Volltext Seite (XML)
»fort st er- serrn ^n- 0nS- Auf- r. schen S-ßg 7° Kar- tt «r- ö. >« L , und :ie zu r-^ t 8 Uhr (ähere or. 7 Uhr arten, a, der nd. Octbr. vr. hr. >«r irrerö- idisches Merk- e mit «rben- «rscheint jeden Wochentag früh g Uhr. Inserate wer den bi» Nachmittag 3 Uhr.für die nächst- nfcheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger.-»» und gespaltene Zeile oder Tageblatt. "" Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und 2 der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. - . - ' . . .. —^—— . 4 K»« 1860. Freitag, den 5. Tctober. 234. Tngesgelchichte. Freiberg. Im Monat September d. I. sind zur hiesigen Sparkasse 5316 Thlr. 13 Ngr. 4 Pf. von 276 Personen, von denen 87 neue Bücher ausgestellt erhielten, cingezahlt worden, (6ä6 Thlr. 10 Ngr. Pf. weniger als in demselben Monate vorigen JahrcS.) Znrückcrhoben wurden: 3773 Thlr. 14 Ngr. 7 Ps. von 240 Personen, (47 Thlr. 20 Ngr. 6 Pf. mehr als in demselben Monate vorigen Jahres.) — Die hiesige Lcihanstalt hat in dem Monat September d. I. auf 955 eingclöstc Pfänder 2129 Thlr. 25 Ngr. — Pf- zurück- einpfangcn, dagegen 1975 Thlr. 20 Ngr. — Pf. auf 879 Stück zum Versatz gebrachter Pfänder neu ansgelichcn, gegen denselben Monat vorigen Jahres äbcr 837 Tblr. 15 Ngr. — Pf. weniger zurückempfangen und 731 Thlt. 20 Ngr. — Pf. weniger hinauS- geliehen. * Freiberg. Etwa zehn Jahre sind es her, daß der Bürger- singverciu die kurze Zeit vorher neu' erschienenen „Gcsclleu- fa hrten " von Julius Otto zur Aufführung brachte. Diese Auf- sührung bot dem damals sehr zahlreich erschienenen Publicum ein um so höheres JNtctesse, als der hochgeachtete Komponist dieses Stückes persönlich zugegen war und der junge, liebenswürdige Dichter des Textes, ein Sohn des Compouisteu, die Dcclamation des Dialogs selbst übernommen batte und mit gewinnender Anmuth und Gewandt heit dnrchführtc. Astes war entzückt über die durchweg in der er- beitcrndstcn Spannung erhaltende dichterische Darstellung eines Stückes aus dem Zunftleben, iw dem uns der Ha »dwcrksb ursche vou altem Schrot und Korn, namentlich in den vier Hauptpersonen, in einer Originalität cntgegentritt, wie solche schon in der Jetztzeit kaum mehr so auzutrcffen ist, in Zukunft aber vielleicht nur noch der Sage nach gekannt sein wird. — Nicht die so cigenthümliche Dich tung und ihr vortrefflicher Vortrag allein aber nahm Alles für die Aufführung ein, auch die ebenso wunderlicblichen als mitunter, barocken, dabei aber durchgängig doch so naturwahren Melodien fanden den allgemeinsten Beifall. — Diese vorzügliche Aufnahme der „Gesell enfahrtcn" Seiten des Publicums veranlaßte damals den Bürgersingvcrcin, dieselben bald darauf, wenn auch ebne Anwesenheit des Komponisten und Mitwirkung des Dichters, noch ein. zweites Mal aufzuführcn. — Auch diese Wiederholung war von einem sehr günstigen Erfolge begleitet.— Seitdem hat der Verein dieses Stück bei Seite gelegt gehabt. Leider ist inmittelst der reichbegabtc Dichter in der schönsten Blütbe seiner Jahre seiner verdienstvollen Dichtcrlaufbahn durch den Tod entrückt worden. Mit ihm ging einer der genialsten Jünger hcit'rcr Muse zu Grabe. — So oft*wir nun aber das bübsche Lied in den;,Gefellcnfahrten": „Ich kenn' ein'n Hellen Edelstein" rc., das allüberall viel und gern gesungen wird, vernehmen, beschleicht uns auch jedesmal der Gedanke, als habe der wackere Dichter in der Vorahnung seines nahen Todes mit diesem Lied seinen Schwancu- gesang sich angestimmt gehabt. Wenn nun der Bürgersiugverci n dem Vernehmen nach die „G e s e l l e n f a h r t e n" wieder bcrvorgenommcn und von Neuem rinstudirt bat, um solche in allernächster Zeit zur Aufführung zu bringen, so verdient dies die freundlichste Beachtung. Es wird da durch dem Fremide heit'rer Dichtungen und Gesänge wiederum Gelegenheit geboten sein, sich im Anhörcn dieses rein volkSthüm- lichen Gesangsstückes gewiß recht angenehm unterhalten zn sehen. Wir verfehlen nicht, durch diese Zeilen hierauf aufmerksam zu machen und wünschen im Voraus dem Bürgersingvcrcin um so lieber einen recht günstigen Erfolg, als das ganze Werk bei aller Volksthümiich- keit nicht ohne Schwierigkeiten ist und ausdauernden Fleiß im Ein üben erfordert. ' - - . unnt Leipzig, 2. October. Das königliche Ministerium des Cultu» und öffentlichen Unterrichts hat nach Inhalt einer an den Stadt- rath zu Leipzig gelangten und den Interessenten heute Vormittag eröffneten Verordnung der königlichen Kreisdirection „mit Rücksicht auf die iu de« Predigten des Predigers der deutschkatholischen Ge meinde allhier, vr. pbil. Beyer, enthaltenen herabwürdigendett Aeußerungcn und Schmähungen über das Christenthum überhaupt, als auch über die Glaubenssätze der evangelisch-lutherischen und römisch-katholischen Kirche" beschlossen, die dem vr. Beyer ertheilte Genehmigung zur Verwaltung der Function eines Predigers der deutsch-katholischen Gemeinde zu Leipzig wieder zurückznziehen^ ui Leipzig, 3. Octvber. In den nächsten Wochen werden wir wieder Durchmärsche österreichischer und preußischer Truppen sehen. Wir finden darüber im hiesigen Kreis- nnd Verordnungsblatt.folgende Mittheilung unterm 1. October: „Wie bereits durch chie Zeitungen bekannt geworden ist, werden die gegenwärtig in den deutschen Bundesfestungen garnisonirenden k. k. österreichischen Truppen von dort nach den italienischen Provinzen des Kaiserstaats abgehen und durch andere Truppenabtheilungcn ersetzt werden. Während die gegenwärtig in den Festungen dislvcirten k. k, Truppen über Süd deutschland den Abmarsch autretcn werden, wird deren Ersatz theils über Salzburg und Baiern, theils über Bodenbach, Dresden und Hof gehen. Die Truppen, welche letzter» Weg einschlagen, gehöre« zu den Jnfantcricregimentern Graf Degenfeld, Graf Nobili, Benedek und sind theils für Mainz, theils für Frankfurt und theils für Nastadl bestimmt. Ein Major des Gencralquartiermeisterstabes wird in gleicher Art, wie dies im vorige» Jahre beim Marsch des ersten Armcccorps aus Böhmen über Sachsen nnd Baiern nach Tirol geschah, die nöthigen Einleitungen der einzelnen Bahn- directioncn vermitteln, auch sind auf Anordnung des Ministeriums dcS Innern die betreffenden diesseitigen Behörden hiervon vorläufig in Kcnntniß gesetzt worden. Die Zeit des Dnrchpassircns ist noch nicht genau bestimmt. Desgleichen wird am 15. Octobcr ein für das preußisch-schle sische Füsilierregiment nach Mainz bestimmter Rekrutcutransport, bestehend aus circa 520 Mann, mittels Eisenbahn von Görlitz über Dresden und Leipzig nach Erfurt befördert werden." Berlin, 3. October. Wie dec „Staatsanzeiger" meldet, hat Sc. k. Hoheit der Prinz-Regent achtzehn Personen zu Mitgliedern des Herrenhauses auf Lebenszeit ernannt; es befinden sich darunter: v. Usedom, Graf Pourtalvs, Diergardt, beide Camphausen, Ober- tribunalrath Blömer, Appellatiousgerichtspräfident Bernuth. Gleich zeitig ist deu Städten Memel, Greifswald, Halberstadt, Minden und Bonn das Recht beigclegt, je einen Vertreter als Herrenhaus mitglied, Elberfeld und Barmen, bisher gemeinschaftlich- jetzt jede für sich eines auf Lebenszeit zu präsentsten. In Kehl sind wegen Mangels an Steinhauern und Maurern nun Militärs,von diesen Handwerken, nnd zwar von jeder Kompagnie 1 Mann, aus dem Dicnststande abkommandirt worden, um bei den Militärbauteu nahe bei der Nheinbrücke mit Sonderbezahlung ver wendet zu werden. — In Stöckach (Württemberg) wird gegenwärtig eine Fabrik für Herstellung von schmied- und hämmerbarem Gußeisen errichtet, das bisher aus Frankreich bezogen werden mußte, wo die FabrikationS- weise streng geheim gehalten wird und dieses Eisen unter dem Namen kor masioable bekannt ist. Schweiz. Ein bedeutender schweizer Geschäftsmann, der mit einem Handelshause in New-Orleans in Verbindung stastd, erzählt Folgendes: „Ich hatte bei den jährlichen Conti Eorrenti meines amerikanischen Geschäftsfreundes durch mehrer« Jah,re immer diese und jene Nachlässigkeit zü rügen uöthig gehabt, wotüber ich indem vorletzten Jahre mich sogar brieflich beschwerte, »veil cs mich in