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Der SSHWe LrMer Sonnabend, den 10. August 1935 Nr. 185 90. Jahrgang i > nicht zustande gekommen, da non den 100 000 Rotstandoarbeitern nur 727 der Streikparote Folge leisteten. !-»<> .«!>, ««»sührflchw an anderer «test». fahr hin. die von droht. Kolani tlk sich gegen! nale «nmöglil -j!!k 'iE : 'iv« -W^ WM rm NN in Wil-WM WM Polen und Deutschland das Kollrverk gegen den Kolschewlsmus. Ileukirch unö Zlmgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten, Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May. G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasfe Bischofswerda Konto Nr. 64 < i Srscheiaungmveise: Täglich mit Au»nahm« der Von», und Feier tage. Byugsprei» Pir du Feit «ine» halben Monat«; Frei in» Hau» halbmonatlich Mark Utz beim Abholen t» der L7 stell« wöchentlich « Vfg. Eln-elnummer 10 Pfg. (Son. nummer 15 Pfg.) worden. Zumindest wäre eine Entscheidung des Völker- Hunde» bestimmt nicht zur Zufriedenheit beider am Streitfall beteiligter Staaken ausgefallev. Die wirtschaftlichen Erschütterungen sind durch Ver- Handlungen zwischen den maßgebenden Männern Danzigs und Valens zu ihrem Abschluß gekommen. Es ist, damit eine für beide Delle schädliche Situation aus der Welt geschafft Wochen. In Zukunft derartige Vorkommnisse zu vermeiden, wird nur möglich sein, wenn unsere Staatsorgane genau so vom Wollen zur Verständigung beseelt sind, wie di« Staats führung selbst. Was Danzig will, ist nichts anderes, atz im Rahmen der bestehenden Verträge zu leben und., deutsch zu bleiben. Polen mag davon überzeugt sein, daß es mit uns in Danzig auf das beste Zusammenarbeiten kann, wenn wir sehen, daß es alles tut, nicht nur die ihn in den Verträ gen zustchenden Rechte für sich in Anspruchs« nehmen, son dern auch die ihm auserlegten Pflichten Danzig gegenüber zu erfüllen. Ebenso muß sich Polen aber darüber klar sein, daß wir. uns, wenn man Danzig in seinem Deutschtum und in seinem Lebensnerv, d.h. seiner Wirtschaft treffen will, bis zum letzten Augenblick zur Wehr setzen. Das haben wir ge- tay, als Pvlen unserer Wirtschaft durch seine Zollveroro- nung nicht herausgettacht, so hätte die Danziger Regierung auch von sich aus keine Anweisung an das Landeszollamt aus zollfreie Einfuhr lebenswichtiger Waren ergehen zu kästen brauchen. Dieser Streitfall und seine Vereinigung hak politisch ge- sehen, immerhin etwa» Gutes an sich. Alle Feinde Deutsch land» und der deutsch-polnischen Verständigung, die in den letzten 3 Wochen in ihrer Preise gejubelt haben und sich schon darauf freuten, daß die Verständigungspolitik zwischen Deutschland. Danzig Aad Polen ihre Feuerprobe nicht be stehen würde, wurden auf das bitterste enttäuscht. So wie diese Internationale Judenprefse in allen an- deren Fragen, die die nationalsozialistisch« Politik angehen, mit ihren Vermutungen herelngefallen ist, so auch diese» Mal wieder. Da» freut uns am allermeisten. Außerdem mag die Welt an diesem Beispiel erkennen, daß unser Füh rer Adolf Hitler recht hak, wenn er in seiner letzten Reichs tagsrede den Gedanken der Verständigung zwischen zwei Smaten für nützlicher hält, al» kollektive Sicherheiten, fo wie sie In Genf gepredigt werden. Wäre bei allen großen Völkern der ehrliche Wille für gegenseitige Verständigung so vorhanden wie zwischen Deutschland, Danzig und Polen, dann würben viele Kon flikte, die für die Völker furchtbarste Folgen haben können, viel schneller beseitigt werden. Unsere nationalsozialistische Verständigungspolitik hat sich jedenfalls in diesen Tagen bewährt. Wir wünschen nur, daß sich diese Einigung, die jetzt von beiden Staaten erMt worden ist, auch für die Wirtschaft als nützlicherweist. Wirerwarten, daß Polen den Zustand, der in wirtschaftlicher Hinsicht vor dem 17. Juli bestand, > nicht nur formal rechtlich, sondern auch in der Praxis wie- I der herstellt. Dabei muß osten betont werden, daß es bei- . TagOW MAWoßwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler fit das-zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt« machungen der Arntshauptmarmschafh de» Hauptzollamt» und des Be zirksschulamts zu Bautzen sowie der Finanzamt» und des Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Anzeigeuprei,: Di« 4Sww breite einspaltige 2m Textteil die vü mm breite Millimeterzelle 25 Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen m.vestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewahr^—Erfüllungsort Bischofswerda. derseits aller Bemühungen bedarf, um den der Danziger Wirtschaft zugefügten Schaden zu beseitigen. Es stehen heutzutage in Europa und in der Welt so große Dinge auf dem Spiel, daß es vor der Geschichte kel- nesfalls verantwortet werden könnte, wenn «egen wirt schaftlicher Streitigkeiten Unfriede unter die Völker kommen , würde. Was an uns liegt, werden wir tun, um, wie schon so oft betont, diesen Frieden mit zu erhalten. - i Räch einer aufgeregten Zeit, die vor allem von der > polnischen Opposition, aber auch von einer gewissen Aus- landspresse dazu benutzt wurde, um gegen das deutsche Danzig zu Hetzen, hat Polen die Zollverovdnung vom 18. I Juli 1935 aufgehoben, wonach nur polnische Zollstationen , die Ware verzollten, di« über Danzig kam, und ,ede in Dan- ; zig verzollte Ware von Polen beschlagnahmt wurde. In i Verfolg dieser Zolloerordnung hatte die Danziger Regie rung die zollfreie Einfuhr von gewissen Waren ausgespro- . chen, die jetzt ebenfalls hinfällig geworden ist. In einer , persönlichen Aussprache zwischen beiden Parteien ist so ein , modüs vivendi gefunden worden, der das alte Verhältnis . wieder herstellt und die Hoffnung ausspricht, daß „die in den letzten zwei Jahren Les Zusammenarbeitens bewährte Linie der direkten Aussprache" auch weiterhin beizubehaüen sei. Es ist zu hoffen, daß sich das Verhältnis auch weiter bessert und eine weitere Entspannung eintritt. , Dieser Satz ist deshalb besonders wichtig — er gem über den Fall Polen-Danzig hinaus —, weil gerade das System der direkten Aussprache, nicht nur Polens mit Danzig, in der letzten Zeit stark angegriffen wurde. Die Vernunft hat auf beiden Seiten gesiegt, und vor allem ist jene polnische Opposition zurückgewiesen worden, die darauf hinauslief, Danzig seiner Selbständigkeit zu be rauben und die statutenmäßige Sicherung dieser Selbstän digkeit ins Gegenteil zu kehren. Zwei Hoheitsgebiete wie die Freie Stadt Danzig und Polen, di« wirtschaftlich so viele Beziehungen haben, können sehr wohl diese Beziehungen in offener und vom Zwange freier Art pflegen und es ist zu hoffen, Laß sich die weiteren Verhandlungen im Geiste der gegenseitigen Achtung bewegen. Denn es ist nicht wahr, daß di« deutsch-polnischen Beziehungen durch den Fall Dan zig eine Belastung erfuhren. Danzigs Streit mit Polen ist gerade durch das System der direkten Aussprache beigelegt worden. Der polnische Außenminister Oberst Beck und dis deutsche Regierung haben in Berlin festgestellt, daß nicht nur infolge der direkten Fühlungnahme und des Vertrages sich die deutsch-polnischen Beziehungen gebessert hätten, son dern daß man unbedingt bei diesem Prinzip bleiben wolle. Die Auslandspresse hat mit Ausnahme der englischen, die im Danziger Fall ziemlich sachlich berichtete, jedoch versucht, den Danziger Konflikt mit Polen zu einem deutsch-polni schen Konflikt hinaufzulügen und Mißtrauen vor allem ge gen Berlin zu säen. Vor allem tat sich dabei die französische stresse hervor, die bereits den Danziger Konflikt für so un- ösbar hielt, daß sich angeblich der Völkerbund damit br assen müsse. Man merkte die Absicht mehr als deutlich, aber die polnische Regierung hat eine ganz andere Folge rung daraus gezogen. Sie hat sich in direkten Verhandlun gen einen fairen Ausgleich nicht versagt und damit ist die hämische Freude aller Gegner desdeutsch-polnischen Zusammenwirkens gründlich zu Wasser geworden. DNB. Danzig. 10. August. (Elg. Funkmeld.) In einem sür die Presse bestimmten Aufsatz schreibt der Gauleiter von Danzig, Albert Forster, über dm Danzig-polnischen Aus- Ms die nationalsozialiststche Regierung kurz nach ihrer Machtübernahme di« Verständigungspolitik mit Polen ein leitete, war sie sich darüber tm Karen, daß nach all dem, was in den -evgangenen Jahren geschehen war, eine gewisse Zeit notwendig sein wird, bis sich diese Verständigung für beide Staaten nutzbringend auswirkt. Wir Nationalsozialisten haben damals sowtchl in Dan zig als auch in Deutschland diesen neuen Weg der Außen politik «Ungeschlagen, weil wir davon überzeugt waren und es heute auch noch sind, daß zwei Staaten, die nebenein ander keben und in vielen Dingen aufeinander angewie sen sind, ihre Jntereffen viel mehr gewährleistet sehen, wenn sie dieselben im gegenseitigen friedlichen Meinungsaustausch vertreten. Wohin die Außenpolitik früherer Regierungen gerade in bezug auf Polen geführt hätte, ist für einen eini germaßen nüchternen Politiker nicht schwer zu erraten. Polen uns Deutschland haben in Europa eine große ge- meiuslMe.Aufgab? zu erfüllen. Sie besteht darin, den iw Osten UurW» znr Macht gelangten Bolschewismus unter allen Umständen vom übrigen Sonknenk sernKchalten. Ge rade der ly Uesen Lagen In Moskau skaktfindende Kongreß aller führenden Kommunisten der Erde weist auf die Ge fahr hin. die von bork der ganzen abendländischen Kultur droht. Solange Polen und Deutschland in der großen Poti- tlk sich gegenseitig verständigen, wird es der 3. Internatio nale unmWch sein, in Mitteleuropa festen Fuß zu fasten. Eine Verständigung zwischen zwei Staaten hat auf die Dauer über nur einen Wert, wenn sie tatsächlich von beiden innerlich gewollt ist und ehrlich betrieben wird. Es kann dabei vorkommen, daß Ereignisse eintreten, die für die ganze Verständigungspolitik eine harte Probe bedeuten. So lange die Streitfragen nicht von ganz besonderer Bedeutung für die Zukunft irgendeines der beiden Staaten sind, wird es bei einigermaßen gutem Willen auf beiden Seiten immer möglich sein, derartige Konfliktstoffe aus der weit zu schaffen. Die Danzig-polnische Verständigung, die vor 2 Jahren ungebahnt wurde, hak Ihre erste Feuerprobe in diesen Ta gen bestanden. Darübet hinan» hat sich aber auch im Zu sammenhang damit gezeigt, wie wertvoll die Verständi gungspolitik zwischen dem nationalsozialistischen Deutsch land und Polen ist. Wenn beispielsweise die Streitfragen zwischen Danzig und Polen, die in dielen Tagen zur Debatte standen, vom Völkerbnnd geklärt hätten werden müssen, dann wären diese Streitfragen trotz soundsovieler Sitzun gen und Besprechungen niemals aus der Weit geschafft Ls rki der Belagerungszustand noch nicht verhängt worden ist, offi ziell die Leitung und die Verantwortung für die weiteren Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ord nung übernommen. Aus Lyon sind Verstärkungen der Mo- bilgarde eingetroffen, au» Draauignon 200 Mann des 3S3. Artillerie-Regiments. Alle öffentlichen Gebäude, insbeson dere diejenigen, gegen die die Aufrührer nächtliche Sturm angriffe unternommen haben, wie der Bahnhof, die Vost, die Präfektur und der Justizpalast, werden von wachkom- mandos beseht. Die Senegal-Scharfschützen haben mit auf- gepflanztem Seitengewehr seit Donnerstag abend die Post durch Absperrketten gesichert. Marinekruppen bewachen weiter die Mariaepräfektur, während unbewaffnete Matro sen vor den einzelnen Gebäuden und Werkstätten des Arse nals Posten stehen. Die Unruhen durch kommunistische Ketzer hervorgerufen. Die Untersuchung in Brest «ad Toulon. DNB. Pari». 10. August. (Tig. Funkmeldg.) Dl« ersten Ergebnisse der Untersuchung der Unruhen von Brest «und Toulomchaben, wie halbamtlich mitgekeilt wird, zu der ' Fernsprecher «ml Vlschosawerda Nr. «4 und 445. Frei in» S« Fall« von Betriebsstörungen oder 'Unterbrechung der Geschäfts- BefSrderungrelnrlchtunge» durch höhere Gewalt hat der Be- onaawnd- zieher reinen Anspruch , auf Lieferung oder Nachlieferung der . Zeitung ober auf Rückzahlung de» Bezugspreis«,. Auf dem „Schlachtfeld von Toulon". Die Spuren der erbitterten Kämpfe. — Truppenverstärkungen eingetroffen DNB. Paris, 9. August. Die Straßen Toulon«, die den " Schauplatz de» nächtlichen Bürgerkrieg» bildeten, fo meldet yavas, bieten einen trostlosen Anblick. Vom Platz der Frei heit bis zum Kriegshafen ist der Vodea bedeckt mit Trüm- mern und Scherben der großen Schaufenster und Reklame schilder, kantigen Splittern der gußeisernen Gaskandelaber und der zerschlagenen Lampen. Die Räume der Zeitungs druckerei de» »Petit Var* und de, dazugebörigen Lesesaal, sind von den Meuterern zerstört und geplündert worden. Diese Stelle war natürlich der Mittelpunkt des verbissenen Widerstande» der Revolutionäre, die von dort au» ein förmliches Schnellfeuer auf die vorrückenden Truppen der Garde Mobile eröffneten. Hier gab es Tote und Schwerverletzte auf beiden Seilen. Wie immer bei sol chen Ereignissen, überstürzten sich die wildesten Gerüchte. Vie Bevölkerung ist entsetzt und erschreckt über da», war sich la ihr« sonst so friedlichen Stadt abgespielt hat. llebertrie- wa amlllchen Stellen erklärt, daß nur zwei Per- Leben gekommen sind. Allerding, soll der An- > so «rast fein, daß mit feinem müßte. Der llaterpräfekt hat, da Lagesschau. * Gauleiter Forster machte in bezug auf die Einigung zwi schen Danzig und Polen bedeutsame «»»sührungea. * Der Juli brachte nach den Feststellungen der Arbeitsämter «ine Abnahme um «eitere 122 000 Arbeik»lofe. Damit ist die Zahl der Arbeik»Iosen auf 1754000 gesunken. Sie hat demnach inner- halb der letzten beiden Monate die Zweimillionengrenze bereit» um eine Viertelmlllion unterschritten. * 2n Toulon und in Brest herrschle am Freitagabend und 1» der Rächt völlige Ruh«. Zn Lherbourg dagegen veranstalteten 1000 Arsenalarbeiter «ach Arbeiksschluß «in« Kundgebung, bei der es nicht zu Zwischenfällen kam. * Die ersten Ergebnisse der Untersuchung der Unruhen in Brest und Toulon haben, wie halbamtllch mikgeteilt wird, zu der Fest- stell««, geführt, daß die Unruhen atcht von den Arseaalarbetteru, sondern von »unruhigen Elementen" hervorgervfen worden sind, di« sich «ater die Arbeiter gemischt habe«. * „Figaro" schreibt, daß der Streik bei der Schiffahrl^esrll- schafi „Lompagnle Talaialloatique", der soeben beendet worden ist. der französischen Schiffahrt sehr schade, da die Fahrgaflflucht be sonder» der Anaiänder auf Schiffe «nwländischer Gesellschaften an- z «Halten schein«. * „Morniagpost" ergeht sich in Prophezeiungen für die pari ¬ ser Zusammenkunft. Da» Blatt glaubt, daß Eden einen Vorschlag für die «ndgüMge Regelung de» italienisch-abessinischen Konflikte» zur Vreierbesprechung nach Pari» «itbringen werde. , . . . . * ver für Freitag angeküudigte Generalstreik in Reuyork ist bene Zahlen werden geglaubt uud verbreitet. Vemgi ni« wttande «kommen, da von den 100000 R°M°nd»arbeitern über wird von amtlichen Stellen erklärt, daß nur zwei soaea um» Leben gekommen stand «ine» Schwerverletzten Ahithttt gerechnet werden Mi