Volltext Seite (XML)
«ar „Zschopauer Tageblatt undAnzeiger, erscheint werktäglich. Monatl-BezugSpreiS I.7URM. Zustellgeb. Sy Pfg. Bestellungen werden in uns. GeschäftSst.,von den Boten, sowievon allenPostanstalten angenommen und Anzeiger Wochenblatt für AVchopa « und Umgegend Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Pfg.; die V3 mm breite Millimeterzeile im Textteil 25 Pfg,; Rachlaßstaffel L Ziffer« und Nachweisgebühr 25 Pfg. zuzügb. Port» Da« „Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Beröfsentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtSbauptmannschast Flöha und de» Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. .; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884-, Fernsprecher Nr. 7lL Zeitung für die Orte: KrmnhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wiltschthal, Weißbach, Dittersdorf, Vornan, Dittmannsdorf, Wttzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendort u«. 289 d»« 8. 1937 198. JalowAong AeutsGland fordert Klärung Der Verlauf der Londoner Vollauo Oudfitzuns stellungen betrug die Zahl der verhungerten Menschen in der Sowjetunion mindestens 6 Millionen in den Jahren 1932/30. Die blühende Viehzucht blieb hinter allen Er wartungen zurück und der erste Fünf-JahreS-Plan konnte nur zu 30 Prozent erfüllt werden. Auch in allen anderen Wirtschaftszweigen tritt die Verwüstung immer deutlicher hervor und die Verhältnisse im Verkehrswesen können ohne Ucbertreibung als vollkommen zerrüttet angesprochen wer den. Der VcrnichtungSprozcft des russischen Volkes begann planmäßigen Ausrottung der bürgerlichen Jntclli- und nach wurde die geistige Oberschicht „ab- geichlachtet', da man ihrer nicht mehr bedurfte. Auch die Anhänger und Diener der .Kirche wurden verfolgt. Die Zahl der getöteten Kleriker beträgt mehr als 40 000, während von den rund 120 000 Gotteshäusern die Hälfte zerstört wurde, während der Nest profamiert wurde. Angesichts dieser Verfolgungen der gläubigen Menschen erlaubt sich der englische Dekan von Eanterburn gegen die deutsche Negie- rung Schmähungen auSznsprechcn und von Sowjetrußland zu behaupten, daß „im freien, glücklichen Sowjetrußland jeder hochkommen und die höchsten Sprossen erklimmen könne!" Höher gehts wahrlich nimmer, denn er kennt wahr scheinlich nicht die GPU. Nußlands! Unter der terroristische» Herrschaft haben ganze Lanöcs- teile ihr Gesicht gewandelt. Wahre AnsrottungSfeldzüge in den Gebieten der einzelnen Vevölkernngsteile wurden tmrch- geführt. Es waren keinesfalls nur strategische Gründe für die Massenumsiedlnngen, sondern sie entsprachen einer deut lich spürbaren AuSrottungstendenz. Die von ihrem Haus und Hof Vertriebenen wurden größtenteils in Zwangs- arbeitslagern konzentriert. Während man im Jahre 1022 AO ein Inbiliim 20 Jahre Bo fchewk mu- Die Sowjetunion kann am Sonntag das 20jährige ,,Ju biläum" des Bolschewismus begehen, der es sich einzig und allein zum Ziele gesetzt hat, die Wcltrcvolution mit allen Mitteln dnrchznftihren, Die aggressive Tendenz ist in den letzten Jahren immer schärfer und eindeutiger geworden und in einigen Staaten hat der Bolschewismus anch sichtbare und bedrohliche Fortschritte gemacht. Es ist einfach unverständ lich, daß cs immer noch Staatsmänner gibt, die die War nungen, die die Führung des Deutschen Reiches immer nnd immer an die Welt richtet, fast ungehört ver halle». Tas politische Theater des Bolschewismus liegt doch klar auf der Hand. Während auf der «inen Seite, nur um ei» Beispiel aus der letzten Zeit herauszugreifen, der Bot schafter Maisky im Nichteinmischungsausschuß die „berech tigten Interessen" der Sowjetunion vertritt, laufen Schiffe auf Schiffe mit Kriegsmaterial nach Spanien zur Unter stützung der roten Machthaber. Und das geschieht alles im Zeichen der Nichteinmischung! Diese mangelnde Einsicht, oder auch Vogel-Strauß- Politik, einer großen Anzahl von Staatsmännern paßt ein fach nicht mehr in die heutige Zeit. Der Welt müßten doch vun langsam einmal die Augen über das wahre Gesicht des Bolschewismus aufgehen. Erfreulicherweise hat sich in den Dokument aus dem „Paradies" des Bolschewismus. Halbverhungerte und verkommene Kinder, die gierig ein Paar Löffel Suppe und einen Kanten trockenes Brot ver schlingen. «Scherl Bildarchiv-Wagenbora.k letzten Tagen ein „weißer Rabe" gefunden in dem Hanpt- kchristleitcr der französischen Zeitung „Matin". Er hat Frankreich, das in seiner Volksfrontpolitik immer mehr ab- glcitet, auf die Gefahr des roten Ostens hingewiescn. Hof- scntlich verfehlt dieser erste Ruf für den Kampf gegen Bol- fchewismns einer führenden französischen Zeitung ihre Wirkung nicht. Die Politiker, die immer so mit Sowjetrußland lieb äugeln, sollten sich doch einmal die Entwicklung dieses „Jn- onstrielandeö" näher anschen lind mit den Arbeitern spre chen, die kaum das Nötigste zum Leben haben. ES genügt nicht, wenn man sich nur mit bestellten Leuten unterhält und nur in den Frcmdcnhotels wohnt! Das wahre Gesicht Ruß lands siebt anders aus und kann nicht als „ParadicS" be- »eichnct werden. Dem Proletariat, also dem werktätige» Volk, versprachen die Moskauer Gewalthaber anläßlich ihrer RegierungSliber- nähme ein Paradies. Toch von diesen Versprechungen ist aarnichts übrig geblieben und heilte sehen wir die Fratze des brutalsten Terrors einer dünnen Oberschicht über einem Millionenvolk leuchten. Was wurde ans Rußland während -er 20 Jahre Sowjet-Herrschaft? Alle Zweige der gesamten Wirtschaft verelendeten in einer Art nnd Weise, wie man eS früher nie für möglich ge halten hätte. Am deutlichsten tritt das bei der Landwirt schaft in Erscheinung, die seit 1029 kollcktivisicrt ist. Tie «he- malige Kornkammer Europas verödete und wurde — man höre! — sogar von Hnngernötcn heimgcsucht. Nach un- ' voreingenommenen englischen und schweizerische» Fest- j >" In der Donnerstag-Sitzung des Bouausfchusies vcs Nichteinmischungsausschusses wurden von dem Vorsitzen den. Lord Plymouth, die beiden Entschließungen vorge legt, die der Hauptausschuß in seiner letzten Sitzung be schloß. Es handelt sich um den Entschließungsentwurf zum englischen Plan, der die Freiwittigcnfrage, die Wie dererrichtung der Kontrolle und die Gewährung der Kriegführenden-Nechte behandelt, sowie nm die von Lord Plymouth eingcbrachte Empfehlung, die vorsieht, daß die britische Negierung sofort den beiden Parteien den Eut- schließungsentwurf zur Stellungnahme unterbreiten soll, während inzwischen, vorbehaltlich der Stellungnahme der Sowjctrcgierung. in der Frage der Kriegführendenrechte die technische Durchführung des britischen Planes Weiler geklärt werden soll. Lord Plymouth empfahl dem Vollausschuß beide Vor schläge zur Annahme. Der italienische Botschafter Gran- d i wies nachdrücklich auf die Schwierigkeiten hin, die durch das Verhalten Sowjetrußlands ge geben seien. Er erklärte, daß eine weitergehcnde Durchführung deS englischen Planes, wie das in der Entfchllc- ßung angegeben worden sei, nicht in Frage komme, wenn nicht Sowjetrußland seine Haltung ändere, oder wenn eine andere Lösung, die der durch die sowjetrussische Hal- tung geschaffenen Lage Rechnung trage, nicht gefunden werde. Der deutsche Vertreter, Gesandter Dr. Woer- mann, erklärte, daß Deutschland de» Plan annehme, obwohl es nach deutscher Ansicht besser gewesen wäre, wenn die durch das sowjetrussische Verhalten geschaffene Lage vorher geklärt worden wäre. Er teile hierin die Auffassungen des italienischen Botschafters. Deutschland könne den Folgerungen, die man aus der sowjetrussi- schen Stimmenthaltung ziehe, nicht zustimmen. Diese Frage müsse somit noch einmal geprüft werden, insbe sondere hierdurch die Verfahrensfrage berührt werde. Die heute eingenommene Haltung dürfe jedenfalls nicht als Präzedenzfall angesehen werden. Wenn der Cowjetbotschafter sich in der Frage der Kriegführenden- rechte nicht den anderen Mächten anschließe, müsse eine andere Lösung gefunden werden, um das Gleichgewicht zwischen Pflichten und Rechten zu wahren und um die Benachteiligung Francos auszugleichcn. Ferner müßten folgende Punkte geklärt werden: Er- Pilkis Der k Neber Nacht ist die neue britische Haltung gegenüber der Spanienfragc zum Hauptgesprächsstoff der Pariser Blätter geworden. Während man am Mittwoch von amtlicher Seite in Paris versuchte, die Herstellung ge- ordnetcr Beziehungen zwischen Großbritannien und Na- tionalspanien als unwichtig hinzustellcn, betrachtet man nun diesen britischen Schritt als einen „diplomatischen Umsturz, der weittragende Folgen haben" könnte. Das Volksfrontblatt „Ce Soir" meint u. a., es sei für niemand mehr ein Geheimnis, daß die Einigkeit in den Anschauungen Frankreichs und Englands keine voll- ständige mehr sei. Seit Edens Rede im Unterhaus wisse man, daß Großbritannien die Karte Ge nerals Franco spiele (?). Im „Paris Soir" schreibt Sauerwein, obwohl zwischen der französischen und der britischen Regierung niemals daran gedacht war- den sei, ihre Maßnahmen oder Beschlüsse gleichlautend durchzuführcn, so dürfe diese britische Maßnahme doch in Frankreich und anderswo eine lebhafte Beachtung her- aufbcschwörcn. Der „Temps" erklärt, die britische Ab- sicht, im nationalen Spanien amtliche Handelsvertreter zu ernennen, rolle recht heikle Fragen auf. stens sei es zweckmäßig, daß eine Partei an den Erörte rungen einer Frage teilnehme, an deren Lösung sie nicht Mitarbeiten wolle? Zweitens, was bedeute es praktisch, daß die Sowjetregierung die Verantwortung für die Nichteinmischung als Ganzes ablehne? Auch dann, wenn diese Haltung keine juristische Bedeutung habe, so habe sie doch eine politische. Drittens: Es sei die Frage zu klä ren, welche Folgerungen sich ans der Tatsache ergäben, daß Sowjetrußland seinen Anteil an den Kosten des Nichteinmischungsplanes nicht mehr zahle. Viertens: Die Haltung Sowjetrußlands in der Frage der Kontrolle sei völlig offen und widerspruchsvoll; es müsse daher eine Klarstellung der Haltung Sowjetrußlands gegenüber der Kontrollfrage erfolgen. Er wiederholte hierauf noch einmal, daß Deutschland weiteren Maßnahmen auf der Grundlage des britischen Planes mir zustimmen könne, nachdem die Lage völlig geklärt worden sei. Ter französische Botschafter sprach sich für die beiden Entschließungscntwürfe ans, hob jedoch hervor, daß Frankreich einer Aufrechterhaltung der Kontrolle nur zu stimmen würde, wenn eine Lösung der Freiwilligenfrage erfolge. Die Vertreter Oesterreichs, Ungarns und Albaniens stellten nachdrücklich fest, daß sie der Haltung Deutschlands und Italiens voll und ganz zustimmten. Der Sowjetbotschafter Maisky wiederholte den bekannten Standpunkt, ohne neues hinzuzufügen. Endlich stimmte der portugiesische Vertreter in Aus führungen. die sich in großen Zügen mit denen des deut schen und Italienischen Vertreters deckten, den Entschlie ßungen zu. Der Entschließungsentwurf zum britischen Plan wurde von sämtlichen Mächten angenommen .wobei der Sowjewertreter den Vorbehalt wegen der Gewährung der Kriegführendcnrechte machte. — Die zweite Empfeh lung wurde hingegen einstimmig angenommen. Der Vor sitzende ist also nun ermächtigt worden, an die beiden spanischen Parteien heranzu treten; er wird das voraussichtlich durch Vermittlung der britischen Negierung tun. Inzwischen wird der Vorsitzende für die Fortsetzung der technischen Vorarbeiten zur Durchführung des britischen Planes sorgen. liW mWG KV ovo Bolschewisten in Frankreich für Spanien Aus Salamanca wird gemeldet, man habe erfah ren. daß der „Französische Republikanische Verband ehe maliger Frontkämpfer" in Paris das bolschewistische Spanien mit „Freiwilligen" und Kriegsmaterial versor gen wolle; er habe bereits eine große Anzahl von Offi zieren und Technikern nach Sowjetspanien geschickt. Große Massen von „Freiwilligen" und zahlreiches Kriegsmate rial ständen für den Augenblick bereit, in dem Frankreich die katalanische Grenze öffne. Inzwischen würden täglich zwanzig bis dreißig Offiziere und Techniker, die in Mar seille mit gefälschten Answeispapicren versehen worden seien, auf Bergpsaden über die Pyrenäen nach Katalonien geschafft. Auch die sowjetrussische Botschaft in Paris beschäftigt sich mit der Anwerbung von „Freiwilligen"; es werde be- haiipiet. sie habe für den Augenblick der Grenzöffnung 60 000 Mann mit den für den Transport notwendigen Lastkraftwagen bereitstehcn. — Aus Frankreich werde Weiler gemeldet, daß am 26. Oktober durch die Bahn station Toulouse fünf Eisenbahnzüge mit 5000 aus Astu rien geflüchteten bolschewistischen Milizen in Richtung Cerbcre durchgcfahren seien. ' ' ' - - - .