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»R« «« »I» »sE« von r«»»tn und U«,rduns mn T«s« »«her -errft, al. voradr«avlan -s »W»«d « -st D«H,^ch« >» in ein« Stsmnüm»x>-e eehelst». 61. Jahrgang. 61. Sonntag, 4. Mürz 1V17. Drahtanschrift: »lachrichten LreNden. Larnsprrcher-Saminelnummer: M«4k. Nur für Nachtgespriiche- «0011. Heg^rrSeL L8LS «,»»«». »«dLtzr »>,rttl>»hrll- In Drr.txn »«I z»elmali,«r Zutrizunz <«n Eonn- und M-nta,«n nur rl«. mat> s.rs M.. tn den Lororten z.ga M. »ei einmaliger Zustellung durch die Pest 8,20 M. <ohne Bellellgeld». ».zeigen-iprets«. Die einspaltige Zeile <el»a 8 Silten> »5 Pf., vorzugaplStze und Anzeigen in Stummer» nach und Aaiert.ge» laut Tarif. —AuiwilriigeSlusttige nur gegen «orauedezahiung. — Belegblalt »0Ps. Nachdruck nur mit denlilcher Quevenangade f.Dreadner Rachr.") zullst,^ — Uimerlangte CchilstltLck« »erdeu nicht auidewahrt. Echristleilung und tzauptgeschäflLslellei Marien,tratze 28,40. Druck u. Verlag von Lirpsch L «eichardt in Drerden. chnnakm« varrinaliekar S»e»«nl»U«n. An- unä Varieauk von Wartpapiaran. kinloaunch von r>na-, Lavrinnantallackalnan unck »u»»»io»t»n ^Vartpapiaran. Ke»äitv«rst«k>r Uo^on Worlpapiar» unet Vlaran. chn- unä Verftvuk frametor Laleiaortan. Setmcftvveftvste. Vl'e8llner ttanäekbanlc gfttianLesvIIsebstt v»tk>-kl!i> I. i» «nn «n «nsinnM - SediikdilloM« 7 Linrialiunr unck chnkaut von >V»cfts«In. Varvaltunx von Wartpapioran, »oivio ^uibawalii-unch xascftloraanar >V«ttpaft«t». Varmiatunch von fauar- uncl ainbruoliaicftara" Stakliäcftarn untar VarseftiuK cl«, dckialae» unck -ckitvovekluü elvi- Sanft. Der Plan eines deutscheu Bündnisses mit Mexiko. Verrat de» deutsch« Vöadaiiplaar» i» Amerika. — Planung eine» deutschen Aiinduisser mit Sa»«»? — Zie MftuugstrrLite im «merikanische« Srnnt. — Abmessung heftiger englischer Angriffe «n der Ancre. — ffrsolgreicher deutscher Vorstoß westlich von Lurl. Ser nmtliche d«tsche Krirgrdericht. tAmtlichj Großes Hauptquartier, 0. Mär,; 1SI7. Westlicher Kriegsschauplatz. Kor Tagesanbruch uersnchteu starke Erknndungsadtei- ivngen der Engländer bei Hnlluch und Licoiu, i« de« Abendstunden au mehreren Stellen der ArtoiS- strout kleinere Trupps i« unsere (ljräftcn zu dringen: sie siud »iberallznrückgcschlagen worden. Aus beiden Ancre-User» spielten sich wieder heftige ^nsauteriegefechte ab. bei dcueu der Feind neben blutigen Verlusten ö» Elesangcne und 8 Maschinengewehre kinbüßie. An -er Aisne und in -er Champagne scheiterten Vorstöße -er Frauzpsc« gegcu einige «nser« Gräben. vestlicher Kriegsschamplatz. Aeerrafront de« Grnerakfelbmavschalk« PrÄegen Leopold non Bayern Zwischen Illuxt und Narvcz-See, sowie am Sto ch o d war das Nrtilleriefeuer lebhafter als in den Vortagen. Bei Warvnczqn, westlich von Luck, brache« Sturm- jrnpps j« 2)- Kilometer Breite etwa ISVtl Meter ties in die 'nsfifche Ltetluna vor und kehrten «ach Zerstörung von slnterstänöcn mit lLL Gefangenen und vier Maschincn- zewehren zurück. Bei -cm Borstost östlich der Narasowka hat sich sie t-öesangeneuzahl ans 0 Ossizierc. L7« Mann, die Bentc »us sieben Maschinengewehre erhöht. An der Front de» Generalobersten Erzherzogs Joseph jtnd bei der Heeresgruppe de« Generalfeldmarschall» ». Mackensen stirb »er anhaltendem Schnees«» die Gefcchtstätigkeft gering. Mazedonische Front Keine Ereignisse von Bedeutung. Der Erste Seneralanartiermeister: 1». L. V.) Lndentorff. ter PK»» en»e< deutsch«« BmrdmffeS mit Mexiko. Die amerikanisch« Presse enthält Mitteilungen über Anweisungen de« Auswärtigen Amtes an den deutschen Nesandten in Mexilo für den Fall, -aß es Deutschland nach ier Erklärmrg des uneingeschränkten Untersecdoot-KriegcS Nicht gelingen sollte, die Bereinigten Staaten neutral zu rrhalte«. Diesen Meldungen liegt folgender Sachver halt zugrunde: Nachdem der Eutschlus? gefastt morden war, am 1. Fe bruar S. I. den uneingeschränkten Unterseeboot Krieg zu beginnen, musste nrit Riicksicht auf die bisherige Haltung ber amerikanischen Negierung mit der Möglichkeit eines Konfliktes mit den Bereinigten Staaten ge rechnet werden. Dass diese Rechnung richtig ivar, haben die Tatsachen bewiesen, denn die amerikanische Negierung hat aldbald nach der Bekanntgabe »nscrer EpcrrgrbietS- erklärung die diplouratischen Beziehungen zu Deutschland abgebrochen und die übrigen neutralen Mächte anfgcfor- dcjü, sich diesem Borgehen anzuschlicsscn. In Boranssicht dieser Möglichkeiten war es nicht nur dar Recht, sondern auch die Pflicht der Reichst ci-- inng, auch für den Fall eines kriegerischen Konfliktes mit den Bereinigten Staaten von Amerika, rechtzeitig Vor sorge zu treffen, uni den Zutritt eines weiteren Gegners zu unseren Feinden wenn möglich auszugleschcii. Der kaiserliche Gesandte in Mexiko ist deshalb Mitte Januar beauftragt worden, für den Fall, daß nns Sic Bereinigten Staaten den Krieg erklären sollten, der mexikani schen Negierung ein Bündnis an zu bieten und die näheren Einzelheiten z» verein baren. Die Weisung verpflichtete Im übrigen den Ge sandten ausdrücklich, keinerlei Schritte bei der mexikani schen Regierung zn unternehmen, bevor er von der erfolg ten amerikanischen Kriegserklärung Gewissheit erlangt habe. Auf welche Art und Weise die amerikanische Negierung von der aus geheimem Wege nach Mexiko erteilten Wei sung Kenntnis erhalten hat, ist nicht bekannt: doch scheint der Verrat — nm einen solchen dürste es sich handeln — ans ainerikanischem Gebiet verübt worden zu sein. tW.T.B.t Dass die amerikanische Negierung die Kenntnis von dem Schriftstück an den dcntichen Gesandten in Mexiko, die ne unr durch Verrat erhalten haben kann, nach Kräften aus- bcnten würde, war zu erwarten. In der Tat hat offenbar die von der amerikanischen Negierung veranlagte Bekannt gabe den Kongress den lricgerischen Plänen Wilsons ge fügig gemacht. Der „Berliner Lotal-Anz." berichtet über die Sensationsmeldungen der amcrilanischcn Presse unter der Nebcrschrist: Der ausschlaggebende Trick « svlgendes: lieber die Vorgeschichte der bcdcutungsvvlleu Kviigrcsssihiriig und über die Sitzung selbst wird ans Washington gemeldet: Wilsons persönlicher Einfluss und der aller seiner Freunde hatte nicht genügt, die volle Sicher heit zu geben, dass der Kongress dem Präsidenten die ge wünschten Vollmachten erteilte. Deshalb wurde der „Asso ciated Press" -as Material zu sensationellen Ent hüllungen über Verhandlungen zwischen Dcnkschland und Mexiko znr Verfügung gestellt. Die Spannung im rchndc war so gewaltig, als ginge es nm das Ergebnis einer Wahlkampagne, ttnnntcrbrochcil kamen Boten, nm ganze Pakete von Depeschen in den Sitzungssaal zu bringen. Schliesslich hat das Hans den Antrag Wilsons mit 4l« gegen tft Stimmen angenommen. — In Washington wurde amt lich mitgctcilt. dass die Negierung keine Botschaft irgendwelcher A r k über den Brief des Staatssekretärs Zimmerman» an Deutschland gesandt hat. lieber diesen Gegenstand hat auch noch tcin Gedankenaus tausch zwischen den Vereinigten Staaten und. Mexiko stattgcsunden, aber das wird vcrmntlich geschehen. Aus Rotterdam wird vom März noch weiter ge meldet: Spaltcnlauqc Depeschen aus Washington berichte,! über die Entwicklung der Dinge. Wenn man die chrono logische Reihenfolge der Meldungen betrachtet, tonnnt zu erst eine Mitteilung der „Associated Press", die Ncntcr zu folge das Folgende enthüll: Als Deutschland den nnoe- schränktcn Unterseeboot-Krieg plante, schlug cs Mexiko nnd Japan ein Bündnis vor für den Fall, dass die Bereinigten Staaten nicht neu nal bleiben würden. Mexiko sollte bei Japan erwirken, dass dieses seine Alliierten im Stiche iicss nnd sich an dem Ängrifs qegcn Amerika beteiligte. Als r'ohn sollte Mexiko Deutschlands finanzielle Unterstützung, sowie Texas, Ncu- mcxiko und Arizona, weiter seinen Anteil an den Bedin gungen des siegreichen Friedens haben, den Deutschland er reichen würde. Tic Regelung der Einzelheiten wurde dein deutschen Gesandten in Mexiko v. Eclardt überlassen, der in einer vom Staatssekretär Zimmermann untcr- z cicbnetcn A » w cisnng von. Ist. Januar beaiistragt wurde. Carranza ein Bündnis mit Mexiko vvrznschlagen nnd ihm anheimznstcllcn, dass Mexiko Japan in die Ver schwörung hinrinziche» sollte. Jene Anweisung wurde Herrn v. Eckardt von dem Botschafter Grasen Bcrnstvrss zugcstellt. der damals sich eben anschicktc. mit freiem Geleit nach Hause zurttckzukehreu. Deutschland stellte cS Mexiko gegenüber so dar, als ob England geschlagen sei. und als ob Deutschland durch den unbeschränkten Unterseeboot-Krieg die Welt beherrschte. Eine Abschrift der Anweisung sei in den Händen der amerikanischen Negierung. Nach Reuter Depeschen aus Washington har das Mittel gewirkt, der Kongress stelle sich jetzt vorbehaltlos ans die Seite -es Präsidenten. Die Republikaner im Senat verzichten auf ihre Oppo sition und unterstützen den Präsidenten. Im Abgcordncicn- hausc brachte, obgleich schon der Ncgirrnngsantrag vorlag, der Abgeordnete Flood auch seitens des Hauses cineu Antrag zur Bewaffnung der amerikanischen Handelsschiffe usw. rin. Lauter Beifall ertönte, als er für das „Rockt" der Amerikaner, aufdcm Ozean s r e i z n r e i s e. n, cinlrat und sagte: „Wir hoffen, dieses Recht in friedlicher Weise anfrcchtzuerhaltcu. Wenn das aber nicht möglich ist, wer den wir es nrit den Waisen vcrsucixm " Der demokratische Führer Kitchin, ein Mitglied der sogenannten pazifisti schen Gruppe, teilte unter Beifall mit, dass die pazifisti sch c G r n p p e d i c G e s c tzc s v o r l a g e unterstützen werde. Nach weiteren Mitteilungen leugnet eine in Washington veröffentlichte amtliche Mitteilung Japans, dass die japanische Negierung sich jemals mit einer Auf forderung, wie Deutschland sie nach den Pressemeldungen durch Mexiko übermitteln wollte, befassen würde. Nach einer Havas-Mcldnng erklärt ein amtliches Kom munique, Japan werde im vollständigen Einvernehmen und in innigen Beziehungen zn den Ententemächten, mit denen cs ünrch formelle Bcrtrissv: verbunden ist, einer Einladung, wie der von deutscher Seite durch Vermittlung Mexikos ihm zugegangencn, kein Gehör schenken. Die Be ziehungen Z'vtschen Japan »uh -cn Bereinigten Staaten seien gegründet auf tiefe Freundschaft, aus Aufrichtigkeit und auf Herzlichkeit. Zn den Enthüllungen wird weiter gemckdet: Das To kirment war in den Händen der amerikanischen Negierung von dem Angeiiblick an, wo Wilson die Beziehungen zn Deutschland abbrach. Es wurde geheimgehalten, als Wi! son den Kongress bat, ihm Befugnisse zn erteilen, und der Kongress noch zögerte. Es war auch in Wilsons Hände» als Betümann Hollweg erklärte, dass Amerika den Unter sccvoot-Kricg in einer Weise ausgelcgt habe, die Deutsch land nie beabsichtigte l?j, und dass Deutschland immer die guten Beziehungen mit Amerika pflegen wollte. Nack i einer Reuter-Depesche sagte Lau sing zu der Zimmer- inann-Nole: „Wir glauben nicht, dass Japan davon wusste > oder dass cs irgendwelche Vorschläge Mexiko» berücksichtigen wird. Ich vertraue, dass Mexiko sich nicht dazu hcrgeben wird wegen der freundschaftlichen Bezieh»« gen t!> zn diesem Lande unter der jetzigen Regierung von Mexiko. Was die Verschwörung im allgemeinen be trifft, so wissen wir, dass sie tatsächlich besteht. Aber wir können nicht alle Einzelheiten veröffentlichen, ohne das Leben derer, die uns diese Mitteilungen ver schafften. zu gefährden," Als die Zimmcrmann-Notr im Senat erörtert wurde, teilte Silawfvn mit, daß der Prä sident ihn ermächtigt habe, zu sagen, daß der Wortlaut, wie er von der Associated Press nbermittcli wurde, der Hauptsache nach richtig gewesen sei. Lodge brachte im Senat eine Entschließung ein, die Wilson bittet, dem Senat mitzntcilen, ob die Zimmermann-Notc so authentisch sei: und wenn ja, ob cs im allgemeinen Intc> esse liege, dass weiteres Material, worüber die Ncgrcimug verfüge und das sich auf die deutschen Bemühungen gegen über Mexiko beziehe, zn veröffentlichen. Die Entschließung wurde dem SenatSausschnss sür ansmärtige Angelegen heften zngcsandt, der darüber berichten wird. — Der „Dailn Telegraph" meldet aus Ncunork, das Interesse konzentriere sich heute ausschliesslich ans Tcutschlands Vorschläge a» Mexiko. Die öffentliche Meinung werde dadurch stärk er regt. Tie Enthüllungen würden dem Kongress ein An sporn sein, die amerikanischen Interessen energisch zn ver leidigen. * Wilsons Rollmachtcu. lNcnier.l Das amerikanische Ncpräftinantensions mn. wie bereits turz gemeldet, mit 40Z gegen Ift Summen cin.- Bill angenommen, die den Präsidenten ermächtig:, Handelsschiffe zn bewaffnen, aber ihm nicht das Necki gibt, andere Mittel ftvörtlich: otftor in8iruiiwntu,Iitiou in Anwendung zn bringen, die Wilson besonders wünscht. Wenn die Bill des Repräsentantenhauses an de» Senat g: langt, imrd die Bill des Senats, die die Negierung in jeder Beziehung empfiehlt, an ihre Stelle gesetzt werden und m.u erwartet,-dass sic schliesslich von beiden Häusern an genommen werde» wird. (W. T. B.I Annahme von RiistungSkreditcn im amerikanischen Sei"»' - lRciitcr.l Ter Senat nahm eine Vorlage an. d e löst Milli o neu Dol l. B vnds sü r d e n A n Hilfsfonds, llö Millionen Doll, sür den Präsidenten ;« Beschleunigung des Schiffbaues nnd 35 Millio neu Doll, für die Vermehrung der ll n t e r' ce ll o o t e vorsieht. (W. D. B.s Die Haltung -es amerikanischen Senats. lNcntcr.j Der amerikanische Senat nahm einen Zn satzantrag znm Schiffsgcsctz an, nach dem alle Bewill: gnngen sofort, anstatt erst im Juli, in Kraft trete,-. Senator Lodge, der mit Nachdruck sür die Annahme ein trat, sagte dabei: Das Land ist in einer Lage, die den Krieg in kürzester Frist bringen kann. Ter Lena: nahm ferner einen Zusatzantrag zur Errichtung einer mein reu Schiffswerft an der Küste des Stillen Ozean-- an und billigte cinstinnnig dicStrcichnng der K lansel, mo »ach die Bereinigten Staaten ilnc internationale» Streitigkeiten durch ein L ch i e d s g c r i ch: bei zulcgen haben. Der Senat nahm endlich ein Gesetz an dass die Bewilligung von 535 Millionen Dollar ans spricht. (W. T. B.j Die Streichung der Schiedsgerichtsklausel durch den Senat ist recht interessant. Bekanntlich waren die Amcri kancr gerade auf diese Klausel besonders stolz nnd hielte» sich sozusagen im Vergleich zu den rückständigen Europäern für die besseren Menschen. Welcher praktische Wert diese-, Klausel von de» Amerikanern in Wahrheit zugenicsseii wird, erhellt jetzt mit vollster Deutlichkeit. In dem Angcubiick, wo sie hätte wirksam werden können nnd »ach Ansicht der amerikanischen Friedensfreunde hätte wirksam werden solle ».wird sie ohne weiteres einstimmig gestrichen. Man hat ihr also von vornherein in den leitenden Kreisen Amerikas lediglich agitatorische, nicht aber irgend welche tatsächliche Bedeutung zuerkannt. Eine heilsam- Lehre für alle diescnigcn, die auch heute noch der Meinung sind, der Weltfriede löince öurch -VcrtragssMpicrc gestehen werden! I dl