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Tageblatt ftr Unterhaltung und Geschäftsverkehr. «3. Dienstag, den S. December. 185«. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu b Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abonnementpreis ä Vierteljahr 1 THIr., (monatlich 20 Zeilen unentgeldliche Inserate); 2. Abonnementpreis ä Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in's Haus. — Für auswärts durch die Post ä Vierteljahr 10 Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. S, sowie auch Waisenhausstraße 6 pt. Dresden, den 2. December. Se. M. der König hat genehmigt, daß der Kammer herr G. v. Gersdorff, ingleichen der Kammerherr v. Zeh men, Elfterer das von Sr. K. H. dem Großherzog von Oldenburg ihm verliehene Ehren-Eomthurkreuz des Großh. Oldenb. Haus- und Verdienstordens, Letzterer das Com- thurkreuz des Herz. Sachs.-Ernest. Hausordens, welches von Sr. H. dem Herzog von Altenburg ihm verliehen worden, annehme und trage. — Se. M. der König hat dem sachs. Gesandten in Wien, Wirkl. Geh. Rathe und Kammerherrn R. v. Kön neritz gestattet, den demselben von dem Kaiser von Oester reich verliehenen Orden der Eisernen Krone 1. El. anzu nehmen und zu tragen. Gleiche Erlaubniß hat Se. K. M. dem bei der K. S. Gesandtschaft zu Wien angestellten Le- gationssecretair Alex. v. Villers hinsichtlich des demselben verliehenen Ritterkreuzes des K. K. Leopold-Ordens ertheilt. — Se. M. der König hat dem Polizeidirector zu Dresden, Ferd. v. Pflugk, das Ritterkreuz des Verdienst orden- verliehen. — I. M. die Königin hat denjenigen 15 Schülerin nen der Rathstöchterschule, welche im Namen der letztem II. KK. KK. HH. der Frau Erzherzogin Margaretha und der Frau Erbgroßherzogin Anna vor deren Vermäh lung Beglückwünschungs- und Abschiedsgedichte zu über reichen die Ehre hatten, durch Herrn Schuldirector Richter sehr werthvolle Andenken (jeder eine kostbare Brache) zu stellen lassen. — Bei dem am vergangenen Sonnabende von dem Staatsminister des Innern und der ausw. Angelegenh., Kreitz, v. Brust, veranstalteten glänzenden Ballfeste waren außer den von uns bereits erwähnten hohen Persönlichkeiten noch gegenwärtig: Staatsminister a D. v. Zeschau, der Erbprinz Reuß Heinrich XIV., die Generalität, die hohm Staatsbeamten und Stabsoffiziere rc. Nach 8 Uhr «öff nete Se. M der König an der Hand der hohen Neuver mählten den, Ball mit einer Polonaise. Im Ganzen wa nn wejt über 500 Personen anwesend, — Sonntag Mittag hatte eine Deputation de- Stadt raths und der Stadverordneten die Ehre, II. KK. HH. dem Erbgroßherzoge und der Erbgroßherzogin von Tos cana die Glückwünsche der hiesigen Stadtgemeinde dar zubringen und Hochdenselben in einer Enveloppe von grünem Sammet mit silbernen Verzierungen die Zeich nungen des Geschenkes zu überreichen, welche- von der Bürgerschaft der Residenz der aus unserm Vaterland« scheidenden Königstochter als Andenken an unsere Stadt gewidmet werden soll. Die hohen Neuvermählten geruh ten die Deputation sehr huldvoll aufzunehmen. Das be reits beschriebene Andenken, welches binnen Kurzem dem erbgroßherzoglichen Paare nachgesandt werden soll, wird in der K. Porzellanmanufactur zu Meißen an gefertigt; die Ansichten auf den Vasen werden Dresden, Pillnitz und Weesenstein darstellen. Obwohl die Bestellung des Geschenkes sofort nach dem Bekamttmerdrn der Ver lobung II. KK. HH. gemacht worden ist, war eS doch, nachdem die Vermählung früher, als ursprünglich verlautet hatte, erfolgt ist, eine Unmöglichkeit, die kunstvolle Arbeit bis zur Vermählung selbst zu vollenden. — Gestern schied unsere erlauchte Königstochter in Begleitung ihres hohen Gemahls und seines erlauchten Vatersj des Erbgroßherzogs und de» Großhrrzogs von Toscana, KK. KK. HH., aus unserer Residenz. II. KK. KK. HH. trafen mit II. MM. dem König und der Königin und II. KK. HH. dem Kronprinzen, dem Prinzen Georg und den Prinzessinnen Sidonie und Sophie Mittags nach halb 1 Uhr auf dem festlich geschmückten Leipziger Bahn hofe ein. Außerdem waren daselbst anwesend: di« Herren Staatsminister, der Minister des K. Hauses, der K K. Oesterr. Gesandte, die Generalität und eine Anzahl hoher Staatsbeamten, so wie eine Deputation. des StadtrathS und der Stadtverordneten. Im Bahnhöfe war eine Fah nencompagnie mit der Brigademusik ausgestellt und da- sehr zahlreich versammelte Publikum begrüßte dir aller höchsten und höchsten Herrschaften bei ihrer Ankunft mit wiederholten Lebehochs, Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften geruhten mit den Anwesende« noch ein« kurze Zeit sich hulbreichst zu unterhalten und bestiegen sodann