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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt siir die Ortsbehörde und den Gememderat ?u Bretnig Lokal-Anzeiger für -ie Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All. Rabatt nach Uebereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag V,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag r/,11 Uhr einzusenden. Lchristleitung, Druck unö Verlag von N. löchuvig, Bretnig Rr. 14. 17. Jahrgang Sonnabend den 16. Februar M7 Petzold, z. Z. Gemeindevorst. Der ONrlchulmspektor dieAns des ,1 50 Klio ü. ?. 50 Kilo 2 1200 fv. 24 30 50 erst gegen 3 Uhr wird erfolgen können. Bretnig, den 14. Februar 1907. Heu Ztroh Butter euk di ^nspM ' Lustl is Bedi Korn Weizen Äcrste Hafer HciKekorn Hirse 8ö> 9 8 6>> ! 8 6. 025 ! 14s- sucht. Glücklicherweise wurde der Verbrecher von zwei desselben Wege« kommenden Män nern verscheucht. Leider ist es bi» jetzt nicht gelungen, ihn zu fassen. Ein dem Mädchen gehörende« Paket, dar er bei seiner Flucht an sich genommen, wurde am Mittwoch früh unweit de» Tatorte» am Wege anfgefunden. — Kürzlich bemerkten an einem Nachmittage die Angehörigen einer Gutsbesitzer» in Bühlau, daß Fußspuren in die oberen Räume de» Wohngebäude» führten. Der Besitzer ging diesen Spuren nach und siehe da, unter einem Bette lag versteckt ein Dieb, der sich einge- schlichen halte. Dieser ging auch ruhig mit, doch plötzlich stieb er den ihn sesthaltenden Gutsbesitzer zur Seite und durch einen kühnen Sprung durch da» Fenster erlangte er die Freiheit. An und für sich wäre bisher Ler Fall noch harmlos gewesen, wenn der freche Spitzbube nicht ein Portemonnaie mit unge fähr 130 Mark gestohlen und mitgenommen hätte. Da« Portemonnaie wurde später im Walde, wohin er geflüchtet war, wieder auf gefunden, natürlich war e» leer. — Mord oder Selbstmord? Ein Aufsehen erregender Vorfall hat sich am Dien»tag früh in den ersten Morgenstunden in Dresden er eignet. Die Inhaberin der Filiale de» Wolff schen Depeschen Bureau«, Frau verw. Kummer, wurde zwischen 6 und 7 Uhr früh erschossen in ihrem Zimmer aufgefunden. Der Sohn der Toten, der auf dem „Schwarz-Weiß-Feste" geweilt hatte und erst gegen Morgen nach Hause kam, ist seit Dienstag verreist. Er hat sich nach Berlin gewendet und ist auch dort eingetroffen. Bei seiner Rückkehr vom Balle entspann sich zwischen ihm und seiner Mutter ein lebhafter Wortwechsel, der nach Aussage eine» Dienstmädchen« der Familie schließlich mit einem lauten Knall endete. Da derartige heftige Auseinandersetzungen zwischen Mutter und Sohn in der letzten Zeit keine Seltenheit mehr gewesen waren, schenkt» da» Mädchen auch dem letzten Auftritt keine Beachtung und glaubte- daß der Knall vom Zuschlägen einer Tür herrühre. Unmittelbar darauf blieb alle» still und das Dienstmädchen hörte nur durch die verschlossene Tür, wie der Sohn sagte: „Mutter, warum hast Du das getan?" Al» gegen 7 Uhr die Beamten der Bureau« zum Dienste erschienen, sanden sie die Tür zur Privatwohnung verschlossen, Auf einem Tische lag ein Zettel, auf den der junge Kummer geschrieben hatte: „Mutter schlafen lassen." Der Sohn selbst war verschwunden. Al« man endlich die Tür gewaltsam öffnete, fand man Frau Kummer tot vor, mit einer Schußwunde in der linken GesichtSschläfe. Eine Waffe sand sich im Zimmer nicht vor und war auch trotz eifrigen Suchens von der sofort herbeigeeilten Kriminalpolizei nicht out- zufinden. Da sich außeroem die Schußwunde auf dec linken Seite nahe der Schläfe befin ¬ det, herrschen über die Todesursache allerlei Vermutungen. Eine Gericht-kommission erschien al»bald am Tatorte und nahm eine eingehende Untersuchung de» Falle» vor. Ein Zeitung«, bote will schon früher bei dem jungen Kummer einen Revolver bemerkt haben, der die Schuß waffe schon seit längerer Zeit bei sich tragen soll. Mit dem Sohne ist auch eine in der Familie wohnende ältere Dame verreist, beide sind in Berlin verhaftet worden. Ein Dres dener Beamter begab sich zur Vernehmung noch am Nachmittag nach Berlin. Vor einigen Monaten soll Frau Kummer, die sich in den Kreisen, die mit ihr geschäftlich zu tun hatten, großer Wertschätzung erfreut, einen Selbst mordversuch unternommen haben. Eine Auf klärung wird die sofort eingeleitete Untersuchung ergeben. — Der geheimnisvolle Todesfall der Frau Kummer in Dresden hat nunmehr durch die eingehenden Erörterungen der Behörden Klär ung erfahren. Diese haben zu dem Ergebnis geführt, daß zweifellos Selbstmord vorliegt. Die Verstorbene hat sich schon längere Zeit mit Selbstmordgedanken getragen. Der Re volver, au» dem der tödliche Schuß abgegeben ist, war ihr Eigentum. Seit einiger Zeit hatte ihn der Sohn der Mutter abgeuommen, worauf die Mutter geäußert haben soll: „Wenn Du den Revolver behälst, dann muß ich mir eben einen anderen kaufen," — Der Dresdner Wettbureauinhaber Br. Raspe, der wegen Wechselfälschung und Be trug» von der K. Strafkammer in Dresden zu 1 Jahr Gefängni« verurteilt wurde, ist in Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand vor- läufig au» der Haft entlassen worden. Raspe war bei allen Rennplatzbesuchern eine wohl bekannte Persönlichkeit. Dresden, 13. Febr. In Striesen ver giftete sich gestern früh eine 22jährige Kell nerin. Auf einem Zettel hatte sie hinterlassen, daß sie au» dem Leben scheide, um den Kindern eines verheirateten Gewerbetreibenden, den sie leidenschaftlich geliebt, nicht den Vater zu rauben. — Zwischen Hamberge und Reinfeld wurde der Hausdiener Adam au» Lübeck erschossen aufgefunden. Es liegt Raubmord vor. Der Tat verdächtig sind zwei unbekannte Männer. Nach den Vorgefundenen Papieren stammt der Getötete au« Großenhain in Sachsen. — In Stötteritz bei Leipzig betreibt die 50 Jahre alte Witwe Kronmüller ein Pro duktengeschäft. Trotzdem sie von ihrem Manne eine Stube voll Kinder al« Erbteil hatte, konnte sie der Minne nicht entsagen. Sie nahm sich daher den 58 Jahre alten früheren Kaufmann Lorenz in das Haus. Der verwitwete Handarbeiter Weber war abei auch für die Witwe und Hausbesitzerin in heißer Liebe entflammt. Er versuchte aus alle mögliche Weise seinen Rivalen au« dem - Wege zu schaffen. Am Sonntag früh um 7 Uhr pochte Weder an den noch geschloffenen Laden der Witwe. Lorenz, in der Meinung, einen Kunden vor sich zu haben, öffnete ahn» ungslo» den Laden. In den Laden stürzte Weder, den Revolver in der Hand. In der Dunkelheit konnte Lorenz seinen Widersacher nicht erkennen; er zog ruhig auch die großen Rolladen auf. Plötzlich krachte ein Schuß und Lorenz brach schwer verletzt zusammen. Der Mordbube suchte zu entfliehen, wurde aber von drei Männern eingeholt und über wältigt. Im Revolver steckten noch fünf scharfe Patronen. Der Verletzte liegt im Krankenhau« hoffnungsvoll darnieder. Plauen i. V., 12. Februar. Der Naturheilkundige Unterberger wurde heute wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren drei Monaten Gefängni« verurteilt. Unter berger hatte dem neunjährigen Sohne de» Fleischermeister« Neidhardt einen achtel Liter Kognak al« Schwitzmittel eingegeben und da« Kind war kurz darauf gestorben. — Der seltene Fall, daß ein hochbetagte» Ehepaar an einem Tage das Zeitliche segnet, ist in Mittweida eingetreten. Früh gegen 2 Uhr verschied im 69. Lebensjahre Frau Werner und mittag» 12 Uhr folgte ihr der 73 Jahre alte Gatte, Webermeister Werner, in die Ewigkeit nach. Beide Leute waren schon seit längerer Zeit leidend. Oertiich-- und Sächsisches. Bretnig. Bezüglich de» Wanderkoch, kursu« wird noch folgende« bekannt g«geben: Derselbe nimmt bestimmt am 1. März im Gasthof zur Klinke seinen Anfang. Als Lehrerin ist Fräulein Lohse, zur Zeit in Alt- Mittweida, bestimmt worden. Die Schülerinnen haben folgende» mitzubringen: 1 Eßbesteck, 2 Teller, iKompottschüffel, 1Gla», IPaarTopflap- pen, 1 Handtuch, 1 Wischtuch, 1 Schürze, 1 Buch Und Bleistift, zum Aufschreiben der Kochrezepte. — Leider ist bis jetzt die Teilnahme recht gering. Könnten nicht noch einige Anmel dungen erfolgen? Um falschen Gerüchten entgegenzutreten, wird noch darauf hingewiesen, daß neben dem täglichen Kostgeld 35 Pfg. Nur noch ein wöchentlicher Schulgeld von 1 Mark erhoben wird, aber keine Nachzahlungen zu leisten sind; schneiden wir günstig mit dem Verkaufe von Speisen ab, so kann auch diese» noch wegfallen. Auch ist der Aussicht»ausschuß de« Frauenvereins nicht als ständig im Koch raume anwesend gedacht, sondern nur als Rat- und LurkuiiftSstelle für die Lehrerin, fall« notwendig im Orte etwa» gebraucht wird. Also jetzt ist e« noch Zeit, es ist noch Platz vorhanden sowohl im Vormittags- al« im Abendkurs»«. Bretnig. Von der 1. Strafkammer de» Königlichen Landgericht» Bautzen wurde am 12. Februar in geheimer Sitzung der 72 Jahre alte Schuhmacher Gotthold Kästner von hier wegen Sittlichkeit«verbrechen, begangen an 3 Schulmädchen unter 14 Jahren, zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängni» und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. Ohorn, 12. Febr. In der vergangenen Nacht um 2 Uhr wurde bei hiesigen Einwohnern von einer bester gekleideten Frauensperson dringend Einlaß begehrt, der ihr auch gewährt wurde. Die Fremd« gab an, von Kamenz au« auf einem Schlitten mit nach Pultnitz genommen worden zu sein und auf dem Wege nach Ohorn seien ihr von einem jungen Menschen zwei Geldtäschchen mit 46 Mark Inhalt gestohlen worden. Nachdem der Ver- irrten Esten verabreicht war, brachte man sie nach Pulsnitz zurück, wo dir Polizei die Ob- dachlose aufnahm. Wie hier nun festgestelll wurde, hatte man e» mit einem mehrfach vorbestraften, leichtlebigen Dämchen zu tun. Anmeldung zur Schulaufnahme Die schulpflichtigen Kinder in Bretnig sind X. ?. x 30 880 7! 8o 8 20 9 - t3^- Kirchennachrichlen für Bretnig. Sonntag Estomihi: 8>/z Uhr Beichte und Abendmahl. 9 Uhr Predigtgottesdienst, Text: Matthäus 16, 21—26. Freitag den 22. Februar nachmittag« 5 Uhr Wochenkommunion. Geboren: der ledigen Fabrikarbeiterin Anna Elsa Oswald eine Tochter; dem Wirt- schastSbesitzer Gustav Emil Nitzsche eine Tochter; dem Fabrikarbeiter Wigand Paul Horn eme Tochter. Getauft: Hilda Karola, Tochter de« Bäckermeisters Franz Moritz Schmidt. — Grorg Herbert, Sohn de» Färber» Alfred Martin Oswald. — Paul Arno, Sohn der levigen Dienstmagd Maria Martha Richter. — Paul Arno, Sohn de» Färber« Emil Alwin Mauksch. Gestorben: Gustav Adolf Oswald, Leinweber, 74 I. alt. ini iP bar. iS ^reinst lieber ung st 1. ?. 2 15 , . (hochuer 2 ^niedrig.! 2 Erbsen 50 Kilo ! 11 Kartoffeln 50 Kiloj 2 Bekanntmachung. Bei dem Unterzeichneten ist von der laud- und forstwirtschaftlichen B»ruf«genossenschaft für da« Königreich Sachsen eingegangen ein Exemplar de» Bericht« über die Tätigkeit dieser technischen Aufsicht«beamten auf die verflossenen Jahre und liegt dasselbe für die Beteiligten im Gemetndeamte au». B r e t n i g, den 8. Februar 1907. hes SF nicht Hwei Ist - vvn Abonnementspreis inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterbaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitung»boten vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau» 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre» wir rv Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunst. Mittwoch, den 6. März 1SV7, nachmittag- L Uhr im Zimmer 8 der Oberschule anzumelden. Schulpflichtig sind alle Kinder, die bi» zum 4. April d. I., aufnahmeberechtigt dagegen auch die Kinder, die spätesten« bi« zum 30. Juni d. I. Las 6. Leben«jahr erreichen. Für nicht in Bretnig geborene Kinder ist eine standesamtliche Geburt-- urkunde mit pfarramtlicher Taufbefcheinigung, für alle aber der Impfschein mitzubringen. NL. Zur Vermeidung unnötige« Warten- sei hier bemerkt, daß die Ent- grgennahme der Anmeldungen von nicht in Bretnig geborenen Kindern voraussichtlich Pulsnitz, 12. Febr. Von der hiesigen Polizei wurde gestern der 23jährige, aus Bimbach in Sachsen gebürtige, wiederholt vorbestrafte Handarbeiter Karl Walter Franke, Welcher vom Amtsgericht Altenburg steckbrief sich verfolgt wird, festgenommen. — Im Walde zwischen Dürrröhrsdorf und Poera wurde Dienstag aveno nach 7 Uhr Ar vom Dürrröhisdorfer Bah: Hase kommendes Dienstmädchen aus Dobra aus offener Straße ?vn einem aus dem Wilvr tretenden jüngeren M'diann angehalten und zu vergewaltigen ver- tzen, st tt siE seiner ilinen l : der r. N'st! Marktpreise in Kamen; am 14. Febr. 1907. höchsterjsniedrigster! Preis. I Preis.