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Sonntags- Ausgabe. kül r,»p»i„ »n» Vorort, Sur» onfrr, »r«a«r unöSprottrur, rmo!ta,ll»!n»K«>u,grdraAt> moriatl'» I S» M., vtertelNidrUch » 7» M Ve« »er V»tt»ü,»ft»Ue aasen» ZU>o!»n unü Nu»god«N»Ura ad-«d»lt moaotU» I M.,»l»Nrt>ad»ua>)UU durch unser» au»wür»>s»a ru>a«»n «u» hau, »«bracht: monatlich I.LS M-. ot»r»ryükrU» 4.S« M k urch üt< Post' lunrrtzolb deutsch- lanü» unü Srr Srutschen koloalra monatlich IS» M.. »irrtrlitihrlich 4.ro M.< auoschliestlich postdrsttUgel». prrlo ü»r »»nzrlaummrr >0 Pf. In Lripzio. Sen Nachbarort»» unü ü»n lprtcn mit «i»»n«n Lillalra ivtrü ül» s drnüauoaad» noch am stdruü ü«o ers»«in»a» in» bau» g«U«s»N. Nr. 207. /lrrrtsbloctt des Rates und des polizeüuutes der Etocdt Leipzig NtüaMon ua« ch«scha»tost»U«> »»hanaiosals, «e.«» a r»rn>pk,ch.Saichlust «r I«»«. I4b« uu4 «4»44» Sonnlsg, üen SS. stpril. ISS. Jahrgang 191S fst» stnz»ia,a au» t«tp,ta an» Umgrbun» »I« ""A^kA»trs)keIfa- Ispaltt»,p,tttz«n«r»p^ü>,N»N,M«»»U«I m., »oo auowürt» ro Pf. N«klam»n t.rs m., acna, hn»r>»«a »>«p«tlt»«tl, NU» >»pf.,b.wl«ü«rb»l.Nab.,ftaz«>»»a»»a0,b»rü«» >m,m«UG»n«niü:»p»ttt» ,»U» »apf. ch«schast»anzri,«n mit ploboorschrist >m pr«tl, «rdübl Rabatt noch 4arts 0»Ua,»a, >d»samtaukl.7 M.üa»aaus»n» au»Icht postgibud». Mnzriprn-stnnahm,: Zonanniopastr», b»> lamtlt»rn j>ltoi»n S«e Ie»p»>s«r kaprbtott,» unü aU«n stnnoncra-Lxprüitionrn -«» Sa- unü ftuolonü«». vo»il»ip»i,»k Sogidiatl »scheint wrrkta,» rmal.Sonn. u Z«>»r«a»»Im»l. 0»rUa«r U«»akltou!^uü«nz»ll,u>7.>«rn>prrch'<inschlu5. Hansa U». »47 Keine Ariedensverhandlnngen! Frcnchs Bericht über die enalische Niederlage bei b)pern. — Neue Truppentransporte Englands, steigende Geldnot der Verbündeten. — Nerlängeriurg der Tandtagsperiode in wachsen. Mehr 6er3usch? o Berlin, 24. April. Man kann, wenn davon die Rede ist, wie wir künftig unser politisches Leben eiinichtcn wollen, vielfach der Anschauung begegnen: wir Deutschen müßten uns die „Bescheidenheit" ab gewöhnen. „Michel" sollte endlich die Schlaf- innhe abtun uno auftrumpfen lernen. Täglich und stündlich, je lauter, je lieber. Tas sagen nicht etwa nur Bramarbasse, Leute, von denen wir gewöhnt sino, das; sie im Mnndausrcistcn schon eine Tat sehen: wir würben uns sonst mit Viesen Dingen hier nicht beschäftigen. Aber auch ernsthafte Männer von einer an sich unbestreit baren Einsicht Pflegen derlei bisweilen zu ver künden. Dröhnend und waffenklirrend, meinen sie, mit herausforderndem Blick, sollten wir fort an durch die Weltgeschichte schreiten. Uns scheint zunächst, was die Vergangen heit angcht, die Beobachtung nicht durchweg richtig zu sein. Sicherlich: unsere amtliche Po litik hat in den hinter uns liegenden Jahren viel Zurückhaltung geübt. Sie hat dabei von den einen Lob geerntet und von den anderen Tadel: aber darüber zu reden ist jetzt wohl nicht die Zeit. Ebensowenig wie man dermalen entscheiden könnte, ob sie in allen Einzclfällen gnt beraten mar ooer nicht. Immerhin: das; wir Deutschen als solche unser Licht all die Zeit über allzu ängstlich unter oen Scheffel gestellt Hütten, wird sich mit gutem Gewissen nicht be haupten lassen. Es hätte ja auch mit dem Wun der zugehen müssen, wenn es so gewesen wäre. Wir waren ein altersmüdes, gebrechliches Staatsgebilde gewesen (auch unter den Fittichen des Deutschen Bundes nur das „Monstrum", als das 200 Jahre zuvor Samuel v. Pufendorfs das heilige Reich beschrieben hatte) und waren nun wieder jung und kräftig geworden. Wir waren arm gewesen und wurden, uns selber schier zum Erstaunen, reich. Es war die natür lichste Sache von der Welt, daß dies junge Krastgesühl sich nun nicht allerorten auf eine ästhetisch besonders reizvolle Art äußerte; daß, wenn wir von uns selber sprachen, der oder jener die Farben ein wenig dick aufMragcn liebte; das; man vielfach die lauten Trompeten und die starken Töne bevorzugte und manch einer durch die deutsche Oeffcnllichkeit in Kürassier- stiefcln trabte, der ganz gewiß kein Bismarck war. Wie gesagt: das alles war natürlich und es war selbstverständlich dazu; aber ob es immer auch zuträglich gewesen ist und uns weiter gebracht hat? Viele von uns und nicht gerade die Schlechtesten — das wird man am Ende auch jetzt aussprcchen dürfen — hat es ehrlich verdrossen. Manche haben auch dagegen in Zorn oder Sarkasmus aufbegehrt; sie sagten sich: cs ist junger Most, der sich absurd gebärdet. Aber er gibt doch noch 'nen Wein. Ten hat er auch gegeben. Wie unser Volk in der ernsten Zeit der Prüfung sich bewährt hat, wie ein jeglicher, vom Rittcrbürtigen bis zum Mann in der Werkstatt, in schlichter Selbstverständlichkeit seine Pflicht tat, das bleibt einfach über jedes Lob erhaben. Aber sie taten sie dann eben rotzdem. Zum mindesten wird man nicht be haupten dürfen, daß die geräuschvolle Gcsprcizt- ;eit, das Sich-Ucbcrnehmen in großen Worten, )ie knallprotzige Emporkömmlingsmeise den hcl- )ischen Sinn gezeugt haben, mit dem die Deut- chen aller Schichten und aller Jahrgänge sich rrängten, dem Vatcrlandc in schmcrer Schicksals stunde zu Diensten zu sein. Und nun sollten wir derlei Unsitten verewigen! Sollten nach diesem furchtbaren Kriege als zu unseren Tagen Ge kommene gewissermaßen von Staats wegen uns in Manieren gefallen, die man allenfalls der Jugend hier und da nachsehen konnte? Wer derlei allen Ernstes unserem Volke für die künf tige Ordnung seiner auswärtigen Beziehungen rind den Verkehr mit den anderen Nationen vor schlägt, verwechselt Form und Inhalt, Sache und äußeres Trum und Dran. Der Staatsmann kann zäh und stolz und unnachgiebig bis zur Unnahbarkeit den Vorteil seines Landes zu wah ren versuchen: er wird deshalb noch nicht fort gesetzt mit dem Säbel zu suchteln brauchen. Um so weniger, wenn er ihn nicht zu ziehen beab sichtigt. Auch kriegerische Gebärden nützen sich bei allzu häufigem Gebrauch ab: zur Unzeit angewandt, dienen sie nur dazu, den politischen Kredit zu untergraben. Tas alles gilt auch vom einzelnen uno der Zusammenfassung dieser einzelnen, dem Volke. Wir wollen die Fremden nicht liebedienerisch umschmeicheln, nicht, wenn wir irgendeinen geschä tlichen Vorteil zu er- gattcrn wünschen, unser Haupt vor ihnen neigen, oder, so wir uns unter ihnen nicdcrlassen, das eigene Volkstum cüigst abwerfcn w e ein n fae-en- scheinig gewordenen Rock. Aber es wird darum noch lange nicht nötig werden, draußen durch herausforderndes Benehmen aller Blicke aus uns zn lenken und an fremden Wlrcstafeln aut den Tisch zu trommeln: „Lind wir nicht zur Herr lichkeit geboren!" Ter Staat, unter dem Ge sichtswinkel der auswärtigen Po.'tik gesehen, ist gewiß Macht. Aber nicht durch laute Worte und pathetische Teklamationcn gewinnt man Macht, sondern durch kluges, folgerichtiges, selbstbewußtes Handeln. Es ist nachgerade ein Gemeinplatz: kortitor in ro, sunvitsr in Mvä7>. Stolze Deutsche wollen wir nach diesem Kriege sein, nicht rüpclnoe Rauhbcine . . . Au den Tagesberichten. Der gestrige Tagesbericht liefert zu dem von vor gestern eine hocherfreuliche Fortsetzung. Die Be mühungen der verbündeten Gegner — nicht nur Franzo,en und Engländer, auch Belgier sind an den Kämpfen nördlich von Ppern beteiligt —, die von den Deutschen erstürmten Stellungen zurückzu gewinnen, sind fehlgeschlagen, und der deutsche Vorstoß nach Westen hat Fortschritte ge macht. Bei St. Julien, einem kleinen Dorf .V/2 Kilometer östlich von dem bereits eroberten Pilkem und 3 Kilometer südlich von Langemarck, wurden die Engländer unter schweren Verlusten ge worfen. An anderen Stellen des Kampfgebietes er litten die Franzosen und Belgier das gleiche Schick sal. Ganz besonders wichtig ist es aber, daß auf der Westseite des Ppernkanals das Dorf Lizerne im Sturm genommen wurde. Es liegt südlich von Strenjtrate, dessen sich die Deutschen in der Nacht zum Sonnabend bemächtigt hatten. Auch diese neuen Erfolge der Deutschen sind für die Feinde von empfindlichen Verlusten begleitet gewesen. Die Zahl der gefangenen Franzosen, Belgier und Engländer hat sich um 870 auf 2470 Mann gesteigert. Auch zu den vorgestern gemeldeten 30 Geschützen sind noch fünf hinzugekommen. Eine Anzahl Maschinen gewehre, Munition und sonstiges Kriegsmaterial vervollständigen die Beute. Der Druck auf Ppern wird mit den neuen Fort schritten der Deutschen immer stärker. Gewährten bisher die Höhen bei Pilkem dem Feinds einen vorzüglichen Stützpunkt, so dienen sie von jetzt an unserer Artillerie als Angriffsstellung gegen das nur noch Sh- Kilometer entfernte Vvern. Die Ver breiterung der deutschen Front westlich des Ppern- kanals durch den gestrigen Eeländegewinn ist wegen der Sicherung der Flanke der Deutschen auf den Höhen von Pilkem von wesentlicher Bedeutung. Herrn French ist diese Niederlage der Verbündeten natürlich sehr unangenehm. Er sucht in seinem Bericht die Schuld dafür auf die Franzosen abzu wälzen. Weil diese sich zurückziehen mußten, sahen sich auch die Engländer gezwungen, ihre Linie in llebereinstimmung mit der französischen zu „ändern , wie sich Herr French sehr oorsicytig aus drückt. Der Erfolg der Deutschen wird sowohl von French als auch von Hoffte der Verwendung atem- versetzender Gase zugeschrieben. Wenn endlich die Deutschen dieselben Mittel anwenden, deren sich die Feinde schon seit Wochen bedient haben, so darf das nicht wundernehmen; und wenn damit kräftigere Wirkungen erzielt werden, so ist daran eben die Ueberlegenheit der deutschen Chemie schuld. Das hat auch die oberste Heeresleitung be reits mit allem Nachdruck festgestellt. Zwischen Maas und Mosel sind auch die neuen Angriffe der Franzosen mißlungen; die letzten Teile deutscher Schützengräben, die nach dem vorgestrigen Taqesbericht noch umstritten waren, sind wieder vollends gesäubert worden, und im Aillq walde behielten unsere Feldgrauen im heißen Bajonett kampfe die Oberhand. Im Priesterwalde arbeiten sich die Deutschen unaufhaltsam vorwärts. Herr Joffre wird wohl in sehr naher Zeit in diesem Gebiete seine Durchbruchsversuche aufgeben müssen. König Zrle-rlch Kugust an Großadmiral von Tirpitz. Dresden, 24. April. (Eig. Trahtber.) König Friedrich August hat dem Groß admiral von Tirpitz aus Anlaß seines 50 jährigen Tienstjubiläums folgenden Glück- Wunsch übersandt: „Großadmiral v. Tirpitz, Großes Haupt quartier. In dieser großen Zeit, wo Haltung und Leistung unserer deutschen Flotte das Vaterland mit Stolz und Tank er füllen, sende ich Eurer Exzellenz als deren erfolgreichem Organisator herzlichen Gruß und Glückwunsch zum Tienst- jubiläum. Friedrich Äugust." Keine Zrie-ensverhan-lungen. In amtlichem Auftrage schreibt die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung": Von verschiedenen Seiten hören wir, daß in Stadt und Land Gerüchte über die Anbah nung von 'F r i c d e n s v c r h a n d l u n g e n in Umlauf gesetzt werden. Tcs näheren wird angc- deutct, daß vorbereitende Schritte zur Herbei führung eines Sonderfriedens mit Eng land auf der Grundlage gewisser englischer Wünsche und Forderungen im Gange seien oder in Gang gebracht werden sollen. Kein Ur teilsfähiger kann daran denken, die für Deutschland günstige Kriegslage zugunsten eines vorzeitigen Friedensschlusses mit irgendeinem seiner Feinde prciszugeben. Nach der vorläufig allein möglichen allgemeinen Umschreibung des Kriegszielcs, die der Reichskanzler in seiner Rede gegeben hat, müssen wir jeden Vorteil der mili tärischen Lage benutzen, um Sicherheit zu schas sen, daß keiner mehr wagen wird, unse ren Frieden zu stören. Dabei muß es bleiben. Tie Gerüchte über deutsche Friedens neigungen sind gegenüber unserer unvermindcr- trn E n t s ch l 0 s s e n h e i t z u r N i c d e r k ä m p- füng der Gegner törichte oder böswillige, aus jeden Fall aber müßige Erfindungen. Zrenchs Gericht. vtb. London, 24. April. Reutermeldung. General French meldet gestern, daß der Feind am 22. April abends die französischen Truppen zur Linken der englischen Truppen in der Nähe von Bixschoote und Langemarck nörd lich Upern angriff. Eine heftige Beschießung ging voraus, wobei der Feind viele Apparate znr Hervorbringung erstickender Gase benutzte. Aus der Menge der erzeugten Gase geht hervor, daß dies nach einem vorbedach ten Plane, im Widerspruch mit der Haager Konvention geschah. Tie Franzosen mußten sich infolge der Gase nach dem Kanal bei B 0 csinghe znrückziehen. Wir waren gezwun gen, unsere Linie in Ucbercinstimmung mit der französischen zn ändern. Unsere Front blieb intakt. Außer diesem Angriff auf unserer äußersten Linken fand ein solcher gegen die Laufgräben östlich Apern statt, der aber ab geschlagen wurde. Ter Kampf nördlich Dpern dauert fort. Heute wurden zwei deutsche Flieger heruntergcschossen. Vie neuen Truppentransporte Englan-s nach -em Zeftlanö. Aus dem Haag wird der „Tägl. Rundsch." ge meldet: Die Ursachen der Schiffahrtssperre zwischen England und Holland scheinen Truppenbeförderungen zu sein. Verschiedenen Mitteilungen zufolge, die jedoch aus Furcht vor dem englischen Zensor nicht deutlich genug gehalten sind, ist die englische Regierung gegenwärtig mit großen Trup pen-, namentlich mit bedeutenden Geschütz- und Munitionsbeförderungen beschäftigt. Fer ner geht aus einer dem Zensor entgangenen Korre spondenz hervor, daß vom Beginn dieser Woche an die englische Regierung allen Reedereien große Vor sicht und möglichste Zurückhaltung ihrer Schiffe bis auf weiteres empfohlen hat. Anscheinend sind die Ostküste und der Kanal augenblicklich von Torpedo booten ziemlich entblößt, die vermutlich zur Deckung der Truppenbeförderungen Verwendung finden. Vie fteigen-e Gei-not -er verbün-eten. lcr. Brüssel, 24. April. Die neue Kredit operation der Verbündeten beweist deren steigende Geldnot. Die belgische Regierung in Le Havre ist fortdauernd gezwungen, in Paris und London um V 0 rschüsse zu betteln, denn sie hat eine Staatsschuld von 600 Millionen zu verzinsen und keinen Groschen Einkommen. Jetzt braucht sie 60 neue Millionen, sonst kann sie ihre Maicoupons nicht einlöien. Ob sie sie erhalten wird, ist noch lehr fraglich, denn Rußland, das nach dem Pariser Finanzabkommen ein Drittel bei- steuern sollte, hat selbst nicht». Die Herren Nibot und Lloyd George werden daher die 60 Millionen für Belgien ganz allein zu zahlen haben. Aber auch sie haben ihre Gelchorgen. So ist es ihnen nur mit Mühe gelungen, von der New dorker Morgangruppe einen Kredit von 800 Millionen Mark zu erlangen, womit die in Amerika gemachten Kriegsbestellungen bezahlt werden sollen. Ob die Schatzwechselbegebung Lloyd Georges die gefürchtete zweite Kriegsanleihe ver hüten wird, bleibt abzuwarten. Sein französischer Kollege Nibot macht es einfacher. Er läßt durch die Bank von Frankreich V a n kn 0 t e n drucken und leiht jede Woche davon IM Millionen aus, woraus deutlich hervorgeht, daß er seine viel gerühmten Bons de la Döfense Nationale bei den heimischen Sparern nicht unterzubringen vermag. Im Mai wird der Notenumlauf der Banque de France den Höchstbetrag von 12 Milliarden erreichen. Dann wird der Druck der 13. Milliarde bewilligt werden müssen, sonst ist Herr Nibot am Ende seines Lateins. Asquith kün-igt -en neuen Var-anellenangrlff an» bl. Kopenhagen, 24. April. Lord Beresford fragte Asquith in der gestrigen Unterhaussitzung, wer die Verantwortung für die Operationen bei den Dardanellen trage, ob es beabsichtigt sei, einen gleichzeitigen Angriff von der See und vom Land aus vorzunehmen, ob der schließ liche Sieg dadurch verzögert werde, daß Seeangriffe unternommen seien, ohne daß vorher Truppen ge landet wären. Asquith erwiderte, ein neuer gemeinsamer Angriff von Heer und Flotte unter Verantwortung der Regierung würde vorgenommen. Der Unterfeekrieg. Der „Berl. Lok." erhält über Kopenhagen aus London die Nachricht, daß der englische Fisch- dampfer „St. Lawrence" von einem deutschen Unterseeboot in den Grund geschoßen worden sei. Von der Besatzung seien sieben Mann in Grimsby eingetroffen, zwei Mann ertrunken. vtb. Stockholm, 24. April. Nach hier ein getroffenen Nachrichten ist der finnische Dampfer „F r a a ck", der nach einer gestrigen Meldung in der Nähe von Finnland untergegangen ist, von einem deutschen Unterseeboot tor pediert worden. Er sank sofort. Die Besatzung ist gerettet. Die Torpedierung hat wahrscheinlich frühmorgens stattqcfunden. Man schließt aus dem Ausdruck „in der Nähe von Finnland", daß der Dampfer bei Aal and torpediert worden ist. Der Dampfer ging von Stockholm in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag ab und passierte Socderarm um 4 Uhr am Freitag morgen. Abends sollte der Dampfer in Abo eintreffen. Er hatte Stückgut, zu meist Baumwolle, geladen. Die Besatzung be stand aus Kapitän Sabelstroem und zwölf oder dreizehn Finnen. Der Dampfer gehörte einer mit französischem und russischem Eelde neugcgründeten finnischen Gesellschaft. Alle in Stockholm befindlichen Dampfer haben die Weisung erhalten, vorläufig hierzubleiben. vtd. Paris, 24. April. Das „Journal" erfährt aus London: Die Nachricht des deutschen Ad- miralstabes, die besagt, daß ein englisches Un- terseeboot versenkt wurde, ist noch nicht bestätigt, doch glaubt man, daß die Nachricht richtig ist. n-td. Lyon, 24. April. „Republicain" meldet au, Toulon: Der Kommandant des Unterseebootes „Dague", das vor Antivari" sank, wird vor ein Kriegsgericht gestellt werden, um sich wegen des Verlustes des Schiffes zu verantworten. Zum Zoll ,Selri-ge". vtd. Ehristiania, 24. April. Wie bereits mit- geteilt, sind die norwegischen Sachverstän digen in der Angelegenheit des Tankdampfers „Belridge" zu dem Ergebnis gekommen, daß die „Belridge" von einem deutschen Untersee boot torpediert worden sei. Das Beweis material war dem norwegischen Gesandten in Ber - l i n übermittelt worden, der es unterderhand an die deutsche Regierung meitcrgegebcn hatte. Der Gesandte telegraphierte an das Ministerium des Aeußern in Ehristiania, daß dem deutschen Ad miralstabe von keinem Unterseeboote ein Bericht über die Torpedierung der „Belridge" zu-