Volltext Seite (XML)
Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich flr Kl>Dl>rf, ASW, Amvdorf, Mkrf, Zt. Wia, KMilßAli, Aman rit M» Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. Nr. 92 1896 1 Wart NN Pfi—>g- — N»»« 10 relegramm-Ndresser ra-edlatt. Kernfpre» -A«fcht«g »r. V. 4«. Jahrgang. Mittwoch, den 22. April Im Nachlaßkonkurs des BierhändlerS Joha«« Lmeas tn Lichteastei« werden alle Diejenigen, welche zur Konkursmasse etwas schulden, hiermit auf- gefordert, binnen 8 Tagen an den unterzeichneten Verwalter zur Vermeidung der Klaganstellung Zahlung zu leisten. Lichtenstein, am 17. April 1896. Lokalrichter Schmidt. vtka»»1»och»«g, hie EchalhaugmarmSsteKo hetr» Die Tchulhausman»sstelle in Hoh«dorf, mit welcher ein JahreS gehalt von 400 M., freie Wohnung und Heizung verbunden ist, ist demnächst zu besetzen. Einwohner HohndorfS — außer denen, die sich bereits gemeldet haben —, welche gesonnen sind, sich »och um diese Stelle zu bewerben, wollen sich bis So««abe»d, den 28. April, bei dem unterzeichneten Vorsitzenden melden, welcher auch sonst noch über diese Stelle gewünschte Auskunft erteilt. Die Meldungen früherer Bewerber behalten ihre Gültigkeit. Hohndorf, am 20. April 1896. Der Schulvorstand. Pst. Riedel, Vorsitzender. TageSgeschichte. *—Lichtenstein. Unseren Mitteilungen über die Hochzeitsfeierlichkeiten in Gauernitz haben wir heute »achzutragem An den TrauungSfeierlichkeiten nahmen Teil: Ihre Kgl. Hoh. die Großherzogin Marie von Mecklenburg-Schwerin, Ihre Hoheiten Herzog Fried rich Wilhelm, Herzog Heinrich, Herzogin Elisabeth von Mecklenburg-Schwerin, Ihre Durchlauchten de, regierende Fürst von Schwarzburg - Rudolstadt mit Gemahlin, Ihre Durchlauchten Prinzessin Adolf von Schwarzburg - Rudolstadt nebst Prinzessin Tochter Thekla. Ihnen schlossen sich an: Ihre Durchlauchten Prinz Ernst von Schönburg und Gemahlin Helene, geb. Gräfin Stolberg - Wernigerode, der regierende Graf zu Isenburg und Büdingen mit Gemahlin, die Gräfin Anna zu Stolberg-Wernigerode, der Graf F. W. zur Lippe (Bruder deS Thronprätendenten), Prinzessin Mathilde von Schönburg - Waldenburg, der Prinz Heinrich, Prinzessin Elisabeth, Prinz Her mann, Prinzessin Georg, Prinz Ulrich von Schön burg-Waldenburg, Prinz Victor zu Jsenburg-Birstein, Prinz Franz Josef zu Jsenburg-Birstein, Gräfinnen Helene und Clotilde zu Isenburg - Büdingen, Grä finnen Gisela zur Lippe, Graf Bolko Hochberg, Prinzessin Marie zu Jsenburg-Büdingen, Graf und Gräfin Clemens von Schönburg-Glauchau, Graf Conrad Hochberg, Erbprinzessin Lucie von Schön burg-Waldenburg, Prinz K. zu Bentheim-Tecklenburg, regierender Traf Solms, Prinzessin Luitgard Reuß, Prinzessin Auguste Reuß, Graf HanS Münster, Prinzessin Gertrud Reuß, Gräfin Marie Münster, Prinzessin Annemarie Reuß, Fürst Otto Victor von Schönburg-Waldenburg, Fürstin Pamela von Schön burg-Waldenburg, Prinzessin Louise von Schönburg- Waldenburg, Herr v. Hoffmann-Waffenstein, Ober- justizrat vr. Flügel, regierende Gräfin za SolmS, Gräfin Sophie zu SolmS, Freiin Ida von Kleist, Herr Magnus von Welck, Herr Alfred v. Weick, Miß James rc. Die Schleppe der Braut trugen die Kinder Ihrer Durchlaucht der Frau Lrbprinzesstn von Schönburg-Waldenburg, Prinzessin Sophie und Prinz Günther. — Dresden, 20. April. Bei der am 23. d. M. stattfindenden Königsparade wird Kaiser Wil helm dem König Albert das 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 vorführen. — Ihre Majestät die Kaiserin von Deutsch land und Königin von Preußen hat Herrn Kommer zienrat Blüthuer in Leipzig am 22. d. M. zu ihrem Hoflieferanten ernannt. — Zwickau, 18. April. Eingeliefert wurde tn das hiesige GerichtSgefängni« der böhmische Ar beiter Schuster, welcher tn Glauchau den Mordver such und die Brandstiftung auSgeführt hat. — Glauchau, 20. April. Se. Majestät der König haben geruht, dem Herrn Pastor prim. Superintendenten, Hof- und Schloßprediger zu Glau chau Arnold Weidauer unter dem 15. April d. I. das Ritterkreuz I. Klasse deS kömgl. sächs. Civilver- dienstordens zu verleihen. — Schon seit eine, Reihe von Jahren wacht sich in Meerane ein bedeutender Wassermangel bemerkbar, unter welchem vor allem die gesamte In dustrie und Fabrikation zu leiden hat. Diesem Uebel- stände nun abzuhelfen, ist die dortige Stadtbehörde schon längst bemüht, doch zerschlugen sich fast sämt liche Projekte an der Wasserarmut der Versuchsgrund, stücke. Mit schweren finanziellen Opfern erwarb auu die Stadt Im vorigen Jahre das Kirchen- und Schul- grundstück in Gesau bei Glauchau und haben auch die hierauf anqestellten Bohrversuche ein recht gün- stigeS Resultat gezeitigt. Um nun aber der Stadt auch ein weiteres, ergiebigeres Wassergebiet zu sichern, hat der Rat mit 14 Grundstücksbesitzern im Dorfe Zumroda (Sachsen-Altenburg) und ca. 3'/-- Stunde von Meerane entfernt, Verträge abgeschlossen, nach welchem sich die Stadt das Wassererwerbungsrecht für immer gesichert. Da nun auch die eingehollen Gutachten der Herren Ingenieure Opitz-Zwickau und Zieroldt-Ehemnitz sehr günstig lauten, und iu welchen daS Wasser als gut und ausreichend bezeichnet wird, hat das Stadtverordneten-Kollegium in seiner letzten Sitzung den Verträgen zugestimmt und beschlossen, dem Rate zur sofortigen Vornahme der Bohrversuche ein Berechnungsgeld von 3000 bis 5000 Mark vor läufig zur Verfügung zu stellen. Die Bohrarbeiten wurden Herrn Ingenieur Opitz in Zwickau über tragen. Dieser Beschluß ruft in der ganzen Bevöl kerung lebhafte Befriedigung hervor, da das Projekt der Errichtung einer Wasserleitung hierdurch seiner Verwirklichung einen bedeutenden Schritt näher ge- rückt ist. — Reichenbach i. Vogtl., 19. April. In Jägerkreisen hat man die Wahrnehmung gemacht, daß das Birkwild in benachbarten Jagdgründen, in denen Birkwild um die gegenwärtige Jahreszeit sonst zahlreich anzutreffen war, immer seltener geworden ist und bald ganz daraus verschwunden sein wird. Man bringt diese Erscheinung damit in ursächlichen Zusammenhang, daß mit der Zunahme der städtischen und ländlichen Bevölkerung die Reviere nicht mehr die Ruhe haben, welche gerade dar Birkwild sacht. Fasanen, die vor einigen Jahren versuchsweise hier und da ausgesetzt wurde», haben sich gut fortgepflanzt und scheinen heimisch geworden zu sein. WaS Haien und Rebhühner anlangt, so eröffnen sich für den be vorstehenden Herbst den Jägern die günstigsten Aus sichten. — Mylau, 19. April. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist die zum Ritter gute Mylau gehörige, tn der Nähe des eine Stunde von hier ge legenen Dorfes Schneidenbach befindliche alleinstehende Schotenmühle vollständig niedergebrannt. Die Müllerei wurde jetzt tn derselben nicht mehr betrieben. Die Mühle war nur von zwei Familien bewohnt. Das Feuer griff in dem alten baufälligen Gebäude so schnell um sich, daß daS hier untergebrachle, dem Rittergutspachter Rudolph in Mylau gehörige Vieh kaum gerettet werden konnte. Die Entstehungsur sache deS Brandes ist bi- jetzt unbekannt. — In Breitenbach bei Johanngeorgen- stadt wurden kürzlich eine Kreuzotter getötet, die drei gleich große Tlftzähve, zwei am rechten und eineu am linken Oberkiefer auswieS. — Eine Brandstifterbande treibt ihr verbreche- rischeS Unwesen in Kirschau und Wilthen. Am 16. Aprrl abends 10 Uhr brannte das mit Stroh gedeckte Wohnhaus des I. Junge, welches behufs einev Umbaues vollständig aaSgeräumt worden war, total nieder. Die nahe stehenden, ebenfalls mit Stroh gedeckten Nachbarhäuser wurden Dank den Anstren gungen der Feuerwehr gerettet. Nach 11 Uhr abends am 17. d. M. ging die Scheune deS K. Wagner in Wilthen in Flammen auf, welche bald eine Nachbar scheune und endlich da» dazu gehörige Wohnhaus erfaßte. Drei Familien, welche nicht versichert hatten, sind obdachlos geworden und haben fast nichts retten können. Da noch an drei andere Gebäude Brände gelegt, aber glücklicherweise gelöscht worden sind, scheinen offenbar ruchlose Lände dabei im Spiele zu sein. — Am Mittwoch wurde einem Postboten eme schauerliche Ueberraschuog zu Teil. Ahnungslos be trat er aus seinem Bestellgange die Wohnung deS Bauunternehmers Doru zuReppeu und fand den selben ohne Kops auf dem Sofa fitzend vor. Er hatte sich durch «inen Schuß in den Mund entleibt. Die Ladung des Pistol» bestand wahrscheinlich auS Wasser, denn die Wirkung des Schusses war fürch terlich. Knochen, Fleischstücke und Haarbüschel saßen an der Decke und den Wänden, die Nase lag auf dem Fensterbrett und es machte Mühe, alle Teile deS KopfeS wieder zrsammenzufinden. Nachbarn hatten zwar den lauten Knall gehört, wagten sich aber nicht in daS HauS, da Dorn schon seit länge rer Zeit ein scheues, menschenfeindliches Wesen ge zeigt hatte. — Mügeln, 19. April. Auf Anordnung de» König!. BezirkSarzteS in Oschatz ist die Schule zu Börtewitz bis auf weitere» geschlossen worben, da m der Familie des dortigen Lehrers die Diphtheri- tis in bösartigstem Grade aufgetreten ist. Während der Osterferertage lagen die Gattin und 6 Kinder an dieser schrecklichen Krankheit darnieder. Zwei hoffnungsvolle Mädchen im Alter von 7 und 4^/, Jahren sind aus der blühenden Klnderschaar vom Tode dahingerafft worden. Z Der „Reichsanzeiger" bringt folgende Bekannt machung: Nachdem durch rechtskräftige Urteile deS Königlichen Landgerichts l Berlin vom 15. Novem ber 1895 und 12. März 1896 gegen die „Wiener Allgemeine Zeitung" zweimal binnen Jahresfrist Verurteilungen auf Grund der 88 41 und 42 de» Strafgesetzbuchs erfolgt sind, wird in Anwendung des 8 14 de« Gesetz-« über die Presse vom 7. Mai 1874 (ReichS-Gesetzbl. S. 65) die fernere Verbrei tung dieser Zeitung auf die Dauer von zwei Jahren hierdurch verboten. Berlin, den 14. April 1896. Der Reichskanzler. In Vertretung: v. Bötticher. § Vor einer Bande von Seelenverkäufern warnt der preußische Minister des Innern. Ein gewisser Lazar Schwartz aus BuenoS-AyrtS, der als Mäd chenhändler bekannt ist, hat sich vor einiger Zeit nach Europa begeben, um Mädchen zu schändlichen Zwecken «ach Südamerika zu werben. Schwartz, der ein gewandte- Auftreten hat und mehrere Sprachen beherrscht, ist in Tulscha in Rumänien geboren und gegenwärtig argentinischer Staatsbürger. Er ist 42 bis 44 Jahre alt, hat graue Augen, schwarze Haare, einen schwarzen Bart oder Schnurrbart, krumme Beine und zwei rote Flecke an der Nase. Als End ziel seiner Reise hat er Montevideo angegeben. Meistens reist er getrennt von den angeworchenen Mädchen. AlS seine Genossen werden genannt: Ger son Baum, Isidor Bing, Moritz Kaiser, Joief Katz, Mendel Kaufer, Isidor Klapper, Israel Mayoro- witsch, Fichel Moyowitsch, Siegmund Reicher, Karl Roch, Bali Salowich, Max Schorr, MoseS schuld reich, Heinrich Schwarzmann, Moritz Seiler, Adolf Stein, Juchil Steinmann und Wolf W-l-mson. Die