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be »e 'S er »b 49. Jahrgang e- m Ni Feuilleton er ar e rr r» >e er 'S er d r. re e- m er 'N lr n m 8, ae ", a- ie, m »trden bi» Moutag, Mittwoch «. Freitag Mittag angenonnnen und kosten: ( dirlsPaltZeiletSPfg. Unter Eingesandt: SOPfg. ld te -it ld 'S ig r- ü .Donnerstag, den 20. Mtoöer 1887 L Meitzner Gasse 4. Ur Zeitung erscheint rtenftag, -onnerftag und eonnahend >»»une»e«t4- Preis: MtiljShrl.Mk.l,v0. Zu beziehen durch hie kaiserlichen Post- ^»palten und durch unsere Boten. Ivri steier Lieferung idahou« erhebt die Mt noch eine Ge- I Ühr vou 25 Pfg. ^Der^ben ausgesprochene Wunsch ist schneller, alS wir zu hoffen wagten, in Erfüllung gegangen Bei Schluß der Redaktion trifft nemlich ans Berlm dre Meldung ein, daß der „Reichend Staatsanzeiger folgendes Bullettn enthält: Sw Morell Mackenzie hat vor seiner Rückkehr auS Italien nach England den deutschen Kronprinzen in Badens nochmals besucht und abermals die fortschreitende Besserung de- Hals leiden» bestätigt; gleichzeitig hält der Arzt zedoch größte Schonung im Sprechen, sowie behufs Ver- idung von Erkältungen einen Winteraufenthalt in einem warmen Klima für unbedingt nothwendig. Der Kronprinz wird daher zunächst noch in der sehr zweck mäßig und bequem eingerichteten Billa Clara zu Ba- veno verbleiben und dann voraussichtlich an der Riviera Politische Weltschau. Deutsches Reich. Bor einigen Tagen verbreitete ein Telegraphenbureau in Kopenhagen die Nachricht, der Har werde in nächster Zeit mit dem Kaiser Wilhelm in Warnemünde eine Zusammenkunft haben. Diese Meldung klang anaesichtS des gespannten Verhältnisses, wie eS illgenblicklich unleugbar zwischen Deutschlano und Ruß land besteht, so unglaublich, daß wir von jener Depesche überhaupt keine Notiz genommen haben. Wie recht ivir daran gethan, beweist folgendes von der deutschen Kegierung ausgehendes Dementi: »Angesicht- der Ge- Bogenheit, aus naheliegenden Erwägungen über daS Keiseproyramm des russischen Herrschers so wenig als nöglich m die Oeffentlichkeit dringen zu lassen, macht ich obige Meldung schon von vornherein verdächtig, Mal wenn man sich erinnert, was für ein Nachrichten» Hparat in Bewegung gesetzt wurde, als eS sich um »e angebliche Absicht des Czaren handelte, zur Be- irüßung Kaiser Wilhelm- von Kopenhagen nach Stettin zu reisen. So wenig berechtigt die damalige Keldung war, so wenig ist eS auch die jetzige. Velcherlei Zwecke mit dergleichen Ausstreuungen in Vahrheit verfolgt werden, darüber dürften wohl jene Sörsenmänner am Zuverlässigsten Auskunft ertheilen önnen, denen eS darauf ankommt, die weichende Tendenz er russischen Werthe wenigstens momentan zum Still- iande zu bringen." Wre man au- Rom berichtet, hat der deutsche lasier der durch die Cholera schwer heimaesuchten Stadt VWva eine Gnadenspende von 10,000 M. überreichen fassen. Diese edelmüthige Handlungsweise — bemerkt «e „Riforma" hierzu — wird seitens de» italienischen Kolkes mit um so größerer Erkenntlichkeit ausgenommen iverden, als sie von den Sympathien zeugt, welche niser Land dem deutschen Kaiser einflößt. Zu bemerken k noch, daß die kaiserliche Schenkung durch ein äußerst liebenswürdiges Schreiben des deutschen Botschafters nm italienischen Ministerpräsidenten zur Kenntniß ge» ftacht wurde, so daß die Gabe durch die Form, in velcher sie dargebracht ward, noch besonderen Werth Mt. Sämmtliche osficiöse Blätter in Berlin haben den !8. Oktober, an welchem Tage der deutsche Kronprinz in« 56. Lebensjahr vollendete, mit mehr oder weniger chwungvollen Leitartikeln begrüßt. ES wird darin sicht nur auf die kriegerischen Verdienste deS einstigen Thronfolgers, sondern auch auf die Förderung hin- lewiesen, welche derselbe allen idealen Bestrebungen mneinnütziger Werkthätigkeit angedeihen läßt. Den lünsten des Friedens, der Wissenschaft, dem Gewerbe- frißt, sowie allen Funktionen des staatlichen und verschleierte Andeutungen wird dem Gedankm Rau« gegeben, daß außer dem, m dm Bu^ ausgesprochen ist, , noch etwa- vorlwgt ^ l^n absichtlich verschweigt. Diese unsere krachen Be, merkungen bezwecken nicht etwa, die Tüchtigkeit deS vr. Mackenzi/ in Frage zu Men. Dazu baben wir zunächst keinen Grund, da noch Nicht feststeht, wie wnt d« Snmimt« wirNich sür d» ft-gl.chm Bmchte vnavtwortlich ist und da wir dahin gesellt fem lasse» müflen, ab andere -rztliche »uw-iia-en nn H-.l«rsahre» vor,«schlagen vermögen, "tlch^ dr" vr. Mackenzie vortutieben ist Auf alle Fälle aber erscheint der Wnnsch b-r-chiigt. daß -emk7 ans die «nüiriM d^ö vr Mackenzie sich stützende nnd trotzdem werthlose Referate in die Welt g-s-dt werden, daß man dagegen die osstciSse» Mittel veranlaßt, von Zett zu Zeit authen- tische Berichte über den Znfl-nd de« «impnuzm zn »In meinen Augen sängt bei den Männern die Schönheit erst mit dem fünfzigsten Jahre an." Er schlug Katharina auf den Arm und fuhr fort: »Du weißt Einem doch immer etwas Schönes zu sagm, und obgleich man überzeugt ist, daß Du eS gar nicht so meinst, so hört man e- doch gern, Du kleine Katze! Aber Du gehörst zu der besseren Sorte, Du bist ein Maikätzchen.* „Mackatzen fangen am besten Mäuse.* »Nun, Du wirst Dir auch schon Deine MauS ein- fangen." »Ich werde sie aber nicht verzehren, sondern hegm und pflegen; aber die, auf welche ich Jagd mache, muß da- fünfzigste Jahr überschritten habm, unter dem thue ich eS nicht.* »Nun höre aber auf, Schlange, mit Deinm Schmeicheleien, sonst klebe ich Dir ein Pechpflaster auf Deinen gottlosen Mund.* »Wmn eS nun aber gar keine Schmeicheleien ge wesen wärm?" »Du sollst jetzt schweigen, Kätzchen! Verstanden? Ick mag dergleichen nicht hören!" sagte der Kommercien- rath, ohne dabei zu lachen; er nahm sein GlaS, trank eS in einem Zuge auS und als er eS wieder auf dm Tisch stellte, murmelte er undeutlich: »Da- fehlte wirk lich noch!* Heinrich, dessen Gedanken nur allzu ost ander-wo weilten und der dem allgemeinen Gespräche nur mit halbem Ohre zuhörte, war auch in diesem Augenblicke mit seinen Gedanken nicht Hi6, sondern weit von diesem Orte entfernt. Er wanderte in einem herrlich angelegten Parke, nebm ihm schritt eine schöne Dame, der Mond Inseraten» «nnatzWestelmr Die Arnoldisch« Buchhandlung, haascnsteinLV^li-r, Rudolf Mosse, ». L. Daub« L E* in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. socialen Leben- mit Emst und Eifer ergeben — so meint di» »Nordd. Alla. Ztg." — hat unser Kronprinz auch auf dm Ehrenfeldern friedlichen Ringens die Führung übemommm. WaS aber vor Allem dm Erben der Krone dem Empfinden de- Volke- nahe bringt, da- ist der Zug inniger Zusammengehörigkeit und Warmherzigkeit, der daS Familienleben deS krön, prinzlichen Hause» verklärt und veredelt. In alle Schichten der Gesellschaft hinein leuchtet diese- hohe Vorbild und wirkt erhebend und anspornmd auf die Heranwachsenden Geschlechter. Immer mehr Stimmen erheben sich, welche authentische Mittheilungen bezüglich deS Gesundheit-- zustande- de- deutschen Kronprinzen verlangen. So schreibt man von medicinischer Seite: Bei dem allge meinen, die Herzen des deutschen Volke- tief bewegenden Mitgefühl, welches die Krankheit de- Kronprinzen aller Orten hervorgerufen hat, ist eS natürlich, daß alle Berichte über da- Befinden deS hohen Patienten mit der größten Aufmerksamkeit verfolgt werden. Um so bedauerlicher ist eS, daß seit dem klaren Gutachten Virchow'- alle späterm Nachrichten kein sichere- Bild von den vorhandenen Krankheitserscheinungen gebm. Im Gegentheile enthalten sie, wenn man die einzelnen Berichte unter einander vergleicht, die erheblichsten Widersprüche. Vor einigen Tagen brachten verschiedene Zeitungen ein Telegramm aus London, worin von Besorgnissen die Rede war, »welche sich vielleicht (!) al- unbegründet Herausstellen dürften, die aber doch nicht unerwähnt bleiben könnten." Am Schluffe de» Telegramme- wurde gesagt, daß „in etwaigem, plötzlich eintretenden Falle" die beim Kronprinzen weilenden Aerzte „zweifellos Tüchtiges leisten würden." Damit sollte nach einer weit verbreiteten Ansicht angedeutet werden, daß die Eventualität eines durch Erstickungsgefahr erzwungenen Luströhrenschnittes (Iraedeotomie) ein treten könnte und daß diese Operation bereit- erwogen und instruktionsweise den überwachenden Aerzten an empfohlen worden sei. Ist die- wirklich die Bedeutung der oben citirten Worte, dann müßte man, ohne den beiden ärztlichen Begleitern des Kronprinzen zu nahe treten zu wollen, mit Rücksicht darauf, daß es sich um den deutschen Thronfolger handelt, doch die gegen wärtige ärztliche Begleitung desselben sür unzulänglich erachten. Auch die Berichte, welche angeblich den vr. Mackenzie in eigener Person zum Verfasser haben, lassen an Klarheit sehr zu wünschen übrig. Dieselben sollen augenscheinlich beruhigend wirken und doch geht auS ihnen hervor, daß eS sich beim Kronprinzen um eine ausnahmsweise schwere Form einer sonst gut artigen Krankheit, als welche doch ein chronischer Katarrh im Allgemeinen gilt, handelt. Durch Halb- Dit Pflegekinder des KommercienrathS. Novelle von Carl Hartmann-Plön. (5. F-rtsetza««.) Und nun fing Brauer an zu singen: »Treibt der hampagner das Blut erst im Kreise, dann giebt'S ein !ben herrlich und frei!" „Hör' einmal, Gustav", sagte Tante Sophie, »Du 'st schon vom Rheinwein einen kleinen Spitz be- r. out - »nomE ächsische DocheilMS. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman» Müller in Dresden. „Thut nichts. Schwester, wenn ich auch drei Spitze kWme, heute ist ein ungeheurer Freudentag!" ,^Sr stand auf, nahm sein Gla- in die Hand und ft fort: »Stoßt mit mir an, Kinder, auf eine frohe, -lAlche Zukunft, die un- Allen zu Theil werden möge." . I Die Gläser erklangen, worauf Katharina noch ein- Ml mit dem Kommercienrath anstieß und sagte: , . «Für Dich, Oukel, habe ich noch einen besonderen ivrych — mögest Du Dich noch viele, viele Jahre so . achtiq konserviren, wie Du eS bisher gethan und , öge Deine männliche Schönheit sich um kernen Hauch . Nkgern." < „Schmeichelkatze!" rief Brauer mit einem Gesicht, tdeutlich vcrrieth, wie angenehm ihm die Anerkennung »r „Und dabei steht sie Einen an mit einem Paar lgen, daß Einem ordentlich warm wird. Wie kann m bei einem Manne von dreiundfünfzig Jahren noch . » männlicher Schönheit sprechen!" Aufenthalt nehmen. Bon konservativer Seite wurde jüngst der Vor schlag gemacht, daS jetzt bestehende Wahlrecht in eine Wahlpflicht umzugestalten, d. h. die Nicht- auSübung des Wahlrechte- mit Strafe zu belegen. Die deutschfreisinnigen und ultramontanen Blätter ergehe» ich nun in allerhand Betrachtungen über diesen Vor- chlag, der durchaus nicht ihre Billigung findet. So erklären sie den Erlaß eines derartigen Gesetzes schon deshalb für eine Unmöglichkeit, als eS sich doch nur um Verhängung von Geldstrafen handeln könne und eS doch ungerecht erscheine, wolle man den Armen m gleicher Weise strafen wie den Reichen; andererseits würde e- aber auch zu wett führen, sollten für die verschiedenen Volk-klassen auch Strafen in verschiedener Höhe festgesetzt werden. Dem gegenüber bemerkt nun die »Nordd. Alla. Ztg.?, daß wegen aller Verbrechen, Vergehen und Ueoertretuugen, welche da- deutsche Gesetz, buch unter Strafe stellt, alle Bürger verfolgt und be schien fast taghell durch die Wipfel der Bäume auf de» Kie-weg. DaS Gespräch hatte sich auf ernste Dinge gerichtet. Da wurde der Weg steiler und immer steiler. Er bot der Dame seinen Arm an und sie nahm ihn. Und als er nun in so unmittelbarer Nähe neben ihr einherschritt, den Druck ihre» Arme- fühlte, al» ihre Schulter die seinige berührte, da drang eine heiße Blut, welle bis in sein Herz und zum ersten Male ward eS ihm zur unumstößlichen Gewißheit, daß das Interesse, welches er schon vom ersten Augenblicke au für sie empfunden, wirkliche, wahre Liebe sei. Er hatte während dieser Gedankenfolge daher auch nicht- vou dem Zwie gespräche zwischen dem Onkel und Katharina verstanden. Er wurde au» seinen Träumereien erst wieder zurück- aerufen. als die Tante ihm die Schüssel präsentirte und sagte: »Du mußt noch etwa» essen, Heinrich und meinem Gerichte Ehre anthun. Ich habe die Enten selbst ge mästet, gestern haben wir sie erst geschlachtet; daß Du in diesen Tagen kommen würdest und wahrscheinlich mit dem Eilzuge, wußten wir ja. daher haben wir Alles vorbereitet, damü Dein LieblingSgericht dann auch rasch hergenchtet werden konnte.* - . schmeckt auch prächtig, Tante", erwiederte Heinrich und damit Du siehst, daß ich meinen Appetit noch nicht verloren, nehme ich noch eine Portion." »DaS ist recht, mein Junge, da- freut mich!" Heinrich - Appetit war in der That nicht groß, aber er aß mit Absicht etwas mehr, um nicht Frage» hervorzurufen, d,e er nicht beantworten mochte. Als das Frühstück zu Ende war, gingen Heinrich und der Kommercienrath in de» Ersteren Zimmer, um dort eine Cigarre zu rauchen.