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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 2S8. Donnerstag, den 26. August. 1847 Heber die Errichtung von Gpareafsen I gestiegen waren, die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Wich, für die Gemeinden des Königreichs Sachsen. I ngkeit dieser Institute lenkte. (Schluß aus Nr. 23L d Bl) I Sehr förderlich war ein Beschluß de- Parlements vom Unserem deutschen Vaterlande gebührt'die Ehre, di- Jni- '2. Juli 1817, durch welchen Allen, die ihr Geld in vor- tiative in der Gründung dieser wichtigen Anstalten ergriffen schr.ftsmaß.gconstuu.rten Sparten depomren wurden, die ,u haben. Denn der Anfang ward (unseres Wissens) in ^^7« sofern Hamburg und zwar durch die 9. selbstständige Claffe der!^ Emlagen emes Einzelnen mcht 100 Pfd. St. lm ersten dortigen Versorgungsanstalt von 1778 gemacht, welche in- »nd o« Pfd. St. >n ,ed-m folg-nden Jabre überstiegen.') besten keine Summen unter 15 Mark Hamb. Cour, oder ^.Sch°n am Ende des Jahre« 1817 bestanden,n Entstand 6 Thlr. pr. Cour, annabm. Darauf wurden zunächst die 101 8»v,°8 Laub», welche unnmtelbare Cont. m der Bank Ersparungscasse im Großherzogthume Oldenburg 1786 und l^°" England hatten und bei letzterer zugleich die Geichaste die Kieler Spar- und Leihcasse im Jahre 1796 errichtet. ^reichen kleinen Sparcaffen ihrer Gegend (E.ne oft Letztere kam durch Zeichnung von Actien zu Stande, die »r 4V-LV) nut besorgten. Fast noch rascher, alS .a Eng. man Berlustartien nannte, weil man fürchtete, bei den Dar-1 tand, verbreiteten sich die Sparcaffen in Schottland, lehen, die an unbemittelte Handwerker oder andere Gewerbe- „ D>e B-ncht- über den Fortgang der gr«ßbr.tann,schen treibende zur Anschaffung von Material und Werkzeugen Anstalt-n enlhalten merkwürdige Notizen darub». w.e sehr gemacht wurden, erheblich« Summen einzubüßen. Es blie-j b-' den Dienstboten, Tagelöhnern, Fabrikarbeitern u- s. w. den auch solche Verluste nicht aus. allein dessen ungeachtet der Sinn für das Sparen durch die Sparcaffen geweckt ist es der Anstalt gelungen, bis jetzt ein Vermögen von wurde. D.e Furcht der Leute, daß es mit der Errichtung reichlich 8«,««« Thalern pr. Cour, zu erwerben.') der Sparcaffen nur auf Lohnabzüge abgesehen sei, wurde Nachdem noch die Städte Göttingen und Altona im! bald besemgt. .. ^ ^ Jahre 1801 dem Beispiele von Hamburg, Oldenburg und ! In Fabnkdlstncten war dle Bestimmung, daß die Em- Kiel gefolgt waren, trat in Deutschland eine längere Pause lagen immer Sonnabend Abends der Sparcaffe zu uber ein, während welcher in der Schweiz**) und in Großbritan-! stoben seien, von Wichtigkeit, weil dann vom Wochenlohne nien die Sparcaffen eingeführt und weiter entwickelt wurden. I ^"Sonntagsvergnugungen noch kern Opfer gebracht war. In Großbritannien wird zuerst die Tottenhamer Anstalt Uebngens kamen bei den Einlagen in die Sparcaffe auch erwähnt, zu welcher eine Dame, die Vorsteherin eines Wohl-! ^ Ersparungssummen zum Vorschein, die mehrere thätigkoitsclubs war, schon im Jahre 1798 den Grund legte, Jahrzehnte hindurch unproduktiv un Schranke gelegen hatten indem sie die ärmeren Kinder des Orrs ausforderte, Erspar- und erst von letzt an den Eigenthumern die wohlverdiente niffe von 1 Penny und darüber in die Caffe der Gesellschaft I Belohnung durch die Verzinsung zu Wege brachten, abzuliesern, und dadurch ein Sümmchen zur Anschaffung!. Die Kunde von dem bedeutenden Erfolge der Sparcaffen von Kleidungsstücken sür die künftige Dienst- oder Lehrlings-1 Großbritannien trug am meisten zur Einführung und zeit zu gewinnen. Dieser Aufforderung folgten alsbald über 6V Kinder, und aus diesem kleinen Anfänge ging 1805 die Organisation einer förmlichen Sparcaffe hervor. Aber ungeachtet mannigfacher, durch patriotische Schriften Verbreitung derselben in andern Ländern, selbst außer-euro, päischen, bei. In Boston wurde 1817, in Paris 1818 eine Sparcaffe gegründet. Auch in Deutschland wurde die Angelegenheit, nachdem gegebener Anregung fanden Sparcaffen in Großbritannien! nunmehr der wtedererlangte Friede dre ruhlge Entwickelung anfangs nur langsam Verbreitung, bis die enorme Höhe!^*""^" Staatslebens gestattete, von Neuem nut großem der Ausgaben sür das Armenwesen, die allmählig allein in! E^r ausgenommen. ^ , England zu einer Jahresausgabe von 8 Millionen Pfd. St.! Vorgänge von Stuttgart und Berlin im Jahre —I ^ 11818 folgten bald alle größeren deutschen Städte, am schnell- ") Dieser Spar- und Leibcaffe allein verdankt Holstein das Zu-1 sten aber fand das Institut in den Herzogtümern Schles- standekommen der Alto^ und Holstein — wo schon die Anstalten von Kiel und noch erforderlichen 1000 Actren übernommen wurden, welche her der 1 . so!. Zeichnung auf keine Art und Weise sonst unterzubringen waren. Im letzten ! Altona selt einer Reihe von Zähren bluheten jetzt allge- Rechuuna-jahre hat der reine Ueberschuß der Kieler Spar- und Leihcasse I metNL Verbreitung, indem tM Laufe der 20er Jahre fast alle 21,000 Mrk. Cour. — 8400 Thlr. pr. Cour, betragen. Die Anstalt 1 Städte und Flecken des Landes, auch die kleinsten, und im ist ein Zweta der städtischen Armenverwaltung, und nach einigen Jahren darauf folgenden Jahrzehnt manche Landdistncte mit Spar- wrrd ein Theil des UeberschuffeS statutenmäßig zu den Ausgaben des > ' ' o ^ / oV , I Armenwesen» verwendet und dadurch allen zur Armencaffe contribuirenden Einwohnern eine bedeutende Adga^enerleichtcrung bewirkt werden. I ^ In mehreren Staaten hat die Finanzverwaltung unmittelbar die Die Schweiz nimmt in Betreff der Sparcaffen eine sehr ehren-1 Verpflichtung übernommen, alle von den Sparcaffen ihr überlieferten volle Stelle ein, indem bereit» 1787 in Bern eine „Diensten-ZinScaffe" I Gelder verzinslich ru übernehmen: eine sehr bedenkliche Maaßregel, die für Dienstboten errichtet wurde. 17S2 ZinScaffe in Basel, welche jedoch 1 oft zu einer verdeckten Erhöhung der Staatsschuld geführt hat, bet plötz- keiue Beiträge unter 00 fr. annahm. (Ander» die Baseler Sparcaffe I lich verlangter Rückzahlung großer Summe« die Verwaltung in Verlegeu- von 1809.) Zürich 1805. Aarau 1811 u. s. f. I heit setzen muß und jedenfalls der StaatScaffe pecuniäre Opfer auferlegt.