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pennsp«ecken q. -r l)s. 18. H ! für Pulsnitz und Umgegend Inserate für denselben Lag find bis vormittags Uhr auszugeben.- Einspaltige Zeile oder deren Raum l2 kokalpr. Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. Aints-Blatt ! des Königl. ümksgei»l(kts und des Stadtratkes su Pulsnik». Erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend. Beiblätter: Jllustr. Sonntags- blatt u. Humor. Wochenblatt Abonnement. Monatl. so»., vierteljährlich 1.25 bei freier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen unter Ak. 8602 ,.2S. -IS Amtsblatt für den Sesirk des Aönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die OrtschaftenPulsnitz, Pulsnitz rn. s., BSHmisch-vollung, GroßrLhrsvorf, Bretnig, Hauswald«, Ohorn, Gberstema, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Lriedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ulein-Dittmannsdorf ^^^^^^-rla^-^^^^rfter^Lrbe^Inr^>^v^loh^^^^Lrp-dition^u1l»nit^BismarckpIa^7r^b^^^eEwortlIcher^edakteu^Gtt0^vorn^^«^^ Mr. 3ü. Somiakend, de» 1l. März 1805 ^7^Iahrgang^ ^onkursverfaHren. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des in Br e t ni g ve.storbenen Schnitiwa-enhändlers Friedrich Herman« Vode« ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalter«, zur ^eoung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis dec bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen, sowie über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses " der Schlußtermin auf den 5. April 1905 vormittags V.1V Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Die Gebühr des Verwalters wird aus 250 seine Auslagen werden auf 67 festgesetzt Pulsnitz, desi 4. März 1S05. " " Königliches Amtsgericht. Zwangsversteigerung. Das nn Grundbuche für Großröhrsdorf Blatt 638 auf den Namen Moritz Bernhard Fischer eingetragene Grundstück soll am m „ 10. Mai 19V5, vormittags /.10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück — Wohngebäude und Brauerei — ist nach dem Flui buche 11,6 Ar groß und auf 34 000 geschätzt. Die darauf errichteten Gebäude Nr. 83 S des Brandkalasters haben 30 150 ^il Brandkafse. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondr e der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte aus Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 2. Februar 1905 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungslermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und. wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigeru -.zserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesstzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgesordert, vor der Erteilung deS Zuschlag« die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung de« Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der BersteigerungSerlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Pulsnitz, den 8. März ISOS. Königliches Amtsgericht. Neueste Ereignisse. Der Kaiser hat die Helgolandfahrt wegen des schlechten Wetters aufgegcben Prinz Albrecht von Preußen hat 12000 Mark für die Geschädigten in Südwestafrika gespendet. Für die Hochzeitsgabe der preußischen Städte an das deutsche Kronprinzenpaar sind bis jetzt 410000 Mark aufgebracht worden. Der österreichische Ministerpräsident von Gautsch hat im Abgeordnetenhause erklärt, der Zwischen fall Goluchowski - Rheinbaben sei in äußerst freundschaftlicher Weise erledigt. Die Arbeiter der Symplonbahn haben wegen Er höhung der Arbeitszeit einen Ausstand begonnen. Die staatlichen Waffenfabriken in Petersburg ent ließen vorgestern 40000 Arbeiter. Der Streik der Bahnangestellten in Newyork ver läuft ungünstig; Exzesse wurden von der Poli zei befürchtet. Die Japaner haben vorgestern Vormittag 10 Uhr Mulden besetzt. Kuropatkin marschiert mit seiner Artillerie auf Ticling. Selbst die Lon doner Blätter sprechen nicht mehr von einer Umzingelung. DieJapaner verfolgten die Russen bis Fuschun bis zu dem Huntal. Die üble Zwangslage für das Deutsche Reich. Die Beratungen über den Heeretetat im deutschen Reich,mg und die Ablehnung der für die Kavallerie ge- Aderten Verstärkungen Haden wieder einmal m greller W'ife di« unerträglich werdende Zwangslage de» Deutschen Reiche, tu Bezug auf feine Einnahmen und Ausgaben dar. getan. Die Einnahmen decken die lausenden Ausgaben in keiner Weife, und da wir in einem großen Staalk, der vor gewaltigen Ausgaben steht, mit der weisen Sparsamkeit und der Erschließung kleiner Mehreinnahmen zu keiner be friedigenden Besserung der Finananzen kommen können, fo stehen die verbündeten Regierungen und der ReichSiag vor einem der größten Probleme seit der Gründung deS Deutschen Reiches, denn eine wesentliche BtlMthrung der Einnahmen deS Deu'Aen ,ft „„ schwierigsten und zugleich bedenklichsten Ausgaben. Da» einfache und ost angewandte, wenn auch stet» übel empfundene Mittel der Steuererhöhung, um den Finanzen auszuhelsen, g bt eS bekanntlich sür da« Deutsche Reich al« solche- nicht, weil nach der ReichSverscssung da» Deutsche Reich im Namen der Bundesstaaten nur Zölle und indirekte Steuern e-hebt und solche mit dru Matrikutarbeitlägen der einzelnen Bundesstaaten zu der ReichSkasse verrechnet. Man könnte nun denken, daß, wenn das Deutsche Reich keine direkten Steuern einnehmen kann, und dteseS Recht ganz und un geschmälert nur den Bundesstaaten zufteht, dann einfach die Bundesstaaten eben m hr Steuern erheben müssen, um ihre größeren Beitläge sür die ReichSausgaben decken zu können. Diese einfach scheinende Folgerichtigkeit begegnet aber in den Landtagen der deutschen Bundesstaaten den größten Bedenken und Schwierigkeiten, weil die SiaatS« steuern schon so hoch sin>, daß Finanzminister Wie Bolks- Vertreter n'cht ohne writerrS eine wesentliche Erhöhung der- selben zum Zwecke der Abführung der erhöhten Einnahme tn Vie Reichsküsse vornehmen können. Außerdem wachsen die Ausgaben auch in den Bundesstaaten, und eine direkte Steuerbelastung zu Gunsten des Reiche» könnte zu großen Störungen sür die gesunde Entwickelung der einzelnen Bundesstaaten sühren. ES bleibt daher immer und immer wieder nur ein Ausweg übrig, neue große Einnahmen auf dem Gebiete der Zölle und indirekten Steuern zu erschließen, und daS deutsche Volk kann noch in dieser RetchStagSsejston hören, wie dem ReichSdrstjit ein Ende bereitet werden soll, denn der Staatssekretär des ReichSschatzamtS Herr v. Stengel hat in der RetchStagSkommtssion erklärt, daß mtt »kleinen Mitteln" in den Reichtfinanzen nicht- zu machen sei, und daß man sich gezwungen sehe, eine gründliche Resorm der Reichtfinanzen vorzunehmen. Wo Herr v. Stengel nun neue Golk quellen sür da- Reich erschließen will, bleibt ja noch sein Geheimnis, aber bald wird e» sich al» Schrecken lösen, denn irgend woher müssen doch die fehlenden Milli- onen genommen werden. Leute, die da- GraS wachsen hören, meinen, eine Reichsbiersteuer solle einen neuen Gold strom tn die ReichSkosse lenken. Andere glauben aber, daß man e» eher mtt einer RetchSerbschaftSsteuer versuchen werde. Die letztere hat aber wieder VersassungSbedenken, da die Bundesstaaten schon Erbschaftssteuern erheben. Menschlich und «irtschastlich betrachtet würde eine hohe Erbschaftssteuer allerdings die am wenigsten drückende Ab gabe sein, wenn sie nur von größeren Erbschaften mit steigender Skala erhoben wird, denn Leute, die größere Summen erben, empfinden darin gar keinen Nachteil, daß eS einige hundert Mark, oder bei ganz großen Summen einige tausend Mark weniger sind. Der Herr RetchSschatz- sekretär und der hohe Reichstag würden sich daher den Dank aller deutschen Steuerzahler ei werben, wenn sie eine neue Reform der Erbschaftssteuer unter Zustimmung d«» Bunde-rate» sür daS Reich finden oder mit den Bundes staaten vereinbaren könnten, die jährlich etwa hundert Millionen Mehreinnahmen brächten. Diese Steuern zahl ten nur die mit GlückSgütern Gesegneten, und daS Reichs- dkfizit verschwände. vertlich« ««d fSchfisch- «»gelegtwhett-». Ohorn. Morgen, Sonntag, nachmittags 4 Uhr findet, Wie schon durch Inserat bekannt gegeben, eine Ber- sammlung der Zuchtgenossenschaft im Obergasthof statt. Herr Tierarzt Rudert wird hierbei einen Vortrag über die Tuberkulose halten. Diese» wichtige Thema wird giwiß vielen, auch Frauen, Anlaß zum Besuch dieser Versamm lung geben. — Ueber die Vorteile der freiwilligen Weiterversicherung bei der Invalidenversicherung sei hier ein Fall nntgeteilt, in dem die Frau eines Landwirte-, we'che bei ihrer Verheira tung die Versicherung freiwillig fortgesetzt hatte, einige Jahre nach ihrer Verheiratung an einem hartnäckige» Augenleiden erkrankte und sich infolgedessen genötigt sah, einen Antrag auf Gewährung von Invalidenrente zu stellen. Dieser An- trag wurde für begründet erklärt und di« Antragstellerin erhielt «ine Invalidenrente von jährlich 148 Mark 20 Pf«n- mge zugebill'gt. Hätte die Frau b«i ihrer Verheiratung sich di« Hälfte ibr« Beiträge erstatten lassen, so würde ihr ein einmaliger Betrag von etwa 30 Mark zugrfallen sein, wo gegen sie jetzt infolge ihrer freiwilligen Wciterverficherung in dcn Bezug einer Jah«»rente von 148 Mark SO Pfennigen gelangt ist. Dieser Fall zeigt wiederum, wie vorteilhaft eS ,ür weibliche Versicherte ist, bei der Verheiratung nicht den augenblicklichen geringen Vort«il wahrzunehmen, sondern sich lieber durch Weiterversichrrung den Bezug einer dauernden Rente zu sichern. Schon durch Verwendung von jährlich 10 Beitragsmarken kann die Anwartschaft auf eine Rente gc» wahrt werden. — Hängt Nistkästen auf! Unsere gefiederten Sänger find auf der Reise zu un», einzelue von ihnen auch schon hier. Wollen Wir unsere Lieblinge darum in den Gärten nah- bet un» haben, so müssen »ir dasür sorgen, daß sie geschützte Unterkunst und in erster Linie geeignete, vor Feinden und rohen Händen sichere Brutstätten finden. Am S-sang, dem lebensfrohen Treiben und der nützlichen, in- sektenvertilgenden Tätigkeit der lieben Vögel «erden wir unsere Freude haben. Deshalb: Hängt Nistkästen auf! — Der Bedarf an Volksschullehrern beläuft sich für das neue Schuljahr auf 730 bi» 750. Dieser Bedarf kann von den Seminare» nicht völlig gedeckt werden, es werden deshalb wieder «twa 100 Lehrseminaristcn zur AuShülf« d«m öffentlichen Schulwesen zugewiesen werden müssen. — Für den Mooat Febrnar 1905 sind behuf» Ber-