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lungen an. 80. Jahrgang Freitag den 24. Juli 1914 abends Nr. 169 Inserate werden mit 18 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschast mit 12Pf. die Spaltzetl« oder dererr Raum berech net. Bekanntmachungen auf der erü en Sette (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zette 85 bez. SO Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag.— Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile SO Pf. Die „weitzert- - Zeitung« erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- lich 1 M. 50 Pf., zwei monatlich 1 Mark, etn- monatlich 50 Pf. Ein- zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Vestel- WHeritz-Mmg ÄBBU M AUW str ADslWiVlile, AiMöebtrß »ll. Amtsblatt für die Königliche Amt-Hauptmann,chast, da- Königliche Amtsgericht und den St-dtrat zu Dippoldiswalde. Mi. »ch.s-Mo-M ..Niust-i-ri-n Mw üb°rn°mm-n. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen w V-r°ntw°rMch°- R-d-N-m: P-iil J°hn°. - Druck und Verlag °°u Earl I-Hn- <n Dippaidi-walde. Im Gehöft Große Mühlstraße Nr. 28 l hier ist der Ausbruch des Schweinerotlaufes amtlich festgestellt worden. Dippoldiswalde, am 23. Juli 1914. Der Stadtrat, Kolzversseigcrung: Aassauer Staalssorstrevier. Gasthof zu Bienenmühle. 4. August l914 vorm. 9 Ahr: t2 h. n. 15438 w Klöüe 2 rm h. u. 35 rm w. Nutzscheit«, 44 rm w. Nutzlnüppel. Nachm. 2 Ahr: 206 rm b u w Brennscheite, 59l rm w. Brennknüppel, 113 rm h. u. w. Zacken, 430 rm w. Beste. Durchforstungs- u. Linzelhölzer sowie Massenbrüche.- Abt. 1—5. 7—14 16-33. 35—43. 45 47—65. 67—77. 70-94. Kes. l. Kal Forstrevlerverwaltnng Nassau zu Bienenmuhle. Kgl. Forstrentamt Frauenstein. Lokales und Sächsisches. LI — Am nächsten Sonntag beginnt die Direktion Vogel reuter in der „Reichskrone" mit einer Reihe Theatervor stellungen. Es gelangt als erstes „Madame Bonivard" oder „O diese Schwiegermütter" zur Aufführung. Wer sich einmal so recht von Herzen auslachen will, sollte den Besuch dieser Vorstellung nicht versäumen. Wie überall, wird auch hier das Werk eine ungeheure Heiterkeit er- regen, sodaß das Publikum tatsächlich von der ersten Szene bis zum letzten Fallen des Vorhanges garnicht aus dem Lachen herauskommt. Reichstädt. Die diesjährigen Sommerferien beginnen den 27. Juli und währen bis zum 19. August Schellerhau. In der hiesigen Kirche wird am nächsten Sonntag vor der Predigt die Sopranarie „O hält' ich Jubals Harfe" aus dem Händelschen Oratorium „Josua" von Fräulein Riecken-Dresden, zurzeit in Oberbärenburg, gesungen werden. Kreischa. Schon seit Jahren ist die Errichtung eines Aussichtsturmes auf dem Wilisch bei Kreischa ge- plant. Ueber 4100 Mark weist der Turmbaufonds zur Zeil auf. Um am 100. Geburtstage des Allkanzlers Bismarck den Grundstein zu dem geplanten Turme legen zn können, hat der Ausschuß die Genehmigung zu einer Geldsammlung innerhalb des Regierungsbezirkes Dresden bewilligt erhalten. Wenn auch die Opferfreudigkeit der angegangenen Kreise gerade in den letzten Monaten er heblich in Anspruch genommen wurde, so glaubt der Aus schuß doch auf Unterstützung seines Aufrufes rechnen zu können. Der Blick von der Wiltschkoppe erschließt uns jetzt ein großes herrliches Stück der heimatlichen Scholle, doch der ganze Süd, Süd-Ost und Süd-West bleibt hinter Bäumen verborgen. Ein Turm von nur geringer Höhe würde dem Besucher das alles offenbaren und einen herr lichen Blick aus die gewaltigen Formationen der Sächsischen Schweiz erschließen. Kein Berg in so unmittelbarer Nähe der Residenzstadt würde sich für ein Lhrendenkmal Bismarcks so eignen, wie der so bequem erreichbare, stundenweit im Umkreis sichtbare sagenumwobene Wilischberg. Opfere daher jeder dem Fürsten Bismarck, dieser Verkörperung deutschen Geistes und deutscher Kraft zum Gedächtnis sein Scherslein. Jede, auch die kleinste Gabe nimmt das Gemeindeamt Kreischa entgegen. Glashütte. Der Männergesangverein Glashütte war in der ersreulichen Lage, sein Mitglied Franz Sommer, einen 50 jährigen Jubiläumsgast, der auch an dem an strengenden Fejtzuge bis zum Ende in fast jugendlicher Frische teilnahm, auch diesmal wieder, wie beim 1. und 25. Cängerfeste der Feststadt Freiberg zu zeigen. — Der Glashütte! Männergelangverein, welcher eigentlich auch Mitbegründer des Elbgausängerbundes ist, trat infolge kurzer Pausierung in seiner Aktivität bald nach der Gründung aus dem Bunde aus und ward erst vom 1. März 1865 an von neuem als Mitglied aufgeführt. Der Verein konnte infolge dieses damaligen Austrittes aus dem Bunde auch keinen Anspruch auf die Auszeichnung als Gründungsverein erheben. Glashütte. Dem Deutschen Akademischen Bund, welcher die Errichtung eines Erholungsheimes plant, wurde durch Herrn Amtshauptmann vr Sala ein gegen über der Schüllermühle gelegener Teil des der Stadt Glas hütte gehörenden Hammergutgrundstücks angeboten. Die Besichtigung dieser Wald- und Wiesenparzelle sand am Himmelsahrtstage auf Veranlassung der Ortsgruppe Dresden des Akademischen Bundes statt. Der Bund hat nunmehr bei seiner am 6. Juni d. I. in Berlin abgehaltenen ordentlichen Hauptversammlung Bericht erstattet und dabei besonder» betont, daß die Stadtorrtrrtung von Glashütte da« weitgehendste Entgegenkommen zeige und das Terrain durch seine ausgesprochen südliche jLage bedeutend ge- eignete! sei als die andern mit angebotenen Oite. Es sei bequem zu eüeichen, und auch die Eisenbahndirektion zeige insofern Entgegenkommen, als die Station Schüller mühle nicht eingezogrn werde und Thealerzüge nach Dresden eingelegt würden. Fabriken dürfen in der weiteren Umgebung des Erholungsheimes nicht errichtet werden; auch seien weder Tuberkulose-Heilstätten noch andere Anstalten dieser Art in der Umgebung vorhanden. Die Berichte wurden von der Versammlung beifällig auf- genommen und wurde mit den Vorarbeiten für das Er holungsheim der Heimausschuß betraut. Auch soll Herr Bezirksarzt vr. Endler in diesen Ausschuß gewählt werden. Kauscha, 23. Juli. Heute vormittag wurde in einem Kornfelde ein Liebespaar ausgesunden. Das Mädchen war durch einen Revolverschuß am Arme leicht verletzt und der Mann tot. Der Tote ist ein Schweizer vom Gutsbesitzer Schneider in Kauscha, das Mädchen dient beim Gutsbesitzer Wagner in Gaustritz. Das Mädchen gibt an, daß beide die Tat gestern nacht nach 11 Uhr begangen haben. Tharandt. König Friedrich August hat die Wahl des Geh. Forstrats Pros. vr. Baler zum Rektor der Forst akademie Tharanot sür die Zeit vom l. November 1914 bis mit 31. Oktober 1915 bestätigt. Dresden, 23 Juli. In letzter Nacht entstand zwischen dem Schlosser Johann Himmel und dessen Frau in ihrer Wohnung in Niederporbitz Nr. 5 heftiger Streit. H unter hielt ein Liebesverhältnis mit einer anderen, das seiner Ehesrau bekannt geworden war. Deshalb wollte er sie aus dem Wege schassen. Er zog ihr einen Draht um den Hals und erwürgte sie. Der 38 jährige Täter ist wahr scheinlich mit seiner Geliebten entflohen. Die Getötete war eine geborene Müller, 32 Jahre »lt und stammte aus Bannewitz bei Dresden. Dresden. Die Gewerbekammer Dresden hat vor kurzem das aus der Grunaer Straße 50 gelegene Grund stück (neben dem Künstlerhaus) angekauft, um dort ein eigenes Kammergebäude zu errichten. Der Kauf ist vollzogen worden und das Grundstück in das Eigentum der Gewerbekammer übergegangen. — 23. Juli. Ein gefährlicher Brand entstand heute in der weltbekannten Firma chemisch-pharmazeutischer Präparate von Gehe L Co. in der Leipziger Straße 7. Die Feuerwehr mußte von mehreren Wachen mit ver stärkten Löschzügen ausrücken und fand eine große Menge Phosphor brennend vor, das durch Erhitzung sich selbst entzündet halte. Mit enormer Schnelligkeit entwickelten sich gefährliche Phosphordämpfe, die zur schleunigen Flucht zwangen. Menschen kamen nicht zu Schaden, da die Feuer wehr mit Anwendung von Sauerstoff- und Rauchschutz- Apparalen sämtliche Räume absuchte. Die Löschungs- arbeiten waren ungemein schwierig, da sie mit feuchtem Sand ausgeführt werden mußten. Die Feuerwehr hatte mehrere Stunden angestrengt zu tun. Niederlößnitz. In der Sitzung des Bezirksausschusses der König!. Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt am Mittwoch wurde dem Gesuch des HLasserwerksverbandes Niederlößnitz um Genehmigung einer Anleihe von 175 000 Mark mn der Bedingung zucestimmt, daß an eine baldige erneute Ansammlung des Rücklagesonds gedacht wird. Grimma, 23. Juli. Bei dem gestern nachmittag auf getretenen Gewitter wurde ein beim Gutsbesitzer Förster in Thümmlitz bediensteter Knecht vom Blitz erschlagen, desgleichen die zwei vor der Mähmaschine gehenden Pferde. Line in der Nähe befindliche Frau wurde betäubt, während die noch auf dem Felde beschäftigten Lrnteleute mit dem Schreck davonkamen. Leipzig. Vor etwa Jahresfrist wurde über das Ver mögen des amerikanischen Studenten John William Hue da» Konkursverfahren eröffnet. Hue hatte sich hier großartig eingerichtet, in eigener Wohnung flotte Gelage veranstaltet und nicht nur ein großes Vermögen vergeudet, andern auch Leute arg geschädigt, die ihm im weitesten Maß« Kredit einräumten. Jetzt ist das Ende da — au» der Konkursmasse soll die Schlußoerteilung ersolgen. Die nicht bevorrechtigten Forderungen betragen 89 582,50 M. der Massebestand beläuft sich auf — 7023,10 M. Es gehen also bei dieser Studentrnpleite mehr al» 82000 M. verloren! Limbach. Die Einwohner unserer Stadt hatten dieser Tage Gelegenheit, Zeuge eines eigenartigen geschäftlichen Wettkampfes zu sein. Nach einer Anzeige in einem hie sigen Blatte wurde ein großer Massenausverkauf einer Wagenladung Schuhwaren vom 14. bis 20. Juli an gesagt. Infolge dieser Bekanntmachung sah sich der Verein hiesiger Schuhgeschäfte veranlagt, vor dem Lokal, in dem das Wanderlager aufgeschlagen war, Stände zu errichten und seine Waren ebensalls auszubieten. Der Er folg muß nach dem öffentlich abgestatteten Dank der hie sigen Schuhgeschäslsinhaber zusriedenstellend gewesen sein. Annaberg. Der Termin desWettinbundesschießens ist nun nicht mehr weit entfernt und in allen Ausschüssen ist man eifrig am Werke, die Vorarbeiten zum Arle zu führen. Erfreulicherweise liegen viele Anmeldungen vor, sodaß man auf ein starkbesuchtes Fest rechnen darf. Ein Glanzpunkt der Veranstaltungen wird der Festzug sein, der am Sonntag den 9. August sich durch die Straßen der Stadt bewegen wird. Bärenstein i. E. Wie schon aus der Annaberger Kät, so war auch hier zum Jahrmarkt die Zahl der Fieranten und Schausteller erheblich niedriger als sonst, sicherlich unter dem Einslusse der ungünstigen Zeitver- hältnisle Erdmannsdors, 23. Juli. Zu dem gestrigen Liebes drama wird gemeldet, daß es sich dabei um den 1876 in Flöha geborenen Schlosser Ahlke, von dem sich seine Frau wegen seines Lebenswandels losgesagt hatte, und um die Lheirau des in Leipzig wohnenden Malers Dilly handelt Frau Dilly wollte das Verhältnis lösen. Au» diesem Grunde kam es zu Streitigkeiten, während deren Ahlke die Dilly niederschoß. Frau Dilly ist ihren Ver letzungen inzwischen auch erlegen. Zwickau. Ein hiesiger Kirchensreund hat der Paulus kirchengemeinde hier 5000 M. zur Einrichtung elektrischer Beleuchtung in der Pauluskirche gespendet. Treuen. Aus dem hiesigen Friedhof sind in den letzten Wochen eine Anzahl von Denkmälern und Grab steinen zerschlagen und beschädigt worden. Leider ist es bis jetzt noch nicht gelungen, die Namen der rohen Burschen festzustellen. Plauen i. V. Der diesjährige 16. Sächs. Pionier- tag wird hier am 8. und 0. August abgehalten werden. Plauen i. B., 22. Juli. Eine Erdsenkung von größerem Umfange fand aus einem dem Gutsbesitzer Grünert in Schwand gehörigen Kleefelde statt. Der Be sitzer fuhr gerade vom Felde fort, als sich das Erdreich mit donnerähnlichem Getöse senkte. Die Tiefe beträgt 5 Meter, der Durchmesser der Senkung 3 Meter. Es ist deutlich zu erkennen, daß es sich um einen alten Schacht handelt, der zugedeckt und mit Land beschüttet worden sein muß. In früherer Zeit hat man dort auch nach Kupfer und Eisen gegraben, doch ist der Bergbau bereit» 1820 eingestellt worden. Markneukirchen. Beim Wasserschöpfen verunglückte im nahen Wohlhausen die 19 jährige Tochter des Land- wirts Braun. Das junge Mädchen ging noch spät abends zu dem neben dem elterlichen Hause befindlichen Brunnen, um Wasser zu trinken. Dabei muß sie hineingestürzt sein und hat sich aus dem Brunnen, der 3 Meter Wassertiefe besitzt, nicht wieder herausarbeiten können. Früh morgens fand man die Leiche der Unglücklichen. Zittau. Der Staatsanwaltschaft freiwillig gestellt hat sich am Dienstag nachmittag in Bautzen der Schreiber am Zittauer Amtsgericht Artur Dittrich. Ec war bei dem Vormundschaftsgericht beschäftigt und soll sich Unredlichkeiten und Unregelmäßigkeiten bei der Altenführung haben zu schulden kommen lassen. Dittrich wurde in Bautzen in Haft genommen und in dcs Untersuchungsgefängnis ein- geliefert. Zittau. Die Braunkohlengrube „Friedrich Wilhelm" in Gießmannsdmf bei Zittau gelangte am Dienstag zur Zwangsversteigerung. Der Wert des Objekt» beträgt 717 595 M , die Hypothekenlast 333000 M. Bevorrechtigt waren 16 754 M Forderungen. Betrieben wurde die