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7> IS. Jahrgang Montag, öen 23. Zebruar 1-2- Nr. 44 „flUM.ft «. ». H«. r»s«dl,a -««f»»ch Var Kttental auf Arberger vor Srrl<i>» Im Schwnrgerichtssaal de» Berlin« Ketmiualge- hatten, benutzt« die Gelegenheit, um «in« verbriefte «er- Pflichtung in au-württger Valuta zu zahlen, nicht an- zuerkennen. Turch Erlö» dieser aEndtlchen Effekten Die Uebernahme cier Eisenbahnen äurch cias Reich. »rreinheitlicharna v«» LAeKvaAW» imv Mo-meskA». Ti« Vereinheitlichung de« Eisenbahn- und Post wesen» ist am Freitag spät abend in der Unter Vor sitz Lrzbergtt« abgehaltenen Beratung der Atnam» Minister der Gin-elyaate« beschlossen worden. Ti« Vereinheitlichung und Verreichung deN Verkehrs- wesenV sind auf dem Grundsatz aufgebaut, daß Ur st« «in besonderer Haushaltplan neben dem or dentlichen Reichshru-halt ausgestellt werden wird- der an sich balancieren mutz und nach dem alle Erträge dar Eisenbahn nicht für den übrigen NeichLhaNIhalt, so» der» wenigsten« für di« nächsten 10 bi« 20 Jahr« zur Wiederherstellung, Verbesserung und ApSgestaltunq^de» Verkehr» selbst wieder verwendet werden. Eine natür lich« Folge dies«« Grundsatzes ist hie Unterstellung de» ganzen Eisenbahnwesen» im gangen Reich« unter da» Reichsverkehrsministerium, da» damit erst in Wirksamkeit tritt. In München, Dresden, Stuttgart, Karlsruhe und in Mecklenburg bleiben di« zerftrelen Verwaltungen, entsprechend umgestaltet, al« A«tzenstel» len des ReichSverkehrsministeriam» bestehen. Der Ab findung für di« Einzelstaaten zugrunde gelegt wird entweder der Betrag de» Anlagekapital» zuzüglich der Fehlbeträge au» den KriegSjahren oder der Ertrags wert der Eisenbahn im Jahre 1909 bi» 19i9 multivli« ziert mit 25, was einer 4prozentig,en Verzinsung gleich kommt. Tie Eisenbahnen besitzenden Länder haben di« Wahl zwischen diesen beiden Möglichkeiten. Da» Reich übernimmt auch, wenn die Länder eS wünschen, die Schulden ihrer Eisenbahnen in Anrechnung auf d«m Kaufpreis. Ti« Schulden werden wieder berechnet, ul» wenn sie zu 4 Prozent verzinst würden. Wenn die Länder ihre Eisenbahnen nack> dem Wert« deS Anlage kapital« an da« Reich übergeben, so Werden ihnen dt« Schulden mit 4V, Prozent verzinst. Preußen Und Bayern werden ihre .Bahnnetz« wahrscheinlich nach dem Ertragswert, die übrigen Länder nach dem Wert de» Anlagekapitals auf >aS Reich Übertragen Tie Uebertragung de» Postwesen» (Bahern-Württem- berg) erfolgt nach dem Ertragswert. , Württemberg er hält 250 Millionen, Bayern 620 Millionen Mir!. Di« Vereinheitlichung und Verreichung de« Verkehrswesen« sollen schon am 1. April diese« Jahre» in Kraft treten« Waren im Wert« von Milliarden Mark in» Land ström ten. Die Zahlungen in diesen 1V> Zahr«n mußten zum wesentlichen Lei! durch.Verkauf bvn ReichSbanknoren im Ausland ugd durch protze neu» Verpflichtungen in fremder Valuta ausgeführt werden. Ter BalutamarÄ mutzt« unter solcher Belastung zusammenbrechen. Wenn Deutschland nickt da» gleich« Schicksal best-ir den sein soll wie Deutsch-Oesterreich, so müssen ihm au» den geleisteten Lieferungen sovtes Ak tiva zur Verfügung gestellt werden, datz es die zur Bezahlunp der, notwendigsten Nahrungsmittel in den nächsten Monaten erforderlichen Beträoe aufbringen kann. Eine Finanzierung auf anderem Weg« ist nicht mehr möglich. Deutschland hat durch seine Ablieferungen seinen festen Willen bewiesen, .den Ver trag soweit wie irgend möglich Zu «rfüllen, und wird dies auch weiter tun. Tie Ständige Valutakommisston vertraut zuversichtlich darauf, daß die Wievergatma- chUngSkommission in Erfüllung ds« FriedenSdertrageD der deutschen Regierung die jetzt benötigt«» Summe». wie im Artikel Ü35 vorgesehen, .freigeben wird Sie hält sich zu diesem Vertrauen um so mehr für berech tigt, al» sie in der Erfüllung Mre» Verlangen- di« Voraussetzung zur Aufrechterhaltung nicht nur de» deut schen, sondern auch d«S Welt.Wechsel-Markte» erblickt. Muer Tageblatt >«> t«r p»ä deftillt uni selbst ad»»holt»l«kt, jährlich 1.1» Mk., monatlich »7» «>k.vura>o«n »ri.sikaii«r »»>»>» v»» i -,x«,„n»dlchlkli«n «nifor»ch»n-«k Nnbatt. Ünz«la»nnnnahm« bI»s»üt»st»n»p/,Ubr»»nn.ia» r»hl«e Im «atz kia» W?S.ttu?!»au.°t'Ä« un» stu«*°b1st."u.n,°s°w>." °Ü" Ä7nst°l?.'n^ Ä"'n -.st'Uun,./.nt,.„n' I nlch^ -.l.lst.t w.c»«n, w.nniÜ stuf-ab. »u-ch,..nfp,«ch.e ..,.„t»»« «-»ufNIpt nicht «.»«ich!«»«»! ftnanzminister zwei Schüsse abgegeben hat.. Gr ist an geklagt de« versuchten Morde». S» waren unge fähr zwölf Zeugen geladen, darunter Erzberger. Ein Antrag der Verteidiger^ an die Geschworenen auchl di« Frag« zu richten, ob nicht einig« von ihn«» sich durch ihr« politische Anschauung betzrnse» Mlte», wurde aS- gelehnt. ES begann di« . > chaenfeKmujug deE WstkElchkikst, der nach kurzer Schilderung seine» Lebentzlaufch er klärt, «rst durch die Revolution auf die Politik geflvtzea zu sein. Er hätte durch. Lektüre vieler Zeitungen so wohl rechts. Und linksstehender, sich zu informieren ge sucht, au» welchem Anlaß die Revolution entstände» fei, und s«i zu der Ueber-euguvg gekommen, daß.Arzberger der Hauptschuldige am Zusamm»nßruch stt, und datz dieser wissentlich gegen datz Volk-Wohl arbeite. Er hab« sich sein« Ansicht, datz Ge-berger fort müsste, selbständig gebildet, sein« politisch» «»sicht über Gr», berge» -ab« er au» der Schrift HpMrtch» gewönne«. Di« Frage de» Vorsitzenden, ob d«nn nun der Ange klagte da» Recht zu.-aber» glaubt«, den Minister durch «ine KugU zu beseitigen, bejaht d«r «ngeklagre. Rach Mge-H» Verneinung «Metz» der «uaeüast» auf Ueberschichtt ' A>.N.B. Tie Tatsache, daß die Bergarbeiter im Ruhrgebiet auf die Vorstellungen de» Reichskanzlers Bauer und des ReichsarbeitsministerS Schlicke hin V«N achteinhalbstündigen Arbeitstag bewilligen, .ist .von so großer allgemeiner Bedeutung, datz man-auf sie noch .einmal in breiterem Rahmen zurückkommen muß. Bauer hat in längerer Darstellung in der Deutschen Allgemeinen Zeitung Persönlich auf die günstigen Wir kungen hingewiesen, die der Entschluß der Ruhrarbei-' ierschast auf das gesamte deutsche Wirtschaftsleben ha ben kann, und dem ist an sich nichts zuzufügen. Hier soll auch nur aus die großen Zusammenhangs hinge wiesen werden, die angesichts des LugeständnisseS der Ueberschichten durch die Arbeiter im Auge behalten werden müssen. ES ist immer wieder von neuem festze- stellt worden, daß Deutschland weder in außen- noch in i-nnerpylitischer Beziehung aus- dem jetzigen nationalen Tiefstand herauskommen kann, wenn bei uns nicht ge arbeitet wird. Ungeduldige Kritiker der Regierung haben daher auch seil langem nach Gewaltmaßregeln ge rufen, ohne zu bedenken, daß auch die stärkste Krafjt- Vußerung verpufft oder die übelsten Folgen mit sich bringt^wenn sie nicht den richtigen Augenblick abwarten. Man stelle sich doch nur einmal vor, was geschehen wär«, wenn die Regierung vor drei, vier Atonalen oder gar noch früher mit Gewalt gedroht hätte. Wir hoben eben erst erlebt, welch schwer« Kämpfe eS kostete, um den unabhängig-kommunistischen Vorstoß mit dem Ziele des Sechsstundentages abzuwehren. Heute hat der Reichskommissar Se vering nun erfreulicherweise in der Gesamtlage schon soviel Rückhalt,, daß er und die Meichsregierung im Namen des deutschen Volkes erklä- ! reu konnten, das Problem einer verlängerten A-cbeits- .zeit müsse eine günstige Lösung finden, da sonst die Staatsgewalten zu anderen Mitteln zu greifen gezwuw gen wären. Ter radikale Teil- der Arbeiterschaft hat das selbstverständlich als unzulässige Drohung aufgtz- -aßt, aber innerhalb der besonnenen Mehrheit ist die Einsicht in die Bedingungen des WirtschaftsProrefseS heut« schon soweit vorgeschritten, daß die Hetzer kein Gehör mehr finden. Es sollen und werden Ueber schichten gefahren, und diesem ersten Schritt zur Wieder gesundung werden naturnotwendig weitere folgen. Was E*'solange vergeblich angestrebt worden ist, wurde zur Wirklichkeit, und schon zeigen sich die erwarteten Kon sequenzen. Auch unsere Valutanot ist nur aus einem Punkte zu heilen: arbeiten und mehr arbeiten al»! die anderen. Wenn die neue Einrichtung von Ueberschtch- ten von Tauer bleibt oder gar auSgebaut wird, wenn durch die Zufuhr von Kohlen die große Wirtschaft.S- rnaschine in schnelleren Gang kommt, dann werden auch di« deutschen Zahlungsmittel langsam an Wert izunehmem, dann werden sich die Lebensrnittel ver billigen, die Lebenshaltung des Einzelnen wird aus' Da-» Neueste vom Tage. Di« sächsische Regierung verlangt für die Abtretung der Eisenbahnen an da» Reich rund Ä Milliarden Mark. * Im Reich'Sftnanzministsrttim werden zur Verringerung der schwebenden Schuld Maßnahmen tzür beschleunigten Einziehung der Steuern erwogen. * Di« Nationalversammlung ist für kommeu- den Donnerstag, den 26. Februar ein beru fen worden. Auf der Tagesordnung stehen kleinere Mprlagen. * Ta» französisch« Amtsblatt meldet, daß Senator Raymond Poincare an Stelle von Jostnart zum DelegiertenFrankreickSinderWie^evgüt- nrachUngSkomrnission ernannt wurde. d«S alten Bergarbetterverbande» für Lugau fordert, datz die Regierung auch di« übrigen Berufs stände, soweit sie produzieren, aufsordert, zur Steige- rung der Erzeugung mit beizutragen. Verhandlung«» zwischen der Negierung und der Organisation über noch strittige Fragen sollen sofort eingelettet werden. Revision des Irieäensvertrages? Tie Westminster Gazette vom 11. Februar 1920 teilt folgendes mit: Berichte aus Paris zeigen, Daß das französische Volk schon anfängt, be sorgt zu werden, infolge Deutschland- Nichterfüllung der Bedingungen des Frie densvertrages. Tie beiden HauptklausFln welche es bisher nicht erfüllt hat, sind diejenigen, welche sich auf Auslieferung der Kriegsverbrecher und die Kohlenversorgung Frankreich» be ziehen. Ti« Frage der Auslieferung haben wir schon zur Genüge besprochen. Was die Kohle anbelangt, un terliegt es keinem Zweifeln daß die Klauseln, welche, sich darauf beziehen, einen des« schlechte st über legten Teiles des Vertrages bilden. Deutsch land vernichtete mutwillig die Kohlenfelder Frankreichs, und es ist unser gutes Recht ^Schadenersatz in Waren von ihm zu verlangen. Tock durch, den Friedensver trag verliert es einige seiner besten Kohlengebiete irw Saartal, Elsaß-Lothringen und Schlesien. Seine Berg leute sind durch Krieg und knappe Rationen er schöpft. Sein Industrieseben hängt zwischen Leben und 'Tod. Ohne Kohle kann eS nicht leben, nicht ein mal, um mehr Kohle für Frankreich zu fördern, und mit seiner verminderten Ausbeute Und seinen ver ringeren Kohlenfeldern kann «S nicht beide versorgen, nämlich Frankreich zu den festgesetzten Bedingungen und seins eigene Industrie aufrecht erhalten!, Im Anschluß daran sagt di« Westminster Gazette: Deutsch and hat natürlich Pen Friedensvertrag unter- zeichULt. Selbstverständlich würde eS gezwungen worden sein, beinahe jeden Vertrag zu unterschreiben, da e» sich den .Alliierten nicht länger zu widersetzen imstande war. Ader der Vertrag enthält viele Vorkehrungen, besonders diejenigen, welche sich auf Schadenersatz be ziehen die zugestandenermaßen nicht durchgeführt wer den können. Er wird wieder durchgesehen werden müssen, und je eher diese Arbeit begonnen wird, desto besser für Europa. ES ist in keiner Weise ein Entgegenkommen gegenüber! Deutschland. Die Sache ist einfach die, datz daS wirt schaftliche Leben Europas wieder auf.eine gesunde Basis zurückgeführt werden muß. Die wirtschaftlichen Bestimmungen, des Vertrages stehen nicht auf derselben. Im übrigen, hat Frankreich und Belgien das Recht, sehr erhebliche Summen für verur sachten Schaden als Ersatz von Deutschland -zu verlan gen, und ihre eigenen Interessen in dieser Hinsicht wer den durch Pie falsche Grundlage, auf welcher die gegen wärtigen Berechnungen gemacht werden, geschädigr, und durch den Unterschied zwischen dem, was bestimmt und was möglich ist. Ein neuer Vorschlag. Appell an die WiepergutmachuMskommifsio«. Tie deutscheStändigeValutakommiss ion ersucht die Regierung, auf Grund" des Art. 225 de»! FriedenSvertrages ehestens mit der Wiedergut-! machungskommission in Verbindung zu treten, um aus denjenigen Beträgen, die laut Mit teilung Heö RetchSftnanzmtnisteriu.mS auf.Grund de» Friedensvertrages bereits abgeliefert sind, die Mit tel zu erhalten, die zur Ernährung und Wirt- schaftssühiung des deutschen Volkes auch bei stärkster Etnschrän Ung des Konsums unbedingt nötig sind. Ta- Reich ist durch Abtrennung wertvoller Gebiete, -durch Wegnahme der Kolonien, der Kabel, des gesamten Ver- ... , . ... ...... mögens i : Ausland, der Schiffe, des Eisenbahnmat«-, dem annormalen heutigen Zusta^ der landwirtschaftlichen Maschinen und durch di« ... Wahnen gelangen, und die Welt draußen wird erkennen, Liquidatio l der Firmen im Ausland so verarmt, fand am Sonnabend der^ProM S«Ü*n datz Deutschland sich wieder auf den. Weg zurückzuftnden daß ihm ausreichende Mittel für Zahlungen im Aps- Fähnrich vonHi rfch f« t d statt^ der auf v«r Reich» beginnt, auf dem man es früher mit Bewunderung und lande nicht mehr zur Verfügung stehem Noch ni« ist «heimlichem Neid in so beschwingtem Schritt hat vor- nach Riederlegung der Waffen ein Volk wirtschaftlich «wärt» schreiten sehen. Ter Regierung wird eS also ob- und finanziell so grausam durch- Aushungerung, Hin-! 'liegen, den neuen Vertrag Mit der Bergarbetterschaft ziehen, Vorenthaltungen und Uebertretungen der Ab- hegen jede Beeinträchtigung und Heden SttmmungSnm- machungen bedrückt worden, wje jetzt da» deutsche. Seit schwung zu schützen, damit mit jedem Waggon Kohle, den Waffenstillstandsverhandlungen, also seit fast li/, der au» dem Ruhrgebiet abrollt, die Parole ins Land Jahren, ist dem Deutschen Reick>j«de verständige 'Ftnan- getragen wird, in deren Zeichen allein die Wiederauf- zierung im Auslande unterbunden. Nach Hergabe de» «rstehung Deutschland» erreicht werden kannr Ue ber- Goldbestandes bis auf «ine Milliarde Mark wurden die schicht! Uebsrschicht im Arbeitstag jede» ein«! ausländischen Effekten, die Im deutsch«» Besitz« waren, Keinen — eiste» mutz da- ander« nach, sich ziehen, da- zur Verfügung gestellt. Tie Abnahme dieser Effekten Mit gleichzeitig iptt dem Mehr an Arbeit auch «in wurde in unerhörter Weise verzögert. Ein Teil der Mehr an Erzeugung erreickst wird, .auf dem wir Stufe Negierungen, die Pie betreffenden Effekten au»geg«ben Um Stuse wieder emporstetgen. . ... - * Die Uebe-rstnnpe tm sächsischem Ver-ban. Di« Bergarbeiter de» Lugau-OelSnttzer Koh- konnte» daher im'Ausland« bisher nur aerina« ZaH. lenrevierS Haben sich, wie schon kurz berichtet, Mit lungen geleistet werden. Eine Verfügung über den Er dem Verfahren einer achten Stund« einverstanden lös au» de» Liquidationen und Sequestrationen war noch erklärt. Sie wünschen jedoch, daß die Dauer diese« nicht möglich, da jede Abrechnung dorenthalten wurdet Achtstunden-Au-nahmezustanLe» befristet werd«. Auch Zu alledem wurde die Oberhoheit de» Deutschen Reiche» soll di« Frage für» Luganer und für» Zwickauer Koh^ an d«n Grenzen ausgeschaltet und di» deutsche Regier -inßstMch. Gtqq Lauter «NA rung muhte kte aegtz» Wille»