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> atur l. Hr. t !>, ton »mp. I - 1 fi«g lg«u mbsrg, ung, gen an chrifen lSlaudes starife Nr. 171. «etpjtg. rt»U«. Preis »i^«lj«h-Uch rm «OW. I-»« «»»»«I »«. *Attkarvst, 23. ZuL In beiden Kammern er faße heute die Mittherluug von der Neubildung de» Eabinot», und wurde das Programm des neuen Mi nisterium» verlesen. Sodann gelangt« rin Detret de- Fürsten zur Verlesung, durch welche» die Kammern ans «inen Monat vertagt werden. Zn dem Decret wird hervorgehoben, daß die Vertagung der Session nothwendig sei, damit sich die Senatoren und die De- putjrten von neuem mit ihren Wählern in Verkehr setzt« könnten, und damit auch die Regierung mit den auswärtigen Mächten in Unterhandlung treten könne, um eine Lösung herbeizusühren, welche Europa be friedige, ohne die Lebrnsintercssen des Landes zu ge fährden. - * Wien, 23. Juli abend». Meldungen der Poli tischen Eorrespondenz au» Konstantinopel vom hat e» auch der Tod rasch mit ihm gemacht, ohne ihn erst durch lange Krankheit durchzuschleppe». Da» Zeug» niß wird man ihm geben müssen, daß er ein ganzer Manu von eigenartigem Gepräge war, hervorragend zwar nur in dem Berufe, den er sich gewählt hatte, aber innerhalb dieser Schranken auch in vollem Maße der großen Aufgabe gewachsen, welch« er sich gewid met hatte. l Schrift der Ma- von der sie habe chen An- »edauken« nqment- lchem der ächte der iber auch dankens- Goethe'e ser selte- lassischen (1479, in HerS- Gustav tto aus licke in , werdeu en Ber- > er treffen n Xorä- inabend 172-77) «>e. P»ig mit Albin . Marie in Leip- othner iav Fock Hermann — Hrn. Sohn. — ! Tochter. !. Kurz- >ei Kott« -ipzig. Die Mmister Friedenthal und Fall. Die Provinzial-Eorrespondenz schreibt: „Die beiden Minister, welche zuletzt au» dem Staat-ministerium geschieden sind, hahen seit Jahren ein« hervorragende Stellung innerhalb der Rainung nicht allein in Bezug auf die ihnen zunächst obliegen de» Zweige der Staatsverwaltung, sonder» auch durch ihre Betheiligung an der allgemeinen inner» Politik eingenommen. De« Minister vr. Friedenthal wird bei seinem Scheiden aus dem bisherigen Berufskreise von allen Sriten bezeugt, daß er das landwirthschaftliche Ministe rium durch die Hingebung, Einsicht und Energie, mit welcher er sich der Leitung desselben widmete, zu einer Bedeutung «hoben hat, welche dasselbe bis dahin nicht erreicht hatte. Da» bewußte Streben des Mimst«» ging darcwf, das landwirthschaftliche Ministerium mehr und mehr zum Träger aller Interessen zu entwickel», welche sich an die Bodenproduction und deren Verbesse rung unmittelbar oder mittelbar knüpfen — »die staat liche Pflege der LandeScultur in der weiteste» Bedeu tung des Worts» hat in der Verwaltung de» Mini sters vr. Friedenthal eine allseitig eifrige und erfolg- der Unternehmer des Gotthardtunnels. (Aus der Neuen Zürcher Zeitung.) Lom« Favre war ein Mann von seltener Willens stärke und ein natürliche» Genie. Man «zählt, wie et, al» ZimmergeseLe nach Lyon gekommen, auf eine höchst einfache Weise ein plastisches Problem löste, an de« sich die Ingenieure der Stadt die Köpfe zerbro- che» hatten und für da» sie einen enormen Kosten aufwand für nöthja hielten; d« genfer Zimmermann txat Mit erfinderischem Geiste an die Aufgabe heran, machte sich anheischig, das Werk mit geringem Gelbe auszuführen, uud der Erfolg, den « «zielte, legte de» Grund zu sei»« glänzenden Laufbahn al» Unterneh mer großer Werke, An wissenschaftlicher Bildung fehlte eü ihm fast gänzlich; nie hat er eitle eigentliche Schule als Ingenieur durchgemacht. Die Wissenschaft, die ihm abging, borgte er sich, indem er gebildete Inge nieur« in feinen Dienst zog; sein Vorzug bestand in praktischem Blicke, merkwürdigem Organisationstalent, energischer Durchführung eine» Planes und reicher Er fahrung. Wie ein Feldherr im Kriege, so kannte auch er, wo eS sich um Erreichung eine» vorgesteckten Ziele- handelte, keine Rücksichten; auch im kleinen war das bemerklich. So z. B. fuhr er immer, ohne eint» Halt zu machen, in scharfem Trabe von Altors nach Gvsche- nru; ob ein Pferd darob zu Grunde ging, war Neben-, fach«. Schlau und den eigenen Vortheil kalt berech nend, war er doch nicht bösartig« Natur; leicht brauste er auf und dann mußte man daö Gewitter sich ent laden lassen; aber, war daö geschehen, so war eö leicht, mit ihm sich zu verständigen, denn um Kleinigkeiten 22. Juli: „Die Botschafter England» uud Frankreich« haben der Pforte erklärt, daß sie mit der halbamt liche» Mittheilung des Texte» de» Investitur- Ferman« für de» Khedive keineswegs zufrieden seien, sondern ihre Fordnung einer amtlichen Mit- thelluug des Fermans aufrecht erhalten müßten. Beide Botschaft« solle» der Pforte vertraulich zu verstehen gegeben haben, daß sie den Text de» ihnen mitgetheilteu Ferman- al« unannehmbar betrachteten, da derselbe dem neue» Vicekünige nicht alle Privilegien einräume, welche der frühere besessen habe. — E« verlautet, daß d« Sultan entschlossen s«i, dem Krieg-Minister Os man-Pascha und dem Minister deS Innern, Kadri- Pascha, den Abschied zu ertheilen." Pera, 22. Juli. Die Verhandlungen mit Griechenland sollen zwischen dem 24. und 27. Juli beginnen. — Die türkischen Behörden in Thessalien und Ep iruS wurden angewiesen, schon jetzt die Stenern bi« zum Frühlinge 1880 einzuheben. («Presse».) Äleranbrta, 22. Juli. Der Khedive ließ in Pari« wie in London mittheilen, daß er den neue» Ferman, der sein Recht, Handelsverträge abzu schließen, beseitigt, nicht acceptiren könne. Der Sultan hat dem Exkhedive die Insel ChioS zur Verfügung gestellt. («Presse».) *Neuxork, 22. Juli. Nach d« Regierung zu gegangenen Nachrichten hätte» sich zahlreiche india nische Banden mit dem Häuptling Sitting Bull ver einigt.— Au» Halti wird gemeldet, daß der dortige Präsident General BoiSöond-Canal abgedankt habe. * Memphis, 22. Juli. Die Sterblichkeit infolge d«S Gelben Fiebers dauert fort. er seine bestan- bereit- all» mit könnte, prüchen !k liffe vor- aate al« inter L. 22 -241 Die Ausgrabungen zu Olympia. Dem Deutschen Reich«-Anzeig« geht von Hrn. Georg Treu folgender Bericht au» Athen vom 20. Juni zu: Der verspätete Eintritt der Sommerhitze hat e» in diesem Jahre ausnahmsweise gestattet, die Ausgrabungen bis zum 12. Juni fortzusehen. An diesem Tage fiud die Museen in der üblichen Weise für die Zeit der Sommer pause geschlossen worden, und das gesammte Expeditions- Personal hat Olympia verlassen. Ueber die architektonischen und topographischen Resultate der letzten Woche, unter denen das lange gesuchte Pelopion dir erste Stelle einnimmt, und üb« die an Werth und Umsang besonders reiche Jnschriftencrnte, die wir in dies« Zeit gemacht haben, wird noch besonders berichtet werden; ich wende mich daher zunächst zu den plastischen Funden. Es ist noch immer das große Gebiet der Osthallen, Welche» «ns die zahlreichsten Ergänzungen der Giebelfiguren geliefert hat, aus welchen, um nur Eins hervorzuheben, de« Aladeo» neuerdings wieder so glücklichen Zuwachs erhalte» hat, daß die lang hingestreckte Gestalt de» Flußgotte» jetzt bi« auf die Unterarme ganz vollständig vor uns liegt. Aber puch im Westen hat sich nn« jetzt endlich nach langem Suche» «ine neue Fundgrube für Giebeltheile und Metopen d« Westseite aufgethau. Ein vom ZeüStempel nach Nordwrstra gezogener Graben ist nämlich im Norden der byzantinische» mit 32 gegen 23 Stimme» beschlösse», daß die für die Simultanschulen bestehenden Zwauglbezirke auf gehoben werd«». * Wien, 28. Juli nachmittag». Di« Wiener Abend- post veröffentlicht ein Communiqui, da« die Meldungen der Neue» Freien Pr«sse, daß in Sarajewo und Süd- bosmen ernste Vorbereitungen zum Einmärsche in Novibazar getroffen würden daß bedeutende Ver- pflegungStraNSporte »vn Sarajewo nach de» südliche» Grenzorten abgingr» und daß der Vorpostendienst wie im Kriege geregelt werden sei, endlich die weit«« Meldung desselben Blatt«-, daß die zur Occupation bestimmten 4—ÜOOO Man» die österreichisch-türkische Commission gleichsam al» Sauvegard« begleiten wür den, auf Grund authentischer Daten al« vollständig trfuudea bezeichnet. Ferner coustatirt die Abendpost, daß die gestrige Meldung m«hr«r«r Abendblätter, wo nach die in d« Nähe von Cainica beim Straßenbau beschäftigten Geniesoldat«» uyd Arbeiter von In- surgentrn überfallen worden sein sollten, bi« zur Stunde keine amtlich« Brstätigung gefunden habe. *Aom, 23. Jul». Da di« Kammer heut« aber mals beschlußunfähig war, wurde dieselbe vertagt. * ckonbsn, 23. Juli. Ein der Regierung au« der Capstadt vom 6. Juli vis Saint-Vineent zugegan- geneS Telegramm de« GrnrralS Chelmsford «eldet, daß «, da der König Ketschwayo dir ihm gestellte» Bedingungen nicht angenommen, vielmehr den «ug- lischm Truppe« feindlich begegnet sei, am 3. Juli seinen Vormarsch fortgesetzt, di« Zulu» angegriffen und vollständig geschlagen habe. Die Verluste der Zulu« seien sehr große; die Stadt Uluudi sei von ihm ein genommen und zersWrt «orde». , * Petersburg, 22. Juli. D« Gennalgouverneur Graf Lori» Melikow wird au» Charkow hier dem nächst eintreffrn, um de« Kais« Bericht zu erstatt««, d«r srine Anerkennung der hohen Befähigung aus gesprochen hat, mit welch« der General auch in seiner jetzig«« Stellung thätig ist. Jq nächst« Zeit istBe- Telegraphische Depeschen. Aad Gastein, 22. Juli. Der Deutsche Kaiser kam hi« um 6 Uhr an. Der erste, der den Kaiser, al» « an d« Treppe de» Badeschloffe» ohn« irgend welche Hülfe auSstirg, begrüßte, war Prinz August vo» Würtemberg. Hierauf hielt Statthalter Graf Sigi-Mund Thun eine Begrüßungsansprache, in welch« « dm erlauchte» Gast i« Namen unser« Kais«» Willkomm«» hieß, worauf Kaiser Wilhelm dankte. Se. Maj. sprach mit den Nächststehenden, u»t«hielt sich längere Zeit freundlich mit dem Grafen Beust, reicht« dem Hofprediger Frommel die Hand, sprach auch mit dem Landeshauptmann Grafen Lambevg und dem General Baron Aotzan. Soda»« stieg er die Stufen der Estrade hinan, wostlbst ihn Bürgermeister Gruber ehrfurchtsvoll im Namen Gastein« begrüßte. D«r Kais«, sich erinnernd, daß er bei seiner vorige» Anwesenheit beim Abschiede auf Gruber'« Worte: „Gastein möge ihn noch ost Wiedersehen dürfen", geant wortet habt: „Ein zweiundachtzigjähriger Mann kau» kein« ZukunftSprojecte machen", äußerte diesmal: „Ich bi« also wiedngekommen." Al« der Kaiser d«S ber liner Gebeimraths Mörder ansichtig wurde, fragte er ihn: ,,W« kommen Sie den» hierher?" Wörd« ant wortete, « sei zur Cur hier gewesen und reise Mon tag ab. Der Kaiser drohte sch«zend mit dem Stock«: „Ist da« hübsch von Ihn««, daß Sie fortgehe«, weun d« Kais« kommt?" Se. Maj. sieht heil« au» und scheiut vollkommen kräftig. Im Gefolge de« Kais«« befinde« sich Obersthofmarschall General Graf Pückler, Generalmajor Graf Lehndvrff, Leibarzt vr. Lau«, Oberstlieutrnant Winterfeld, Obersttieutenant Lindrquist, Hofrath Bork, Hofrath KanSky, 0r. Timan; fern« dq« Militäteabinet: General v. Albedyll, Oberstlieute- nant Brauschitz, Major Elern, Hofrath Adam, Kanzlei- rach Rod«; Rrchnungsräthe Mielenz und Schulz; end lich da» Ctvilcabinrt: Cabi«et»rath WilmowSky, Hof- rSIHe ZeSnrr und Hüttig, und vom Auswärtigen^ L-gatümiath Mlow M> Hftrttt und Damen, welche bei der Ankunft deS Kar- ser» zugegen waren, waren mit de« Kais«» Litbliag«- blume, Kornblumen, geschmückt, die Dam«« über« r«tchlen einige dem Kais«, welcher sich hierauf in seine Appartement« im Badeschloffe zurückzog. («Presse».) * Gastet», 21. Juli mittag-. Se. Maj. der Kaiser hat nach ein« guten Nacht henk da» erste Bbd genonnnen und sodann in bestem Wohlsein bei schönem Wett« eine Promenade auf dem Kaiserwege gemacht. *Lerlia, 23. Julj. Sr. Maj. gedeckte Corve tte Leipzig, 12 Geschütze, Commandant Kapitän zur See Paschen, hat am 10. Juni SiNgapore verlassen, traf am 13. Jmn i» Anjxr ein und beabsichtigte, am 14. desselben MonatS die Heimreise fortzusetzen. * München, 23. Juli. Da« hiesige Gemeinde- collegium hat nach lebhafter mehrstündiger Debatte s148v) "er Albert Frl. Llo- chiel in in Brüx, tgcrber isnu in marktete er nicht, so zäh er auch an Hauptsachen festhielt. Ist früher» Jahren war Favre ein Bild männ licher Kraft, nicht groß, aber von gedrungener Gestalt, feste« Knoche« und Mu-keln, derben Gesichtszügen. Aber der Gotthard hat sein dichte«, schwarz«« Haar gebleicht; mehr als einmal drohten ihm die Mittel auszugehen und mußte « fürchten, sein Unternehmen breche zu sammen und verschlingt außer den ihm ayvertrauten Kapitalien auch sein eigenes, in einem mit Mühen und Sorgen reichlich beladenen Leben errungenes Vermögen. Bei der Concurrenz über de» großen Gotthard- tunyel im Jahre 1872 schlpg Favre die Societa ita- liana bi Lavori pubblici dadurch aus dem Felde, daß er sich anheischig machte, den Tunnel in acht (statt neun) Jahren auszubauen, und ein im ganzen um mehr als 12 Mill, niedrigeres Angebot machte. Seine Be- rechnung beruhte wol hauptsächlich darauf, daß nun, statt wie am Mont-Ceni» Pulver, Dynamit verwandt werden konnte, welcher Vortheil ungefähr der Erspar- Niß eine« Drittheils der Bauzeit gleichgeachtet werden durfte. Dann hielt er wol auch da« Gotthardgestein für leichter zu bearbeiten als den Urthvnschiefer im Mont-Ceni», und überdies durste man auf technische Vervollkommnung der Bohrmaschinen rc. hoffen. Es war also keineswegs ein leichtfertiges Unterfangen, daß Favr? jene» Gebot machte, aber ein solches Unterneh- »ren ist immerhin «in Wagstück, bei dem sich unmögq sich alle Chancen zym voran» berechnen lassen. Favre ist auf dem Schlachtfeld« gestorben, aus welchem er jo manchen rühmlichen Erfolg errungen hatte, und, wl« « rasch zu handeln gewohnt war, so Frew,, Deutsche AgtMim Zeitung. -'M - ' O TF I,srrtt»„,«dlbt «Wahrheit md Recht, Freiheit »d Seseh!»