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7^- V>»tt »tt d«, L«l«n v»n Drt-drn «»d U«^bun, «, Lag« »och« ber^l» al» -wesaHRrg-be -s «Sh«««» k» di« Post>Lbmment«n «p in «tn«r L<Iamtau»g«ch« «chaü«». S7. Jahrgang. LSO. ««»»A.GeUhr »i«MIIV>. 1»r Dr»»- »«> »«I 1»B>« «»«>- »»U»« Z»tra»u«, <«n Sinn- und Mintna«, nur «tnni»y ,.L0 M.. »urch»»»»«rN»» 1i»in. «iU«nLr» »I, »,«»«. S«l einmalig« Zu- d«II»n,»ur« di« Soft dv>.<»»nkS«it«ll,«Id>. »ualand: Dtst««. «»ich-Ungarn »,«» ««., «q».«, »,« IM«.. Jlalir« 7,>? Lin. — Nachdruck nur mit »autlichar Ou«N«n- anaa»« «_Dr„dn»r «ächr.»)pt>U,.-Un. niiangt« Manuflri,!« »«rd.ntchtaufdewahr». Telegramm-Adresse: Rachrichten Dresden. 18SK Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 28/16. Mittwoch, 10. September ISIS. Anzeigen-Tarif. Annahme von Ankün. Ltgungen dt» nachm. 2 Uhr. Sonntag» nur Marienstrahe 38 vov 11 bi» >/,1 Uhr. Di« einspaltige Zeile <et«o 8 Silben) 30 Ps.. die zweispaltige Zeile aus Teitseite 70 Pf., die zweispalt. Reklamezeile 1.50 M. Familien Nachrichten au» Dres den die etnspalt.^eile 25 Ps - In Num mern nach Sonn- und Feiertagen erhöhte» Tarif. — Auswürtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. Jedes BelegblatNOPl. Qslsris llrnst /^rnolcl 34 Lekloss-Llrasss 88 Zs SclilOss-SIrLSZS 34 Hans v. IVisrees. R Qrapkisclis /^ussteliunA. ^ Aür? erkrgs Leser?. In einer gestern abgchaltcnen Versammlung von Vertretern der Dresdner kaufmännischen und industriellen Organisationen kamen die Dresdner F-e r n s p r c ch m i ß - stände zur eingehenden Erörterung. Ter 28. Jnnungsverbandstag deutscher B a u- gewerksmeister begann in Leipzig seine Be ratungen. Das Kommando dcS deutschen Kronprinzen in Danzig ist bis zum 1. Oktober 1911 verlängert worden. Zwei -eutscheFlieger, Lenge und Tr. 2» i n g e r, stürzten mit ihren Apparaten ab und waren sofort tot: der «rstere bet' Grevenbroich, der andere bei Berlin. Zum Nachfolger des österreichischen Bot schafters in Petersburg Grasen v. Thurn-Valsassina ist nunmehr Graf Friedrich Szaparn bestimmt worden. . In der Pariser Presse macht sich bereits die B c r st i m - mung über die in Berlin gehaltene Rede König Kon stantins bemerkbar. Kaifermanöver 1813. Ter Montag. Das Armeeoberkommando der blauen ».Armee hatte einen Bor marsch der Linie Nieder-Wer nersdorf nach -H o h e n f r i c d c b c r g, Rauske und Borne befohlen, der von zahlreichen Kolonnen teils purch dar Gebirge angetreten wurde. Die Grcnzschntz- kbteilungcn sollten den Vormarsch verschleiern. Die ge dachte erste Kavallerie-Division sollte auf Jricdland Vor gehen. Das fünfte Armeekorps trat, wie bereits einem Teile der Leser gemeldet, den Vormarsch aus der Linie Iauer—Mertschütz auf Hohciifi icdcbcrg und Haiüens- öorf—Stricgau—Streit an. Die 48. Infanterie-Division wurde mit der Eisenbahn über Iaucr bis Grostroscn vor- geführt. Die rote zweite Armee rückte aus der Linie Schlan z—S chweidnitz und B rann a u ein. Bei dem beabsichtigten Angriff soll der blaue rechte Flügel umfaßt werden. Tie Hecrcskavallerie hatte den Aliftrag, den feindlichen Grenzschutz zu durchbrechen und Aufklärung in -er Richtung Ncumarkt, Iaucr und Landcshnt zu er zwingen. Die 6. Kavallerie-Division ging daher morgens mit dem 6. Jäger-Bataillon aus Stricgau. mit der st. Kavallerie-Brigade ans Halbcndorf und mit der »1. und 12. Kavallerie-Brigade aus Ncu-ttllersdorf vor. Jede der drei Kolonnen führte eine Batterie mit. Die 6. Jäger wurden auf Kraftwagen befördert. DaS st. Armeekorps (tot) ging nachmittags vor. Zwei Kolonne» beab sichtigten, die Linie Schweidnitz—Merkclshöhc zu erreichen. Die Kavallerie attackierte die blaue» w r e n z s ch u tz t r u p p e n znnüchst erfolgreich. Die Ab sicht der roten Kavallerie, sich den anrückendc» blauen Kolonnen vorzulrgc», mißlang aber, weil die Kolonnen der zehnten blauen Division vom 5. Korps bereits in der linken Flanke der roten Kavallerie auftratc». Die rote Kavallerie ging deshalb hinter de» Zcrla- abschnitt znrück, wobei sic bereits von der Artillerie der blauen 10. Division, welche Uber Himmel vorma. schirrte, befeuert wurde. Die rote Kavallerie ging in der Höhe des Nonnenbnsches zurück, die roten st. Jäger an der Straße bei Zedlitz. Rot gegenüber haben die Marsü)- kolonncn dcS blauen st. Korps ungefähr die gemeldeten Marschziele erreicht, also die Linie Hohcnfricde- bcrg — -Halbe ndorf — Teichau — Stricga u. Vom Vormarsch des roten sechsten Korps weiß man nur, daß er, wie beabsichtigt, angctreten ist. daß also die rote elfte Division aus dem rechten Flügel von Rcichenbach auf Schweidnitz und die rote zwölfte Division als linke Kolonne parallel marschiert. In den Nachmittags stunden dürsten sic eine Linie von Schweidnitz südwest lich erreicht haben. Die rote sechste Kavallericdivision hat sich hinter die Front ihres Korps zurückgezogen. »Z 1" zerstört den feindlichen Flughafen. Der Kaiser erhielt vormittags, während er die Kampfe an der Zcrlc beobachtete, die Meldung dcS Grafen Zeppelin. Dieser war früh 4 Uhr nach Liegnitz gefahren und hatte von dort die Fahrt auf dem „Z l" mitgemacht, und die Meldung in der Nähe des Kaisers abgeworsc». „Z 1" war am Gebirge entlang ge fahren, hatte bei Rcichenbach den roten Flughafen zerstört und wurde bei Rcichenbach durch Flieger ver folgt. die ihm aber nicht bcikommen konnten. Später nahm der Kaiser, der König von Sachsen, der König der Hellenen und der Kronprinz von Griechenland den Vortrag über die Schlacht bei -Hohensriedebrrg entgegen und ver weilte später an dem Kriegerdenkmal, wo die Fußtruppcn biwakieren. Abends arbeiteten wieder zahlreiche Flug zeuge. „Z 1" setzte bei der Landung so schwer aus den Boden auf, das, mehrere Streben zerbrachen und die Seiten wand ansris,. Ein Mann erlitt starke Quetschungen: er winde ins Lazarett geschafft. Graf Zeppelin ist unverletzt, er begab sich im Automobil ins Hauptquartier. Der Dienstag. Der Kaiser begab sich heute, DienStag, um 6^ Uhr morgens, von Salzbrunn aus ins Manövergclänüe. Der Kaiser in der Uniform der Künigsjäger zu Pferde passierte morgens um 7 Uhr Frciburg in Begleitung des Königs der Hellenen und beobachtete die Ma- nvvcrvorgängc zuerst vom Kiekcrbcrg südwestlich Kunzcn- dvrs und später von der Erncstinenhöhc südöstlich Kunzcn- dorf. Siimtlichc Fürstlichkeiten waren im Gelände er schienen. DaS Wetter war nachts kalt und klar, am Mor gen aber wieder sehr schön. Ungeheuer viel Zuschauer halte» sich aus den umliegenden Städten und Dörfern zu Fuß, Rad und Wagen ausgemacht. Die Flieger waren vom frühen Morgen an tätig. Beide Parteien brachen sehr zeitig ans. Die Spitzen sticsten östlich und nordöstlich v o n F r c i b u r g zeitig aufeinander, worauf beide Gegner sich sofort entwickelten, so bas, von 7 Uhr ab ein Gefecht in Gang kam, das bald nach 8 Uhr zu einer großen Schlacht aus der ganzen Linie wurde. Das rote st. Armeekorps ging ans seiner Linie Lchmcidnitz und südwestlich davon gegen Nordwcst vor. die 12. Division auf dem linken und die 11. ans dem rechten Flügel. Die 12. Division hatte Kunzcndors überschritten, als sie bei Mühlberg aus Blau stieß und sich nach rechts entwickelte. Die rote 11. Division mar mit der rechten Kolonne der 22. Brigade bis zum Psajsenberge zwischen Neu- und Alt-Iancrnick gelangt, wo diese mit großen Ver lusten geworfen wurde. Die linke Kolonne der 21. Brigade hatte das flache -Hügelland nordwestlich von Arnödors be setzt. war hier aniangs im Vorteil, wurde dann aber mit gerissen. Die rote Kavallerie-Division wurde vorgezogen, attackierte bei Arnsdorf in der Richtung aus Mühlberg anfangs erfolgreich, ging aber dann zurück. Das blaue 5. Armeekorps ging mit dem linken Flügel der 9. Division gegen Alt-Jauernick vor, südwestlich davon mit der 10. Division aus Zirlau und Arnsdorf, mit dem rechten Flügel der 48. Division aus Frciburg. Die 10. Division und Teile der 48. Division, soweit sie heran, waren, druckten bei Mühlberg aus den linken Flügel von Rot, der sich aber ziemlich lauge halten konnte. Die zehnte Division ging zuletzt über .Kunzcndors. Die blaue neunte Division entwickelte sich aus dem Nonnenbnschc und schlug die rote 11. Division. Deren 22. Brigade hielt dann noch eine Weile eine Ausnahmestellung mit cingcgrabencr Ar tillerie bei Tunkcndorf und zog sich dann aus Schweidnitz zurück. Das Oberkommando der roten Armee gab den Befehl zum Rückzüge auf die Linie Pilzen — Lent mann sdors. südöstlich von Lchmcidnitz. Neueste Drahtmelduugev vom 9. September. Der deutsche Kronprinz bleibt iu Danzig. Berlin. <Priv.-Tcl.) Stach einer amtlichen Mitteilung ist das Kommando des Kronprinzen in Langfuhr bis zum 1. Oktober 1914 verlängert worden. — Frühere Mitteilungen, daß der Kronprinz bereits im Frühjahr 1914 von Danzig nach Breslau übcrsicdclu würde, sind demnach salich. Russische Grenzschikanen. Kattowisi. Tic „Kattowitzcr Zeitung" meldet auS Königs Hütte: Als am Sonntag nachmittag der Magi- ktratsaffessor Re sch und Frau im Bienhospark bei Laura hütte spazieren gingen, überschritten sie, wahrschein lich aus U n a ch t i a m k c i t, die Grenze. Beide wurden von den Grenzkosaken verhaftet »nd nach Bendzin gebracht. Oberbürgermeister Stolle und Polizeiinspektor Steinseld sind heute früh dorthin gereist, um ihre «Frei« lassung zu bewirken. In Paris ist man verstimmt. Paris. (Priv.-Tel.) Der „Motin" bemerkt zu den. Reden, die bei Ilebcrrcichinig des Fcldmarschallstabs an König Konstantin von Griechenland zwischen Kaiser Wilhelm und dem König gewechselt wurden: Diese beiden Reden werden nicht verfehlen, bei uns ein gewisses Er-- staunen und einige Kommentare hcrvorzurufen. Es wäre interessant, zu wissen, ob der König von Griechenland bei, seinem Pariser Besuche, der für den 21. September vor gesehen ist, auch dem Präsidenten Poincare sagen wird, daß die griechische Armee, bei der Frankreich seit Jahren eine militärische Mission unterhält, deren Führer soeben zum griechischen Korpskommandcur ernannt wurde, ihre Siege den bewährten Prinzipien der preußischen Taktik verdanke und daß cs dem Deutschen Kaiser zu verdanken sei, daß die griechische Armee so glänzende Ersolge aufzuwciscn habe. Der Stand der Cholera in Rumänien und Bulgarien. Bukarest. Nach dem amtlichen Berichte über den Stand der Cholera beträgt die Zahl der früheren Fälle 553, die der neuen Fälle 112. Es verliefen 4 6 Fälle tödlich, 15 wurden geheilt. In Behandlung sind 604 Fälle. Außerdem liegen in den Militärhvspitälcrn von TnSmagurclc 50. von Lnlina 25 und von Silistria 50 Kranke. Kunst und Wissenschaft. -s* Mitteilungen aus dem Nnrcan der Königlichen Hos- theater. Zu der F e st v o r st c l l u n g, mit der das neue Königliche Schauspielhaus am 18. September eingcwciht wird, werden in Dresden ctntresscn: Der Präsident -es Deutschen BühncnvcrcinS Generalintendant Exzellenz Graf v. Hiilsen-Haeseler (Berlin), Generalintendant Ex zellenz v. Putlitz (Stuttgart). Intendant Baro» Franckeu- stein (München), Direktor Gregor lWicn, Hofopcri, -H»ao Thimig <Wien, Burgthcatcrl, Generalintendant Exzellenz v. Radetzky-Mikulicz (Oldenburg!, Geucralinteiidant von Schirach (Weimar), Exzellenz Gras Bolko v. -Höchberg, Intendant Geheimrat »Dr. Basscrmann (Karlsruhe), Ge neralintendant Professor Dr. Ernst Ritter v. Posiart, Intendant Freiherr ö. Puttkamcr i-Hannavcr). Intendant Graf v. Bnlandt-Rhcydt (Kassel!, Intendant Mutzcnbcchcr (Wiesbaden), Intendant -Holthof v. Faßmann (Kobnrg- Gotha), Dr. Paul Lindau, erster Dramaturg der König lichen Schauspiele, Berlin, Gchctmrat Lautcnburg (Ber lin). Direktor Hartmann (Charlottcnburg), Intendant Ge heimrat Martcrstcig (Leipzig). Direktor Gehcimrat Max Grube (Hamburg), Professor Max Reinhardt (Berlin), Direktor TeweleS (Prag). Obcrrcgissciir Kvapil (Prag), Direktor Pategg (Berlin), Intendant Vokkncr (Frankfurt a. M), Intendant Felix Holländer (Frankfurt a. M ). Direktor Adolf Weiße (Deutsches Bollöthcatcr. Wien). Direktor Ztmmermann (Düsseldorf). Direktor Dr. Löwe (Breslau) usw. — Von B ü h n e n s ch r i s t st c l l c r n haben (Hk Erscheinen zugesagt: Dr. Gerhart Hauptinann (Berlin), Dr. Carl Hauptinann (Schretbcrliau), Herbert Eulenberg (KaiirrSwcrth), Gustav Wied (Roskilde), Dr. Hugo v. HofmannSthal (Wien), Dr. Raonl Ancriihcimcr (Wien), Dr. Felix Salten (Wien), Dr. Max Drencr (Ber lin), Dr. Stefan Zweig (Wien), Otto Vorngräbcr (Mün chen), Dr. Walter Harlan iVerltn), Carl Sternhell» tMü» chen). Dr. Max Halbe (München), Erich Lchlaikier (Ham bürg), Eberhart König (Berlin), Adols Paul (Berlin). Dr. H. Lilicnscin lBcrlin), Ernst Hardt (Weimar), S. Trc- bitsch (Wien), L- Birinsli (Wien), Tr. Max Epstein (Ber lin), H. v. Gersdorsf (Berlin). Die Kasse des neuen König l. Schauspiel haus c s ist von DonncrSiag, den ll. September, ab zu den bekannten Kasscnstunden (10 bis 2 Uhr) geöffnet. Der Eingang befindet sich im Laubengaug, Ostra-Allee (Fern ruf 18 796). Abonnements, soweit solche noch vorhanden, können nur noch bis Sonnabend, den 18. September, ab gegeben werden. Die Festschrift zur Eröffnung des neuen König lichen Schauspielhauses die im Verlag von Karl Neiß- ncr, Dresden, erschienen ist, wird in den hiesigen Buch handlungen und von Freitag vormittag ab auch an der Kasse des »cu-m König!. Schauspielhauses verkauft. 1* Oskar Montelins, der berühmte schwedische Rcichs- antiauar und Direktor des Museums Vaterländischer Alter tümcr in Stockholm, vollendet heute (ein 7 0. Lebens j a h r. Montelins, der in der Wissenschaft internationalen Ruf genießt, Ritter des Ordens pcinr Io mörito ist und auch dem Institut de France als korrespondierendes Mitglied angchört, hat um die Entwicklung der vorgeschichtlichen Wissenschaft die grüßten Verdienste. Er hat eine ganz neue, die tnpologischc Methode, in die Prähistortc eingesührt und nicht nur die Vorgeschichte seiner Heimat, sondern auch im wetten Zusammenhänge die Europas überhaupt geklärt. MontcliuS stammt aus Stockholm und bat tn Upsala studiert. Seine Gattin Agda Montelins ist die Präsidentin des Bremer Bundes, der für die Hebung der (ozialen Stellung der Frau kämpft, und ist besonders ans dem Ge biete der freiwilligen Armenpflege tätig. MonteltnS' Schriften sind viclsäch mich ins Deutsche übertragen worden. So sein Buch übcr^ die Bronzezeit im Orient und in Griechcnländ. sein >800 erschienenes wertvolles Werk über den Orient nnd Europa, seine Chronologie der alteren Bronzezeit tn Norddcutschlanft und Skandinavien, seine Killturgcschichtc Schwedens. Im vorigen Jahre war er bei dem Besuche der schwedischen Journalisten mit in Dresden. Das neue Königliche Schauspielhaus. Mitten in der herrlichsten Umgebung Alt-DresdcnS. durch Kunstbauten früherer Jahrhunderte und prächtige Schmnckanlagcn gleich ausgezeichnet, erhebt sich das neue König!. Schauspielhaus Dresdens. Der Zwingcrhof mit den entzückenden Rokokopavillons, die schlanke Gotik der evangelischen Hvslirche, das wuchtige, turmgeschmückic Königliche Schloß mit seinem Formrecchtum, die Sempcr- bautcn der -Hofvpcr und der Gemäldegalerie, die köstliche.' in Deutschland einzig dastehende katholische Hofkirche Chia- veris, die Hauplwache in ihrem strengen Linicnrciz, die Kette von künstlerisch gestalteten Bauwerken, von denen jcbes einzelne Glied ein Juwel ist. Diese verlockende und doch so gefährliche Nachbarschaft ist für jeden Architekten, der in dieser Umgebung neuen Aufgaben gegenübcrgcstcllt ist, sehr verpflichtend. Wie diesen Verpflichtungen zu ent sprechen sei, hat der Architekt des neuen Heims -er Kauf mannschaft. der srühvcrsiorbciic Alexander Höhrath, glücklich gelöst. Der fcrtiggcftelltc Flügel mit seiner Linicnschönheir und Noblesse der Architektur bedeutet eine wertvolle Be reicherung des architektonischen Bildes. Von der äußeren Erscheinung des neuen Königl. Schauspielhauses läßt sich das leider nicht behaupten. Cs muß ausgesprochen werde», daß das Resultat hinter den Erwartungen beträchtlich zu- riickbleibt. Der Neubau wirkt durch seine Massigkeit, durch da- uberbohc Bühnenhaus, die konventionellen Dachsvr- men. -urch die Uebcrbainnig des Bürgersteigs der Ostra- Allee als befremdendes Moment in der Umgebung. Man muß gar nicht erst ein besonders empfindliches künstleri sches Gefühl haben, um den Gegensatz zu Zwinger nnd evangelischer Hvslirche als störend zu empfinden. Es ist unerquicklich, bei einer Gelegenheit, die zur Vermehrung des Dresdner Vauruhms so dankbar war. solche Tatsachen feststcNcn z» wüsten. Die Verantwortung tragen nicht dir Architekten Lossow und Kühne allein, sondern auch die jenigcn, die aus eine völlige Umänderung dcS ersten Entwurfes drangen, der durch seinen vollendeten Grundriß so viele Stimmen für sich