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Vkspkr in -er Snphicnkirlljk. Dresden, Sonnabend, den 19. Mürz 1898, nachm. 2 Uhr. 1. Präludium für Orgel (O-moil) von Joh. Seb. Bach. 2. 81nl»»1 innler für zwei vierstimmige Chöre (Nr. 1-3) von , vr. Franz Wüllner. Stand die Mutter voller Schmerzen an dem Kreuze, weint von Herzen, da ihr Sohn von Qual verzehrt. Durch die Seele, angstersüllet, grambeladen, wehumhüllet, schneidet tief des Jammers Schwert. O wie traurig, da dem Tod nah' sie den eingebornen Sohn sah, war die Mutter, benedeit! Wie sie zaget schmerzzernaget, angeplaget, laut aufklaget ob des Sohnes Schmach und Leid. Wessen Auge sollt' nicht weinen, da die reinste aller Reinen beugt so herber Qual Gewicht? Wer kann ohne Gram wohl schauen, schau'n die Krone aller Frauen, da das Mutterherz ihr bricht? Unsre Schuld sah sie ihn tragen, sah von Geißeln ihn zerschlagen, daß sein Blut zum Himmel raucht, sah den theuren Sohn erblassen, da er trostlos, gottverlassen, seine Seele von sich haucht. Heiland, Quell der reinsten Minne, deiner Schmerzen mach' mich inne, daß ich wein' ob deiner Plag'! Laß mein Herze so entbrennen, Christ, dich lieben und erkennen, daß ich dir gefallen mag! O mein Heiland, alle Wunden, so am Kreuz du hast empfunden, präge meiner Seele ein! Alle Plagen laß mich tragen ohne Zagen, ohne Klagen, deine Qual sei meine Pein. Mach mein Leiden gleich dem deinen, ^ theurer Heiland! Dich beweinen will ich all' mein Leben lang. An dem Kreuz mit dir zu weile», allen Schmerz mit dir zu theilen ist der Seele heißer Drang. 3. Arioso aus „Khrisiits" von Friedrich Kiel, gesungen von Fräulein Marie Alberti. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud ans sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missethat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr 77, 10. O du, an den ich glaube und den mein Geist umfaßt, der du im Todesstaube für mich gelegen hast, auf dein Ver dienst und Leiden vertrau' ich ganz allein, darauf will ich einst scheiden und ewig bei dir sein. Vorlesung. 5. „Zions Stille" geistliches Lied (op. I I I, Nr. l) von Oskar Wermann, gesungen von Fräulein M. Alberti. 6. 8tnlmt iiiator für zwei vierstimmige Chöre (Nr. 4 u. 5; zum l. Male) von F. Wüllner. Heiland, hochverklärt vor Allen, laß mein Flehen dir ge fallen, gieb mir Theil an deiner Qual! Laß mich erben, Christ, dein Sterben, deine Todespein erwerben, deiner Wunden große Zahl! Laß an deinen theuren Wunden, laß am Kreuze mich gesunden, wo dich Schmach traf, Gottes Sohn; so ent brannt in Liebesflammen, laß auch, Heiland nicht verdammen vor des Weltenrichters Thron! Herr, laß auf dein Kreuz mich stützen; laß dein'n Opfertod mich schützen, mich zu Gottes Gnaden weih'n! Wenn der Körper einst muß sterben, meine Seele, laß erwerben, Paradieses klaren Schein.