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Dresdner Journal : 04.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190102042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19010204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19010204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-02
- Tag 1901-02-04
-
Monat
1901-02
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 04.02.1901
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veiug-tzret»: Beim Bezüge durch die H,»chSfi»fteie innertzak» Z>re»den» 2,SV M (klnichl Zurragung), durch die im Deulschcn Reiche 3 M (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zurücksenoung der für die Schristleilung bestimmten, aber von dielen nicht ein- aejorderten Beiträge bean- Wrucht, jo ist das Postgeld beizusügen. DresÄnrr W Journal. Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine«: Werktags nachm 5 Uhr. Antündplungagebührcn. Die Zeile kleiner Schrift der 7mal gespaltenen Ankündi- gungs-Seue oder deren Naum 20 Pf. Bei Tabellen^ und Ziffernsa» 5 Ps. Aufschlag für die Zeile Untern» Re daktionsstrich Eingesandt) die Textzeile mitiler Schrift oder deren Raum 50 Ps. Gebühren - Ermäßigung bei üsterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi» mittags 12 Uhr sür die nach mittag- erscheinende Nummer. M 29. 1901. Montag, den 4. Februar nachmittags. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Das Finanzministerium bringt hierdurch zur all gemeinen Kenmnlß, daß eine Anzahl der zur Er innerung an das zweihundertjähnge Jubiläum des preußische > Königthums ausgeprägten Denkmünzen (Fünfmal!- und Zweimarkstücke) der Finanzhauplkass-, sämmtüchen Bezirk-steuereinnahmen, mit Aus nahme derjenigen in Dresden, den Haaptzollämtern Eibenstock und Schandau zur Abgabe an das Publikum überwiesen worden ist. Soweit die Bestände reichen, werden diese Denk münzen bis Ende laufenden Monats an Werktagen be> der Financhauptkasse in den Bormittagsstunden, bei den anderen oben bezeichneten Kassenstellen innerhalb der sür sie geordneten Geschäftszeit gegen sofortige Erstattung des Wertstes verabfolgt. Uebersendung der Münzen durch die Post ist ausgeschlossen. Dresden, den 4. Februar 1901. Finanzministerium, I. Abtheilung. 1075 vr. Tiller. Naumann. Mit Genehmigung des Königlichen Ministeriums des Innern werden die Brandversicherungs-Beiträge am Apriltermine dieses Jahres nur in Höhe von 1 Pfennig für die Einheit der Gebäudeversicherungs- Ablheilung zur Erhebung gelangen. Dresden, den 2. Februar 1901. Königliche Brandversicherungs-Kammer, io?» I)r. Haberkorn. Leonhardi. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. A» »efchiftSveretche »e» Ministerium» »e» «alt»» «n» -ffentticheu Unterricht». Zu besetzen: l die zweite Lehrerftelle in OrtmannSdorf. Kollator: die oberste Schul» behörde Einkommen: neben freier Wohnung 12vo M. Grundgehalt, 200 M. persönliche Zulage und 110 M. für Errettung von Turnunterricht im Sommerhalbjahre; 2. die Lehrerstelle in Marienau. Kollator: die oberste Schul- bevörde. Einkommen: neben freier Wohnung I200M Gehalt, 200 M persönliche Zulage und 1>0M für den Fortbildung-- schulunterncht; 3 e»ne neuzugründende ständige Lehrerstelle in Ecker-dach. Kollator: die oberste Schulbehörde. Eehalt (einichl WohnungSgeld): 1500 M., vom 25 bi- 30. Lebens jahre >800 M, danach jährlich bv bez 25 M Zulage, bi- mit 52 Lebensjahren der Endgehalt von 2700 M erreicht wird. Gesuche sind unter Beifügung sämtlicher PrüsungS- und AmtSsührung-zeugmfse sür 1 und 2 bi- zum »2 Februar, für 3 bi» zum 18. Februar bei dem Königl. BezirkSschul- inspektor für Zwickau 1l, Schulrat Hörig, einzureichcn; — Ostern d I-.: die zweite ständige Lehrerftelle in Mitirl- frohna Kollator: die oberste Schulbehörde Der AnsangS- gehalt beträgt außer freier Wohnung im neuen Schulhause tZlv M und nach vollendetem 25 Lebensjahre 1400 M Er steigt dann aller drei Jahre um 100 M, bi- mit erfülltem 55. Lebensjahre der Höchstgehalt von 2400 M er reicht wird. BewerdungSg'juite nebst den erforderlichen Bei lagen und von sich bewerbenden Hilfslehrern auserdem An gabe über die Militärverhältnisse sind bis zum 20. Februar bei dem Königl BezirkSfchulmspeltor Schulrat Richter in LH mnitz einzurelchen; — eine ständige Lehrerftelle an der Schule zu Oel Snitz im Erzgeb. Kollator: der Semeinderat daselbst. Der Ansangsgehalt von 1550 M (einschl. Wohnungsgeld) steigt im 3 , 5., 7 und 9. Dienftjahre je um 100 M, im 11., 13 , tö., 19., 22. und 25 Dienftjahre je um 150 M. und im 28. Dienstjahre wieder um loo M und wird nach 29 Dienst jahren der Höchstgehalt von 3050 M erreicht Bewerber wollen ihre Gesuche nebst den erforderlichen Zeugnissen bis zum >8 Februar bei dem Gemeinderaie in Oel-niy im Erzgeb einreichen. Kunst un- Wissenschaft. Verein für Erdkunde. Die Versammlung de» Dresdner Verein» für Erd kunde am 1. d Mt« , der Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August beiwohnte, gestaltete sich zu einer hervorragend interessanten, indem ein Teilnehmer an den ersten Kämpfen in China, Hr. Oberleutnant z S Petzel, über „Selbsterlebte» beim Sturme auf die Taku fort»" vortrug. Vortragender gab zunächst einen Ueber- blick Aber die Lage beim Ausbruch der chinesischen Wirren. Da» deutsche Kreuzergeschwader in den ostasiatischen Ge- wässern war im vorigen Jahre zu Uebungen auf der Reede von Tsingtau im Schutzgebiete von Kiautschou vereinigt, al» um Pfingsten von Peking schlimme Nach richten eintrafen, infolgederen da» Kanonenboot „Jlti»" nach Tongku gesandt wurde. Bald folgte die „Gefion" nach, zu deren Besatzung Hr Oberleutnant z. S P hl! gehörte; sie langte am 9. Juni auf der Reede von Taku an Die Hoffnung de» Redner«, dem Detachement zu- geteilt zu werden, da« an dem Zuge de» englischen Admiral« Seymour zum Entsätze der in Peking ein- geschloffenen Gesandten teilnehmen sollte, ging nicht in Erfüllung; er mußte aus der Reede von Taku zurück bleiben und «usehen, wie die LandungSabteilung sich auf kleineren Fahrzeugen einkchiffte, um nach Tongku, dem Aa«ganq«punkte der Eisenbahn nach Peking, befördert zu werden Diese deutsche Abteilung ließ ihre Geschütze zurück, weil diese ohne Bespannung den Bewegungen »er Infanterie nur hinderlich sein konnte, und e« zeigte sich später auch, daß sie daran sehr recht gethan hatte. Da« Leben auf der Reede von Taku blieb auch nach de« Abzüge der für Peking bestimmten Truppen ein sehr rege« E« galt, da« Reservelandung«corp« »in- zuexerzieren und au«zurüsten, sich auf einen Kampf vor- Nichtamtlicher Teil. Zur Kaualvorlage in Preuße«. Von den Parteien des preußischen Landtags wird bekanntlich, wie das auch sachgemäß ist, eine genaue Klarstellung der finanziellen Seite der K malvorlage angestrebt, und insbesondere zielen die Konservativen auf die eingehendsten Untersuchungen in dieser Richtung ab. Daneben hält man auf der Rechten auch eine wesentliche Ergänzung des vor liegenden Materials für notwendig, um ein sichere« Urteil rHer die wirtschaftliche Bedeutung des Rhein- Elbe-Kanals zu gewinnen. Für solche weitest gehende Erörterungen hat sich dieser Tage u. a. die „Post" sehr nachdrücklich ausgesprochen. DaS Blatt hat dabei zweierlei betont. Einmal daß die ge gebenen Materialien noch durch eine graphische Darstellung zu ergänzen seien, aus der ersichtlich sei, wie weit unter Berücksichtigung der zu den reinen Wasserfrachten noch hinzutretenden Kosten der Zu- und Abfuhr von den Umschlagp'.ätzen sich das Gebiet erstreckt, für welches die neue Wasser straße den Eisenbahnverkehr ersetzen soll. Zweitens, daß dem Material zum Vergleiche zwischen den jetzt aufzuwendenden Frachtkosten zwis^en dem Osten und dem Westen der preußischen Monarchie noch die Daten über die Kosten der jetzt schon bestehenden, bez. was den Seeverkehr betrifft, möglichen Wasser verkehr anzufügen seien. Gegenüber diesem Verlangen der „Post" empfiehlt nun die „Nordd. AUg. Ztg." — unter Anerkennung des Rechts und der Pflicht der Landtags, sich vor der Entscheidung gründlich zu unterrichten, wie der Aufgabe der StaatSregierung, zur Klärung aller etwa noch offen stehenden Fragen beizutragen —, den Erörterungen und Untersuchungen nicht einen allzu weiten Rahmen zu geben, einen Rahmen, der denn doch selbst über die Bedeutung dieser gewiß sehr wichtigen Sache hinausgehen und nur da- unheim liche Gefühl erwecken könnte, als wolle die Regierung mit dem ferneren Ausbau der Wasserstraßen etwa« ganz Neue«, in seinen Folgen Unübersehbares und namentlich große Gefahren Bergende- in Angriff nehmen. Das offiziöse Blatt betont, daß die neue Vorlage nur ein weiterer, allerdings bedeutender Schritt auf dem Wege sei, den die preußische Re gierung seit lange, insbesondere aber während der letzten 25 Jahre verfolgt habe, indem sie der Ver besserung der Schifffahrtswege und in steigendem Maße auch der Hebung der Landeskultur ihre Auf merksamkeit zuwendete. Schon heute bestehe deshalb in Deutschland eine lebhafte Schiffahrt, die an Um fang selbst die auf dem Rhein-Elbe-Kanal zu er wartende um ein Vielfaches übertreffe. Dabei seien die meisten der vorhandenen Wasserstraßen abgaben frei und wiesen daher Schiffsfrachten auf, die viel fach niedriger seien, als diejenigen auf den neuen abgabenpflichtigen Kanälen. Trotzdem gediehen die Staatsbahnen in vortrefflicher Weise, ja sogar in viel höherem Maße als in anderen Ländern, in denen das Wasserstraßenwesen nicht auf der Höhe stehe wie in Preußen. „Auch bisher schon wurden neue Kanäle gebaut, und trotz dem hatten, wie die Beispiele von Frankfurt a. M., am Oder - Spree Kanal und neuerdings auch am Dortmund-EmS-Kanal zeigen, die Eisenbahnen eine Verminderung ihres Verkehrs und ihrer Ein nahmen überhaupt nicht oder höchstens vorüber gehend in geringem Umfanae zu verzeichnen. Der heutige Binnenschiffsgüterverkehr wird in runder Zahl etwa 12 Milliarden Tonnenkilometer betrogen; der Zuwachs infolge des Rhein-Elbe Kanals nach 10 bis 15 Jahren wird auf knapp 2 Milliarden, also nur auf den sechsten Teil veranschlagt. Daß dadurch die gesamten Eisenbahnverhältmsse nicht eine voll ständige Umwälzung erfahren werden, dürste be greiflich sein, zumal wenn man bedenkt, daß die Güterbe wegung auf den deutschen Eisenbahnen im letz en Jahre etwa 35 Milliarden Tonnenkilometer betragen hat. Besitzt daher die neue wasserwirtschaftliche Vorlage eine hohe Bedeutung, die diejenige aller bisherigen Einzelpläne auf dem gleichen Gebiete weit übertrifft und neben der Förde, ung der Landeskultur nament lich in der durch zukünftige Verkehrsvermehrung und Verkehrserleichterung bewirkten Hebung der wirt schaftlichen Verhältnisse zu erblicken ist, so darf doch ihr Einfluß nicht allzusehr überschätzt werden. Noch nie sind für einen ähnlichen Zweck wirtschaftliche Untersuchungen von einem solchen Umfange an gestellt worden, wie für den Entwurf zum Rhein- Elbe-Kanal und sür die der neuen Vorlage hinzu- qetretenen sonstigen Unternehmungen Mögen hier und da noch einigeErgänzungen gewünscht werden, so werden sie, soweit möglich, sicher beschafft werden; im all gemeinen dürften aber die bisherigen Unterlagen eine über das gewöhnliche Maß hinausgehende Fülle von zuve, lässigen und sachgemäßen Ermittlungen enthalten. Viele der von der „Post" zur Erörterung gestellten Fragen sind auch bereits in der der früheren Vorlage deigebenen wirtschaftlichen Denkschrift eingeh nd be handelt. Erwägt man, daß in den letzten 15 Jahren für E: Weiterung des preußischen StaatSbahnnetzes mehr als 1H Milliarden M., also reichlich viermal so viel ausgegeben wurde, als jetzt für den Ausbau der Wasserstraßen in den nächsten 15 Jahren ge fordert wird, und vergleicht man dann den Umfang der wirtschaftlichen Erwägungen, die dort und hier angestellt wurden, so wird man sich der Ueber- zeugung nicht verschließen können, daß zur Klärung der Wasserstraßenfrage bereits ungewöhnlich viel Material zusammengetragen ist, für das nur in einzelnen Punkten eine weitere Ergänzung notwendig werden dürfte." Wir haben vorgestern eine Resolution des Ober schlesischen Berg- und Hüttenmännischen Vereins mitgeteilt, in der sich selbiger, entgegen seiner früheren Stellungnahme, für die Kanalvorlage ausspricht. Da in der Resolution auf die im Interesse der Provinz regierungsseitig erfolgten Zusicherungen Bezug genommen ,st, hat der preußische Minister präsident den Oberpräsidenten der Provinz Schlesien, Fürsten v. Hatzfeldt, angewiesen, eine amtliche Er klärung in semem, des Ministerpräsidenten, Namen adzugeben. Daß übrigens das Schicksal der Kanal vorlage noch vielfach skeptisch betrachtet wird, darf nicht wundernehmen, so wenig wie der Umstand, daß die stärksten Zweifel in der „Deutsch. TageS- ztg." laut werden. Dieses Blatt meint, selbst ausgesprochene Kanalsreunde wären von der neuen Vorlage nicht entzückt, die einen, weil der masurische Schiffahnskanal fehle, die anderen, weil auf die Kanalisierung der Lippe verzichtet worden sei. Auch sonst seren Vie grundsätzlichen und wirtschaftlichen Bedenken gegen die Vorlage, insbesondere den Mittellandkanal, nicht beseitigt. Schließlich verweist die „Deutsche TageSztg." auf den Weg „einer recht gründlichen Prüfung". Daß diese am Ende doch die Annahme der Vorlage in irgend einer Form ergeben werde, e>scheint anderseits manchem Beurteiler nicht mehr so unwahrscheinlich. zuderetten unv alles sür ein Nachtgejechr klar zu machen; denn die chinesische Nordflotte, der beste Teil der ganzen chinesischen Flotte, war in der 'Nähe und ein Angriff von ihr z» befürchten Immer mehr Kriegsschiffe kamen an, Tran»portdampfer gesellten sich dazu, Depeschenichlffe kamen und gingen. E« entwickelte sich ein lebhafter Besuchsverkehr zwischen den verschiedenen Flottenabteil- ungen, und deren Admirale hielten täglich mindesten« einmal Beratungen ab. Es handelte sich dabei besonder« auch um die Erwägung der Besetzung der Takufort«, durch die leicht die Verbindung der auf den Flotten be» findlichen Truppen mit dem Lande unmöglich gemacht werden konnte, zumal da man von lebhaften Rüstungen in den Fort« hörte Letztere von der Seeseile her an zugreifen, war nicht möglich; e« wurden daher deutsche Offiziere, unter ihnen Oberleutnant Petzel, auSgeschickt, um da« Gelände auSzukundschaften Da« Verständnis der später folgenden Schilderung des Kampfe« um die Takufort« wurde sehr erleichtert durch die Darlegung der Stromverhältnisse und der Lage der Fort«, die der Hr. Oberleutnant an der Hand einer Karte gab, die da« untere Peihogebiet in großem Maß. stabe darstellte Der Peiho hat an seiner Mündung etwa die Breite der Elbe in Dresden Die Mafien von Sinkstoffen, die er mit sich führt, haben im Meere neun Seemeijen vor der Mündung die Bildung einer Barre bewirkt, die nur für Schiffe passierbar ist, deren Tief gang 12 bi« 13 Fuß nicht überschreitet Daker konnte da« deutsche Kanonenboot „Iltis", daß seit Pfingsten am Bahnhofskai von Tongku lag, mit großem Erfolge in den Kampf eingreisen Die Reede von Taku kann im Winter nicht benutzt werden, weil dann der westliche Teil de« Golfe« von Petschili zusriert Dir Schiffe müssen da her in der kalten Jahreszeit in den nordöstlich von der Peibo- Mündung gelegenen Hasen von Schanhaikwan einlaufen, dessen Zufrieren durch die starke Ebbe- und Flutströmung »erhindert wird An der Peihomündung liegen auf dem rechten Ufer nahe bei einander das ganz modern an gelegte und ausgerüstete Strandfort, da« Süd und Südwestfort und eine Strecke landeinwärts nach Westen da« Landfort Ein Stück flußaufwärts sind auf dem linken Ufer das Nord- und Nordwestfort angelegt Durch gedeckte Wege sind die Forts untereinander verbunden. In der Nähe de» Nordfort« endet der untere, nach Norden gerichtete schroffe Bogen des Peiho, der sich unmittelbar an den nach Süden gelegenen oberen Bogen anschließt. Am unteren Ende der beiden Bogen liegt recht« am Flusse die Stadt Taku mit einer chinesischen Schiffswerft, nicht weit davon eine europäische Nieder lassung, wo die Lotsen, Matrosen und Arbeiter der Leichter gesellschaft von Taku wohnen Oberhalb des oberen Bogen« liegt aus dem linken User Tongku mit der Abgangsstation der Eisenbahn, die über Tientsin nach Peking führt. Am 16 Juni bat Kapitän Lan« vom „Jltil" um schleunige Sendung von Truppen. Infolgedessen ver ließ auch da« ReservelandungScorp« der „Gefion" da« Schiff und wurde auf Ruderbooten nach Tongku ge bracht, wo e« den Bahnhof besetzte, um den Zugver kehr zu sichern An demselben Tage kamen die Admirale der vereinigten Mächte zu dem Entschlusse, sich in den Besitz der Fort« zu setzen, sei e« auf friedliche Weise oder durch Kamps In dem Ultimatum, da« sie dem Kommandanten de« Südfort« übersandten, wurde den Chinesen al« äußerster Zeitpunkt der Uebergabe morgen« 2 Uhr am 17. Juni gegeben Die Chinesen warteten aber diese Zeit gar nicht ab, sondern begannen bereit« 5 Minuten vor I Uhr da« Feuer Hr Oberleutnant Petzel schilderte genau den Verlauf de« Kampfe« und der Ereignisse diese« Tage«, soweit er selbst daran teil nah n oder sie beobachten konnte. E« ist nicht möglich, in kurzen Worten auch nur einen ungefähren Begriff von dem reichen Inhalte dieser Schilderungen zu geben; wir können daher hier nur noch den Eindruck hervor- Tie Vorgänge in Chin«. Die neuesten Nachrichten lauten: Peking. Feldmarschall Gras Waldersee meldet au- Peking: Ein kleine- Detachement unter Major Cleve (Bataillon-- kommandeur im 6 Infanterieregiment) ist von Tieiostn nach Koku (17 tim westlich Taku) admarschiert, um von dor: läng» des Hsiawanittan (?)-kanalS und KaiseltanalS zurückzukehren. DieErsenbahnPeking—Fönglai-Pao ingsuist wiederhergestellt. London. Der „Standard" berichtet au-Schanghai vom 3. d. MtS.: Ein Kaiserliche» Dekret von ungk löhn icher Länge sührt an, der Kaiser bad« die vorgeschlagenen Reform- maßnahmen, insgesamt 98, bi- in- einzelne ausgearbettet. Das Dekret ersucht alle Bizekönige und Gouverneure, zu be richten, welche Reformen sie sür geboten erachten, sobald der Friede abgeschlossen sei. — Lm anjgrklSrtcr chinesischer Beamter Namen» Schcntunko, der vor einiger Zeit aus eine Anklage Kangyi», daß er die WusungsortS dcSarmiert habe, an die Grenze ver bannt wurde, ist, wie der „Standard" ersährt, begnadigt und mit einem militärischen Kommando in Kalgan betraut worden. Tagesgtfchichte. Dresden, 4. Februar. Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten gestern vormittag dem Gottesdienste der Hauskapelle in Strehlen bei. Nachmittag 5 Uhr fand bei Ihren König lichen Majestäten Familien täfel statt, an der Se. Königl Hoheit der Prinz und Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August, sowie Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg teilnahmen Nächsten Mittwoch, den 6. Februar, H9 Uhr abends findet im Königl. Residenzschlvsse ein großer Hofball statt. Deutsche« «eich. * Berlin. Au« Homburg v. d. H wird berichtet: Ihre Majestät die Kaiserin wohnten am Sonnabend mittag in Begleitung der Erbprinzessin von Sachsen- Meiningen, der Kronprinzessin von Griechenland und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen dem Trauer« gotteS dienst« für die Königin Viktoria in der hiesigen englischen Kirche bei. An demselben nahmen auch die Spitzen der hiesigen Behörden teil Da« Schloß und die öffentlichen Gebäude haben halbmast geflaggt. — Nachmittag» statteten Ihre Majestät die Kaiserin Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich einen zweistündigen Besuch im Schloß Friedrich-Hof ab — Se Majestät der Kaiser haben, wie dem „Berl. Tagebl." au» Nürnberg gemeldet wird, für die Restau rierung der dortigen Sebaldu».Kirche 20 000 M ge spendet. — Die Besserung im Befinden de« Herzog-Regente» von Mecklenburg-Schwerin ist, wie der „Nordd. Allgem. Ztg " au« Schwerin geschrieben wird, während der letzten Woche gut fortgeschritten, doch wird der Herzog-Regent noch einige Tage Bettruhe nötig haben. — Die „Kreuzztg." macht darauf aufmerksam, daß mit der Stellung Sr. Königl. Hoheit de« Prinze« Georg von Großbritannien und Irland, Herzog« von Cornwall und Aork, L la suits der Kaiser! deut schen Marine die Zahl fürstlicher Personen ü la suits der Marine auf 10 gestiegen ist. Es find die« der König von Schweden, der Kaiser von Rußland, der König der Belgier, Erzherzog Karl Stephan von Oester reich, Prinz Ludwig von Italien, Großfürst Alexi« Alexandrowitsch von Rußland, Prinz Thoma« von Italien, Großfürst Kyrill Wladimirowitsch von Rußland, Prinz Georg von Großbritannien und Prinz Waldemar von Preußen Außerdem werden noch der Großherzog von Baden und der Herzog Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein-Glücksburg ä suits des I. See- bataillon«, der Großherzog von Oldenburg und Prinz Rupprecht von Bayern «r la suits de« 2 Seebataillon« geführt. Heden, den sie heroornefen. Wie fesselnd sie waren, läßt sich am besten darau« ermessen, daß der Dortrag trotz der langen Dauer von zwei Stunden die Zuhörer durchaus nicht ermüdete, und dabei vermied der Redner alle« rhetorische Beiwerk; er verließ sich auf die schlichte Darstellung der Thatsachen selbst, und diese verfehlten ihre Wirkung nicht Ganz unwillkürlich mußte während de» Vortrags im aufmerksamen Zuhörer auch der Ge danke aufsteigen: So jung unsere Marine ist, wir können stolz auf sie sein! H. G. Wissenschaft. * Der Amerikaner vr. Cook, der die belgische Südpol-Expedition unter de Gerlache begleitet hatte, weilt« dieser Tage in Brüssel, um der dortigen Geo graphischen Gesellschaft seinen wissenschaftlichen Bericht abzuliefern vr Cook hat bereits in Amerika selbst ein sehr belehrende« Buch über die Reise der „Belgica" unter obigem Titel veröffentlicht, dem wir folgende dem allgemeinen und wissenschaftlichen Interesse dienende Be merkungen entnehmen vr Cook widerspricht der all gemeinen Annahme, daß die „Belgica" nach dem Muster von Nansen« „Fram" umgebaut worden war, und be zeichnet e« als «in wahres Wunder, drß da« Schiff dem Drucke de« Eise» hat widerstehen können. Die Hilfs mittel der belgischen Expedition waren überhaupt so be scheidene, daß ein längerer Aufenthalt im Eise oder eine Zwangsreise über da« Ei« völlig aulgeschlofien waren, vr Cook betont dagegen die Wichtigkeit der von der belgischen Expedition zwilchen dem neuen Palmcr-Archipel und dem jetzt Dancoland geheißenen Festland« rntdeckt«n Meerenge, weil diese Belgica - Straße während der Sommermonate eine eilfreie, der Magellhaen»straße ähnliche Durchfahrt gestatt«. Ueberhaupt waren die wissenschaftlichen Entdeckungen der belgischen Expedition in einer „unbekannten" Welt sehr bedeutende, nach vr. Cook, die Erreichung de« Pole« gar nicht ihr Ziel So
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