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Vkspkr in der SoHcillnrchk. Dresden, Sonnabend, den 14. Oktober 1899, nachm. 2 Uhr- 1. Auge für Orgel (8-iuoII) von Joh, Seb. Bach. 2. Motette für sechsst. Chor und Solost. (z. l. M.) von Ed. Grell. Befiehl dem Herrn deine Wege nnd hoffe auf ihn, er wird's wohl machen. Z. Me Allmacht, Hymne für Bariton-Solo von Franz Schubert, gesungen von Herrn Gustav Fricke Groß ist Jehovah, der Herr, denn Himmel und Erde verkünden seine Macht. Du hörst sie im brausenden Sturm, in des Waldstroms laut aufrauschendem Ruf. Du hörst sie in des grünenden Waldes Gesäufel, siehst sie in wogender Saaten Gold, in lieblicher Blumen glühendem Schmelz, im Glanz des sternbesäten Himmels! Furchtbar tönt sie im Donnergeroll und flammt in des Blitzes schnell hinzuckendcm Flug! Doch kündet das pochende Herz dir fühlbarer noch Jehovahs Macht, des ewigen Gottes, blickst du flehend empor und hoffst auf Huld und Erbarmen. Groß ist Jehovah, der Herr. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 607, l. Was Gott thut, das ist wohlgethan; es bleibt gerecht sein Wille. Wie er fängt meine Sachen an, will ich ihm halten stille. Er ist mein Gott, der in der Noth mich wohl weiß zu erhalten; drum laß ich ihn nur walten. Vorlesung. 5. Arie aus „Elias" von F. Mendelssohn-Bartholdy, gesungen von Herrn Gustav Fricke. Es ist genug! So nimm nun, Herr, meine Seele; ich bin nicht besser, denn meine Väter. Ich begehre nicht mehr zu leben, denn meine Tage sind vergeblich gewesen; ich habe geeifert um den Herrn, den Gott Zebaoth, denn die Kinder Israels haben deinen Bund verlassen und deine Altäre haben sie zerbrochen und deine Propheten mit dem Schwert erwürgt. Und ich bin allein übrig geblieben, und sie stehen danach, daß sie mir mein Leben nehmen! Es ist genug! So nimm nun, Herr, meine Seele! 6. tzhorgesarig von Julius Rietz. Wie ein wasserreicher Garten wird dein Herz zu schauen sein; Blütchen, Früchte schönster Arten werden wieder d'rinn gedeih'n: Friede, Freude, heil'ge Stille, Liebe, Demuth, Kindeswille; kannst du nur geduldig warten auf den Herrn in aller Pein. Wie die Sonne prangt am Morgen, mächtig jedes Aug' entzückt, also wird nach schweren Sorgen neu dein armes Herz beglückt: Licht in jedes Dunkel stießet, Wann' um Wonne rings ersprießet; bleibt dein Glaube nur geborgen, liebst du Gott nur unverrückt. Druck von Lievicki L Ncichardl in Dresden.