer an der Deutschen Müller- schule, Müllcrmeister Zirkel, ist vom Leiter des deutschen Hand werks in der DAF., Sehnert, in den Reichsfachbcirat der Fach schaft „Müllerhandwerk" bcrusen morden. Dippoldiswalde. Der Führer und Acichskauzler hat dem Vorsteher des hiesige» Postamtes, Oberposlmeisler Süß, für -INjährixe Dienstzeit das goldene Treuedienstzeichcu verliehen. Es wurde ihm gestern durch den Präsidenten der Rcichspost- direltion Dresden ansgchändigt. — Die totale Mondfinsternis war gestern gut zu beob achten, war doch der Himmel vollkommen rein von Wolken. Kurz vor M Uhr begann sich ein Schalten über die Mond scheibe zu schieben und uni >11 Uhr war der Mond völlig durch den Schatten der Erde verdeckt. Haben um diese Zett noch viele nach dein Monde geschaut und dieses Naturereig nis bewundert, so waren cs doch nur wenige, die den Vor gang bis zu Ende betrachteten: denn erst nach 1 Uhr war der Mond wieder vollkommen srei. Das am 8. April 1!)37 für die Bäuerin Anna Bertha Scheinert geb. Walther in Schcllerhau eröffnete Enlschuldungsvcrsahren ist aufgehoben worden. — Am Sonntag wurden vom Bann 21g „lil Unter stützung der Lehrerschaft in Dippoldiswalde, Possendors, Kreischa, Acinhardtsgrimma, Glashütte Därenstcin und Eeorgenfeld die Schmalfilme „Winlcrtaoe im Allgau" und „SkiparadicS Bäurisch Fell" gezeigt. Die öungcns sollten durch die Filme einen Einblick P die Landschaft haben, in der die Winterlager des Bannes durchgcsiihrt werden. Kreischa. Im Ouohrener Bach wurden dieser Tage zahl reiche Forellen aller Größe verendet vorgcfunden. Die Ur sache wird auf starkem Zufluß von Jauche zurückgeführt. Dresden. In der Nähe des verkehrsreichen Stübel- plaßes geriet ein Lastkraftwagen, der in hohem Tempo an gefahren kam, beim Austauchen eines anderen Kraftfahr- VeuLscher Diplomat niedergeschossen Frecher jüdischer Ueberfall in der Deutschen Botschaft in Paris Aus den Legativussetrelär an der Deutschen Botschaft j iu Paris, vom Nath, wurde in seinem Ticnstzinnner ein ! Nevolverntteutat verübt. Als Täter wurde später der jüdische polnische Staatsangehörige Herschel Seibel , Grynszpan senge,:elll. i Wie ergänzend mitgeteitt wird, hat sich der Täter ! bei einem Amlsgebilsen der Botschaft angemeldet; er ver- ! taugte einen der Leganonssekretäre zu sprechen. Er wurde darauf zu Legationssekretär vom üialh geführt. Gleich f darauf sielen in dem Zimmer dcS Herrn vom Nath ! Schüsse, und der soeben erst gemeldete Fremde versuchte ! zu flüchten. Tex' Amtsgelnlse der Botschaft veranlaßte i daraufhin die sofortige Festnahme des Täters durch den f vor dem Botschaftsgebäude stehenden französischen Polizci- beamlei^ der den Täter dem nächsten Polizeikommissariat , zuführle. Bei der sofort durchgeführten Beruehiunug erklärte i der Täter, er habe das Attentat verübt, um seine jüdi- , scheu Aasscgeuossen zu rächen. Tie Botschaft hat beim srauzösischeu Außenministerium f strengste Durchführung der Untersuchung verlangt nnd zu- ! gesagt erhalten. Lcgationssetretär vom Nath ist in ein KrauZcubauS übergeführt und in ärztliche Pflege gcnomn men worden. WokMrrSegle Tal Der Täler, ein I7jähriger Fudc, besitzt einen von dem Pariser polnischen Generaltonsulal ausgestellten Paß. Es j handelt sich bei ihm nicht nm einen Geisteskranken, son- ! der» er macht einen durchaus normalen Eindruck uud hat ! seine Tal offensichtlich Wohl überlegt. Ter Täler Gryu- z szpan halte bis zum 15,. August d. F. bei seinem Oukel in > Paris gewohnt. An diesem Tage zog er dort aus. Seit- , dein war sein Aufenthalt unbekannt. Ter jüdische Täler weigert sich, anzugebeu, wo er sich seitdem aufgehalleu hat. Dieser auffällige Tatbestand gibt der Bermnlung Naum, daß Grynszpan keineswegs allein hinter dem Verbrechen steckt. Es muß vor allem aufgeklärt werden, von welcher Seile er die neue Pistole erhallen hat. ! Eit! TromKtlkteslwr Sir MrbmM Der StaalsanwaU Hal den Uutersuchuugsrichler Tcs- nieres mil der gerichtlichen Uulersuchuug über den in der Denltchen Botschaft begangenen Morbauschlag beaustragt. Inzwischen ist cs dec Polizei gelungen, den Waffeu- häudler ausfindig zu machen, der Mvulag früh dem Fu- veubeugel den Ncvvluer verhaust hat. Ter Wafsenhäudler Earpe iü von der Polizei verhört wordeu uud Hal erklärt, daß Herschel Seibel GryuSzPau ihm sehr ruhig erschienen sei und über die Gründe für den Ncvolverlauf gejagt habe, er trage des öfteren größere Geldbeträge bei sich. Der Jude habe zunächst zwischen einem automatischen Nevolver und einem Trvmmclre- volver in seiner Wahl gezögert. Ans 'Anraten des Was- fenhändlers lauste er daun den Trommelrevotvcr, Ka liber ti.llö. Uebrigens soll der Mordbube ans Verlangen des l Wasscnhändlers einen gültigen Personalausweis und einen Paß vorgezeigi haben. Polizciinspektenre haben auch den Onkel, Abraham Grynszpan, der am l.I. September IG kl in Polen gebo- ; reu ist, und dessen Ehefrau Ehana, geborene Berenbaum, i IW.3 iu Warschau geboren, -um Kommissariat gebracht, j ivo sic verhört wurden. i j l zcuges zu weil nach rechts und rhz eine 3., Jahre alte Frau > wit ihrem Fahrrade um. Da der Wagen dann ins Schlcu- , dern kam, wurde auch noch ein zweiter Aadfahrcr, ein i i Jahre alter Kaufmann, z» Boden gerissen. Beide mußten ! mit erheblichen Vcrlcßungcn m-- Krankenhaus gebracht werden. Dresden. Durch K o b l e u o r V d g a s vergis et. Zwei über 0t> Fabre alte Frauen wurden iu einer Wolmuug mit Koblenorvdgas vcrgnb't ausgesuudeu. i BullUchcrwcisc hatten die von der Feuerwehr augestclllcu Wiederbelebungsversuche Er»'' g. j Dresden. A u s o n: c i t c n S t o ck g e st ü r z t. j Fm Grundstück Schocerg K stürzte eine ^jährige Frau aus einem Feilste- dc zweiten Stockwerkes in den Hof hinab. Sie verstarb bald darauf. > Banücn. Pferd wagen gegen M a ucr g c - s drückt. Fu den AbeuwZundcu stieß ein Persoucukrast- vagen, der einen haluns n Lastlvageu überholte, mit , >iuem cutgcgcukommenk u <'-uspävi rlvagen zusainmeu. Las Au,o schob deu Vscroesvagen vor fick her. an, ocu 3m August aus Pans ausgewiesen Neber die bisherigen Ergebnisse der Verhöre deS Attentäters und seines Onkels erfährt Havas n. a.: Herschel Seibel GryuSzpan befand sich schon im August oicseS Jahres in Paris. Mitte August wurde ihn, die Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert, und cr wurde insgewirsen. Während seines damaligen Aufenthaltes wohnte er bei seinem Onkel, der in Paris seit längerer Zeit einen Kleiderhandel betreibt. Seit dein 15. Äugust will der Onkel seinen Neffen nicht wicdergcscheu haben, der, über seinen Verbleib nach der Ausweisung befragt, erklärte c lluan ist allerdings überzeugt, daß er lügt,), er habe inr I Bois de Boulogue aus dem Seine-Quai genächtigt. Auch ! habe er sich kurze Zeit iu Brüssel uud in einer anderen ! Stadt ausgehalten, ans deren Namen cr sich nicht mehr ! besinnen null. ! Ueber seine Existenzmittel verhört, erklärte Herschel Seibel Grynszpan, cr habe vor etwa vierzehn Tagen von wincr Familie rnnd 3l)l)t> Franc erhalten. Seine Eltern, Die inzwischen ausgewiesen worden sein jollen, leben ; zur Zeit, wie man annimmt, irgendwo an der dent i cb -> s , olnischcu Grenze Ter Mörder ist nach dem Verhör iu das Fuslizpalais s übergeführt worden, wo er einem neuen Verhör uuierzo- l gen werden wird. Während seiner ttebersührnng zum Fnstizpnlast hat s Herschel Seibel GrynSzpnn sein Verhalten vollkommen verändert. Er bemüht sich nicht mehr, sich deu Photogra phen zu entziehen oder sein Gesicht vor den Photoappn raten zn verbergen. Auch hat GryuSzpan ploülich seine Gesprächigkeit wicdcrgcfnndcn und hat sich in dem Gc- füilgniswngcn mit dem bei ihm wcilcnden Pvlizciiuspek- tvr lebhaft unterhalten. Für das Attentat des 17jährigen Juden polnischer s Nationalität Grünspan iu Paris ist die ganze utteruatio i nale jüdische Etigue verantwortlich, die wieder einmal s zum Nevolver gegriffen bat, um durch Schüsse aus euren ! Tcutseheu ibre ükassegeuosseu zu rächen. Es ist noch nick: I lange her, daß iu der Schweiz der Jude David Frank furter als Agent der internationale» jüdischen Kriegs- j Hehereligue den Landasstetlenleiler der Organisation der > NSDAP, iu der Schtveiz, Wilhelm G n st ! o s j, er- ! mordete. Damals schon wurde offenbar, daß die jüdischen , Kriegshetzer die Welt in neue Verwirrungen bringen möchten. Nun ficken die Nevotverschüsse in Paris. Wollte die internationale Kriegshebereligne durch das gemeine Nevolverattentai Sehwierigleiteu zwischen Deutschland ; und Frankreich heranfbeschwöreu? Ein jüdischer Vec- s brecher ivnrde iu die deutsche 'Botschaft, also auf den Bo- t deu des llieiches, geschickt uud beging seine verbrecherische s Tat. Es ist das Glück der Völker, wenn diese gemeine ! Tat keine furchtbaren Folgen für die Völker tragen soll. Und es steln wahrlich zu hassen, daß mau jetzt überall in . der Welt erkeuut, was das jüdische Verbrechertum beab sichtigt, und daß man deshalb ihm das verdiente Schicksal j zuteil werde» läßt, »äntlich die völlig-.- Brachlegung bes ' jüdische» Einslnsscs und die völlige li»terbmd»»g der § Heye der jüdische» Emigrante». s Wen» in Paris die vercuttworllichcii Kreise ernstlich den Friede» wolle», so werde» sich ans de» Schüsse» iu Paris keine crusüm europäische» Verwicklunge» ergebe», Insofern, das muß matt anuehmeu, wird das jüdische Nevolveratteulai keiiie Folge» habe». Dcrttschiaub muß sich aber gegen de» gemeinen Haß des internationalen Fubeu- inkeu Fußsteig hinaus, ivo es ihn gegen eine Hausmauer Drückte. ?ic im Pserdewagen mitsahrendc Frau erlitt chwerc Berletmugcu. Ein Mitiabrer des Kraftwagens vurde ebenfalls verlebt. Das Pferd ivnrde gelötet. MlkkimWW des NMMMiWs» AuSgabcori Dresden sür Mittwoch: Vorwiegend bedeckt. Zeitweise lcicble Niederschläge. Tem- peraluren clwas gurnckgchcnd. Üammlagen des Gebirges meist in Wolken. Nkäßige Westwinde. Wetterlage: Das skandinavische Ties ist beule sriib nach -Finnland vorgedrungen. Das dazu gehörige Aufgleil-Negengebiek bedeckt saft ganz Bolen nnd Finnland. Nach de> wcltcr- bcrublgucz und klufbeilernng des Montag sehte in der Nacht zuur Dienstag unter der Einwirkung kühlerer von der Nordsee nach geflossener Lust wieder Bewölkung ein. Ebenso ist das von We sten heranrezogene Niederschlags,gebiet weiter nach Osten vorge- i drungcn. Unser Weller wird weiterhin von dem windsyslem des > nordeuropciischcn Tics bestimmt.