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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Trscheinungsta^e: Dienstag, Donnerstag, Sann i s Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm»Zeile oder deren Raum S All«« wette« M« e'mschl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oo« iou^u,,.» Swru.^.n oes Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahme di« spätestens 9 Uhr Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichmnzen) hat der Be- mittags des Lrscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegeben« «»> Zieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jed« Anspruch auf Nachlaß «SM HM des Bezugspreises. «läge ob. Konkurs Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla m»d de« Finanzamtes M Bad«»««, öauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla - - Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-OKMt Postscheckkonto: Leipzig 2S148. Dmck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla IM. Nummer 20 Femmf:23i Freitag, den 15. Lebruar 1935 DA. 1.35405 34. Jahrgang Herzliches und Sächflsches. Dttendorf-Vkrilla, am Februar --- Circus Straßburger, der nur noch kurze Z u io Sarrasani-Bau in Dresden Vorstellungen gibt, hat sich n Stürm die Herzen aller Circusfreunde erobert. Der Erso: den däü Unternehmen zu verzeichnen hat, wird am eindr: ckaou sten durch die täglich Abend und jeden Mittwoch, Son abe, und Sonntag nachm. siattfindenden Vorstellungen, in denen d, Circusbau bis auf den letzten Platz gefüllt ist, bewiesen. Straßburger, der sich von Tag zu Tag größerer Beliebtheil erfreut, hält aber auch, was er verspricht, ja er bietet sogar weit viel mehr und Ungewöhnliches und Nievorhergesehenes. Er zeigt, was alte echte Circuskunst ist. Das Tummeln der Pferde, die großartigen artistischen Leistungen, die prächtigen Raubtiergruppen, die zoologischen Abteilungen mit den vielen und seltenen Tieren, nicht zuletzt die farbenreiche Zusammen« stellung der Darbietungen geben zusammen das richtige Circus bild, das wir au» den alten Glanzzeiten noch in Erinnerung haben. Ausdehnung der Schußzeit für weibliches Schalenwild Im Sächsischen Verwaltungsblatt vom 12. Februar werden zwei Verordnungen des Gaujägermeisters des Lan des Sachsen bekanntgegeben, durch die zu Gunsten der Landwirtschaft seitens des Reichs- und des Gaujäger meisters eingegriffen wird. Unter besonderer Berücksichti gung der aus den verschiedensten Gründen in manchen Revieren nicht erfüllten Abfchlußpläne ist in beschränktem Umfang die Schubzeit für weibliches Rot- und Rehwild sowie für im Jahre 1934 gesetzte Kälber männlichen Ge schlechts ausgedehnt worden. Nicht die Menge des Wildes soll für die Zukunft ausschlaggebend sein sondern der Wert. Berücksichtigt mutz werden, daß im vergangenen Jahr infolge vorgeschrittener Jahreszeit die Wildbestände zahlenmäßig nicht überall ganz richtig erfaßt worden sind, zum Teil überschätzt, zum Teil unterschätzt wurden; inzwischen konnten in dieser Weise schon öfters Unstimmigkeiten behoben werden. Aufgefundene Abwurfstangen müssen abgeliefert werden In der zweiten Verordnung wird daraus hingewiesen, baß die Aneignung von Abwurfstangen (Rothirsch- und Rehbockstangen) durch Nichtjagdausübungsberechtigte ver boten ist. Aufgefundene Abwurfstanyen müssen beim zu ständigen Forstamt oder der Ortspolizeibehörde abgegeben werden; Finderlohn wird gewährt. Diese Abwurfstangen werden für wissenschaftliche Zwecke benötigt; aus der Samm lung solcher Stangen eines Hirsches in der Reihe aufein- vndersolgender Jahre läßt sich jederzeit die Entwicklung eines Hirschgeweihes nachprüfen. Solche Sammlungen dic ken der Forschung und Belehrung, und zwar nicht nur für die unmittelbar Beteiligten sondern auch für weite Devö!- kerungskreise. Welche Anteilnahme gerade dafür vorhan den war, zeigte sich deutlich gelegentlich der zweiten Säch sischen Jagdausstellung in Dresden, wo immer wieder Nicht eingeweihte vor Sammlungen solcher Abwürfe stehen blieben und um entsprechende Erklärungen baten. Diese Sammlung von Abwurfstangen wird künftig zielbewußt durchgesührt werden, damit die verschiedensten Geweihentwicklungen nicht kur gelegentlich in Schauen gezeigt, sondern damit in späteren Jahren sogenannte Lehrsammlungen weitesten Be- välkcningskreisen regelmäßig vor Augen geführt werden können. . Dresden. Das Ergebnis der Straßenbahn» iommlunq. Im Manat Januar konnten durch die ans Sonn- und Feiertagen aus den Straßenbahn» und Kraft- vwnibuslinien vorgenommene Sammlung der Zwei- und Drei-Psennigbeträge dem Winlerhilsswerk 11000 .K./k überwiesen werden: damit sind seit Oktober 1934 insgesamt bl 400 .-?. //-Fesammeli worden gegenüber 46 900 in. der entsprechenden Zeit des Vorjahres. Dresden. PolizeIbe.amter als Schutzengel, s An der Lolchwitzer Elbbrücke stürzte ein sieben Jahre alter' Knabe, der an der Uferböschung gerodelt hatte, mit seinem Schlitten ins Wasser. Ein Schutzpolizeibeamter, der den BorsaU beobachtet hatte, rettete das Kind aus der Elbe. . Dresden. Drei Mädchen in Lebensgefahr, on einem Fleiichereigrundstück in der Marienberger Straße batten drei Hausmädchen im Alter von 20, 21 und 22 Jahren durch Kohlenorndgas, das einem Ofen entwichen war," Mer« Vergiftungen erlitten. Die Feuerwehr konnte die Mädchen durch Sauerstofshilfe wieder ins Leben zurückrufen.: Sebnitz. Geschenk der Arbeitsmänner an Hierl. Die Arbeitsmänner des Arbeitsdienstlagers Seb-s kitz-Hertigswalde haben in ihrer Freizeit in mühevoller Bastelarbeit eine Nachbildung ihres Heimes im Größen- berhältnis 125 angesertigt, die als Geburtstagsgeschenk wr den Reichsarbeitssührer Hierl bestimmt ist. und'iN den kochsten Tagen mit einem Glückwunsch und einer Lager- üeschichte nach Berlin übersandt werden wird. Zittau. F a b ri k b r än d e. In der Grottauer Zweig niederlassung der chemischen Fabrik Grünberger L Seidel brach Feuer aus, das vermutlich infolge Kurzschlusses ent standen war. Der Brynd, der den Dachstuhl zum Teil zer störte, drohte auch auf die übrigen Fabrikgebäude überzu greifen. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr bekämpfte den Brand gemeinsam mit nordböhmischen Wehren erfolgreich. — Em zweites Feuer zerstörte einen Lagerschuppen der Seifen- und Essigfabrik von Julius Scholze in Reichenau. Die Wehren hatten dort unter der Kälte schwer zu leiden, weil in den Schläuchen sofort das Wasser gefror. Zittau. Nachdem die Grippewelle in der Stadt im Abflauen begriffen ist, verbreitet sie sich in den umlie genden Landorten. Zu Beginn der Woche mußten in den Schulen von Ostritz, Hirschfelde, Seitendorf, Großschönau und Niederoderwitz zahlreiche Klassen geschlossen werden; in der Niederoderwitzer Volksschule muß der Unterricht in sämtlichen Oberklassen ausfallen. Kirchberg. Die neue Betriebsgemeinschaft. Die Tuchfabrik I. G. Wolf, die eine Betriebsgefolgschaft von rund 1200 Personen zählt, läßt am kommenden Sonnabend 38 Gesolgschaftsangehörige im Rahmen einer Fahrt der NSG „Kraft durch Freude" aus Kosten des Betriebes die Automobilausstellung in Berlin besuchen. Den Reiseteil nehmern wird Gelegenheit geboten, von der Firma her- gestellte Autobezugsstoffe nach ihrer Verarbeitung in der Autoindustrie zu besichtigen. Oberfrohna. Einen grauenhaften Tod fand in der Färberei und Bleicherei Ernst der 27 Jahre alte ledige Betriebsschlosser Steinkohl; er wurde vom Getriebe erfaßt und mehrere Mal herumgeschleudert. Steinkohl war bereits tat, als man den Unfall bemerkte. Dahlen. SechsBrüder — sechsEhrenkreuze. Sechs Söhne des verstorbenen Malermeisters Goldschmidt von hier wurden mit dem Ehrenkreuz iür Kriegsteilnehmer ausgezeichnet. Sieben Brüder waren es, dis damals ins Feld zogen; einer von ihnen opferte sein Leben für das Vaterland. Chemnitz. Gemeindezusammenschluß. Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschast Chemnitz stimmte der Vereinigung der Ortschaften Kemkou und Eibenbera zu. Die neue Gemeinde, die den Namen Eibenberg-Kemlau sührt, zählt 2330 Einwohner. Kein Mibbrauch der „KdF" Die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" schreibt: Immer wieder versuchen Personen, dieinwirr- schastlich guten Verhältnissen sind und von sich aus schon eine Urlaubsreise bezahlen könnten, an den Fahrten der NSG „Kraft durch Freude" teil zunehmen. Oft machen sie falsche Angaben, um unter Vorspiegelung unwahrer Tatsachen zu dem Besuch dieser Fahrten zu kommen. Diese Leute aber sind Volksschäd » linge, und sie können nichts anderes erwarten, als daß sie, wenn sie geschnappt werden, auch als solche behandelt werden. Denn die „Kraft-durch-Freude"-Fahrten des Am tes für Reisen, Wandern und Urlaub sind nur für die Volks genossen da, die sich aus eigenen Mitteln eine Urlaubsreise nicht leisten können. Ihnen soll durch die große sozialistische' Einrichtung der DAF, die NSG „Kraft durch Freude", zu einer Woche der Ausspannung und Kräftesammlung ver- holsen werden, und nur sie haben auf Grund ihrer finan ziell schwachen Lage ein Anrecht auf die „Kraft-durch- Freude"-Fahrten. Ihnen ist auch mit der neugeschaffen Reisespar karte eine weitere Möglichkeit geboten, das notwendige Geld ohne größere Mühe zusammenzusparen. Alles, was von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" geschieht, wird nur um ihretwillen getan. Dessen sollen sich auch alle bewußt sein, die plötzlich ihr Herz für die Volksgemeinschaft entdecken, weil sie dadurch finanziellen Vorteil haben; sie sind ebenfalls unerwünscht, denn weil die NSG „Kraft durch Freude" eine Tat der Volksgemeinschaft ist, sollen auch nur die daran teilnehmen, die ihr ganzes Leben aktiv in den Dienst der Volksgemeinschaft stellen. Urlaubersahrl ins Riesengebirge Die Presse- und Propaaandaabteilung der NS-Gemein- chaft „Kraft durch Freude , Gau Sachsen, teilt mit: Die ük die Zeit vom 16. bis 24. Februar 1935 geplante Winter portfahrt in den Badischen Schwarzwald muß infolge ungenügender Beteiligung ausfallen. Die Volksgenossen und Volksgenossinnen, die sich zur Teilnahme an dieser Fahrt bisher gemeldet haben, können an der Ersatzfahrt in das Riesengebirge, die zur gleichen Zeit durchgeführt wird, teil nehmen. Die Schneeverhältnisse im Riesengebirge sind außer» ordentlich günstig; aus dem Kamm beträgt die Schneehöhe bis 1,70 Meter. Unterkunftsorte sind: Giersdorf, Hain, Baberhäufet und Seidorf. Die Teilnehmer würden am 16, Februar mit dem fahrplanmäßigen D-Zug 8.15 Ubr ab Dresden-Hbf. fahren und 11.50 Uhr in Lirschperg.em- tr-sfen, Las neue Schuljahr in Sachfe» Die neue Ierienordnung Das Sächsische Ministerium für Volksbildung teilt mit: Der Unterricht des Schuljahres 1934/35 endet in diesem Jahre im allgemeinen am 4. April 1935, für die Berufsschulen und die landwirtschaftlichen Schulen und Klassen dagegen erst am 6. April. Schüler und Schülerinnen der Volksschule jedoch, die mit dem Schluß des laufenden Schuljahres ihre Schulpflicht erfüllen, sowie Schüler und Schülerinnen der höheren Schule, die vor Erreichung des Schulzieles im April 1935 in das Berufsleben übertreten wollen, werden bereits am 21. März entlassen. Das neu« Schuljahr beginnt für alle Schulen am 23. April 1935. Nachdem der Reichs- und preußische Minister für Wis senschaft, Erziehung und Volksbildung eine Reichsordnung für Schulferien erlassen hat, tritt auch für Sachsen eine Aenderung ein in der Verteilung der Ferien, die insgesamt, wie bisher, 85 Tage dauern. Die Osterferien fallen, vorbehaltlich der nachstehenden Ausnahmen auf die Zeit vom 5. April bis einschl. 22. April, die Pfingstferien vom 8. Juni bis einschl. 11. Juni, die Sommerferien vom 29. Juni bis einschl. 7. August, di« Herbstferien vom 12. Oktober bis einschl. 19. Oktober, di« Weihnachtsferien vom 23. Dezember 1935 bis einschl. 6. Ja nuar 1936. Für die ländlichen Volksschulen können die Sommer und Herbstferien mit Rücksicht auf die Erntearbeit anders verteilt werden; die Regelung erfolgt durch die Ortsschul ordnung. Für die Berufsschulen, die in der Hauptsache von berufs tätigen Schülern besucht werden, dauern in Berücksichtigung der wirtschaftlichen Notwendigkeiten die Osterferien vom 8. bis einschl. 22. April, die Weihnachtsserien vom 15. De zember 1935 bis einschl. 1. Januar 1936. Die Pfingst-, Sommer- und Herbstferien sind die gleichen wie für di« anderen Schulen. Für die landwirtschaftlichen Schulen und Klassen fallen die Osterferien auf die Zeit vom 8. April bis einschl. 22. April, die Pfingstferien auf dis Zeit vom 8. Juni bis einschl. 11. Juni. Heuernte-, Sommer- und Herbstferien betragen insgesamt acht Wochen und sind nach Beginn und Dazier den Bedürfnissen der Landwirtschaft anzupassen. Die Weih nachtsferien dauern vom 23. Dezember 1935 bi» einschl. 1. Januar 1936. Das Landjahr für Madel in Sachsen eröffnet In Klingenberg-Colmnitz wurde auf Grund der guten Zusammenarbeit zwischen dem Obergau Sachsen de« BDM, dem Volksbildungsministerium und der Landes bauernschaft das e r st e L a n d j a h r h e i m für Mädel ein geweiht. Die Eröffnung fand in Form einer feierlichen Hissung der Hitler-Jugend-Fahne statt; Landesbauernfüh rer Körner, Gauschulungsleiter Studenttowski, Kreisleiter Walther, Vertreter des Volksbildungsministe riums, des Landesarbeitsamtes und sonstiger Stellen de» Staates und der Bewegung waren anwesend. Die Beauftragte des Volksbildungsministeriums für Landjahrmaßnahmen, Mädelscharführerin Irmgard Doe ring, ging zuerst auf die erzieherische Aufgabe der neuen Einrichtung ein. Vierzehn- bis fünfzehnjährige schulentlassen« Mädel aus den sächsischen Großstädten sollen achtMonat« lang in Landjahrheimen unter Leitung bewährter BDM- Führerinnen erzogen werden. Klingenberg-Colmnitz stellt den ersten wegweisenden Versuch dieser Art dar. Die Land jahrmonate gelten zwar als Berufsschulzeit, aber sie sind weder als Fortsetzung der Schule, noch als Lehrzeit für einen bäuerlichen Beruf aufzufassen. Es handelt sich viel mehr darum, die Mädel durch Schulung und durch Haus und Landarbeit mit der bäuerlichen Lebensweise vertraut zu machen und ihnen damit die nationalsozialistische Lehre^ von Blut und Boden zu einem aus eigener Anschauung erwachsenden Erlebnis werden zu lassen. Landesbauernführer Körner stellte anschließend die hohe Stadt und Land verbindende Aufgabe der Landjahr erziehung heraus, die in einem Industrieland wie Sachsen besonders wertvoll sei. Die Führerin des Obergaues Sachsen des BDM, Rose marie Brüß, betonte, daß endlich mit der Landjahrerzie- hung die Möglichkeit geschaffen sei, schulentlassenen Mädel vor ihrem Eintritt in den Berus das große Erlebnis der Scholle zu geben. Dadurch sollen die Mädel körper lich, geistig und seelisch ertüchtigt werden, um nach ihrer Rückkehr in ihren alten Lebenskreis widerstandsfähiger gegen die Einflüsse der Großstadt zu sein und aus national sozialistischem Geist heraus weiterbauen zu können am Staat des Führers. Nach den Worten der Obergauführerin, die sie besonders an die Landjahrmädel richtete, stieg die Hitler- Jugend-Fahne unter dem Gesang des Fahnenliedes empor. Anschließend erfolgte eine Besichtigung des Landjahr- heimes; seine Hellen gesunden Schlaf-, Tages- und Wirt schaftsräume, die größtenteils von den Lanojahrmädel trotz bescheidenster Mittel freundlich und wohnlich ausgestattet worden waren, hinterließen den besten Eindruck.