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49. Jahrgang 74,25 Man sieht, Feuilleton er gewonnen hatte, glitt anvertraute, welchen 112,75 132,50 n) 121,25 ! 162,50 . ! 162,25 ße 16^l. 80,25 105>V 93,75 8b,70 86 81,50 74,50 73,40 53,40 290 102,50 174,25 254,50 218 182,50 146,50 117 149,75 n Mart: te 105- , Futter, ^aß 68,0. Inserate werden bi- Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die1spal1.ZeileI5Psg. Unter Eingesandt: MPsg. landS auswärtige Politik zu verbreiten und die Stirn mung leitender Kreise zu beeinflussen. — !" eine seltsame Bewegung über Rudorff's sonst so ruhige Züge. .Ich freue mich über Dein Glück, Kurt", sprach er, „Du hast das beste Mädchen in der Welt gewonnen — mache sie glücklich." Daß diese Marianne das einzige Mädchen war, welches er selbst je geliebt hatte, das verschloß er tief in feiner Brust, um auch nicht den kleinsten Tropfen Wermuth in des Freundes Freudenkelch zu träufeln; so weiß auch bis auf den heutigen Tag noch Niemand, warum l)r. Rudorfs sich nie verheirathet hat. Jnseraten- Auua-mcfttllen: Die Arnoldische Buchhandlung, Invaliden dank, HaascnsteinL Vogler, Rudols Mosse, G. L. Daube L Co. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s. w. H 8 R. Pf -r raugerst, Pf. -e 00 Pf. llaon-sur-klame zugetragen hat, daß UU 2, -was der Grenze wohnender Jagd- ^Ko«, I-m-m unmittelbar °n der Grenze liegenden mUr eine Treibjagd veranstalten will und zwar gerade ^ emer Z^ der Grenze der Forst,chntz wegen U-berhandnahme de- Wilddr'bstahles -m- westnt- wegen Kat. so wird ,eder nur Abonnements-Einladung. Auf da- mit dem 1. Oktober begonnene Vierte Quartal der „Sächsischen Dorfzeitung", „Hlem, und vierzigster Jahrgang", nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und kandpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Bestellungen an; auch kann das Blatt, wenn eS verlangt wird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn abend pünktlich ins Haus gesandt werden. Diejenigen Pranumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner- gaffe 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, erhalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements - Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen flir die Nachlieferungen der bereit- erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus gedehnteste Verbreitung. Bereits erschienene Nummern werden, soweit möglich, nachgeliefert. Die Verlags-Expedition. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Kaum hat der österreichische Minister Graf Kalnocky Friedrichsruh verlassen, so ist daselbst nunmehr der Leiter der italienischen Politik, Crispi, zum Besuche eingetroffen. Diese Thatsache be weist, daß das deutsch-österreich-italienische Bündniß noch immer fortbesteht, trotzdem die Interessen Oesterreich- Ungarns und Italiens in mancher Hinsicht kollidiren. Einen Ausgleich dieser Interessen herbeizuführen — das scheint die Aufgabe zu sein, welche sich Fürst Bismarck in erster Linie gestellt hat. Gelingt ihm dies, so ist damit der Fortbestand des mitteleuropäischen Bündnisses und gleichzeitig die Erhaltung des Friedens auf abseh bare Zeilen gesichert. Dies weiß auch die deutschfeind liche Presfe in Frankreich und Rußland sehr wohl und deshalb sieht sie sich veranlaßt, die Reise des Herrn Crispi nach Friedrichsruh in der gehässigsten Weise zu besprechen, indem sie dem italienischen Ministerpräsi- Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dres en Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmaun Wüller in Dresden. __ „Eifersüchtig, glaube ich, bin ich nicht", sagte Brenten eine- Tages zu Marianne, wenige Wochen vor ihrer Verheirathung, „aber ich mag wohl meine Eigenheiten haben, wenigstens sagte mir Rudorfs öfter als einmal, ich würde mich wohl nie verheirathen, denn ich verlange zu viel von einer Frau." „Das hast Du nicht damit bewiesen, daß Du mich erkoren hast", lachte Marianne munter. Der verhängnikvolle Brief. Mitgetheilt von Jenny PLorkowska. (1. Fortsetzung.) „Ich hoffe, ich störe nicht", hob Brenten, ihr die Hand reichend, an. „Wie geht es Frau Balding?" „Die arme Tante hat heute wieder einen schlechten Tag gehabt", entgegnete Marianne und erzählte, welche Angst und Sorge sie den ganzen Tag über um die Aermste ausgestanden und wie diese sie eben erst ein wenig in's Freie geschickt habe. „Wie beneidenswerth ist Ihre Tante, eine solche Pflegerin zu besitzen." Inzwischen hatten sie die Bank unter dem Hollunder- bnsche erreicht und ließen sich hier nieder und Brenten erzählte seiner schönen Gefährtin, wie allein er in der Welt stehe, ohne Aeltern, ohne Geschwister und — er wußte selbst kaum, wie es gekommen — er gestand ihr, wie innig er sie liebe und wie er fürchte, um ihre Aand zu werben, weil er sich ihrer so wenig würdig Sie hatte das Gesicht halb von ihm abgewendet, aber bei dem hereinbrechenden Dämmerlichte konnte er sehen, wie alle Farbe aus ihren Wangen wich und er fühlte, wie die kleinen Hände, die er fest in der seinen hielt^zitterten und kalt wurden. „O, Marianne", bat er, „wenn Sie mich doch lieben könnten und die Meine werden wollten — ich wollte Ihnen mein ganzes Leben zu Füßen legen, ich Konflikt gerathen. Die moralische Verantwortlichkeit trifft im vorliegenden Falle daher sicher den französischen Jaqdinhaber, oder besser gesagt, das unvernünftige Benehmen der französischen Grenzbevölkerung überhaupt, die jede Berührung mit den deutschen Beamten peinlich vermeidet. . ..... Die „Kölnische Zeitung" bespricht m einem er sichtlich von maaßgebender Seite inspirirten Artikel die Aufgabe der Presse und gelangt dabei zu folgen dem Resultate: Wir sind der Ansicht, daß die Presse ihren Platz nicht im bequemen Parquettsitze des poli tischen Theaters zu suchen hat, sondern daß sie mitten im Strome des politischen Lebens stehen muß. Die freie Mitarbeit der Nation an ihren großen Geschicken vollzieht sich weit zweckmäßiger, wirksamer und erfolg reicher in der Form des feingliedrigcn und feinfühligen Journalismus, als durch den schwerfälligen und unbe holfenen Apparat des Parlamentarismus. Gut ge leitete Blätter haben die nationale Pflicht, sich als journalistische Machtmittel des deutschen Reiches zu be ttachten, die internationalen Fragen unter den Gesichts winkel der deutschen Interessen zu rücken, im Jnlande wie im Auslande richtige Anschauungen über Deutsch- UmMd n und wenn die Ueb-rsche-ttunn der Greme während der Jagd !°st unvermeidlich ist di- j-nl-ittg-n ForstauN-he- «an seinem V°r- daben benachrichliqen. Da- ist nichl nur eme Waid- männische Höflichkeitsrücksicht q-genüber, sondern auch m erster Lime ein Gebot der Vorsicht im Interesse der «genen Jagdga e und des eigenen Jagdpersonales. Freilich zur Höflichkeit und Vorsicht kann man die Franzosen nicht zwingen; sie lick aber dann auch nicht wundern, wenn sie kxpcd. u. Redaktion rre-tzen-Neustadt kl. Meißner Kasse 4. Die Zeitung erscheint Tieuftag, r-nuerfta- und Lonnahend früh. Abonnement-- Preis: vierteljährl. Mk. 1,50. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- «staltcn und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung in- HauS erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Psg. denten vorwirft, er habe sich zu einem willenlosen Werkzeuge in der Hand des deutschen Reichskanzlers erniedrigt. Durch derartige plumpe Verdächtigungen wird es jedoch sicherlich nicht gelingen, Herrn Crispi in seinem Bestreben, der Welt den Frieden zu erhalten, irre zu machen. Mit welcher Aufmerksamkeit übrigens der italienische Ministerpräsident seitens des Fürsten Bismarck behandelt wird, geht schon daraus hervor, daß dieser seinen ältesten Sohn, den Grafen Herbert, Herrn Crispi bis Büchen zum Empfange entgegen gesandt hat. Einen neuen Beweis ihrer Friedensliebe hat die deutsche Regierung insofern geliefert, als sie sich bereit erklärte, den Hinterbliebenen des erschossenen Brignon eine Entschädigung zu gewähren, selbst wenn die ein geleitete Untersuchung ergeben sollte, daß der Jäger Kaufmann seine dienstlichen Instruktionen nicht über schritten habe. Gleichzeitig hat der Kaiser den jungen Schnäbele begnadigt, der bekanntlich zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt worden war, weil er einen revo lutionären Ausruf an einen deutschen Grenzpfahl an geschlagen hatte. — Mit Bezug auf den deutsch-fran zösischen Grenzverkehr wird ferner noch aus den Reichs landen geschrieben: An allen wildreichen Grenzen, wo viel gewildert wird, so z. B. im Böhmerwalde, im Erz- und Riesengebirge, in den Alpen, an der baierisch-tiroler Grenze rc., besteht ein ständiger Kampf zwischen dem Forst- und Jagdpersonale einerseits und den Wilddieben andererseits, mögen sie dem einen oder dem anderen Staate angehören. Mancher brave Förster ist da das Opfer seiner Pflicht geworden, mancher Wilddieb hat da seine verbrecherische Laufbahn beendigt. Ob nun der Schuß des Jägers Kaufmann diesseits oder jenseits der Grenze getroffen, ob die Zwischenpausen bei dem dreimaligen „Hatt"-Anrufen dem Reglement ent sprechen oder nicht, darum kümmert sich in einem solchen Falle Niemand, denn es gilt einfach zu schießen, um nicht geschossen zu werden oder wie sich einmal ein alter Forstmeister ausdrückte: „Drei Tausend Fuß über dem Meeresspiegel gelten keine Vorschriften mehr". Aber eins ist bei diesen Fehden noch nicht vorgekommen, daß nemlich ein Forstbeamter des einen Grenzlandes auf einen jenseitigen Jagdberechtigten, der, wie der verwundete französische Osficier, den höheren Ständen angehört, in dem guten Glauben schoß, es sei ein Wilddieb. Ein solcher Fall ist bei — wir wollen nicht sagen — guten und freundschaftlichen, sondern nur bei einigermaaßen vernünftigen Beziehungen zwischen der beiderseitigen Grenzbevölkerung absolut undenkbar. Da giebt es so viele Berührungspunkte, daß die Forstaufseher des einen Staates die Jagdberechtigten des anderen ganz genau kennen. Nehmen wir nun den Fall an, wie er sich wollte Sie zur glücklichsten Frau auf Erden machen, meine Liebe sollte Sie vor jeder Sorge, vor jedem Ungemach schützen! Marianne, reden Sie — können, wollen Sie mir angehören?" Mehrere Minuten verstrichen in lautlosem Schweigen, dann wandte sie den Kopf und sagte in weichem Tone: „Ja, ich liebe Sie und will Ihnen treu bleiben, so lange ich lebe." O, wie schwellten Dankbarkeit, Wonne und Liebe sein Herz, als er diese Worte hörte! Als Brenten an dem Abende seinem Freunde im Obigen werden hohe Anforderungen an die Presse gestellt. Diesen zu genügen sind die Redaktionen aber nur im Stande, wenn sie seitens der Behörden in der gehörigen Weise unterstützt werden. Im Auftrage des Centralrathes der deutschen Gewerkvereine wird zur Zeit ein Flugblatt unter den Arbeitern verbreitet, welches die Aufmerksamkeit der selben auf die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit „Du bist genau, wie ich mir meine FraK immer gewünscht habe", erwiederte Brenten lebhaft. „Ich habe verschiedene Borurtheile: so würde ich zum Beispiel nie eine Künstlerin geheirathet haben — ich habe vor allen Malerinnen, vor allen Schriftstellerinnen und dergleichen eine unüberwindliche Abneigung; ich brauche eine ver nünftige Frau, deren Wirkungslos zu Hause beginnt und zu Haufe endet." „DaS finde ich aber nicht recht von Dir", erwiederte Marianne. „Gleichviel", sprach er, „gut, daß ich so glücklich war, eine liebe, kleine Frau zu erringen, wie ich sie mir seit vielen Jahren gewünscht habe." „Also wenn ich Bücher schriebe oder Bilder malte, würdest Du mich nicht heirathen?" meinte Marianne. „Dann hätte ich Dich überhaupt nie geliebt", versetzte Brenten; „gerade Dein einfache-, stilles Wesen zog mich zuerst an." . Dir nun gesagt worden wäre, ein- GeMlde auf der vorjährigen Bilder- auSstellung fei von mir — so nähmst Du mich nicht zur Frau?" ' schüttelte Brenten den Kopf, „in diesem Falle könnte ich Dich nicht glücklich machen und ebenso würdest Du mich nicht glücklich machen; dann wäre eS schon besser, Jeder ginge seinen eigenen Weg. Aber wozu solch unnützes Gerede? Eher würde sich ein bescheidenes Veilchen in eine leuchtende Sonnenblume verwandeln, als daß meine süße Marianne, statt allein für mich zu sorgen, an mich allein zu denken, da-