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»n- v«ch »Mftk, » monatlich luwöchent- »bestell««nö ItlldkUch i^» >. durch üru tau» »lettel» »» pfa. d»I »er S,Ichöst»st«U, ad» a,d»lkm»uatUch»»pfi — sich I» pst. »«>»«« pof fridst at,»h»U »Irrtrl Mk., monatlich^»» Pfä WWlÄM^» »ei>, mit stuinahm, von Sona» UN» Frirrtaarn. Uufrr» zrttunaoauo» krilgtk und stu«,«bestellen, fowi« all« postanstaltrn un» Srirstrllg«« nehm«» »rstrllunara «nt,«,«u» ^uer Tageblatt Anzeiger für öas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r Mer Sonntagsblaü. Sprechffunü» Ser «eSaktion mit ftusnahm, »er Sonntag» nachmittag» 4—S Uhr. — T»stgramm--ttr»sst, Tageblatt ftueerzgebirge. Zmnwrech« SS. pustat! löm,anst«um» Zilr unverlangt ringrfanSt» Manuskripte kann Srwühr nicht geleistet «rr-eu. . m^fWru7<A»Wch Nr. ISS. Freitag, ckea 2. Juli INS. 10. Jahrgang. MiMMlvlMkrlMiiiMMWM ÜMWIW Seit -em 1. Mal über eine halbe Mkllloa Nüssen gefaagea. - Neue Mißerfolge uu- schwere verlasse -er Italiener. — ventschlan-s ' Antwort au Amerika. — Versenkung eines englischen Poss-ampfers. — König Carols Vermächtnis. Vie grsrre Slegerbeute 'm vrien. Nach den gestrigen Veröffentlichungen der verbündeten Eeneralstäbe hat die Zahl der in den Leiden Monaten Diät und Juni gemachten Gefangenen ilm Osten die halbe Million wesentlich überschritten. Im Mai wurden 300 000 Ruffen gefangen, davon 270 000 aus dem südöstlichen, der Rest auf dem östlichen Kriegsschauplatz. Die Junibeute an russischen Gefangenen beträgt im Osten 25 695, im Südosten 194 000; für Mai und Juni ergibt ,siich also das Cesam.resultat von 520 000 Gefangenen. Die Beute an Material ist nicht weniger reichlich aus gefallen. Im Mai wurden erbeutet: 267 Geschütze und 634 Maschinengewehre, im Juni 100 Geschütze und 416Maschinen- gewehre, für Mai und Juni ergebe^ sich also 367 Geschütze und 1050 Maschinengelwehrs. Von diesem hohen Ergebnis entfallen auf den südöstlichen Kriegsschauplatz, d. h sind als die Frucht des Durchbruchssieges von Gor- lize-Tarnqw zu betrachten: 464 000 Gesungene, 344 Geschütze und 940 Mrschinengowehre. Leider war uns gestern ein telephonischer Hörfehler beim deutschen General,stabs- bericht unterlaufen. Vom südöstlichen Kriegsschauplatz muh es he-tzen, daß 140 650 Mann gefangen «genommen wurden (anstatt 14 650). Der österreichisch-ungarische Goneralstabs- bericht von gestern lautet: v verremlckiscb-ungarlrcder Weiderich». Amtlich wird in Wien verlautbart den 1. Juli mittag«: Russischer Kriegsschauplatz. In Ostgalizii n dauern die Kämpfe an der Gnila- Lipa und im Raume östlich Lemberg fort. Unsere Truppen find an mehreren Stellen auf die Höhen östlich der Gnila- Lipa vorgedrungen und in die feindlichen Stellungen ein, gebrochen. Ebenso gelang es den Verbündeten, abwärts Nohatqn nach erbitt«tem Kampfe das Ostufer zu gewinnen. Am Dnjestr herrscht volle Ruhe. Im Quellgebiet des Wieprz wurde Zamosz besetzt. Die Höhen nördlich der Tanew-Ricderung wurden in ihrer ganzen Ausdehnung in Besitz genommen. Westlich der Weichsel folgten , unsere Truppen dein weichenden Gegner bis vor Tarr low. Die Gesamtbeute der unter österreichisch-ungarischem Ober, kommando im Nordosten kämpfenden verbündeten Truppenpro Juni beträgt 521 Offiziere, 194 909 Mann, 93 Geschütze«, 364 Maschinengewehre, 78 Munithmswagen, 109 Feldbahnwagen usw. Italienischer Kriegsschauplatz. Der gestern nachmittag von mehreren feindlichen An« fanteriedivisionen erneuerte allgemeine AngM gegen un sere Stellungen am Rande de» Plateaus von Döberdo wurde überall unter schweren Bersluften der Jta« liSn er abgeschlagen. Der Hauptstoß das Feinde« richtete sich gegen die Front Sagrada—Mvnte-Tosich (nordöstlich Monfalcone). Bei Selz und verm eglianp drangen die Italiener in unsere vordersten Gräben ein. Ein Gegen, angriff unserer tapferen Infanterie warf sjiedoch den Feind wieder in das Tal zurück. Die Hänge de» Monte-Cosich find mit italienischen Leichen bedeckt. Ein abend» angesetzter Vorstoß gegen die Höhen östlich Monfalcone, ein Angriff noEtlich Sa<arado und mehrere kleine Vorstöße gegen den Girzer Brückenkopf brachen gleichfalls zusammen. Nach dieser Niederlage des Feinde» trat Ruhe ein. Gehobener Stimmung find unsere unerschütterlichen Truppen im festen Besitze all ihre, Stellungen zu neuem Kampfe bereit. Im nördlichen Isonzo - Abschnistt und au der Kärntner Grenze hält da» Geschützfeuer an. Der Stellvertreter de» Chef» des Generalstab». ) (W. T. B.) v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. ) Zamosz, russisch Samotje, liegt ungefähr 40 Kilo, lmeter von der galizischen Nordgrenze entfernt zwischen Lub« ilin und Tomaszow. Ta rlow liegt nahe dem westlichen !Weichseluser zwischen Iwangorod und Sandomir, etwa 80 /Kilometer von der galizischen Grenze entfernt. --Sa- grabo liegt an der Bahn von Görz nach Triest, ungefähr lO Kilometer nordwestlich von Monfalcone. Die ausgelassene Wirrternacht von Mpshau. Ueber den Deutschenpogrom in Moskau, den, wie Svenska Dagbladet meldet, der .Generalgouvorneur Fürst Jussupow eine ausgelassene Mitternacht genannt hat, wird noch bekannt, dah di« Moskauer Truppen sich ge weigert haben, aüf die Meng« zu schiebe«, und Militär au» anderen Gamtsonen herangchalt werden mutzte. Als Folge der Ereignisse in Moskau wind der Auf schub der bereits beschlossenen Einberufung der zweiten Kategotte des Landsturms bezeichnet. (W.T.D.) Die Angst vor der Vergeltung. Di« Russen haben alle an der Güenze O'Sst--reich-Lln- garns befindlichen bessarabischen Ortschaften ihrer Bawoh- ner entblößt und fie nach dem Innern Rußlands geschickt, 'ver amtliche firiegtberiw» von brüt«!' Großes hauptquartker, 2. vor«, wesslkcher Kriegsschauplatz. Lin nächtlicher Angriff auf unser« Stellung westlich Souchez wurde abgewiesen. Am Aeltraml« sttk Kr»0»»t» hatten Stil« Orr Armee seiner kaiserlichen Hoheit Oer tzrostprilUlt» »inen schänen Erfolg. Di« feindlichen Gräben und Stützpunkte »srä- neltli» vor fo«r—a«—pari, worden in «irrr »reite vor r dm und einer ritte VS» ros—ros » von württembergischen und reichrländischen Truppen erstürmt. Di« Beute beträgtr 25 Dffiziere, I7IV MSN» Sttsrzene, i» Mrschirergemedr«, as Mirerwetter, eine fievoiverü-rore wurden erbeutet. Vie Verluste «irr frmrole» fixt btttächtlich. In den vogtleu »admeu mir auf dem Hilsenfirst rmel Gerbe. Zurückeroberungsversuch« de» Gegners wurden ab gewiesen. An Gefangenen fielen 5 Dffiziere, >«» Ma» in unsere Hand. Gestischer Kriegsschauplatz. SüdSstlich von Isalmaris wurde dem Leinde nach heftigem Kampfe eine IsShtNsteilUUg tUtrifft». vabei machten wir 40» stufst» zu Gefangenen. Sü-östttcher Krlegsschauplatz. Nach errtürmung üer stäbe rüüvrilich sturortomlc« (nvrd- lich von Halicz) find die Ruffen auf der ganzen Lront in Ge. gend Marfampol bis nördlich von sirlclom rum stüctzrug ge- rmungen morüe«. General von Linfingen folgt dem ge. schlagenen Gegner. Vie Beute erhöht sich bis gestern abend auf 77t» üikaNgtNt darunter Dffiziere und ,s Maschinen, gewehre. Vie Armeen des Seneralseldmarschall, von Mackensen haben den Gegner westlich von stam-rc unter andauernden Kämpfen über üen caduUa-psr-lldsrhnitt rurüctzgearängt und diesen bereits mit Teilen übtrilbritte». weiter westlich ist die feindliche Stellung in Linie vuraplu—str»»»ilt—3»r«k»M (an der Weichsel) erreicht- Vorstellungen bei Ztror» und stramilr und diese Otte fridst wurden noch gestern abend genommen. Westlich der Weichsel hatten die Rusten unter dem Drucke dcS Angriffes die Srüclien- uspkfttlluug bei vurlsm räume» müssen. Das südliche Kamst»«. tlste ist vom Ni»üe gtfäudert. Die Truppen de« General, obersten von Woyrsch haben in erfolgreichen Kämpfen di« Russen aus ihren Stellungen südöstlich Ist»»» und bei Alt» geworfen und dabei etwa 700 Gefangene vom Grenadier- torpS gemacht. Oberste Heeresleitung. well fie. befürchteten, bk üsierrsichW-ungartschen Truppen könnten wegen der in der Bukowina und in LMalizien ver- Wien Ereueltaten Vergeltung Wen. Die ZeitungsmLldun- gen Wer die Räumung Kischinews ,stnd verfrüht. Die Russen haben auf den längs des Pruth befindlichen foldmäßtgen Grenzbefestigungen, welche in den neunziger Jahren errichtet wurden, neue Verstärkungen ge sammelt, weil diese Befestigungen Lei den letzten Stür men gegen Südöstgali-ten und gegen di« Bukowina ihrer Truppen entblößt war««. Der Munitionsmangel Rußland». Ein aus London nach dem Haag zurückgskehtter Hollän- der berichtet au» Kreisen, die mit dem englischen Kriegs- Ministerium in Verbindung stehen, daß tatsächlich der Muni, ttonsmangel Rußland» der englischen Regierung ernst liche Sorge machen Rußland Habe aber nicht nur an Frankreich, sondern auch an England das dringende Er suchen gerichtet, unverzüglich einen Teil der von beiden Ländern in den Vereinigten Staaten gekauften Munition an Rußland abzutreten und für schleunige Verschiffung nach einem sibirischen Hafen Sorge zu tragen. Auch in Japan sei von Rußland Munition gekauft worden. »er NSvlg vsil v-venl In ?rre»vrl un<l Lemderg. «US dem r. und r. Kttegspressequarti« wird gemeldet: König Ludwig oon Bayern b^chttgta am 28. Juni oovmtt- tags Przemysl. Vor allem interessierte sich Seine Maje stät für jene Werke der Nordfront, di« seinerzeit -von bay rischen Truppen mit stürmender Hand nach außerordentlich wirksamer Artillerievorbereitung genommen worden waren. Um 1ZL Uhr nachmittags verließ der König Przemysl und uhr in den Standort des Generalfeldmarischalls o- Macken- en, um diesen persönlich zur Beförderung zu bqgllückwün- chsn. Um 6 Uhr nachmittags traf der lHnig mit seinem Gefolge, in dem sich auch der bayrische Generaloberst Frei- Herr v. ,Kreß befand, in Lemberg ein. Beim HoteL Georg; wurde der König vom Kommandanten der k. und I. zweiten Armee, General der Kavallerie «. Böhm-Er- molli, mit seinem Stabe empfangen. Seine Majestät geruhte zunächst, General v. Böhm-Ermolli zu seinem. Er folge oon ganzem Herzen zu beglückwünschen und die Offi ziere seines Stabes durch Ansprachen auszuzeichnen. Hieraus besichtigte Seine Majestät die Ehrenkampagnie, die von einem der Wiener Landwehr-Regimenter gestellt worden war, die an Len Kämpfen um die Werke der Westfront von Lemberg hervorragenden Anteil genommen hatten. Das Aussehen und die Haltung, sowie der Vorbeimarsch der wettergebräunton Truppen befriedigten den König ganz außerordentlich. Nach der Defilierung empfing der König die Zivilbeamton, die Geistlichkeit und die Stodtoertretung von Lemberg. Um 7 Uhr abends nahm Seine Majestät im Hotel George in Gesellschaft des Gefolges des Armes- kommandanten, sowie dessen engeren Stabes das Diner ein. Zur Tafel war auch der zum Besuche der Hauptstadt an wesende Statthalter und der Landmarschall von Galizien beim Armee-Kommandanten gebeten worden. Gelegentlich des nach dem Essen abgehaltenen Eereles dankte Seine Majestät dem Armeekommandanten in überaus huldvollen Worten für den Empfang in Lemberg und betonte fein« große Befriedigung über alles Gesehene. Ex geruhte, dem Armnkommandanten Böhm-Ermolli das Grotzt reuz des bayrischen Militär-Verdienstordens mit Schwertern und dem Avmee-Generalstabschef Generalmajor Dr. Bardolff die 2. Klasse des bayrischen Mlitär - Verdienstordens mit Stern und Schwertern zu verleihen. (W. T.B.)' »er Seist im ttsilenirchen Heere. Aus dem österreichisch-ungarischen Köiqgspressoqnartier wird gemeldet: Mehrere italienisch« Gefangene und Deserteure haben übereinstimmend ausgqfagt, datz die italienische Mannschaft von ihren Offizieren ge warnt wird, sich gefangennehmen zu lassen, da die Oester- re'cher die Gefangenen mißhandeln, ja sogar erschießen oder hängen. Diese Warnung geschehe zur Verhinderung der Desertion. Diese Tatsache kontrastiert in grellster Weis« gegen die prahlerischen Behauptungen der italienischen Presse Wer Len treulichen Geist in der italienischen Armee im Gegensatz zu der angeblichen Demoralisation in der öster reichisch-ungarischen Armee. Die Italiener hoben von ihren russischen Verbündeten gelernt. Di« hier wiedergegebene Verlautbarung ist eine Kopie russischer Anfertigungen ähn lichen Inhalts. Da die Russen ähnliche SchreckMsfe zur Hintanhaltung der um sich greifenden Desertionsepidemie abgcben, so kann mit Recht gesagt werden, daß die russische Krankheit auch im italienischen Heere im Gogenssatz zu Len prahlerischen Behauptungen über den trefflichen Geist der Truppen un» sich greift. Bei einer Armee, die stirbt, aber sich nicht ergibt, greifen die Kommandanten nie zu ähn lichen Auskunstsmitteln, um den Geist der eigenen Truppen zu stählen. (M.T.B.) Kriegsföindliche Propaganda in Italien. Die italienischen Zeitungen.veröffentlichen, wie au» Genf gemeldet wird, weiterhin Bericht« Wer d>i«AUneh- mende Propaganda der Anttmilitaristen in Italien. Italia bringt von der Zensur -gelassene In formationen, die auf eine grohe Ausdehnung der gegen den Krieg gerichteten Bewegung unter den Reservisten der nie deren Bolkskreise schlichen lassen und gegen die die Anwen dung der schärjsten Kriegsgesetz« verlang wird. In Ober italien find die meisten gewerkschaftlichen Vereinshäuser und sozialdemokratischen Lokale durch die Militärbehörden ge schlossen worden. Italienisch« Repressalien «egen den Papst. Der Wiener Reichspost züfolge erhielten 20 Prä la ten de» Stuhl«» dl« Stnvovufungt der italienischen Regierung als einfache Soldaten. Auch der früher« llnterstaat^ekretär des Kardinal» Merry del Val erhielt Befehl, sofort al» einfacher Eldat etnzu- 1 > .iE-« -. «.. . Mini i l ..