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Wirde« »iß A-e«tz- Boa«t«gZ HÄ Mittagt ir Uhr äuge«»»«- «r« in der «rprditto«' MarienftraD« 1» »«itzEW »«vt. Durch die K-Post? viertel» sidrUch -r Ngr. »iirrelae «WM «er« 1 Ngr «4- ageökatt Uiilerhalwlj, und Geschästsncrkchr. Mitredaeleur: Theodor Drobifch. »«: SS«. Dienstaa. den 6 September 1864. "OL Dre-den, den 6. September. — Se. Maj. der König hat dem Vorstande des Ober postamtes Leipzig, Ober-Postmeister Carl Gottlob Nöntsch, das Ritterkreuz vom Verdienstorden, sowie dem Vorstande des Postamtes Zittau, Postmeister Carl Wilhelm Tränkner und dem Vorstande des Postamtes Herrnhut, Postmeister Friedrich Rudolph Reich, das Ehrenkreuz des gedachten Ordens verliehen. — Mit allerhöchster Genehmigung ist der vormalige Ad vokat vr. Wilhelm Heinrich Bertling in Leipzig zur Advokatur wieder zugelassen und als Advokat verpflichtet worden. — Ihre Maj. die Königin Maria ist gestern Mitttag ^1 Uhr nach Ischl gereist.H — Am 4. September, an welchem einst die Uebergabe der Landesverfassungsurkunde erfolgte, fand die herkömmliche Armen speisung in den 34 Bezirken statt. Herr Stadtrath Kürsten sowie einige andere Mitglieder der Armenversorgungsbehörde besuchten Mittags die verschiedenen Ausgabestellen, um sich von der Beschaffenheit der Speisen zu überzeugen. Im Ganzen sind etwa 3430 Portionen (Rindfleisch mit Reis nebst einem Weiß- brodchen) zur Vertheilung gelangt. — Am 3. September fand im hiesigen Pudorschen Con- servatorium eine theatralische Aufführung statt. Das Dirrew- rium sowohl als dis Herren Lehrer Heine und Knauth z.igten durch diese gelungene Aufführung wiederholt ihr eifriges Be streben die Theater-Schule zu fördern Das gewählte Stück „die Neugierigen", nach dem Französischen bearbeitet von Heine, ist in seinem Stoff« trefflich und die Rollen sind dankbar; na mentlich macht der pfeifende Herr Engel, die Zierde des Stück'- Die Einstudirung war gut und «xaet — Eine schöne Feier vereinigte am vergangenen Sonntag Abend 6 Uhr die jungen Mäumr des hiesigm katholischen Ge sellenvereins in den Räumen des, durch milde Beiträge erkauf ten Hauses auf hiesiger Grünengaffe. Es wurde die feierliche Einweihung desselben vollzogen. Die innern Räume waren durch Guirlanden, Fahnen u. s. w festlich geschmückt. Die Feier begann mit dem, von den Sängern der Gesellen gesun genen Lied: „Das ist der Tag des Herrn!", darauf hielt der hochwürdige Präses d>S Vereins. Herr Hofprediger Suppl. C. Wahl, die Weihrede, die Einweihung selbst geschah durch den hvchwürdigen Herrn Superior Bernert, worauf dann Gesang und später gesellige Unterhaltung erfolgte. Mehrere hochwür- dige Herren, sowie die Herren Schutz»Vorstände des Vereins, auch eine Deputation aus Leipzig waren dabei zugegen. D<r Zweck des Vereins ist, rmentgeldlicher Unterricht der Gesellen in den Abendstunden im Schreiben, Rechnen, Geschichte, Geo graphie, Zeichnen, Religion u. s. w — Möchten sich recht viele edle Wohlthäter durch milde Beiträge dabei betheiligen. — In Leipzig ist am Sonntag auf dem Magdeburger Bahnhofe der Wagenschieber Große zwischen die Puffer ge kommen und in Folge dessen gestorben. — Bei Strehla wurde am 1. d. M. der Leichnam des von Riesa dorthin gekommenen Poftpackgehilfen Brambach aus dem Elbströme gezogen. — Vorgestern Abend ist am Elbbrrg ein unbekannter männlicher Leichnam angcschtvommm. In ihm wurde gestern ein Schiffer aus Schönau bei Schandau anerkannt, der, wie man hört, in der Nacht vom 3l. August zum l. Septbr. dadurch verunglückte, daß er in die Elbe gefallen und darin ertrunken ist. — Dem Diener eines dermalen hier aufhältlichen öster reichischen Ofsieiers wurde vorgestern aus seiner Wohnung, die sich in einem Gasthaus in der Neustadt befindet, eine silberne Cylinderuhr in dem Augenblicke gestohlen, als er sich nur kurze Zeit aus der Stube entfernt und vorher vergessen hatte, die Stubenthür hinter sich zuzuschließen. Als er aber den Verlust der Uhr entdeckt und nach der Behörde eilte, um dieser von dem Vorfälle Anzeige zu erstatten, war der Spitzbube bereits ecwischt. Man hatte ihn beim Verkauf einer Uhr betroffen, und da bei seiner bekannten Persönlichkeit ein redlicher Erwerb der Uhr nicht anzunehmen stand, festgenommen. -5 Während des vorgestern über unserer Stadt gestandenen Gewtters hat der Blitz an folgenden Orten eingeschlagen: Auf der Marktgasse 6a beim Hrn Hausbesitzer Neichelt beschädigte er das Ziegeldach und die Decke rn der Stube, aber nur unbe- deuttnd Dagegen wurde auf der Louisenflraße Nr. 60o. bei Frau Hausbesitzerin Nodig nicht nur das Dach stark beschädigt sondern der Blitz fuhr auch durch die Decke in die in der 4. Etage be findlichen Wohnungen des Fräulein Schnell und des Cigarren arbeiters Schmidt, ruinirte Decken, Wände und Fenster und be täubte sogar da- 15 Wochen alte Kind des zuletztgedachten Ci garrenarbeiters. Gezündet hat der Blitz an keiner der ange gebenen Stellen. Endlich wird uns mitgetheilt, daß er in Nm- dorf noch in zwei Telegraphenstangen zu zwei verschiedenen Malen eingeschlagen hat. Vor Schluß des Blattes erfahren wir noch, daß der Blitz auch auf der Eliasflraße im Hause Nr. 7 eingeschlagen und dort einige Balken gesengt hat. — Ein auf der Alaungasse wohnhafter Gutsbesitzer, der sich einige Tage um den Verlust einer Prioritätsaktie über 100 Thaler gehärmt hat, ist, wie man uns mittheilt, wieder in ihren Besitz gesetzt worden. Ein Herr der in seinem Hause häufig ein- und auszugehm pflegt, hatte sie gefunden. — Königliches Hoftheater. Etwas Schlechteres als das am Sonntag, 4. September, zum ersten Male gegebene Schauspiel: „Salon und Circus" v«r Friedrich Gerstäcker ist dem Dresdener Publikum kaum jemals geboten worden. ES giebt eine Grenze auch für die Zulässigkeit und Möglichkeit eines kritischen Urtheils. Daher die Redeweise: unter aller Kritikschlecht! Sand läßt sich nicht schneiden und Brei nichtanatomi- siren Wo man hoffen darf, jeden nur einigermaßen gebildeten Geschmack in e n Verdammungsurtheil, ein ästhetisches: „Ist gerichtet!" unbedingt einstimmen zu sehen, da darf man getrost auf jede Kritik verzichten. Kritik unterscheidet sich nämlich, wie Je der weiß, von einem schlichten Verdammungsurtheil durch die Verpflichtung und das Bemühen, Gründe anzuführen, während ein splcheS Verdammungsurtheil bei jedem Gebildeten sich «n- « . - ,