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ae». Mill, Killa- — Die Extrawurst der Eisenbahner. Interessant dürste dis Feststellung sein, daß die Eisenbahner heute noch in Sachsen eine Extrawurst-Beilage erhalten. Die Wurst wird von den Firmen Henneberg und Müller in Dresden und Leipzig, Mühl in L-Ngefeld und in Kosumvereinsschlachtereien hergestelli, in Lengfeld allein werden wöchentlich 40 Schweine verarbeitet. In Preußen, daß kein Zuschußland ist, ist diese unangebrachte Bevorzugung einer Klaffe längst abgeschafft. Ju Sachsen haben seit Jahresfrist die Fleischer-Innungen von Dresden. Leipzig und anderen Orten dagegen protestiert und versucht, die Belieferung der Firmen, die vor dem Kriege gar keine Wurst hergestellt, zu vermeiden, um die Schweine usw, der Allgemeinbevölkerung zur besseren Er nährung zuzuführen. Es ist aber bisher nicht gelungen, well die Firmen sich offenbar großen Einflusses erfreuen. Nachdem die Eisenbahner durch fortgesetzte Streikandrohungen ihre Lohnbezüge ganz außerordentlich in die Höhe zu bringen verstanden haben und ihre Arbeitszeit verkürzt worden ist, sind alle Voraussetzungen für eine Sonderbelieferung mit Nahrungsmittel auf Kosten der übrigen Bevölkerung fort gefallen. — Große Speckschiebungen scheinen im Rheinland vor sich zu gehen. Dort sind Hunderte von Zentner von Speck fett usw., die vom Hochwasser leicht beschädigt wurden, ver kauft worden. — das ewrg benachteiligte Sachsen Hal aber von dieser Beute nichts bekommen, obwohl z. B. die Schlacht stelle Kamenz i. S. 400 Ztr. Speck in Duisburg gekauft hat. Trotz zahlloser, auch persönlicher Vorstellung im Reichs- wirtschaftSministeriums und obwohl 600 000 Mark in DmS- burg bei einer Bank uiedergelegt wurden, hat Kamenz nichts fettiges erhalten. Auch Leipzig und anderen sächsischen S ädien wurde von Duisburg aus Speck angeboten, aber dis heute haben sie nichts erhalten. Allem Anschein nach ist der Speck noch rechtzeilig in die Hände von Schiebern geraten. — Marmelade - Verteilung. Auf Grund der Bekannt machung v m 29. Januar 19l9 werden in der Amtshaupt- Mannschaft D^esdeu-Ncu >adl ernschl. der Stadt Radeberg Abschnitt 42 der werven Brolausstrichtarle mit einem halben Pfund Marmelade Abschnitt 42 der rosaen Brotaufstrichkarte mit einem viertel Pfund Marmelade beliefert. Die An meldung für diese Belieferung Hal seitens der Verbraucher bis zum 21. Februar in einem Kieinhandelsgeschäft zu erfolgen. — Ueber den Beginn öffentlicher Versammlungen an Sonn- und Feiertagen schreibt die „Sächsische SlaatSzeitung,, In den Tageszeitungen ist in letzter Zeit mehrfach zu öffent- uchen B^lsamm.Uilgen au Sann- Uno Feiertagen eingeladen worden, deren Beginn vor 11 Uhr vormittags angejetzt war. Es wird darauf hingewtesen, üag nach 8 8 des sächsischen Gesetzes vom 10. September 1870 über dre Sonntagsfeier derartige Veranstaltungen erst nach beendeten Lormittags- nottesdrenst beginnen dürfen und Zuwiderhandlungen nach H 11 des genannten Gesetzes strafbar sind. » — Der Bericht dec Generaldirektion der sächsischen Staulseisenbahnen für 1918 ist soeben herausgekommen. H.ernach betiesin sich dir Einnahmen auf 2b4,3 Millionen Mark, also etwa 23 Millionen Mark Mehr als in Jahre 1917. Die Ausgaben sind aber um 343 Millionen Mark rund 89 Millionen Marl höher als die Einnahmen. Das Jahr 1918 Hal also nicht nur keinen Uebe.schug wie dre früheren Jahre gebracht, sondern einen Zuschutz von 88 Millionen Mark erfordert. 1919 ist dieser Zuschuß ins Riesenhafte gestiegen nämlich auf etwa 29b Millionen Mark. — Die neuen Etjenbahnfayrpreise. Am 1. März 1920 treten auf den deulichen Eyenbahnen neue Erhöhungen in Güterverkehr um allgemein 100°/« in Krasl. Gleichzeitig Mit diesen Erhöhungen werden nun auch rm Pe.sonenoerkehr die längst erwarteten gleichen Erhöhungen angelünvigt. Danach werden auf den seitlichen Eisenbahnen die Peisonen- Gepack- und Expregguttarife sich um 100 °/o oetteuern. Än- laglich der Tariferhöhungen soll ein Neudruck oder eine Ueberstemplung der Fahrkarten nicht erfolgen. Es wird oor- auSstch.ltch angeordner werden, daß für eine Fahrt zwei Fahrkarten der zu ourchsayrendell Strecke gelöst werden müssen. Infolge der Erhöhung der Perfonentarise verlieren dre in der Heil vom 10. drs 29. Februar gelösten Fahr scheinhefte des mtlteleuropäifchen Reisevuceaus mit dem letzten Tage des Monals ihre Gültigkeit. Wie die andern Stzäe, so werden auch die Gebühren für Aufvewahruug von Fahr rädern erhöht. Dresden. In sämtlichen Zigarettenfabriken ist heute die besonders das Gebiet der Jugendpflege streifte, manche Ansicht in sachlicher Werse vorgetragen unv Mögen die künftigen Elternabende eine zahlreichere ^ijchasi finden zum Besten unserer Kinder. M -- --- als auch die berechtigten ^^bffchen Wünsche der Lehren sicherstellen und bisherige ^^Mäschen zwischen Luche und Schute beseitigen. Oertliche^ ind Sächliches. Dttendorf.Vknlla, Len Februar 1920. st Mit Hellem Sonnenschein umspielte uns dec gestrige E. trotzdem lag aus so vielm unsere' Gemcindemitalieder wehmütige Stimmuna, galt e« doch ein in allen Kreisen Unserer Gemeinde beliebtes und verehrtes Gemeindemitglieo M ützten Ruhestätte zu geleiten. Nach nur kurzen schweren Leiden war unerwartet die Freifrau Ina von Künsbecg ins Jenseits abgeinfett worden. Schon in jungen Jahren weilte die Verstorbene gern in unserem Orte, während sie seit 2b Jahren ständig hier ihren Wohnsitz hatte. Als lanq- iührige Vorsteherin des hiesigen Frauennereins leitete sie mit grober Liebe und Aufopferung den Verein und hatte ein mildtätiges Herz für alle Armen, Kranken und Alten die sie jetzt sicher in den Zeiten der schweren Not sehr ver- Riffen werden Zahlreiche wertvolle Kränze und ein noch gleicheres Ehrengeleit legten Zeugnis ab, wie geehrt und geachtet die liebe Heimgegangene war, noch lange wird man der Baronin — wie sie hier volkstümlich genannt wurde — Liebe gedenken und ihr Andenken in Ehren bewahren. Die aber Ruhe in Frieden I illa 3^ N Formen gesunden cht christlichen Eltern, Ansicht- M - "'M anzuregen, wäre es erwünscht gewesen, daß die Eltern Kinder aller Schuljahre sich eingesunöen hätten, nicht die der Konfirmanden. Die Aussprache ergänzten die Mahlungen des Redners in wirtschaftlicher und politischer Artung. Eie gab einen Beweis für da« rege Interesse der , ..."wohnerschast an der Schularbeit. In angeregter Wechsel. - ... . Bei der am vergangenen Sonntag stattgefundenen Mchenvorstandswahl gelang es die vonseiten des Landwirt- Mstlichen Vereins und des HausbcsitzervercinS aufgestellten Mdidaten mit nur geringer Stimmenmehrheit gegen die Re des Orts-, Gewerbe- und Beamten-Bereins durchzu- Mgen. Der Unterschied zwischen den Stimmen beträgt Utuv» dem vorliegenden Wahlergebnis zwischen der Abgabe ' Herrn Gutsbesitzer Winkler und Herrn Gemeindevorstand ARr nur insgesamt 6 Stimmen. Die Liste des Orts-, lUtt «ererbe« und Beamten-Vercins vereinigte fast ebensoviel ! z Kimmen auf sich, als die Liste des Landwirtschaftlichen n RE und des Hausbesitzervereins. Wenn die erstgenannten Ute Ar Meine nun keine Vertretung im Kirchenvorstand erhalten Knuten, so liegt dies aber auch an dem für die Kuchen- ^rftcmdswahlen noch bestehenden veralteten Wahlsystem. Asim Verhältniswahlsystem hätten Orts-, Gewerbe- und ^smtenverein ebensoviel Vertreter beanspruchen können, als H Vereine der Gegenliste. Die neue Zusammensetzung Kirchenvorstande« ergibt dadurch aber kein treues HÜ Spiegelbild unsere« Ottes, was auch im Hinblick aus die tünsliM Aufgaben dieser Körperschaft, Trennung der Küche -i Staat usw., sehr zu bedauern ist. kHkl U In der Elternversammlung am vergangenen Sonn- Mlld entwickelte Herr Lehrer Beger Grundsätze zur Beiufs- »MOtzl vom Standpunkte des Schulfachmannes aus. Das klkll Rd mit seinen körperlichen und seelischen Anlagen und MiMten fei maßgebend! Die Beachtung dieser Richtlinie Nilkü jahrelange Beobachtung der Kinder voraus. Um zu morgen den Arbeitern für den 1. März gekündigt worden. Es handelt sich um eine Maßnahme des Arbeitgeberverbande» die ihre Begründung darin hat, daß in der vom Reichs- Ministerium vorgeschlagenen Ermäßigung von nur 40 Prozent für die obersten Steuerklassen die Aufrechterhaltung der Be- triebe unrentabel ist. Die Zigarrettenindustrie fordert ein« Ermäßigung der Steuersätze von 7b Prozent oder Hinaus schiebung des in Kraft tretenden Tabacksteuergesetze». Berlin und die übrigen Herstellungsorte für Ziganetten werden sich dem Vorgehen des hiesigen Arbeitgeberverbande» anschließen so daß die deutschen Zigarrettenindustrie am 1. März gänz lich zum Erliegen kommen wird, wenn bi« dahin keine Einigung mit der Reichsregierung erzielt werden wird. A Dippoldiswalde. Ein Eisenbahnunglück ereignetet sich vor einigen Tagen in hiesiger Nche. Eine Anzahl Holzschwellen waren stark angefault, weshalb sie die schwere Lokomotive und die Wagen nicht mehr tragen konnten. Infolgedessen entgleiste der Zug mit drei Achsen der Maschine. Glücklicherweise gelang es, den Zug noch rechtzeitig zum Hallen zu bringen. Pirna. Der Diebstahl einer im Friedenspark vom Verschönerung-Verein aufgestellten Bronzefigur, die bereit« mit Säge und Meißel bearbeitet war, konnte noch rechtzeitig verhindert werden. Die Diebe wurden bei ihrem Vorhaben in der Nacht zum Sonntag anscheinend gestört. Königstein. Gestohlen wurden in der Nacht zu« 27. Januar aus einem Sägewerk in Rosenthal drei Lever treibriemen. Reichenberg. Hier ist in der vorigen Nacht ein schwerer Einbruchsdiebstayl verübt worden. E« wurden ge stohlen: Zwei wertvolle Altarleuchter au» dem 1690, zwei wertvolle Zinnoasen mit dem Dresdner Stadtzeichen und ein Kruzifix mit schwarzen Ebenholz und vergoldetem Körper. Von den Dieben fehlt jede Spur. Riesa. In der Kaserne an der Poppizer Straße ist mittels Einbruchs ein großer Posten neuer Schnürschuhe, Hemden, Unterhosen, Stiefelsoylen, Bettwäsche, feldgraue Militärmäntel und Jacken usw. gestohlen, worden. Offenbar sind die gestohlenen Sachen in einem Geschirr, da« ver mutlich in der sogenannten städtischen Sandgrube an der Standtfeststraße gewartet hat, weggefahren worden. Chemnitz. Der Rat stimmte in seiner letzten Sitzung den Einverleibung-Verträgen mit den Gemeinden Rottluff und Neustadt zu. — Auf dem Bahntransport von Burkhardtsdorf nach hier wurden 400 Dutzend Knabensocken im Werte von 40000 Mark gestohlen. Leipzig. Einer Einladung des Mebamtes für die Mustermesse folgend wird Reichspräsident Ebert mit dem ReichswirtschaflSminister Schmidt die am 4. März beginnende technische Messe in Leipzig besuchen. Der Reichspräsident und der Reichswirtschaftsminister wollen dadurch ausdrücklich bekunden, wie hoch sie die Bedeutung der dieses Frühjahr zum ersten Male selbständig stattfindenden technischen Meffe für die deutsche Wirtschaft einschätzen. Die technischen Industrien beteiligen sich in stattlichen Umfange an dieser Veranstaltung, die da» lebhafte Interesse de» Au«lande« erweckt, einen starken Besuch von in- und au»ländischen Einkäufern aufweisen und unsere wirtschaftliche Entwicklung m günstiger Weise beeinflussen wird. Auch die Mit der technischen Meffe verbundene Rohstoffmeffe hat eine ansehn liche Beteiligung von Angeboten in Rohstoff- und H^b- sabrikaren aufzuweisen. Werdau. Die Stadtverwaltung hat die Gastwirt schaften „Zur Weintraube", „Zur Börse", „Zur Sonne" und „Zur Reichskrone" aufgekauft, um Amtsräume neuer Behörden in die Grundstücke zu legen. Falkenstein. Eine größere Anzahl von Ver haftungen kommunistischer Agitatoren hat in den letzten Tagen hier staltgefunden. Der Kommunist Hoelz ist jedoch noch mcht mit verhaftet, obwohl er sich anscheinend noch hier aufyält. Auerbach i. B. Gegen die Stimmen de« Amt«- Hauptmanns und der drei bürgerlichen Mitglieder, die den gegenwärtigen Zeitpunkt für den ungünstigsten halten, be stätigten die fünf sozialdemokratischen Mitglieder des Bezirks ausschusses das Ortsgesetz betreffend die unentgeltliche Töten de Haltung. Mitttiturge« drs jebeLtmitelamtk». Zur Verteilung gelangen 30 gr Margarine und 60 gr Schmatz. 1, — Die Frage der Aussicht des Religionsunterrichts N « gegenwärtig in sächsischen Lehrerkreisen nne große Mx Hk Sächsische Ausklärungsstelle erfährt, find . derzeit bei den amtlichen Vorbesprechungen zur Reichsschul. , Rrenz im Reichrmimstertum des Innern bereits bed.ul- Ausführungen der Regierungskrttse darüber gefallen. sichert Reichsverfaffung da« Recht der >»iSion«aemeinschaften auf einen Religionsunterricht, der «il ihren Grundsätzen in Uebereinstimmung befindet, von ^ltige Frage ist nur, aus welchem Wege sich die Kirche den U Uebereinstimmung vergewissern soll- Gegenüber Anschauungen, die von verschiedenen Seiten vertrelen rven, nahm der Reichsminister Koch eine mittlere Stellung - Das Aussicht-recht verbleibt auch für den Religions- Frucht dem Staate, aber die Kirche habe das Recht, auf Han Beschwerde auf den Staat etnzuwüken. Wie "er Kirche die Voraussetzung zur Ausübung dich« Räü" verschaffen will, darüber ist noch nichts bestimmt den beteiligten Kreisen nimmt man an, daß neue Formen gesunden werden müssen, die sowohl Kummer 21 Freitag, den 20 Februar 1^20 19 Jahrgang ^Mal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend '^4- ^nsprech-Anschlusi Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schristleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-Okrilla. Anzeigen - Preis: Die kletngespeNte« HM» oder deren Raum wird mit 25 Pfg., auf der ersten Seite mit 75 Pfg. berechuck. Anzeigen werden an den Erscheinuugstaaeu bis spätestens vormittags 10 Uhr i» dt« Geschäftsstelle erbet««. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, »«« der Anzeigen-Betrag durch Klage rt«a«»»a« werden muß oder wenn der Axftri-»«»« tu Kontur« >«E. st Die „Ottendorfer Zettnng" erscheint Diens- ss n !aq. Donnerstag und Sonnabend. ff Bczuns-P'ej;: Piettcljabrlnb 2 70 Maik, ff ss bei Anstellung dmch die Deien 8,— Mark. H ff Im ^-alle sicherer Gewalt stterica nd. sonst. u irgendwelcher Storungen den Dittnebcs der >) !f Leitung, der Lieferanten od. - DeGrderungs» si n Tmrichtunqcn) stat der Beziestcr Keinen An- ff u nnuch auf Lieferung oder Rachttcierung der U '' Leitung od.aufRückzahlungd Bczugsvreises. ff