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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061128013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906112801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906112801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-28
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1906
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Nummer» nach Sann» und Keierta-e« t'valn-e ÄlNNd.riie so Phn, aut Privai»ciie ao P-a. ilivallra« Zeile am Lektieite und alr Eiuaelandl so P'li AuswLiliacAu!- trüge nur gegen lUorausveiaviu,,,. Äelegiilütler koken w Piminge. Fernsprecher: »kr. U und 20»«. HcmplgtschSftsKelle: Marlenstr.z». L- in Llleu t^r, litlLkeo. vnll tu eelztzer t-ukttuNL- F I ri« <IiIlN I'»i Ntmnnn, N- lecliii. kWMimi'eii tüi^ alle; 4i tea Ve»<^l^l»v. DjvtilnnLkn, OssdouluI, LatiläueNo, l'ransporlmünto) sie. sw. IL<»1ll1»,lI'<It (HUMNlINtll'VIllulnlli, - Ht., 2«. 1« Julius Lekä^ück;? ^n» K«e ltt, >»a« l. u. I. LI. A SeIeiirIiliiiig8-Ki;geiiMill!^ tiir (ins. ololiir. lnelit. Uatnäuum. sivirivo. 8üll8t1ieks SLnäv vnä owrolnv vin-rar-vwthonan. k!r- 8»«?.tails für vsrstiimin-Itg uuck vor- Httncio »iiä b'in-.'sr si-rtigt in kltiuitlsrisck Aunküliiunzr als ^pa^islität larl Wencksedueks Llsbttssemeal LlsliveslfssZe Nr.?Z28. l. Zent,»msm,trag über dir answ Politik. Hosnachlichte». Landgeiichts - Pcäsidrnt t. v. Bose f. Innere Mission. Stablewski st. Marokko. Franzos. Tbealeiauffühiung. M,»!-« ^ Vj,„„>och, 28. Rulie»,brr IW«. Kühl, ücrnuderli« Der ZcntrumSlnitrilll über die auswärtige Politik, der von drin Abgeordneten von Hompesch eingobracht Landen ist und dahin geht, den Reichskanzler zu ersuchen, alljährlich dem Neichslage urkundliches Material über die internationalen B«. ziehunaen des Deutschen Reiches vorLuleaen. -stellt einen Versuch dar. den parlamentarischen Einsluk aus dem Gebiete der aus wärtigen Angelegenheiten zu erweitern. Sofern nur die Vor aussetzung gewährt -wird, dah man die Negierung mit der Zu» niulung verschollt, sich einer ständigen Kontrolle des Reichstages in auswärtigen Dingen zu Unterwerken. Iaht sich grunch'ätzlich gegen den Antrag nichts ein-wendcn, weil die bisherige Art. wie sich der Reichstag mit auswärtiger Politik besaßt und von der Regierung besaßt wird, nichts weniger alS vorbildlich ist. üinmal paKerl es überhaupt nur ziemlich selten, daß die Lei tung unseres anslwärtigen Amtes sich bewogen «findet, dem Reichstage in sogenannten „Weißbüchern" amtliche Mitteilungen über wichtige Vorgänge auf dem Gebiete des Auswärtigen zu mache». Zum anderen aber pflegen die allgemeinen Debatten über die auswärtige Politik, die sa regelmäßig mit der Etats» beratung verknüpft werden, nicht gerade aus der H»Ä>e der parla mentarischen Gebarung zu stehen. Sie tragen vielfach einen geradezu diiettanlenhasten Anstrich, verlieren sich in endlose allgemeine Betrachtungen und vernachlässigen die gründliche Behandlung von speziellen Fragen, aus die sich das ^wellige politische und nationale Imtercsse konzentriert. Die Such: unserer Volksvertreter, bei dem Etat über alle möglichen und noch einige Tinge zu reden oder vielmehr alles, was ihnen gerade in den Sinn kommt, zu einem endlosen Drei ouszu- walzeu, beeinflußt auch die Verhandlungen über auswärtige Volitik in so ungünstiger Weise, Laß sie gegen die schulgcrcchte und verständnisvolle Art. wie internationale Fragen in den Parlamenten Englands und Frankreichs erörtert zu werden i'-legen, stark absalleu. Es könnte also durchaus nichts schaden, einmal eine Prcbc mit einem Mittel zu machen, das sich vielleicht als tauglich crweiit, das Niveau der Reichstags-Verhandlungen über auswärtige Angelegenheiten um einiges zu heben. Das erstrebte Ziel wird mit Hilfe des Zentrumsanirages um >0 besser erreicht werden, je weniger überschwenglich man die Wirkung aussaßt, die von einer solchen Anregung und ihrer Befolgung durch die Negierung vernünsiigcrwei-e erwartet werden kann. Daß keine Regierung, auch die konsütutivneMe nicht, daran denken darsi, vor dem Parlament ihre geheimen und geheimsten Marken un auswärtigen Spiele auizudcckcn, liegt aus der Hand. Auch die englische Regierung sagt aus die zahlreichen Anfragen, die an sie gestellt werden, nur das, was sie will und was sie mit den internationalen Beziehungen für vereinbar hält, und oft genug kommt cs vor, daß der Leiter der auswärtigen Angelegenheiten eine Antwort kurz und bündig verweigert, weil er im augenblicklichen Stadium der Lerche nicht im stände sei, etwas darüber zu verlautbaren. Der heikle Eharakter des diplomatischen Geschäfts bringt cs mit sich, daß seine Bertrctcr ihr Tun und Lassen stets mehr oder weniger mit dem Schleier des Geheimnisses zu umgeben gezwungen sind, eine Natwendigkeit, die den Fürsten Bismarck auf eine ähn liche Anregung hin zu der Antwort bewog, er werde versuchen, etwas „Unschädliches" für den Reichstag zusammen;,lstcllen; er müsse dann aber über denselben Gegenstand zivcierlci Depeschen schreiben, solche, die wirklich in der Diplomatie Gellung haben sollten, und solche, die zur Veröffentlichung bc» stimmt seien. Diese so völlig absprechcndc Acußerung Bis marcks besitzt allerdings unter den heutigen Verhältnissen keine ganz unbedingte Beweiskraft mehr, weil sic innerhalb des Rahmens der damaligen Zeit beurteilt werden muß, als der Altreichskanzler mit den starken demokratsich-parlamcntarsichen Vorstößen zu rechnen hatte, die von der Reichstagsmehrheit Wuidchorsl-Richter-Grillellberger ausgcsührt wurden, so daß Bismarck unmöglich eine Maßregel, die den Einfluß eineT solche» Parlaments zu verstärken bestimmt war, mit Wohl wollen behandeln konnte. In dieser neuen Zeit ist aber bekanntlich manches anders geworden, und so Imt sich auch der "Reichstag, wenngleich er noch weit davon entsernt ist, cm Musterknabe zu sein, in nationaler Hinsicht doch so weit gebessert, daß die Regierung immerhin daran denken konnte, ihm auf dem Gebiete der auswärtigen Angelegenheiten m der Richtung des Zcntrmnsantrages ent- gcgenzukommen. Nur muß verhütet werden, daß man aus diesem Wege wieder zu dem alten Uebel der allgemeinen aus wärtigen Debatten zurückkehrt, und gerade hier läßt der Zen- trumsantrog die nötige Klarheit vermissen, weil aus dem Wort- laute nicht ersichtlich ist, ob die gewünschte, durch amtliche Akten» stücke zu belegende Orientierung über die auswärtige Politik dem Reichstage allsährlich in Gestalt einer allgemeinen lieber- sicht oder in der Form der Behandlung von Einzelsragcn ge geben werden soll. Nur wenn letzteres der Fall ist, er» 'cheint für die auswärtigen Reichstagsdcbatten der erforder liche Rückhalt an bestimmten Tatsachen gegeben, der allein die Verhandlungen in eine positive Richtung zu lenken und ihnen Ai,sehen und Beachtung im Inlande wie im Auslande zu sichern vermag. 'In Würdigung dieses Gesichtspunktes ist von rechts- libcraler Seile der Vorschlag gemacht worden, den Antrag von Hompesch genauer zu spezialisieren durch die Forderung, dje Negierung möge dem Reichstage regelmäßig Weißbücher übereinzelne Aktionen und Phasen der deutschen Aus landspolitik Vorleger,. "Nach einer offiziösen Auslassung der' Kölnischen Zeitung" zu schließen, die solche urkund lichen Veröffentlichungen in allgemeiner Form ftir über- flüssig und nutzlos erklärt, dagegen bei bestimmten Fragen, über die öie Oefscntlichkeit ein Recht aus Unterrichtung habe, die Herausgabe von Weißbücher,, als nützlich und nötig bezeichnet, scheint Fürst Vülow nicht abgeneigt zu sein, das Bedürfnis des Reichstags nach reichlicherer auswärtiger Information wenig- stcns insoweit zu befriedigen, als cs sich um die hänsigere Vor legung von Weißbüchern handelt, womit freilich noch nicht gesagt ist. daß diese alljährlich herausgegeben werden sollen. Aus der Forderung der jährlichen Vorlegung von urkund lichem Material braucht man schließlich keine tsiardinalsragc zu machen. Auch die maßgebende konservative Presse ist gegen dies Verlangen, teils aus Bedenken gegen die damit begründete parlamentarische Machterwciterung. teils ouS Besorgnis, daß dadurch aus die Tauer das ganze Verfahren zu einer bloßen Form ohne Inhalt herabgedrückt werden könnte, indem der Reichskanzler sich am Ende damit begnügte, dein Reichstage jahraus, jahrein einige unwichtige Brocken hinzuwerfen und im übrigen alles beim alten zu lassen. Von Vorteil dagegen sei es. daß der Reichstag überhaupt mehr als bisher über die wichtigen Fragen und Vorgänge in der auswärtigen Politik unterrichtet werde: denn die Oefseiitlichkeit verlange heute nach solcher Aufklärung, aber nicht sowohl nach periodischen, als vielmehr nach rechtzeitigen und wahrheitsgemäßen amt'ichcn Erklärungen, die geeignet seien, einer Beunruhigiiua der öffentlichen Meinung durch unverantwortliche Laieupolitiker oorzubeugen. Das ist ein Standpunkt, dem man als dem Mindesten, das zu fordern ist, unbedingt zustimmen muh. An eine unbefugte Einmischung des Reichstags in die auswärtige Politik, wie sie in einer ständigen parlamentarischen Kontrolle liegen würde, denkt bei uns kein Vernünftiger. Sie scheitert auch selbst da, wo der politisckw Radikalismus, wie in dem „erzdemokratischen" Frank reich, sie zu verwirklichen bestrebt ist, an der Wucht der Tat sachen. Man denk« nur an die famose „Kontrolle", die von der.französischen Parlamentsmehrheit an den Tclcasse'chen Machenschaften geübt worden ist! Der parlamentarischen „Ober- aussicht" zum Trotz konnte Herr Delcassö ungestört so lange seine diplomatische GeheinUvirtschaft betreiben, bis jählings das Kriegsgespenst sich riesengroß vor den Augen der cr-chrockenen Deputierten erhob und ihnen zeigte, was sic versäumt hatten. Bei uns handelt eS sich lediglich darum, dem Reichstage inner halb» eng umschriebener Grenzen ein solches Mitwirkungsrecht in auswärtigen Fragen zu sichern, wie es der Würde des zweiten Faktors der Gesetzgebung im Reiche entspricht und wie es zugleich im Interesse der Regierung liegt, die an Autorität de,n Auslande gegenüber nur gewinnen kann, wenn ihr ein Reichstag zur Seite steht, der durch häufigere Befassung mit auswärtigen Angelegenheiten sich ein genügendes Maß von Schulung auf diesem Gebiete ougeeignct hat. Ziveac venoigk ivuivcn. M uiileulegr oe„ jungen in, Venvaltungsstleitsalle, (Abg. das?) Sie könne» doch keine Pttbllegieriiiig en Korporationen, gegenüber allen Partei- Neueste Drnlltiiitlviiilacil vom 27. November. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel.) Am Bundesratstische Staatssekretär Graf Posadowskh und Flctherr v. Stengel: Tie Dcukschust über die Ausführungen der feit 1875 erlassene» A nleiliegesetze wird durch Kenntnisnahme erledigt. — Abg. Fritzen Diisscldmf tZentr.) bemerkt, die Denkschrift gebe ein trübes Bild nuferer Fliiaiizlage. Am 1. Oktober I!t06 betrug der Griamtbetrag unserer Reichslchulden annähernd t Milliarde» Mark «Hört, hört!), und davon nur 12> Mill. Mk an wirklich produktive» Ausgaben für Eisenbahnen und Nord-Pstler-Krinnl, sowie Post-und Telegraphen Verwaltung. Künftig düisren Anleihe» nur für wirklich einmalige imd> außerordentliche Ausgaben ausgenommen werde» und mit der Zuschiißivirtschaft müsse ein für allemal aufgeräumt werden. Nur so werde die Schuldentilgung keine papicrne bleiben. — Bei der erste» Beratung der Rechmingsiibersicht für K i a u t s ch r>,, teilt Staatssekretär Freiherr v. Stengel mit. daß es zu seinem Bedauern nicht möglich sein werde, den Etat vor dem l. bis 10. Dezember ein;»- brtnaen, und zwar sei daran der Umstand schuld, daß es sehr schwierig sei, die Einnahmen ans dem neuen Zolltarif einiger maßen zuveiittisifl zu schätzen. Hoffentlich gelinge es aber trotzdem, dep Etat rechtzeitig fertig zu stellen. Vor vier Jahre» sei es ge schehe». obgleich der Etat erst 4 Wochen später beim Reichstage eingegavaen ,ei. — Abg. Singer «Soz.s widerspricht schon setzt einer Beschleunigung der Etatberatung. Er rechnet für die erste Lesung acht Tage. Man müsse sich mit einem Etalnolge,etz behejfe». — Staatssekretär Freiherr v. Stenge! legt Ver Währung gegen einen von Singer erhobene» Vorwurf ei», daß die verbündeten Rruiernnge» durch die verspätete Einbringung der Etatvörsage die konstitiitiomlle» Rechte des Reichstags hätten be schränken wollen. — Abg. Schwa iz e-Liovstadt «Zentr.s: Wenn die Herren nicht so viel reden wollten, könnten w„ i» 4 Wochen in der Budgetkomintssion fertig sein (Lebhafte Zustimmung und Widerspruch.) — Avg. Gvthein (Freis. VolkSp ): In der preußischen Budgetkommissron. aus die man sich berufen habe, sei cs kein Aibeilen mehr, da sei cs vielmehr die reine Hetzpeitfchr. — Tic Uebeisicht wird von der Tagesordnung abaejetzt uns dann die erste Beratung des Gesetzentwurfs über die Rechts fähigkeit der gewerblichen B e r u s s o e r e i n e sorlacietzi. — Abg. Träger «ftei'. Volksp.j meinst, der Entwurf sei eine Iubiläumsgabe zur silbernen «Hochzeit des Deutschen Reiches mit der Sozialpolitik: aber von den Rechten, die mit uns ge boren, sei darin nicht die Rede. Den BesählgungSnachweiS iür das Gciekesbaiihaudwcrk habe die Negierung nicht erbrach:. Mit. dieser Iftor'.age sei sie mit Pauken und Trompeten surrt - gefalle». «Sehr gut! links.) Grat Posadowsko solle eine sozial politische Leuchte sein, cs scheine aber mehr ein Thermometer zg sein. Aus dem elegischen Ton seiner Rede sei zu entnehme», Laß er. wenn es nach seihe»,' Herzen gegangen wäre, mehr gegeben hätte. Er mache den Eiuoruck eines gefesselten Prometheus. (Heiterkeit.) Die Gew-lkichasteii sollen duuh die Vorlage ganz der Verwaltungs- jusikatur ausgeltefert weiden. Das dicke C'iwe komme dann nach.! Auf den Leim kriechen wir nicht. 'Heiterkeit) Das Gesetz ent hülle eine Menge Fußangeln. Fern sei es ihm. darin bei der Regieiung Absicht zu sehe», o nein, es ist liebenswürdige Schwäche. (Heiterkeit.) Die Vorlage wolle viele Köpfe unter eine» Hut bitugen, der aber zu rüg sei. - Staatssekretär Graf Posadowsk»: Wenn der Abg. Träger den Kamps mit mir diuchgemacht hätte, um das Geien so weit zu bringe», so würde ,er meinen Wunsch verstehen: Luisen Sie das Gesetz nicht im l Hafen scheitern! Es ist ungerecht, zu sagen, daß das Gesetz ein ( Ueheiiiiaß von kleinlicher polizeilicher Kontrolle enthalte. Es handle sich hierbei nm zwei Punkte, um den Schutz der Minder heit und die Möglichkeit einer Kontrolle. Freiheit des Vereins, aber auch der einzelnen Mitglieder innerhalb des Vereins. Mit- gliedeiverzeichiissse seien notwendig, sonst Fkcde» ja die Vereine den Ehargkler eines Geheimbundes tenAn. (Lebhafter Wider-! spttich.) Ei» Einspruchsrecht werde der Behörde erst gegeben, wenn sntzilngslvidiige Zwecke verfolgt würden. Es unterlrege den richterlichen Nachprüfungen ' ' " Heine ruft : Wo steht ' gegenüber allen anderen «uteressen veilauge» Wolle» Sie etwa "auch de» Richtern des OberverwaltungSgerichts politische Interessen nachsagen? Das eiigliiche Recht enthält vielfach viel schärfere Bestimmungen als der Entwurf. Die Handluiigsgebilfen fallen ebenso unter Gesetz wie die Bergarbeiter. Das Bürgerliche Gesetzbuch ist noch'! jung. Bei einer solche» Aenderung seiner Bestimmungen für die s gewerblichen Bernfsveieiiie müßte man sich an die Grundlagen' > Hallen. - Abg. Tr. Polthoss «Freis. Ver): Bleibe das Gesetz:! Io. wie es sei. dann sei alle Arbeit zwecklos, weil kein vernünf-! liger Arbeiter- oder Arbeitgeberveielii davon Gebrauch machen ^ iverde. Aeudeie man aber an den wesentlichen Bestimmungen.' < dann sei die Arbeit ebenfalls zwecklos, weil die Regieiung sich daraus nicht einlassen werde. Der Staatssekretär berufe sich ans England. das weuiacr liberale Pestimiiiungeii habe. Ja. wenn nur die Atmosphäre bei »ns ebenso liberal wäre wie dort, dann würde man sich init der Regierung sehr viel leichter verständigen. (Sehr wahr!- 8 1 der Vorlage verschärfe die Frage der Kon kurrenzklauscl ganz erheblich für die kaufmännischen und technischen Piiontaiigcstelllen. Diese Angestellten seien noch viel abhängiger als die Arbeiter, weil sie einen Streik nicht wollten oder criien Streik nicht unternehme» könnte». Die Entziehung der Rechts fähiakeit mit der vorläufigen Beschlagnahme des Vermögens liefere die Vereine vollkommen i» das Belieben der Polizei aus. Tie großen'Vereine der technischen Privatangestellten könnten die Rechts'ähigkeir gar nicht erwerben, da sie samt und sonders Angehörige der verschiedensten Industriezweige umfassen, ebenso wenig der Deutsche Bankbeamtenverein, die Bureauangestellteii uiw. Es sei nötig, die ioziale Fürsorae auch aus die geistigen Arbeiter ausziidchiieii, sin die aber bringe der Gesehentwur, statt Fortichritt nur Rückschritte. Redner schließt mit dem Wunsche, daß die .Kommission den Begriff der Sozialpolitik nicht so engherzig lasse wie die Reqierung. Man möge lieber ein gutes Ge'etz chas'cn, daS die Regierung ablehne. als ein schlechtes Gesetz, das die Arbeiter und Privatanaesteilten ab lehnen. — Abg. Kor,anly (Pole) lehnt das Gesetz arunv sätziich ab. da cS vrentzlschen Geist atme. — Abg. Dr. Ben in e r (iiotl.s will der LeaciidenbilLuiig entgegcntrcten, ois lKMdle cs sich l>>cr um ein Gesetz der Arbeitgeber und Knebelung der Gewerkschaften. Der Gesetzentwurf behandle Ärb/ncr und Arbeiigeber un vollsten Maße paritätisch. Ter Mcinungs- »michwang i» England in bezug ans die Haftbarkeit der Tradcs - lniioiiS rühre einfach daher, daß England einen ioftaläeinokmkischeil Minister im kontinentalen Sinne habe. Tie Rückständigkeit der englische» Jndustiie sei znm großen Teile aus die Trades-lliiiviis zurückziisühren. «Lachen bei den Sozialdemo krateii.) linier fortgesetzte» Unterbrechungen der Sozialdemokraten gehl Redner aus die Vorkommnisse bei dein nrniimochigen Streik auf „Rote Erde" ein. der den Beweis geliefert habe, daß Streils die namenloses Elend über die Arbeiter brächten, von den Gewerk ichaitSsührerii angrzettell weiden, um die Arbeiter in die Organi sation zu treiben. Ein Gesetz, wie es die Linke wolle, richte die Hcirschasl der Sozialdemokratie im Staate auf. (Lebhafter Bestall rechts, Lachen links.) Die Vorlage gebt aus Antrag Trimbvrns iZcittr.) an eine Kommiliro» von 28 Mitglieder». — Schluß 5>,z Uhr. — Morgen l Uhr: Kolonial- und Nachtragsetat Lolinbewcgnngcn. cl.) Der bstruktiou der ZoIl - deren Kollegen in - " ' bc- der Nom. (Prio. b eamte ii Genuas haben sich jetzt auch Mailand, Rom und Neapel anacschlostcn. Die Beamten klagen sich über überiuäßige Arbeit, Lanawicriglestcn in Karriere „iiü Verzögerung der versprochenen Reiormen. Ihre Arbeit würde durch den Wagenmangci außerordentlich er schwert. Dazu komme, daß ihre Zahl zur Bewältigung ihrer Ausgaben nicht ausreiche Der Finauzlinnister hat die An führer. der Bewegung dwziplinarisch bestrait. Den Gemäß. regelten brachten d:c Zollbeamten in Genua gestern in einer' Ver'awmluna slur.insikle Soationen dar. In dieser Versamm- lung wurde Ber.cl't über den Erfolg der Lbsirnktion vom ersten Tage erstatte!, die durch die buchnäbliche Erfüllung der Zoll- l'or'chriftei, d-c größien Verzögerungen im Dienste hcworruft.'
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