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7" ^ ^ ^ Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. »rdrrtt», JvhanuiSgaffe SS. L»rrchst»>r» »er Nrdactt»»: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—S Uhr. »«nähme der für die nächst- solaenve Rümmer besttmmtt» Inieratt an Wochrmtage» bis 3 Uhr Rachmtttags, an Sonn- and i^est tagen früh bis '/,d Uhr. 4, »ru/Utale» sSr Zas X,«atz»r : L tto Klemm. UniversrtLtsstr. 22. VoutS Löscht, Satharrnenstr. 18,p. «m dis V.8 Uhr. nWgtr.TagMM Anzeiger. Drgm str Politik, Localzefchichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. AufUsge 15,Lütt. Ad»mu»«»l«oktt» viertelt 4V, iacl. vringertohu b ML. dimch Li« Post bezogen S ML Jede einzelne Rümmer SO Pt. Belegexemplar 10 Pf. Gebühre» für «Lxtravnlagen »hne Pvsldriörberu«, 46 8)L ^.tt Postdefbrderung 4b vtL Znsrratt 4a«sp vonraeoiSz. 2vPf. «drbtzere Schriften laut unserem Prns»erzeichmß. —Drvcüans«ktt Satz »ach h öderem Tarif. Kerl«»,, »»irr de« »rdattloaoßttq die Spaltzeile 4» Pf. Inserat« find stets an L. LejuSMar zu senden. — Rabatt wird »ich gegeben. Zahlung praoanmaeanL oder durch Poftvorfchuß. M 195. Sonnabend den 14. Juli 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. An »ns«« Mealsch»le H. Ord»««a ist sobald wie möglich eine ständige Oberlehrer- ftelle für den Unierricht in Deutsch, Geschichte und Geographie mit dem Iahre»geha!t von 2t0S zu besetzen, und fordern wir vah« akademisch gebildete Bewerb« hiermit auf, ihre Gesuche nebst den PrüsungSzeugniffen »nd einem kurzen LebenSlaus baldigst bei «n» einzureichen. Leipzig, am 10. Juli 1877 Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Res Jur gefMgeu Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 15. Inli nur Vormittags bis '>,9 Mr geöffnet. Bekanntmachung. Die zur Submission «»»geschriebene Lieferung de» für die Universität»-Institute «nd GeschästS- localitäten in nächstem Winter «forderlichen Bedarf» an Sleiu- und Braunkohlen ist vergehe«, wa» den nicht berücksichtigten Herren Bewerbern hiermit eröffnet wird. Leipzig, am 11. Juli 1877. Universität»,Meutauot. Graf. An das Stadtverordneien-Eollegtum. Die Beerdigung unsere» College», Herrn den der Tod plötzlich au» unser« Ritte gerufen hat. findet G»«»«be»d, d»» 11. d. Vßt»., Nach«. « Uhr vom Trauerhause au», Dre»rn« Straße Nr. 20, statt. Owwt». Dank. Für da» von Herrn Heinrich Gusta» Schmidt, weil. Bürg« »nd Kram« allht«, und dessen Ehefrau, Krau Henriette Ehrtfttane geb Scherzer, d« unterzeichueten Anstalt de« schieden- Vermächtniß von Dreihundert Mark saqen wir hierdurch auch öffentlich herzlichsten Dank. Dtrectoriu« der Heilanstalt für arme Magenkranke, vr. röilhelmi, d. Z. Vors. Wegen Renovnung d« Lokalitäten bleiben die Geschäfte deS Leihhauses »nd der Sparkasse skr VKontag, de» IS. J«lt 1877, auSgesetzt und können die für diesen Tag bei d« Sparkasse gekündigten Beträge schon Sonnabend den 14. Juli <r. in Empfang genommen wnden. Leipzig, den 12. Juli 1877. Des Math» Dep»tatto» für Leihhaus u»d Gpareaffe. Leipzig, 13. Inli. In der großen Zahl der Eidechsen giebt e» eme, welche die sonderbare Gewohnheit hat, zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Farben z« spielen: eS ist da» nm dieser Eigenschaft willen sprichwörtlich gewordene Chamäleon Gewisse Menschen und Völker kann man wegen de» häufigen Farbenwechsel- in ibren Gesinnungen und Lebensformen mit diesem Thiere vergleichen. Frankreich z. B. möchte man daS Chamäleon unter den Völkern nennen — f» hä»fig hat eS schon seine RegierunaSform gewechselt. Sehr interessant »ft unter den heutigen Ver hältnissen eine Musternng der verschiedenen Regierungssormen, welche Frankreich seit 1789 dnrchgemacht hat »nd die wir nach einer Zusammenstellung i« „Krd. L." folgendermaßen g->be»:gsE Am 5. Mai 178» erösfnel Ludwig XVI. z« Versailles den Reichstag dir drei Stände, m welche« sich am 17. Juni »er dritte Stand znr Rational. Versammlung erklärt Die National- Versammlung nimmt am 27. Juni den Titel „constituirende National-Versammlung ' an. Am 20 August Annahme der Menschenrechte, der Preßfreiheit, de< Eivkammer-System». Am 1. Sep tember 17S1 ist die erste französische Verfassung vollendet, und der König beschmört sie am 13. Sep tember. Am 30 September Auflösung der con- stituirenden National-Bnsammluug, am t. Oktober Zusammentritt der gesetzgebenden National. Ver sammlung! Frankreich ist conflitntiouelle Monarchie unter den Bourbon». Am 21. September 1792 Auflösung der gesetz gebenden Versammlung und Zusammentritt de< National« ConveutS, welcher an demselben Tage Frankreich znr Republik erklärt und am 21. Januar 1793 König Ludwig XVI. hinrichten läßt. Am 24 Juni 17S» Annahme der neuen demokratischen Verfassung. Frankreich ist demokratische Repnblik. Am 28. Oktober 1795 Einführung deS Direc torinmS »nd der dritten Verfassung, am 10. No» vember 1799 Stnrz dieser Bnfaffuug und de» Direktorin«». L« 25. December 1799 verkün digung der viertm Bnfaffuug. Consnlat. Napo leon Bonaparte erster Consul. Am 2. August 1802 Bonaparte lebenslänglicher Cousul. Am 4 August die fünfte Verfastuug. Am 18 Mai 1804 wird Bonaparte unter dem Namen Napo leon Kaiser der Franzosen. A« 20. Mai sechste Berfaffnng. Ungewöhnlich lange Panse von 10 Jahren. Frankreich ist Kaiserreich. Am L. April 1814 Napoleon'» Entthronung Am 8. April Annahme der sechsten Berfaffnng. Am 11. April verricht Napoleon'» ans die Krone Frankreich» und Italien». Am 14. Mai 1814 Einzug de» König» Ludwig XVIII. tu Pari». Am 4. Juni die siebente Berfaffnng. Frankreich ist konstitutionelle Monarchie »uter den Bourbon». Am 1. März 1815 Rückkehr Napoleon'» von Elba, dann Flucht Ludwig'». Frankreich ist Kaiserreich. A« 15 Inli Einschiffung Napoleon'» nach St. Helm«. Abermalige Rückkehr Lndwig'S an» Gent. Pause von 15 Jahren, während welcher Lib ro g XVIII. stirbt «nd Karl X den Thron besteigt. Frankreich ist konstitutionelle Monarchie »uter den vonrbon». Am 25. Anli 1830 Erlaß der fech» Ordonnanzen; vom 27. bi» 29. Juli Revolntion in Pari», welcher sich Frankreich aoschließt. König Karl stiebt nach England. Am 7 Avanst 1880 Ludwig Philipp König. Die Orlcavifleu ersetze« die Bourbon», wie dies« die Bonaparte» «fetzt hatten, vorher a» 7. August Proclumtrnug der achte« Verfaffnug. Panfe von 18 Jahren. Frankreich ist konstitutionelle Monarchie unter den Orleanisten (Bürger-Königthum). Am 23. Februar 1848 Revolution in Pari» und Entthronung Ludwig Pdilipp'S, welcher nach England geht. Üm 24. Februar 1848 Procla- mirung der (zweiten) Republik. Lamartine. Am 3. November Annahme der neunten Verfassung. Am 28. Juni wird General Cavaignac von der National-Versammlung zum „Haupt der voll ziehenden Gewalt und Präsidenten ^deS Minister- ratb»' ernannt. Frankreich ist zum zweiten Male Republik. Am 10 December 1848 Wahl Loui» Napoleon'» zum Präsidenten der Republik. Am 2. December 1851 Napoleon'» Staatsstreich. Zehnte Verfassung. Am 2. December 1852 Loui» Napoleon Kaiser der Krauzosen. Elfte verfaff»ng. Pause von 18 Jahren, während welcher die Berfaffnng modificirt wird. Frankreich ist znm zweiten Male Kaiserreich Am 4. September 1870 Stnrz de» Kaiserreich», Repnblik unter der „Regierung der nationalen vertheidignng". Frankreich ist znm dritten Male Republik. Am 16. Februar 1871 Constiluirung der N« tlonal-Bersammlung zu Bordeaux ; am 17 . Februar Ernennung von Thier» zu« Chef der Executtv gewalt. Am 18. März 1871 Ausstand der Pariser Commune, am 2». Mai völlige Unterdrückung derselben durch die republikanischen Regierung» truppen. Massenhafte Hinrichtungen. Am 31. August 1871 Ernennung von Thier» zum Präsidenten der Republik. Monarchische und imperialistische Intrrguen, klerikale Agitationen Am 24. Mai 1873 tritt Thier» zurück und Mac Mahoa wird zum Präsidenten Republrk gewählt Am 20. November 1873 Proclamiruna der sieben jährigen Präsidentschaft Mac Mahon'S(Septennat) Am 24. Februar 1875 Annahme der zwölften Verfassung, welche die Republik aus Umwegen anerkennt. Die Verfassung soll 1880 revision». fähig sein. Fortdauernde Jntriguen gegen die Verfassung. Am 16. Mai 1877 Staatsstreich Mac Mahon'S, plötzlich« »nd völlig unbegründet« Sturz de» gemäßiat republikanischen Minister» Jule» Simon. Monarchistisch-imperialistische» Ministerinm »nt« de« Herzog v. Broglie. Am 20. Juni Annahme de» Anträge» auf Ans« lösnng der Deputirteukamm« von Seiten de» Senat». Nun Neuwahlen. Wa» dann? Vielleicht znm dritten Male da» Kaiserreich, vielleicht znm zweiten Male da» orleanistische BUrgerkömgthum, vielleicht zum fünften Male die legitrme Monarchie unter den Bourbon», vielleicht auch die Republik. Wer vnmag mit französischen Factoreu zu rechnen? ist e» gelungen, die ganze Macht der katholischen kirche in fern« Person zu sammeln und der Kirchen regierung einen völlig absolutistischen Charakter u geben. Jeder Nachfolger wird sich diese Macht« icllung auch den übrigen Kirchenfürsten gegenüber erst «wnben müssen. Wird er Die» vermögen? D« AugSb. „Allg. Ztg " gehen hierüber beruhi gende, von den landläufigen Befürchtungen ab weichende Aufschlüsse zu. E» sei bekannt, wie widerwillig die Cardinüle auf dem letzten osficiell nur vertagten Concil sich der absvlulen Unter werfung der katholischer» Hierarchie unter den Willen de» Papste» angefchioffon haben; und eS »nbe — vielleicht mit Ausnahme der in den letzten Jahren mit de« Cardinal-Hut bekleideten Prälaten — nach dem, wa» über die Stimmung in diesen Kreisen au» »rientirt« Quelle verlautet, die Mehrzahl der kardinäle Bedenken tragen, den päpstlichen Stuhl eine« Manne einzuräumen, der mit hinlänglich« körperlich« »nd geistiger Kraft »»»gestattet ist, um der wirkliche Nachfolger PiuS' IX. zu werden. Der Cardinäle habe sich schon lange die Ueberzeugung bemächtigt, daß unter der Regierung Piu»' IX. die Kirche, d. h. wohl die katholische Hierarchle. allzu sehr in den Hintergrund trete vor der Person de» Papste» selbst Mit anderen Worten: die katholische Hierarchie, mit Ausnahme der nicht gerade zahl reichen Verfechter der absolutistischen Allein Herrschaft de» Papst-König», sehne sich nach einem Papst, der mehr die Ruhe rar Besitz als den Kampf um da» Verlorene liebt, der herrscht »nd herrschen läßt; und einen solchen hoffe man am Sichersten zu finden, wenn zum Nachfolger Pi«»' IX. ein Cardinal gewählt werde, besten Gesinnung eme gemäßigtere und minder streitsüchtige ist, «nd besten Alt« — Piu» IX. war bei seiner Krönung „erst" 52 Jahre alt — eine hinlängliche Bürgschaft gegen die allzu lange Dauer seine» PonlificatS bietet. Die politische j Bedeutung ein« solchen Papstwahl für Deutsch land wie für ganz Europa liegt auf der Hand, «nd gerade deShald wird die Partei der Zelanti welche bereit ist, ganz Europa in Flammen zu etzen, um die weltliche Herrschaft de» päpstlichen r-ruhl» wiederherzustellen, kein Mittel unversucht asten, Piu» IX. einen seiner würdigen Nach olger zu geben. — Wir haben diesen neuen Bei trag zur Papstsrage »nsnen Lesern nicht vor enthalten wollen, obwohl wir die Hoffnungen die d« Gewährsmann d« „Allg. Ztg. aüpft, nicht theilen. Wir haben bereits mehr mal» daraus hinge- wiesen, wie angesichts d« znnehmenden Körper schwäche de» Papste» Pm» IX. die Frage der bevorstehenden Pa pst wähl brennend zu werden beginnt. Den Eardinälen, welchen nach dem Ab leben de» Papste» die Pflicht obliegt, den Nach folger z» wählen, ist natürlich ans da» Strengste v«voten, vorh« über diePersonensrage zn sprechen, — offenbar um d« im Conclav« wirkenden Im spiration (göttlichen Eingebung) nicht vorzugreisen Der Name de» künftigen Papste» wird also vor her nicht bekannt wnden Für da» Ausland und namentlich für Deutschland ist d« Name anch dnrchan» gleichgültig; nu» interessirt nur ob der Nachfolger de» Papste- Pin» IX den Kampf nm die weltliche Macht de» Bapstthnm» in dem gleichen Sinne »nd mit den gleichen Mitteln fortsrtzen wird. Der ante Wille de» Nachfolg«» allein wird dazu nicht hiurstchen. Pin» IX thront nun schon feit »1 Jahren ans de« päpst ltchen Stnhl; fein« Herrschsucht und sein« Energie Tagesgeschichtliche ileöerficht- Leipflgi 13 Inli. ES verlantet, mit d« Salzburger Katser be gnnng stehe eine Couferenz zwischen Andrassy und Vülow in Aussicht Die Anregung de» Pserde-A»»fuhr-Ber« bot» ist, wie die „Post" hört, vom Krieg». Minister au-gegangen, und zwar mit Unter stützung de» Fürsten BiSmarck. Wie die A „A Z." «fährt, ist für de» durch die Versetzung de» Herrn v. Rudhart nach Berlin in Erledigung kommenden Posten de» bayerischen Geschäft-träger» in Pari» d« LegatiouSrath Reit her, zur Zeit bei d« Ge- sandtschaft zu Berlin befindlich, in Aussicht ge nommen. — Dieser Posten soll also doch noch nicht eingezogen werden. Zeit wär'S! Der Staat-minist« a. D. Herr v. Beth manu-Hollweg ist schwer erkrankt. Leid« dürste bei seine« hohen Alt« eine Genesung kaum zu «warten sein. Wir meldeten bereit», daß in d« Dühring'- schen Angelegenheit die bezüglichen Aktenstücke mit d« schließlich«: Entscheidung de» CultnS-Minister» der Oeffentlichkeit Übergeben werden sollen. E» wird die» jetzt bestätigt «U de» Bemerken, das man sich daran» »rrd überzeugen können, daß bei aller Langmuih schließlich doch die diScipli- narische Entscheidung unvermeidlich war. Zn Frankreich steht die geschloffene Phalanx der Republikaner der tagtäglich schroffer her vortretenden Desorganisation der Monarchisten gegenüb«. Die Siegeszuversicht d« nsteren hält mrl dem Mißmuth der Regierung üb« die Unbot- mäßigkeit ihr« Verbündeten gleichen Schritt. Weder Bonapartisten noch Leaitimisten kümmern ich mehr viel um die Weisungen de» ElysLe, ondern jeder rüstet sich auf eigene Faust zu d« iLahlcampagne. Herr Rouh« ist soeben au» §hislehurst wieder in Paris eingetroffen, und bringt von dort dn Partei de» „axpcl au pvuxlv" ihr mot ä'orärs mit; die Legitiuusten haben ein förmliche» Wahlcomilv eingesetzt, welche* alle Gesinnungsgenossen zu Geldbeiträgen für die Wahlagitation auffordert. Je zweifelhaft« sich bieChancen derRegicrung gestalten, um so vorsichtiger wird die Haltung de- UltramontaniSmu». Dem Vernehmen rach sind die Erzbischöfe von Pari» und Lyon von dem Cardinal-Staat-secretair be deutet worden, dahin zu wirken, daß die Kirche auf d« ganzen Linie de» Wahlkampfe» sich die größtmögliche Behutsamkeit ausnlege und sich keine Blöße gebe. Obwohl die Sympathien der Curie ganz und gar mit der Regierung gehen, so ist man in Rom doch von der Lage der Dinge gut genug unterrichtet, um nicht Alle» auf eine Karte zu setzen, und man wird sich hüten, den Republikanern, fall» sie al» Sieger in die ihnen durch Ueberrumpelung entrissenen Positionen wieder einzieben sollten, Handhaben zum Erlaß weiterer, dem Kirchenintereffe zuwiderlausend« Gesetze zu geben. Bor dn Oeffentlichkeit also dürste sich die Rolle de» Kleru» bei dem bevorstehenden Wahlkampfe vielleicht doch nur auf eine vor sichtig zuwartende Haltung beschränken. Im englischen Unterhause zeigte der Deputirte Jenkiu» an, er werde die Frage an die Regierung richten, ob dieselbe die Proklama tion deS Kaiser» von Rußland an die Bulgaren dem Hause vorlegen werde, ferner ob e» wahr sei, daß in Bulgarien russische Cioilver- waltung und der Gebrauch der russischen Sprache im Wege de» Zwange» eingesührt worden sei, endlich, ob, wenn dies der Fall, die Regierung dagegen zu protefiiren beabsichtige, da e» mit den von de« Kais« von Rußland vor dem Kriege gegebenen Zusicherungen im Wider- däran I spruch stehe. Wie bereit» telegraphisch gemeldet, soll (den „Daily New»" zufolge) Lord BeaconSfield ein« fortgesetzt schwachen Gesundheit wegen ge- willt sein, seinen Posten als Premier mederzu- egen, sobald e» d« Stand d« Staatsangelegen heiten gestatte. Die „Nat. Ztg." meint dazu: So lange d« gegenwärtige russisch-türkische Krieg dauert, wird DiSraelt-Beacon-steld schwerlich an den (übrigen» schon zu verschiedenen Malen in Aussicht gestellten) Rücktritt denken, obwohl sein Glchtleiden demselben nahe liegen mag. Ab« der Premi« hat sich Persönlich zu sehr bei dn schwebenden Orientkrisi» engagtrt, um jetzt bei d« ersten besten Gelegenheit zurücktreten zu können und die Tvrrie» ohne Führer zu lasten. — Ander» sieht die „Nvrdd. Allg. Ztg." die Sache an. „Earl of BeaconSfield hat sich mit einem gewissen System dn Orientpvlitik so sehr identificirt, daß sein Au», scheiden au» dem Cabinet fast mit Gewißheit den Fall diese» System», da» in ihm feinen haupt sächlichen Träg« fand, nach sich ziehen dürfte. ES wäre da» freilich ein bislang nicht in Rech nung gezogen« A»»gleich der wiederholt fignali- sirten Meinungsverschiedenheiten im Schoße de» englischen Eabinet», »nd um so bemerkenSwerth«, all « dem Erscheinen in der Besikabai beinahe aus dem Fuße folgen würde." Die Rückkehr de» englischen Mittelmeer- geslbwader» in die Befika-Bai hat in Konstantinopel einen gemischten Eindruck gemacht.