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welche bei Le« H» M >em Verantwortlicher Redacteur: Carl Ikhne in Dippoldiswalde Horn. Virchow. Ackermann reu 6. Wahlkreis in der Amts ln Kenntniß setzten, in : ' " Loten wollen sich behufs der Bezahlung nochmals ge Düll 41 nvll .0 osiioll M > Vermehrung der Streitkräfte des Admirals Courbet gesandt werqen müssen und zwar möglichst bald, ehe das ungesunde Klima und die Angriffe der Chinesen die jetzt in Tonkin und vor Formosa stehenden fran zösischen Streitkräfte dezimiren. Gerade über diese ver französischen Negierung und den Kammern noch izosen begehen unter Umstän- il«; 'den Krieg MtÜ China gegen "/.12 Uhr, wird der monatliche Extrazug von Hainsberg nach Kipsdorf verkehren, worauf wir hier durch aufmerksanl machen wollen. Plauenscher Grund. Seit ungefähr 8 Tagen sind die größeren Etablissements des Plauenschen Grundes bis herauf zur Papierfabrik in Hainsberg mittels Telephons an die Telephönleitung in Dresden angeschlossen, und können daher unter sich, wie auch mit jedem Inhaber einer Sprechstelle in Dresden, jeden Augenblick in mündlichen Verkehr tre ten. Es macht einen eigenen Eindruck, wenn auf ein einfaches Klingelzeichen ganz vernehmlich ein über 2 Meilen entfernt Wohnender sofort nach unserem Begehr fragt. Der am weitesten von Hainsberg entfernte ist ein Fabrikbesitzer in Cotta, seine Stimme ist aber ebenso deutlich vernehmbar, wie die des Näch sten an der Leitung. Natürlich wird die Leitung stark Zveundlichkeit, mit der sie uns post dem Wahlresultat UnstAuhAßstDanj, — Mehrere n unserer Abwesenheit leider nicht bezahlte Expreß- ioten wollen sich behufs der Bezahlung nochmals ge- egentlich in unserer Expedition etnfinden. «Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Während bei der Reichstags wahl im Jahre l88l von K64 Stimmberechtigten 33k, also 50,6 «/<>, von ihrem Stimmrechte Gebrauch machten, stimmten bei der Wahl am 28. Oktober von 651 Stimmberechtigten 301, also nur 46,»°/» ab; von den 302 in der Urne vorgefundenen Zetteln er hielten geheimer Hofrath Ackermann in Dresden 259, Produktenhändler Horn in Löbtau 33 und Prof. vr. Der französisch-chinesische Krieg. Die parlamentarische Probe hat in Frankreich der französisch-chinesische Krieg bestanden, denn der Mini sterpräsident Ferry erhielt bezüglich seiner Politik in der chinesischen Frage noch eine bedeutende Mehrheit in der Deputirtenkammer und da das Kabinet Fern) auch sonst Vertrauen und Hoffnung zeigt, so stände die Affaire für Frankreich ganz gut. Blickt man in dessen auf das eigentliche Aktionsfeld, auf den fran zösisch-chinesischen Kriegsschauplatz in Tonkin und auf der Insel Formosa, so scheinen die Ereignisse doch nicht ganz der Zuversicht der französischen Regierung zu entsprechen. Wir sind weit davon entfernt, an der Richtigkeit der französischen Waffenerfolge gegen die Chinesen im Allgemeinen zu »Weiseln; um Fabeln zu berichten, dafür halten wir die dortigen oberkomman- direnden General Briöre und Admiral Courbet für zu ehrenwerthe Männer. Indessen scheint aber soviel festzustehen, daß die Franzosen wohl da und dort ge siegt, aber mit der dabei verfolgten Abschreckungstheorie bei den Chinesen doch wenig Glück gehabt haben. Die französische Kriegspraxis gegen die Chinesen ging offenbar darauf hinaus, durch einige kühne Schläge die Chinesen zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Die Nach giebigkeit hat sich bei den Chinesen aber bis jetzt nicht eingestellt, sie sind vielmehr mit verstärkten Truppen massen in Tonkin eingerückt und General Briöre und Oberst Dannier haben Mühe, unter fortwährenden Kämpfen ihre Stellungen zu behaupten, die Chinesen sollen sogar versuchen, den Franzosen in Tonkin den Rückzug abzuschneiden. Aehnlich ist auch die Lage des Admirals Courbet vor Formosa: er kann jetzt wegen Mangels an kleinen Booten und Mannschaften nicht vorwärts und am allerwenigsten kann er es riskiren, der in einer tiefen Bucht gelegenen stark befestigten Hafenstadt Tamsui mit seinen schweren Fahrzeugen noch einen Besuch abzustatten. Diese Sachlage aus dem französisch-chinesischen Kriegsschauplätze zeigt daher mit ziemlicher Deutlichkeit, daß die Franzosen sich den Krieg gegen die Chinesen zu leicht gedacht haben und wohl noch mindestens 10,000 französische Soldaten i nach Tonkin zur Unterstützung des Generals Briere und 2000 bis 3000 Land- und Seetruppen mit ent- sprechenden kleineren Fahrzeugen nach Formosa zur Vermehrung der Streitkräfte des Admirals Courbet gesandt werqen müssen und zwar möglichst bald, ehe das ungesunde Klima und die Angriffe der Chinesen die jetzt in Tonkin und vor Formosa stehenden fran zösischen Streitkräfte dezimiren. Gerade über diese nothwendigen Verstärkungen ist man aber innerhalb ver französischen Negierung und den Kammern noch nicht einig Md die Franzosen begehen unter Umstän den den ungeheuren Fehlerj' den Krieg - gtgttt China mit ungenügenden Streitkräften und daher skWglsM zu führen. Wird doch schon jetzt die von der Regie rung in der Deputirtenkammer eingedtachte Krevit- nachforderung für Tonkill int Betrage von II Mill. Francs von den Blättern aller Partelschättirungen als Summe zu einer energischen und .uttlfassenden Durch- führüng der Aktion gegen China als viel zu klein. Herr Ferry wird sich dahör Wohl -entschließen Müssen, mit einer größeren Forderung -vor die Kammern zu treten und es ist nicht daran -zu zweifeln, daß ihm dieselbe vom Parlament dW^ewiKigt werden tvird. Kleincarsdorf . . Kreischa . . . Luchau ..... Lungwitz.... Malter und Berreuth Naundorf . . . Niedersrauendors . Niederpdbel. . . Obercarsdorf . . Obercunnersdorf . Obersrauendors. . Oberhäslich, Neinberg Oelfa Paulsdorf . . . Possendorf . . . Quohren.... Rabenau.... Reichstädt . . . Rehefeld-Zaunhaus Reinhardtsgrimma. Reinholdshain . . Ruppendorf. > . Sadisdorf . . . Schlottwitz . . . Schmiebcderg . . . Schcllerhau ... Seifersdorf . . . Spechtritz. ... Theisewitz.... Ülbernborf . ... Wilmsdorf . . . ' ! Ainnwald, Georgenfeld Bis jetzt haben im Hauptmannschaft Dippoldiswalde (von der 2 Wahlbe zirke noch ausstehen) erhalten: Ackermann 1930, Horn 428 und Virchow 14 Stimmen. Aus dem 8. Wahlkreis meldet man uns, daß in Börnchen b. Gl. Arthur Eysold 17, Th. Bake 12, in Dittersdorf b. Gl. E. 37 und B, 5, sowie in Liebenau E. 22 und B. 22 StimMbn erhielt. — Das aus Anlaß der Einweihung der neuen Sekundärbahn Radebeul-Radeburg Mts. in „Stadt Dresden" zu Radeburg statjgchabte Festmahl hat einen wenig , erfreulichen RachklMg hinterlassen. Eine Anzahl von Biedermännern qMder Radeburger Gegend vergaß das Bezahlen der KoüvertS und des genoffenen Wemes; Andere wieder weigerten sich sogar den dienstbaren Geistern gegenüber, für das Genossene aufzukommen und Motivirung: „die künigl."Stflatsreaiermtg seichig Fest geberin und werde Alles bezahlen." ,,Mr den solcher gestalt entstandenen Verlust des betreffenden Wirthes ist das Festkomitö eingetreten und haben namentlich die Oberlößnitzer Mitglieder desselben den größten Theil des Defizits bereitwilligst gedeckt. — Die vom sächsischen Militärvereinsbund zum Reformationsfest anberaumt gewesene außerordent liche Generalversammlung wird erst Sonntag, den 2. November, abgehalten. — Die Weinlese ist allenthalben in den Elb- fluren im Gange, ja sogar schon großentheils beendet. Das Ergebniß befriedigt zwar im Allgemeinen die Er wartungen, welche iy der letzten Zeitperiode tief herab gestimmt worden waren, da Schloßenschlag, Weinmade, Blatt- und Traubenlohe, Trockensäule, Regenlosigkeit, Hitze, dann abnorme Temperatur-Erniedrigungen ein traten, allein die Lese war und ist noch sehr aufhält lich, weil die Trauben sämmtlich ein schlechtes Ansehen haben und die weniger guten Beeren oft von viel trockenen Hülsen und angebrochenen, faulen oder grü nen Beeren umgeben sind, welche ausgeputzt werden müssen, ehe sie zu Moste getragen werden können. Der Traubenertrag stellt sich im Durchschnitt von 20 bis zu 50 Prozent höher, als im Vorjahre. Die Blanktraube ist besser ausgereift, auch üppiger ange hängt, als die Blautraube, welche sehr zurückgeblieben ist. Letztere giebt jedoch immer noch, wenigstens hin sichtlich der besten Auslese, wie sie die Niederlößnitzer Champagnerfabrik braucht, einige Prozente mehr her, als 1883. Der Traubenpreis beziffert nch für Blankes auf 15 bis zu 20 Mark, auf Wackerbarthsruhe sogar 24 Mark, für Blaues von 16 bis 22 Mark. Letzteren Preis zahlt die Champagnerfabrik, welche bekanntlich aus allen Lagen im Süden und Norden Sachsens blaue Trauben aufkauft, und dieses Jahr zum Trauben ankauf 40 bis 50000 Mark bestimmt hat. Der Most preis beziffert sich, je nach Lage und Nachfrage auf 70 bis NO Pfennige pro Liter im Einzelnen, auf 60 bis 80 Mar! pro Hektoliter. Die Rathsweinberge in Meißen verkaufen den Most zum Normalpreis von 80 Pfennigen pro Liter. In den Staatsweinbergen wird die Lese Mitte der Woche zu Ende kommen und auch die Vorschätzung von etwa 720 Centner Keltertrauben resp. das Mosterträgniß von 60 Faß erreicht werden. Hier hat der Schloßenschlag in der Hoflößnitz und in Cossebaude bedeutenden Schaden angerichtet. Virchow in Berlin 8 Stimmen, während 2 Zettel für ungiltig erklärt wurden. Von den auswärtigen Wahlbezirken gingen uns folgende Nachrichten zu Altenberg. . . . Bärenburg ... Bärenfels . . . Bcerwalde ... Börlas .... Cunnersdorf . . Falkenhain, Dönschten Geising . . . Gombsen. . . Hainsberg . . HauSdorf . . Hermsdorf b. Kr. Hirschbäch . . Hirschsprung. . M deren M— Ta- hmplicirt« »tsprechen» äindt, un' redaktionellen «n OE für die Königliche KmlshaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen KmlsgrtWe M vre Stadträihe zu Dippoldiswalde und Arauenstein benutzt; Geschäfte, Anfragen, die Mst 3 Briefe und 24 Stunden Zeit.^kfordSrtew, Hledrgen sich jetzt in I bis 2 Minuteri. Alle Mstungen des Plauen'schen Grundes vereinigen sich arA dem Postamts in Pot- schappel, welches die Verbindung der Nugeschlossenön unter sich besorgt; wünscht ein Angeschlossener mit Dresden zu sprechen, so wird er in. Potschqvpel mit der Leitung nach Dresden in Verbindung gesetzt und. umgekehrt. Es giebt wohl wellig Dinge, die so den » überwältigenden Eindruck unserer fortgeschrittenen Zelt - machen, als wenn man zmn 'ersten M»l«k vor dem- Telephon steht und auf ein Klingelzeichen die wohl bekannte Stimme eines mehrere Meilen entfernten Bekannten aus dem Telephvn heraüS: „Gitten Mor gen," wünsche»' "hört.' Di«t Post prvMirt knüll »AN»' Anschluß an das Fernsprechnetz von Leipzig und Berlin, Dresden. In der ResidenzstM hat eille Stich» „Weißerttz-Zeitung" ««»eint wüchektlich dr«- «A Dienstag, Donners- ja^untz Sonnabend. — Preis vierteljährlich I M. Mi Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einnwnatlich 42 Pfg, Einzelne Nummern 10 Pfg. - All. Postan- stalten, Postboten, sowie Vie Agenten nehmen Be stellungen an.