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HvWÜMOHMAuM Wez«L»pr«K» monatlich 28.— M. durch Boten frei ins Haus geliefert, LriAbholung in den Geschäftsstellen 24 — L! , Wochen» tm»n LS» M. Bei Postbezug vierteljährlich 7L. - M. -inschl. HnsdMu^sgebühr Einzelne Nummer l.25 Mk. AMgoibe iveriktägllch Aalls durch höhere Gewalt, BetriebssÄwuD. Eireck, ckw»» A«Mp«««Ng da Anzeiger verspätet oder -nLcht erscheint, G »« «»», rücht zum Ersah verpstichtet. — PoWcheckkorrt» HochenMr^S^^ zugleich ShlllmMiStt Tagehlitt und Smdsrser TogedlM «uzeigenprei« di« «gespaltene KorpuSzeilr 3.— M„ Reklam»- zetle 7.— M.; bei Wiederholungen tarifmäßiger Nachlaß. — Auskrinftserteilung und Bermittlung von schriftlichen Angebot« 2.— Mk. — Anzeigenaufgabe durch Fernsprecher schließt j«d« Ersatzanspruch au«. — Bei zwangsweiser Einziehung der A» zeigengebiihren durch Klage oder im Konkurssalle gelangt der volle Betrag unter Wegfall der bet sofortiger Bezahlung d» wi igten Abzüge in Anrechnung. — Fernsprecher Nr. 151. — Meinsdorf, Falken, tangenchursdorf, Ursprung, Wüstenbrand, Mittelbach usw. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Langenberg, Aeichenbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Msdorf, Erlbach, Airchberg, D. 137 DMtkMz, »N 18. 3iai 1M 4S. 3shW»8 Oberlungwitz. Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe einrr GewerbesteuerertlLrung für das Rechnungs- fahr 1922. Ans Grund dieser öffentlichen Aufforderung find zur Abgabe einer Gewerbesteuererklärung verpflichtet: alle Unternehmer, die in der Gemeinde Oberlungwitz 1. einen Gewerbebetrieb oder, falls der Betrieb in mehreren Arten Sachsens stattstndet, das Hauptgeschäft, 2 im Falle eines außer- sächsischen Gewerbebetriebes die sächsische Houptbetriebsstätte oder in Ermangelung einer solchen die sächsische Bettiebsstätte mit den meisten gewerblichen Hilfspersonen unterhalten, 8 wohnen und den Gewerbebetrieb (Hauptgeschäft, sächsische Hauptbetriebsftätte oder Betriebsstätte mit den meisten gewerblichen Hilsspersonen) in einer nicht als Veranlagungsbehördr zugelassenen sächsischen Gemeinde unterhalten, soweit im Kalenderjahre 1V21 oder im letzten Geschäfts» (Wirtschasts-)Iahr ein ab gabepflichtiger Ertrag von mehr als 24000 Mk. erzielt worden ist oder das abgabeflichtige ge werbliche Anlage» und Betriebskapital am Schlüsse des obenbezeichneten Kalender- oder Geschäfts- (Wirtschas!sj«hr»)Iahrs mehr als 25000 Mk betrasen hat Die hiernach zur Abgabe der Steuer erklärung Verpflichteten werden aufgesordert, die Steuererklärung unter Benutzung des oorgeschriebenen Borkrücks bis 30 Juni 1922 bet der unterzeichneten Gemeindebehörde einzureichen Vordrucke sür die Steuererklärung können von der unterzeichneten Gemeindebehörde bezogen werden. Die Ver pflichtung zur Abgabe einer Steuererklärung besteht auch dann, wenn ein Vordruck nicht zugesandt worden ist. Sind mehrere Unternehmer an demselben Gewerbe beteiligt, so genügt es, wenn einer die Gewerbesteueierklärung abgibt Für mehrere selbständige Gewerbe desselben Unternehmer» sind getrennte Steuererklärungen abzugeben. Für Personen, die unter Pflegschaft oder Vormundschaft »der elterlicher Gewalt sichen, find die Gewerbefteuererklärungen von dem Pfleger, Vormund oder Träger der elterlichen Gewalt, sür juristische Personen und selbständig steuerpflichtige Personen- Vereinigungen oder B-rmögen-Müfsen von deren gesetzlichen Vertretern, Vorständen oder Geschäfts führern abzugeben. Wer durch Abwesenheit oder sonst verhindert ist, die Gewerbefteuererklärung abzugeben, kann die Erklärung durch Bevollmächtigte abgeben lasten. Die schriftliche Vollmacht ist der Steuererklärung betzufügen, sofern sie nicht bereits zu den Akten der Gemeindebehörde ge- gegeben ist. Die Einsendung der Erklärungen durch die Post ist zulässig, geschieht aber aus Wims WmuW. In Oesterreich und im besonderen in Wien erlebt inan, wie cs scheint, in diesen Tagen die letzten Zuckungen eines zu Tode erschöpf ten Mirtschaltskörpers. Die ausländischen Zah lungsmittel, von denen Oesterreich bei dem An kauf von Rohstoffen und Lebensmitteln abhän gig ist, sind für Men in eine unerreichbare Höhe emporgeschnellt. Das österreichische Geld bat fast jede Kaufkraft im Auslande verloren- Die letzten Stürze der Krone haben das öster reichische Geld zu einem wertlosen Stuck Pa pier gemacht. Wenn man über 20 000 Kronen anfwendcn muß, um dafür einen Dollar zu erhalten, so sinkt auch der Mann mit einem monatlichen Millioncneinkommen zu einer küm merliche» Existenz herab, dann ist das Ende erreicht, das der ausreichenden Bekleidung und Ernährung der österreichischen Bevölkerung Schluß macht- Denn die Krone, die im Aus lande nichts mehr wert ist, schließt auch im Inlande die Türen der Vorratskammern nicht »rehr auf, »veil niemand mehr ein wertloses Stück Papier gegen Ware enttäuscht. Die ge schlossenen Wiener Kaufläden geben der Be völkerung darüber einen ebenso eindringlichen wie schmerzlichen Anschauungsunterricht- Oesterreich steht nach den Nachrichten, die aus Wien zu uns gelangen, vor schweren in neren Erschütterungen, und teilnahmslos, als ob sich hier ein ganz natürliches Schicksal voll ziehe, schaut Europa zu- Und doch sitzen in den Hauptstädten der Entente die Schuldigen, die das furchtbare Los des österreichischen Vol kes zu verantworten haben. Der französischen Machtgier zuliebe bat man das deutsche Oester reich als verstümmelten Körper auf dem Schlacht feld der sogenannten Friedcnsverträgc liegen ge- lassen. Man kann wob! ein Volk seinem Schicksal überlasten, das in sich selbst die Kraft und die bodenständige Fädigkeit besitzt, sich wenigstens einigermaßen zu erhalten. Ein Bau ernvolk, da? von den Erträgnisten seines Bo- dcns leden kann, ist auch dann nicht erlassen, wenn man es ans sich selbst znrückwirft- Aber die Bevölkerung des Landes, das schließlich nach den schlimmsten Verstümmelungen als Deutschöstcrreich übriggebliebcn ist, lebt in den ehemaligen Kronländern der Alpen meist aus dürftigem Boden und zählt in Wien in seiner Mitte eine starke Arbeiterbevölkernng, die nur dann ihren Lebensunterhalt findet, wenn sie auf dem Weltmarkt ihrer Hände Arbeit absetzcn kann. Wenn man ein solches Land aus sei nem natürlichen wirtschaftlichen Wachstum los löst, wenn man es obne eigenen genügenden Vorrat an Nohstoffen nnd Lebensmitteln poli tisch und wirtschaftlich isoliert, so spricht man damit über dieses Land das Todesurteil aus- Das ist in dem sogenannten Friedensvertrag von St- Germain geschehen. Von dem Ab» schluß dieses Friedens an hat sich das österrei ¬ chische Volk trotz seiner Erschöpfung durch den Krieg und die Entschädigungsleistungen des sogenannten Friedens weitergeschleppt, von al len Quellen seiner frühere Kraft abgeschnitten nnd von allen seinen geschichtlichen und natür lichen Verbindungen losgelöst. Wenn jetzt der vollkommene wirtschaftliche Zusammenbruch ein- trcten sollte, so könnte man sich nnr dm-übcr wundern, daß die Kraft Oesterreichs noch so lange ausgehalten hat. Das Schicksal Oesterreichs zeigt in grauen- lmfter Deutlichkeit Zweck und Ziel der franzö sischen Gewaltpolitik: das Opfer ver bluten zu lassen. Oesterreich hätte, als die Doppelmonarchie aus den Fugen ging, einen natürlichen Anschluß an die deutsche Wirtschaft finden können und damit wäre es zunächst wenigstens vor dem Schlimmsten be wahrt geblieben. Aber Frankreich bat den Anschluß nicht haben wollen nnd trotz aller pbrasenrcicher Reden über das Sclbstbcstim- mungsrccktt der Völker haben sich die Staats männer der Cittente dem französischen Gewalt - sprach gefügt. Wir sollten dieser Warnung vor allem zwei Lebren entnehmen- Keine Schein blüte der Wirtschaft kann darüber binwegtäu- sähen, daß die Geldentwertung eines Landes, wenn ibr nicht Einhalt geboten wird, in den Abgrund führen m u ß. Auch Oesterreich hat eine Zeitlang recht ansehnlich« Erportgewinne gehabt- Es bat noch im vori- gen Fabre in Wien eine Messe veranstaltet, die die österreichische Industrie in einer äußer- sich günstigen Entwicklung zeigte- Aber schließ lich setzt die steigende Entwertung des Geldes, ans der .Handel und Industrie eine Zeitlang wobl Nutzen zu ziehen vermögen, jeder Kon junktur ein Ziel- ünd wenn der Wirtschafts- körpcr durch eine mehr fieberhafte als gesunde, Lebhaftigkeit seine letzte Kraft hergegcben hat, ' so bricht er nm so rettungsloser zusammen, j Wem: wir auf Nußland und Oesterreich blik- > kcn, so wissen wir, w i e a u cb b e i n n s d i e Entwicklung einmal auslaufen könnte Und bier fügt sich die zweite Lebre , ein. Eine Wirtschaft kann sich nicht aulrich- l teil, wenn sie niemals richtig zu Kräften kommt ' und durch die Aufbürduna ungeheurer Lasten immer tiefer- abnmrts gezogen wird- Es gibt - kein anderes Mittel, als endlich einmal ent- i schloffen und konsequent alles zu verweigern, was über die wirtschaftliche Le i- stungsfäbigkeit Deutschlands h i n a n s g c b t. Wir find in Deutschland, ' rvie jedermann fühlt und empfindet, wieder an einem kritischen Wendepunkt angclangt, an dem sich nnser Schicksal für die nächste Zeit ent- j scheidet- Sollen wir jetzt zu Atem kommen ' nnd uns aufrichtcn können, so muß die Regie- j n»rg die Forderung erbeben und durchsetzen, f die durch alle Darlegungen der Pariser Fi- nanzkonfercnz durchklingt: .Herabsetzung unserer » Schuldenlast ans ein vernünftiges Maß. Das i österreichische Beispiel sollte uns warnen, ehe j e s z u s p ä t ist- , 1 Gefahr de« zur Abgabe der Steuererklärung Verpflichteten und deshalb zweckmäßig mittels Einschreibe briefs. Wer dir Frist zur Abgabe der ihm obliegenden Steuererklärungen versäumt, kann durch Geldstrafen bis 500 M. zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zuschlag bis zu 10 o. tz der endgültig festgesetzten Steuer auferlrgt werden Wer zum eigenen Dor» teil oder zum Vorteil eines anderen vorsätzlich bewirkt, daß die nach dem Gewerbepeurrgesetzr zu entrichtende Gewerbesteuer verkürzt wird, wird wegen Steuerhinterziehung mit einer Geldstrafe im fünf- bis zwanzigsachen Betrage der hinterzogenen Steuer bestraft. Neben der Geldstrafe kann aus GrfLngnis erkannt werden sß 36 de» Gewerbefteuergesetzes). Wer fahrläsfig als Steuerpflichtiger oder als Vertreter oder bet Wahrnehmung der Angelegenheiten eines Steuerpflichtigen bewirkt, daß die Gewerbesteuer verkürzt wird, wird wegen Steuergesährdung mit einer Geldstrafe bestraft, die im Höchftbetrage halb so hoch ist, wie die für die Steuerhinterziehung angedrohte Geldstrafe (fl 87 Abs. 1 des Gewerbesteuergesetze» in Derb, mit fl 867 der Retchsabgabenordnung). veffentltche Impfungen. Die öffentlichen Impfungen in Oberlungwitz erfolgen im unteren Ort, das sind dis Hausnummern 1—160 und 491—687, in der «rteren Schule (Schulzimmer Nr. 6) Freitag, den 16. Iunt 1922, nach«. 1 Uhr und im oberen Srt, das find die Hausnummern 161—490, in der oberen Schule (Schulzimmer Nr. 1) Sonnabend, den 17. Juni 1922, nach«. 1 Uhr. Impfpflichtig find alle 1921 und früher geborenen, hier wohnhaften Kinder, die noch nicht mit Erfolg geimpft worden sind. Aus einem Hause, in dem ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Diphterie, Keuchhusten, rosenartige Entzündungen usw herrschen, dürfen die Impfling« zu obigen Zeiten nicht gebracht werden, lieber solche Kinder ist im Rathaus — Zimmer 7 — Meldung zu erstatten. Jeds» Kind, das au etuem der vorbezeichneten Termine geimpft worden ist, mutz 8 Tag, später in demselben Jmpflokal dem Impfarzt zur Nachschau vor. gestellt werden. Im übrigen ist den Verhaltungsvorschriften, die den Eltern der Impflinge aus gehändigt werden, streng nachzukommen. Hinterziehung de« Impfung wird nach § 14 des Impf gesetzes mit Geldstrafe bis zu 750 Mark oder Haft bestraft. Oberlungwitz, den 14. Juni 1922 Der Gemetndevs»flauk. '»MBH"! 0^ . »'S" »' M O ^7"^ DMWMS »ft-s P«M". DK Deutsch? Allgemeine Zeitung" bringt in ihrer Morgenausgab« vom 14. d. M- in großer Aufmachung einen Artikel unter der ileberschrift: „Deutschlands sechs Punkte". Der Artikel knüpft an die soeben in Paris gcschci- tcrtcn Anlciheverbandlungen und die darüber vom Anleibekomitce veröffentlichte Denkschrift an und führt dann mit dem Hinweis darauf, daß der deutsch« Wirtschastskörper augenblick- lick nnr noch ein Torso ist, aus, daß, wer von Deutschland Milliarden erwarte, uns fol gende Zugeständnisse machen müsse: l. Räumung von Duisburg, Düsseldorf, Ruhrort und Fort'aÜ der 26prozentigen Aus- subrabgav«. — Primitivstes Rechtsempfinden gebot Aufhebung dieser „Sanktionen", als Deutschland sich dem Londoner lUtimattun beugt«. 2. Räunnmg der besetzten linksrheinischen Lande- Gleichzeitig Milliardenschulden abzu- traaen und den fremden Militarismus zu süt- tern, ist für Deutschland unmöglich- 3. Räumung des Saarlandes. Der Ver sailler Vertrag vertraute das Saargcbiet bis zur Rückgabe an Deutschland der Obhut des Völkerbundes an- Trotzdem bereitet eine rein sranzösischc Verwaltung durch Ausbungcrung der Bevölkerung und Verdrängung der Indu strie die Annektion vor. Besteht sür die kern deutschen Saarländer kein Selbstbcstünmungs- recht? Anspruch darauf sicherten ibnen minde stens jene „14 Punkte", die uns im Herbst 1918 verführten, die Waffen niederzulegen. Kngebemmter Handelsverkcbr mit einem nicht geknechteten Saarland würde das Abtragen un serer Kriegsschulden beschleunigen. 4. Freigabe des deutschen Kandels mit Danzig und durch den „Korridor", wie in Ver sailles stipuliert- Die Beengung unseres Han- dels bezweckt lediglich die Abschnürung Deutsch lands von einer unentbehrlichen Kornkammer. Mir sollen arbeiten, aber dürfen nicht essen- 5. Grenzregulierung in Oberschlesien ge mäß Versailler Vertrag. Brutaler Vertrags- bruch entriß unserem Wirtschastskörper das wcllcicht noch kräftigste seiner Glieder- Wer einem Schuldner die rechte Hand abbackt, dars Arbeit und Bezahlung von ibm nicht mehr verlangen. 6. Aufbebung des Meistbegünftigungszwan- ges, die die deutsche Arbeitsleistung zmn olm- mächtigen Spekulationsobjckt der fremden Kon kurrenz macht und dann» eine Genesung unse- rcr Wirtschaft bis zur Zahlungsfähigkeit aus schließt. Rur Erfüllung mindestens dieser sechs For derungen kömtte Deutschland befähigen, seine Schuld abzutragen. Ohne ihre Erfüllung steht Deutschland früher oder später vor unbezahlten Gläubigern als Bankerotteur. s Srsttmichs SOM. Wie das 8-ilbr-Abendblatt ans Wien b«. richtet, ist die politische Lage von der über Oesterreich bercingebrochenen Finanz- und Wirtschaftskatastrophe vollkommen beherrscht- Die Regierung unterbandelt mit dem britischen Fiiianzkontrolleur Nonn g, dem sie angeblich das Amt eines Finauzdittators über Oesterreich angetragen hat, was dieser jedoch abgeleknt haben soll. In Wien kursieren die widerspre chendsten Gerüchte- So spricht man von den: Erlaß eines Moratoriums für Attslandszahlungen, von dem Verbot des De- visentcrmiubandels und von einer Verschärfung der Devisenordmmg. Die Regierung wird dem Nationalrat bis Donnerstag ein in allen Ein- ! zelbeiten ausgcarbcitetes Finanzprogramm unter- breiten, das sofort Gesetzeskraft erhalten soll. Die Negierung plant die Einsetzung eines si- nanzicllen Wobl'abrtskomitees oder eines Mirt- schaftsparlamentes, das aus befäbigten Persön lichkeiten der Krtternebmerschaft, der Gewerk schaften, der Landwirtschaft und des Beamten- tums zusammengesetzt sein soll. Gründung einer Notenbank. Die österreichische Regierung bat in den letzten Tagen mit den sieben Wiener Groß banken und dem .Hause Rothschild Verband- lungen darüber gepflogen, daß die Wiener Ban ken aus eigenen Mitteln und durch Hcranzie- hung fremder Kapitalkräste die Gründung einer neuen Notenbank ermöglichen- Die Banken baden sich dazu grundsätzlich bcreiterklärt unter der Voraussetzung raschester Beseitigung des Fehlbetrages im Staatshaushalt- Die Kredit- Verhandlungen mit dem Auslande sollen beschleu nigt werden. Die sozialdemokratische „Arbeiterzeitung" teilt aus den vertraulichen Verhandlungen fol gende bemerkenswerte Einzelheiten mit: Die Negierung sagte einerseits den Banken, daß, wenn nicht sofort Gegenmaßreg«ln getroffen werden, die wirtschaftliche Katastrophe das bürgerliche Regime hivwcgfegen würde- Es sei für die Banken besser, frciwil- lig einen Teil ihrer Devisen zur Versügung zu stellen, als zu warten, bis nach dem Zu- sammendruch des bürgerlichen Regimes eine proletarische Regierung die Devisen zwangs- weise ansordern würde Die Regierung ver- sprach anderseits den Banken, sie würde sie, wenn sie den Devisenfonds zur Verfügung stell ten, an der Verwaltung und am Gewinn der neuen Notenbank beteiligen. Da» ratlose Ausland. tu. London, 14. Juni „Daily Tele- grapb" veröffentlicht unter der Ueberschrift: Oesterreichs Bankrott verschiedene Telegramme aus Wien. Der diplomatische Berichterstatter des Blattes schreibt: Die Stunde des völligen finanziellen Zusammenbruchs Oesterreichs scheint gekommen zu sein. Sie findet die alliierten Mächte vollkommen unvorbereitet, um den wirb-