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Dresdner Journal : 23.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189901236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-23
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 23.01.1899
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»er trsr. Die dies«» c den brach bald sirrte: »acht- ig»n« Dir inpser »e die man, twoch tann- !euem zwei mren, und ngrn ihren n so Amtlicher Leit. Nichtamtlicher Teil Lohs« für Posten Dresden-Werdau 3a II und 3611, Eber die unbedingt gebotene Parität zwischen Unternehmern und Arbeitern außer Obacht lassen, wird durch die beschönigende Formel vom Walten des Zeitgeistes versichert der Verfasser, daß es ihm fern liege, „wegen des ungleichen Maßes in der Behandlung von Unter nehmern und Arbeitern bei Fragen des Arbeitsver hältnisseS unseren Richterstand der bewußten Partei lichkeit zu zeihen." DaS Uebel liege vielmehr im Geiste einer Zeitströmung, die dem Arbeiter das Recht nicht zugestehen wolle, die Gunst des Arbeitsmarktes zur Verbesserung seiner Lage auszunutzen. Dann heißt eS weiter: „Praktisch stellt heutzutage der 8 153 der Gewerbeordnung lediglich ein Ausnahmegesetz gegen Arbeiter dar. Uav trotzdem will man seine Be stimmungen noch verschärfen! Freilich wird ja auch zur Beruhigung gemeldet, die Unternehmer wolle man ebenfalls treffen. Aber wer verbürgt, selbst wenn hier Lücken auSgesüllt werden sollten, daß dann auch danach gehandelt wird. Die Rechtsprechung der letzten Jahre gewiß nicht, und dann würde das Maß, mit dem Arbeiter und Unternehmer gemessen werden, noch ungleicher. Eine tiefe Kluft reißt dieses „ungleiche Maß" in unser Volk, und die große Aufgabe, „den Staat im Volksdewußtsein zu vollenden," wie Dahl mann sagt, scheint unseren Staatsmännern, Beamten, Richtern, geschweige denn den „oberen Zehntausend", sehr fern zu liegen." Dazu schreibt die „Nordd. Allg. Ztg": Geschäftsbericht deS Königl. sächsischen Landes-BerficherungSamts auf Las Zahr 1898. Bei dem Landet - Bersicherungsamte sind im Jahre 1898 insgesamt 1211 (im Vorjahre 1185) Registrandennummern er ledigt worden, wovon 1016 Nummern aus die Unfallversicherung, 76 aus die JnvaliditätS- und Altertversicherung und 119 aus allgemeine Angelegenheiten entfallen. Die Zahl der Abgänge betrug 8502. Spruchfitzungen wurden, wie im Vorjahre, 10 ab gehalten E» lagen 188 (im Vorjahre 127 Rekurse gegen Ent scheidungen der Schiedsgerichte für die BerusSgenoffenschasten und Au-sührung-behvrden vor, von denen 108 zur öffentlich- mündlichen Verhandlung gelangten, 8 auS formellen Gründen zurückgewiesen, 10 der Zuständigkeit halber bez. wegen Mit- beteUigung anderer BrrnfSgenosfenschaften an daS ReichS- Versicherungtamt abgegeben, 2 nach Erteilung anderweiten Bescheide» noch im schrisilichen Vorverfahren zurückgezogen und Die harte Anklage, daß Gesetzgeber und Richter 10 gegen JahreSschluß eingegangene al- unerledigt in da» - - Jahr Eg übernommen wurden Waffenträger Ler LozialLemokrntie. Im Reichstage ist dieser Tage vom BundeSratS- tische auS auf das gefährliche Spiel hingewiesen worden, das der sozialpolitische Dilettantismus der Gegenwart mit den mannigfachen Problemen zur Lösung der sozialen Frage treibt. Eine bessere Kenn zeichnung der Einseitigkeiten, zu denen daS Grübeln der Theoretiker am Schreibtische schließlich führt, kann nicht erbracht werden als durch den Inhalt eines Auf satzes, den die „Soziale Praxis" unter der Ueberschrift „Ungleicher Maß" in ihrer letzten Nummer veröffen - licht. Der Verfasser will den Nachweis liefern, daß in Sachen der gewerblichen Arbeitsverhältnisses den Unternehmern einerseits, den Arbeitern anderseits mit „ungleichem Maße" gemessen wird. Vor allem soll auch vor dem deutschen Richter die „Arbeiterbewegung" mit ganz anderen Augen angesehen und von anderen Gesichtspunkten aus beurteilt werden als „die Ver tretung der Unternehmerinteressen". Beweis: die amtliche Statistik für 1897 zählt 10585 Fälle von Verfehlungen gegen die Gewerbeordnung auf. „Zu gegeben, daß hierunter recht viele rein formale oder geringfügige und läßliche Zuwiderhandlungen sind, so geht aus der anderen Seite doch aus den Jahres berichten der Gewerbe - Aufsichtsbeamten immer wieder unwiderleglich hervor, daß auch schwere Vergehen, die Gesundheit, Leben und Sittlichkeit der Arbeiter bedrohen, vor Gericht zumeist einer sehr milden Beurteilung begegnen." Im grellen Gegensatz hierzu ständen die richterlichen Urteile gegen Arbeiter, die bei Ausständen Vergehen sich hätten zu Schulden kommen lassen. Zwar wären auch Unternehmer wegen Mißbrauches des Koalitionsrechts zur gerichtlichen das Königl Ministerium de» Kult»» und öffentlichen Unter richts. Einkommen: der AnfangSgehalt von 1480 M «in- jchließlich WohnunaSgeld steigt bis zum Höchstgehalte von 2680 M einschließlich WohnungSgeld, der nach 28 in Leitel»- hain verbrachten Dienstjahren erreicht wird. Die Errichtung einer günstigeren Gehali»staffel vom Jahre 1900 ab ist in Aussicht genommen Gesuche sind unter Beisügung sämtlicher Prüfung«- und AmtSsührung-zrugniffe bis zum 7 Februar bei dem Königl. Bezirk-schulinfpektor Schulrat Lohse in Zwickau einzureichen. um nichts gemildert. Sie richtet sich nicht nur gegen di« Rechtsprechung der Gegenwart, sondern ebenso gegen die Männer am Steuerruder, die dereinst den Arbeitern in der Gewerbeordnung die Koalitions freiheit gewährleistet haben Dabei findet der Vor wurf der Parteilichkeit an die Adresse der deutschen Richter in dem vom Verfasser beigebrachlen Materiale keine Unterlage. Selbst ein demokratisches Blatt ge steht: „Die Klagen über die auffällige Milde der Gerichte gegen straffällige Unternehmer hat man früher in den Jahresberichten vielfach gefunden, neuerdings sind sie seltener geworden." Und den in der „Sozialen Praxis" angeführten Mitteilungen aus den Berichten der Gewerbe-AufsichtSbeamten über die Abneigung einzelner Unternehmer gegen die genaue Beobachtung der Arbeiterschutz-Bestimmungen lassen sich unschwer eine Reihe anderer Bemerkungen aegenüberstellen, die das wachsende Verständnis der Arbeitgeber für die Wohlthaten der Arbeiterfürsorge bezeugen Zum mindesten muß der Nachweis, daß 8 153 der Gewerbeordnung zu einem „Ausnahme gesetze gegen Arbeiter" geworden sei, beweiskräftiger, als es in der „Sozialen Praxis" geschieht, erbracht werden, um den Verdacht der Entstellung oder Leicht fertigkeit vom Verfasser abzuwehren. DaS Heil der Zukunst erwartet die „Soziale Praxis" einzig von der vollen Bewegungsfreiheit und einer Erstarkung der Arbeiterorganisationen als Gegengewicht gegen die Unternehmerkoalitionen. Daß ein solcher Aufmarsch der beiden Parteien erbitterte Kämpfe im Gefolge haben müßte, sieht der Verfasser sehr wohl ein, doch hofft er, durch ArbeiterauSschüsie, Gewerbegerichte, Einigungs- und Schiedsämter, Arbeiterkammern ic. den unheilvollen Konflikten ihre Spitze nehmen zu können. Das vom Verfasser be fürwortete Mittel zur Anbahnung deS sozialen Friedens würde die Gegensätze in unerträglicher Weise zuspitzen und unser ErweibSleben den größten Gefahren preisgeben. Einen positiven Nutzen aber von einer staatlichen Organisation der Arbeiter bataillone würde lediglich die Sozialdemokratie haben, die alsdann die ihr bisher noch nicht eingegliederten Arbeiterschichten an sich zu ziehen in der Lage wäre. Ueber dem Ringen der Parteien um den Anteil am Arbeitsgewinn steht daS Wohl deS Vaterlandes, über dessen Grundbedingungen die sozialpolitischen Refor matoren leider leichtherzig sich hinwegsetzen. Sie tragen in unseliger Verblendung die Waffen herbei, mit denen der Umsturz sein Zerstörungswerk an den Organisationsformrn der bürgerlichen Gesellschaft einstmals vollenden zu können meint. Wehe, wenn solcher Dilettantismus feste Wurzeln im deutschen Volke schlägt. mann und Hentschel für Posten Zittau-Nikrisch 2 und 8, Heinze für Posten 8683, Jarisch sür Posten Scheibe Ebers bach 10», Jurisch für Posten Leipzig-Dresden 4vII, Kujau sür Posten Bautzen-König-wartha 4, Richter sür Poften Görlitz-Dresden 311, Riedel für Posten Bodenbach-Dre-den 61 und Wesner sür Poften Dresden-Elsterwerda 20. I» Geschäftsbereiche beS Mtutfteriums be» Kult«» antz -ffentltche« Unterricht«. Zu besetzen: Die ein- zuholende ministerielle Genehmigung vorausgesetzt, Ostern 1899 eine ständige Lehrerstelle an der Volksschule mii Selekta zu Schönheide. Kollator: der Bemeinderat daselbst Stellen- einkommcn: 1550 M. einschließlich WohnungSgeld; nach Voll endung de» 27. Lebensjahres 1700 M; nach Vollendung de» 30. Lebensjahres 1850 M Maximaleinkommen nach der jetzt bestehenden Staffel 2700 M. Gesuche sind bis zum 1. Februar 1899 an den Kollator einzureichen; — das Schuldirektorat in Zwönitz Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 2600 M. Gehalt und bi- aus weitere- freie Wohnung im Schulhause, dann 300 M. Wohnungsgeld BewerbungSgesuchr nebst den erforderlichen Beilagen und sämtlichen Zeugnissen sind bis zum 9. Februar an den Königl. BezirkSschulinspektor Schulrat Richter in Chemnitz einzureichen; — die 2 ständige Lehrcrstelle an der Krrchsqule in Niederzwönitz Kollator: die oberste Schulbehörde Da- Einkommen beträgt außer freier Wohnung woo M Gehalt, 300 M. persönliche Zulage und 168 M sür 8 lleberstunden. Bewerbungsgesuche nebst den crsorderlichen Beilagen und Zeugnissen, eventuell auch über die musikalische Prüsung sind bis zum 9. Februar an den Königl. BczirkSschultnspektor Schulrat Richter in Chemnitz einzureichen; — eine ständige Lehrerstelle in LeitelShain. Kollator: Bei den mündlichen Verhandlungen waren die Sächsische Textil-Beruf-genossenschaft in 32, die Sächsische Holz-Bcrus»- genossenschast in 12, die land- und forstwirtschaftliche Beruf»- genossenjchaft sür da» Königreich Sachsen in 58, die Betriebe der Staatseisenbahnverwaltung rc. in 8 Fällen, die Betriebe der Staat-sorstverwaltung in 2 Fällen und zwei BerusSgenoffen- schaften zugleich in einem Falle beteiligt In 74 Fällen wurde daS schiedsgerichtliche Urteil bestätigt, in 27 Fällen abgeändert. 7 Rekurse erledigten sich durch Vergleich Bon den abgeänderten Urteilen betrafen 7 dir Textil-Beruf-genossenschaft, 2 die Holz- BerufSgenossenschast, 17 die land- und forstwirtschaftliche Be- ruf-genossenschast und 1 die Betriebe der StaatSeisenbahn- verwallung. Gegen die Entscheidungen der Schiedsgerichte für die Betriebe der Königl. Sächsischen Heeresverwaltung und für die eigenen Baubetriebe der Städte Chcmnitz und Leipzig sind im Jahre 1898 überhaupt keine Rekurse eingelegt worden Au- der Verwaltungsthätigkeit des Landes-Ver- sicherung-amte- ist solgendeS hervorzuheben: Die Sächsische Textil-Berus-genossenschast sowohl wie die Sächsische Holz-BerusSgenosscnschast haben im Berichtsjahre neue Gesahrentarise ausgestellt, die von den für die vorige Periode giltig gewesenen Tarifen verfchiedentlich abweichen Beide Tarife fanden die Genehmigung deS Lander-Bersicherung»- amte» Ein Nachtrag zum Statut der land- und sorstwirt- fchaftlichen BerufSgenosfenschast für da« Königreich Sachsen, der den Maßstab sür die Heranziehung der Bärtnereibltriebe zu den GenossenschastSbeiträgen betras, wurde ebenlalls ge nehmigt Bei einer vom Reich- VersicherungSamte aus den 20. und 21. Mai 1898 anberaumt gewesenen Konferenz zur Besprechurg verfchiedener Fragen auS dem Gebiete der Invalidität-- und Altersversicherung ist da- LandeS-Versicherung-amt durch den Vorsitzenden Geh Rat Bodel vertreten gewesen. Hinsichtlich der Anlegung von Geldern der Versicherungs anstalt, deren Vermögen sich am Schluffe de» Jahres 1897 vus 57455825M 25 Pf beziffeite, hatte das Landes VersichcrungS- amt auch in diesem Berichtsjahre wiederholt Entschließung zu soffen. Ueber die Geschäftsführung deS Vorstandes der Ver sicherungsanstalt wurde in zwei Fällen Beschwerde erhoben und zwar aus den Kreisen der Versicherten In beiden Fällen wurden die Beschwerden als unbegründet verworseu. Gegen die BenoffenschastSvorstände wurden von den Be- triebSunIernrhmern 29 Beschwerden erhoben (im Vorjahre 48). Bon ihnen richteten sich 11 gegen die Ausnahme in die Ka taster, -'gegen die Ablehnung der Ausnahme in die Kataster, 3 gegen Veranlagung nach den Gefahrentarifcn, 5 gegen die Feststellung der Beiträge und 3 gegen Strafverfügungen Von diesen Beschwerden wurden 21 abgewicsen, 1 erledigte sich durch anderweite Entschließung deS GenossenschastSvorstandeS, 4 wurden an da- ReichSversicherungSamt abgegeben und 3 lind am Jahresschluffe noch unerledigt. Rach 8 37, Absatz 5 des UnsallversicherungSgesctzts vom 6. Juli 1884 wurden 4 Ablehnungsfälle (ohne Beschwerde deS Unternehmers) zur Entschließung dcS Landet Versicherungsamtt gebracht das eS bei den ablehnenden Bescheiden bewenden ließ. Die vom LandeS-Bersicherungtamte seiner Zeit angeordnete, schon in den vorigen GetchästSberichten erwähnte Durchsicht deS UnternehmervrrzeichniffeS der land- und forstwirtschaftlichen Be- russgcnossenschaft für das Königreich Sachsen ist im Berichts jahre beendigt worden und hatte zur Folge, daß, teil- im all- seitigen Einverständnisse, teils aus Entscheidung de- LandeS- Versicherung-amt- eine außergewöhnlich große Zahl in- Ver zeichnis ausgenommene Personen gestrichen worden ist, weil eS sich bei ihnen um die ausschließliche Bewirtschaftung von Haus und Ziergärten handelte, die der Unfallversicherung-Pflicht nicht unterliegt. Die vierjährige LmtSdauer der nichtständigen Mitglieder des LandeS-Versicherung-amt- au- den Kreisen der industriellen Arbeitgeber und Arbeitnthmrr ging mit dem Monate Juni deS BerichlSjahreS zu Ende. Bei den deshalb rrsolgten Wahlen sind die bisherigen Vertreter, namentlich die der Arbeitgeber, größtenteils wiedergewählt worden Unter den ständigen und richterlichen Mitgliedern sind im Berichtsjahre mehrsache Veränderungen ringetrettn. Durch den Tod verlor das Amt am 9. April sein langjährige- Mitglied geh Regierung-rat Franke, an dessen Stelle der geh. Regierungsrat Ür Bonitz berufen wurde Infolge Berufung zum Generaldirektor der Sächsischen Staatseisenbahnen schied mit dem 30 September der geh Finanzrat v. Kirchbach au» dem Amte au» Seine Stelle wurde durch da- bisherige nichtständige Mitglied Oberfinanzrat v Seydewitz besept. Der Senat-Präsident Lößnitzer, der dem Amte seit dessen Bestehen al- richterliche» Mitglied angchört hatte, schied in- solge seiner Besördcrung zum Präsidenten des OderlandeS- gcricht- ebensallS auS Infolgedessen wurden die LbcrlandeS- gerichtSräte Obrijustizrai Ulich und Scheffler dem Amte al» richterliche Mitglieder beigeordnet Grue««v»8e«, Verfetzvage» rc. im öffentliche« Dienste. J»Geschift«»«reiche »«»«tniftertumS derKinanzen. Bei der Verwaltung der Staatseisenbahnen sind er nannt worden: LouiS William Han» Benndorf, Friedrich Wilhelm Müller und Karl Ludwig Ernst Wahl, zeither Regierung-bausührer, als RegierungSbaumeister in Chemnitz, Dresden und Leipzig; Büttner, Partzsch und Lvppel, zeit her Weichenwärter II. Kl, als Schirrmeister in Dresden-A., die nachgenannten Schlosser als Feuermänner I. Kl. unter Belassung der Eigenschaft als Lokomotivführerlehrlinge: Albrecht', Dietz", Ficker', Neidhardt' und Wiede mann' in Leipzig I, Albrecht', Bräuer", Geißler", Gerold, Hau-wald', Helbig' Leufchke, Storl, Straube", Thoma-', Weck' und Zieger' in Dresden-Fr, Audorff', Buder, Cza-ku, Kautzsch, Kern', Stiller und Weidig' in Chemnitz, Drechsel' und Lohse' in Leipzig II, Eckhardt' und Porzig in Zwickau, Fietze, Stahn und Stange' in Dresden-A., Friedel' und Nie- prafchk in Görlitz, Füssel in Reichenbach i. B, GanS und Jentzsch' in Zfttau, Lehmann' in Riesa, Sperling und Weber" in Flöha; Stephan, zeither Packer, als Burrau- diener in Dretden N.; die nachgenannten Bremser als Schaffner: Adler" und Möckel" in Zwickau, Antrag, Mauke und Reibetanz in Nossen, Bernhardt' und Dörschel' in Bienenmühle, Boden' in Plagwitz-Lindenau, Burkard' in Zeitz, Deeg', Neuber" und Stein' in Chemnitz, Dietz' und Röthig" in Geising-Altenberg, Dintsch in Dürrhenners dorf, Dittrich" in Tetfchen, Dörpling, Eberhard', Fickenwirth, Hanicke, Heidel', Jentfch', Jungrrchter, Noack", Schmidt", Seyfert" und Wille in Dresden-Fr, Donat" in Riesa, Franz und T hi einig'inLeipzig II, Gedlich', Metzner' und Wenk' in Klingenthal, Glauche' in Groß bothen, Jbenthal in Stollberg, Kaltschmidt in Bischofs werda, Kratze!' in Reichenberg, Krumbiegel' in Mügeln b P., Kunath" in Cunewalde, Lange" in Zittau, Leichauer und Roscher" in Reichenbach i. B., Lieboldt' in Hirschberg a. S., Liebscher' in Mohorn, Löffler" in Leipzig I, Neu bert" in OelSnitz i E, Neumann" in Mügeln b.O., Pampel in Kirchberg, Rauh" und Zeymer in Schlettau, Scheinert" in Langenau, Schmieder' in Oberwiesenthal und Wachtel in Großenhain; Aurich, zeither StationSgehilse, Bergmann und Meinert, zeither Hilfsbahnsteigschaffner, al» Bahnsteigschaffner in Gera (Reuß), Cossen und Borna; Leopold, Zither Stationsgehilfe und Wittig, zeither Wagenrücker, als Bahnfteigschaffner in Leipzig I; Preußer, zeither Bahnwärter, Noack und Schwipper, zeither HilsSbahnsteigschaffner, als Weichenwärter II. Kl. in Potschappel, Frankenstein und Franken berg; die nachgenannten HilsSueichenwärter al« Weichenwärter II. Kl: Jubel und Steinert in Großbothen, Mittag in OelSnitz i. E, Nebe in Großschirma, Pilz in Freiberg, Püschel in Dresden-Fr-, Schröder und Strauß in Dresden A; Hilbert, zeiiher Vorarbeiter, al- Bahnwärter (Streckrnvor- . . - . . arbeiier) in Zwötzen; die nachgenannten Stellvertreter al« Bahn- Verantwortung gezogen worden, doch nur vereulzcU. Wärter: «udy für Posten Kamenz.Elstra 3, Cholewa und Trotz des hier ausgesprochenen schweren Vorwurfs Dresdner veingspret«. Für Dresden vierteljährlich r 9 Mart 60 Pf, bei den Kaiser lich deutschen PvstottsMIltn vierteljuhittch 8 Mark; außer, halb deS Deutschen Reiche« Poft, und Strmpelzuschlaa. Einzeln« Nummer«: 10 Pf. Erscheine«: Täglich mit «uSnahme der Sonn- und Feiertag« abend«, gernspr -AnschlußrNr Iftftö. 18. 1899. Mlirnal Ankündigung-Gebühr«»«: Für den Raum einer aespal- teilen Zeile kleiner Schrift 20 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile 50 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königliche Expedition de« Dresdner Journal» Dresden, Zwrngerstr. 20. Fernspr.-Anschluß:Nr 1S95 Montag, den 23. anuar abends. Kunst und Wissenschaft. ernst und genommen hat, die sich zuletzt al» vie Phratustk, di« um jeden Preis, auch um den Prer» echter Natur und wahrhaftiger Menschenschilderung, dem „Wust der schwergeplagten Zeit und dem Banne der Trost losigkeit" entrinnen will, ua« keine „klareren Höhen der Menschenbeurteilung" verheißt. DaS wäre das letzte, wa» wir nach einer Periode wilder Gärung und fanatischer Umwälzung ersehnen würden, daß wiederum in gereimten Trochäen und Redondillen die allgemeinen Sentenzen au« de« seligen Müllnrr« „Schuld" oder den Märchendramen der Romantiker erklängen! Es hat gerade noch gefehlt, um die Verwirrung der Gemüter und Geister auf den Gipfel zu steigern, daß, nachdem die Wirklichkeit dc« All tag» nicht grell, nicht scharf und hart genug in die dramatische Darstellung hereingerifsen werden konnte, jetzt eine phantastische Symbolik da» Leben und jede innere Wahrheit in die neblige Ferne erquälter Mythen rückt, nur um da» Unmögliche vorzuführen und einen lyrischen Abglanz einzelner L«ben»stimmungen zu haben. Wer die bisherige Entwickelung Sudermann» auf merksam verfolgt hat, dem kan« wohl der Gedanke kommen, die Lorbeeren von Hauptmann« „Versunkener Glocke" hätten ihn nicht schlafen lassen und die „BegräbniSsrau" der „Drei Reiherfedern" sei eine schwächliche Nachkömm- lingin der alten Wittichen au« der Riesengebirg«baude und Unna Goldhaar ein« noch schwächlicher« de« Raudente lein« Doch wird un« versichert, da« Märchen von den drri Reiherfedern sei vielmehr eine ältere Erfindung de« Verfasser«, die in seine gute, verhältnißmäß-g naiv« Zeit, in die Zeit de« Roman« „Frau Sorge" zurückreich, Und da» ist um so mehr zu glauben, al» da» vielgerühmte Bühnengeschick, der untrügliche Instinkt für den gleichviel ob echte« oder unechten Eindruck der Höhepunkte und Aktschlüsse, die dem Schriftsteller sonst eigen sind, in dem dramatischen Märchen fast vollständig fehlen Der mensch- lich« Kern einer überau» krausen, langsam entwickelten, mit seltsam verwickelten Fäden aneinandergrknüpst«n Hand, lung, die alte volk»tümliche Vorstellung, daß der Mensch Königl. Schauspielhaus. — Am 21. d Mt«: „Die drei Reiherfedern", ein dramatische« Gedicht in fünf Aufzügen von Hermann Sudermann. (Zum ersten Male) Sudermann« neue« Schauspiel schien nach den ihm voraufgegangrnen Ankündigungen und Vorbereitungen be- stimmt, die „große Sensation" de« laufenden Winter«, die Sensation zu werden, ohne die Bühnenleitunaen, Dar. stelle» und ein Teil der Kritik wie de« Publikum« nicht mehr leben mögen Eine Uebrrraschung hat »« in der ziemlich willkürlich« Probe auf die nervöse Verschroten heil und den unnatürlichem Originalität«hunger de« Tage«- geschmack« erweist Wörtlich, allzu wörtlich hat der Dichter der „Drei Reiherfedern" di« Zusich«rungrn eingelöst, die er vor wenigen Jahren auf dem litterarischen Kongresse hier in Dresden in seinem Vortrage über die litterarischen Wand» lungen in Deutschland erteilt», daß di« jüngste Litteratur von selbst wieder au« der revolutionären in eine andere Stimmung einlenken und nicht ferner im schneidenden Gegensätze zu den Schöpfungen der alten Dichtung stehen werde Nur, daß wir ihm gerne geschenkt hätten just zur redseligen Weitschweifigkeit, zu dem „schönen blumigen Patho», da« unserer Eltern Freude war" zurückzukehre«, weil auch in alter Zeit kein echter und wahrer Dichter sich je mit der „schönen Sprache" begnügt hätte und weil That gebracht, insofern wir nach allen vorangegangenen mit sicherer Effeklberechnung, mit wachsender Spürkrast für die bedenklichsten Neigungen de« modernen Publikum» und mit einer seltsamen Mischung von Ernst und hohler, gleißender Phrase, aber mit festem Griffe zusammen gefaßten Sudermannschen Dramen der letzten Jahre, in den „Drei Reiherfedern" eine phantastisch-symbolische Komödie von äußerster Leblosigkeit, von unglaublicher Ge dehntheit und von ungeschickter und dennoch anspruchs voller Unklarheit erhalten, di« di« augenblickliche Theater- wirkung stark in Frage stellt, ohne irgend etwa« in sich zu tragen, wa« eine spätere tiefere Wirkung verbürgte. Die Aufnahme de« Werke« konnte unter diesen Umständen weder eine begeisterte, noch eine verständni«voll-hrrzliche sein. Sie ging au« der anfänglichen, etwa« gequälten Spannung, mit der man den ersten mehr seltsamen, al« im höheren Sinne eigenartigen Anfängen de« Märchen« folgte, nach und nach in den Wechsel von der frischen Erwartung zur gelangweilten Gleichgiltigkeit und endlich in die Ent täuschung über, die da eintntt, wo man eine Schöpfung Königl. Opernhaus. — Am 22. d. Mt» : „Die Hugenotten." Große Oper in fünf Akten Nach dem Französischen de« Scribe frei bearbeitet. Musik von G Meyerbeer. In der Rolle der Margarethe von Valoi« gab Frl. Anna Saal gestern eine zweite Gastleistung Eie bestätigte damit nicht nur den vorwiegend günstigen Eindruck der ersten (Königin der Nacht), sondern überholte ihn noch durch die größere Freiheit ihrer Gesangsdarbietung Schau spielerisch für die Repräsentationsausgabe in den „Huge notten" noch nicht reif, wußte sie doch im musikalischen Teile ihrer Partie ansprechende Wirkungen zu erzielen, besonder« in der Au»führung der verzierten Stellen, wie ftch denn ihr Heller, hoher Sopran von sehr angenehmer Klangfarbe für den Kolaraturgesang überhaupt al« ge eignet und gut vorgebildet erweist. Weniger gelang ihr die Behandlung der Rezitative; hier reichte die Kraft de« Organ« und ebenso die Belebung de« Au»druck« nicht hin Frl. Saal wurde nach der den zweiten Akt einleitenden Arie, obwohl sie den träumerischen Ton nicht traf, und namentlich nach dem Duett mit Raoul vom Publikum durch lebhaftesten Beifall ausgezeichnet. P. weithin nach emem Gluck jage, da« er schon in der Hand hält, in den Wolken nach einem Lichte starre, da« ihm den kurzgemessenen LebenSpfad längst erhellt, hat in den „Drei Reiherfedern" die wunderlichste Einkleidung er halten. Dieser Prinz Witte, der au« feinem Herzogtum Gothland vor einem blutigen Usurpator und Oheim durch Dienertreue geflüchtet wird, läßt sich, während sein Knecht Han« Lorbaß im Dienste der BegräbniSsrau auf einem famländischen Strandfriedhos verbleibt, von dieser al« Norme, Parze, Alraune oder sonst etwas gedachten B«- gräbni«srau nach dem fernsten Norden schicken, um einem dort göttlich verehrten Reiher drei Schwungfedern au»- zureißen. Al« er mit den drei Federn Wiederkehr t und zugleich al« seine« Leben« Sehnsucht bekennt, nicht ein Weib, sondern „da« Weib", da« alle Frauenvcllkommen- heilen in sich vereint, zu finden und zu besitzen, wird ihm da« Orakel, daß in den drei Reiherfedern eine verborgen« Kraft lieg« W«nn er die erste verbrennt, zeigt sich ihm sein Glück in den Wolken, wenn die zweite, muß e« nachtwandelnd neben ihm erscheinen, wenn aber di« dritte, so finkt e« tot dahin Schade, daß der Prinz bei der Verbrennung der ersten Feder nur ein Frauenbild von so unbestimmten Zügen erblickt, wie sie sein Ideal trägt, daß er infolgedessen ohne innere Freudigkeit, halb gezwungen in den Kamps sür die von seinem schlimmen Ohm Widwolf von Gothland bedrängte Königin von Samland rintritt und halb widerwillig ihr Gemahl wird Böser aber ist, daß, al« er, seiner nicht rastenden Sehnsucht nachgebend, die zweite Feder opfert und sein Weib nachtwandelnd zu ihm in« Gemach tritt, er in ihr nicht die Erfüllung, sondern eine unbequeme Störung seine« sehnsüchtigen Verlangen« sieht Er reißt sich von der Königin lo», haust mit seiner Geliebten Unna Gold haar im einsamen Turme der Uebermenschen, wird ver sucht, den kleinen Stiefsohn dem Mordstrahl seine« treuen Lorbiß prei«zugeben, rafft sich empor, nachdem die ver trauend« Unschuld dk« Kinde« den braven Han« schon auf
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