Volltext Seite (XML)
7«. gcheimo. Ar. «l« «den-Ausoabtz Vom«««. » r»»trmb»r l»z« «rÄtz«nt»6st: »a«rt»te« Dnsde» g-rnlvr-cher-s-mm-lnumm-i: »»»»» Nur sü« «acht,k1priUhe: Ik. »00lt EchrUIIeUun, u. Hauptg«sck>01t»stelle: »retdcn-«. t« Marienftrab« I«/1» Gegründet 1SSS , »«I -»»«Mos» »K, WN. k knickt. « «a. NN 7«S«N^nt. duichUftteiua ».«oin. etmlchl. »« Bla. Postgebühr lohne Bost,nftellun,»aebühr> bet 7m»I wbcheni- llchrm «erland. «nheinnmmee l» Bla- vnhrtgenpeetle: Lte Inzeigen «erde» nach »oldinarl berechne«: h«« ^nlv-INg« »0 «» breüe Zelle »b Big., für aulwürU -o Big. gomvien-ngeigr» «h EteNengefnche ohne »ab»«« 1» Big., «oberhalb «» Vlg., die »0 INN> brelle «eName«elle roo Big., «uberhalb »»0 Ps^ vflerttngebühr »0 Pfg. «olwLNi,- Nuftrüg« gegen V°rau1be,ahlung Den« ». «erlog: »epfch « «elchard«, »reiben. Postlche«-»«o. ross kreede» Nachdruck nur ml« deull.Ouettenangobe lDreidn. Rachr.» «ulülllg. Unverlangte Schriftstück« «erde» nicht ousbewahrt Nolkstum als Grundlage -er Neuordnung Ser MMrl,kt»eiiK«iMß Wer Pamuropa Gens, 4. Sept. Am zweiten Tage des europäischen Minder» hettrnkongresses berichtete zunächst Präsident Dr. Wilsan Aber di« Sitzung des Ausschusses zur Prüfung der Lage» berichte. Sin« von dem Ausschuß vorgelegte Entschließung, in der der Kongreß zur Berösfentlichung dieser Berichte bis spätestens zum 1. November 1S86 ausgefordert wird, wurde von der Versammlung einstimmig angenommen. An den Ber, Handlungen des MinderheitcnkongresseS nahmen am Donners tag auch verschiedene Vertreter der deutschen Minder heit in Süd slawien sowie ie ein Vertreter der Wallonen «nd der Flamen in Belgien teil. Die grobe Anssprache über den Paneuropaplan BriandS wurde dann durch eine Erklärung des früheren dent» schen Sejmabgeordneten in Ostoberschlesien. Ulitz, eröffnet. Dieser betonte, dab die Minderheiten als ein wesentlicher Be standteil der europäischen Menschheit vollen Anspruch auf Mitwirkung an der Ncnorbnung Europas hätten. Es sei die Frage, ob der Zeitpunkt für eine europäische Staatenvereini gung bereits gekommen sei. Der Plan Briands beruhe aus der Anerkennung der Souveränität der Staaten und der Solidarität der europäischen Völker. Wen» jedoch «ine Wahl rede. die di« Revision der europäischen Grenzen berühre, in einem andern Lande Proteste anslöse, so sei das keine An erkennung des Souveränitätsgedankens. Wenn jede Er örterung der ungarischen Frage in den Nachbarländern zu einer Beunruhigung führe, so könne darin ebenfalls keine An erkennung der Souveränität gesehen werden. Wenn man serner sehe, wie Staaten gegen ihren Willen in Wirtschaftsabkommen hineingezogen werde», so sei bas kein Beweis für die Achtung der Souveränität »nd der Solidarität der europäischen Staaten. SS sei ««möglich, eine Neuordnung Europas ans der Grundlage ber heutigen Staatenordnnng zn schassen. Die Einigung Europas sei nur möglich ans der Grund lage des Volkstums. Die Vorgänge im Osten Europas müßten die Staatsmänner nachdenklich stimmen. Die kommunistische Weltanschauung greife immer stärker auf den Westen Europas über. Paine arb habe versucht, dem Volkstum der Minderheiten das Todesurteil zu sprechen. Die Minderheiten seien aber die eigentliche» Träger des europäischen Gedankens, weil sie durch ihr Schicksal zu europäischem Fühlen und Denken er zogen seien. Die Nenorduung Europas werde nur aus der Grundlage der europäische» Völkergemeinschaft erreicht werde» können. El» Flugzeug stürzt brennend lut Mer-« Tote Schweres Unglück bet spanischen Manövern Bankett zu Ehren ber Ozeanftteger Madrid, 4. Sept. Ein Militärwasferslugzeng, bas an de« Flottenmanövern teilnahm, stürzte in der Nähe von Sap Prtorino bei Fcrrol brennend ab. Sämtliche acht In sassen fanden den Tod. In -er Maschine, die von dem Kontre» admiral Plana gesteuert wurde, hatten anßer dem Führer zwei Marineossiziere «nd fünf Mechaniker Platz genommen. Au» zwrl französische Flieger WgeWrzt Ein U-Boot schiebt sich unter ein finkendes Flugzeug Paris, 4. Sept. Die französische Mtlitärfltegcret wurde am Mittwoch wiederum von zwei Unfällen betroffen, die glücklicherweise kein Menschenleben forderten. Das erste Un glück ereignete sich unweit von Bordeaux, wo ein Marine flugzeug mit zwei Mann Besatzung infolge Motorschadens ins Meer stürzte und vollkommen zertrümmert wurde. Trotz -cs harten Aufschlages verloren die Insassen die Be sinnung und Ucberlcgung nicht, sondern machten sich sofort frei und konnten schwimmend das User erreichen. Bei dem zweiten Unfall handelte es sich ebenfalls um ein Marineflugzeug, das aus bisher unbekannter Ursache über dem Hafen von Toulon abstiirzte. Ein Untersee boot, das sich zufällig in der Nähe befand, benachrichtigte sofort die Rettungsstation des Hafens, die ein Rettungsboot entsandte, das die Insassen der Maschine aufnahm. Das Flugzeug, das bis dahin auf dem Wasser trieb, begann in zwischen langsam zu sinken. Der Kommaubant des Unter seebootes gab sofort Befehl zum Tauchen. Als das Boot sich unter dem Wrack des Flugzeuges befand, stieg es allmählich wieder auf und hob auf diese Weise den Apparat in die Höhe, der bann in den Hafen gebracht werden konnte. Linkspropagan-a mit Rejchsftuvzeugen vrosttmolcknng uoooror vorllaor Svlrrlttloltnng Berlin, 4. Sept. Ein Berliner rechtsstehendes Blatt hatte heute darauf hingemtesen, bah der „Sturmvogel", ein rein sozialistischer Flugverband, zu Wahlprvpagandazwecken für die Sozialdemokratische Partei Flugzeuge durch Deutsch land ziehen läßt, die sich teilweise in rcichsetgenem Besitz befänden. Daraufhin gibt das Reichsverkehrsmtnisterium eine Erklärung ab, in der es heißt: Mit Zustimmung des ReichsverkehrSmtntstertums sind von der Deutschen Versuchs, anstalt für Luftfahrt und der Deutschen Berkehrsfliegerschule vor längerer Zeit einige Flugzeuge, die für die Zwecke der genannten Anstalten nicht mehr in Betracht kommen, an pri vate Luftfahrtveretntgungcn verliehen worden. Die Leih gebühren find im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage dieser Bereinigungen und den Marktwert der Flugzeuge auf eine AnerkennungSgebiihr beschränkt worben. Der „Sturmvogel" hat an einer solchen Förderung mit drei Flug zeugen tetlgenommen, nachdem er die Erklärung abgegeben hatte, baß er partcipoltttsch neutral sei und daß er im Falle der Verwendung seiner Flugzeuge zu Werbezwecken dies allen ansordernden Stellen gegenüber zu den gleichen Bedin gungen machen würbe. Der RclchSverkebrSminister ist grunb- fätzltch der Ansicht, daß die Unterstützung «tue» Flugnuler- v. Gronau, EosteS «nd Lindbergh an einer Tafel Neuqork, 4. Sept. Auf dem Bankett zu Ehren der deutschen und französischen Flieger erklärte Oberbürgermeister Walker in einer Ansprache, -aß diese Veranstaltung, an der deutsche, französische und amerikanische Flieger tetl- nehmen und in so freundschaftlicher Weise zusammcntrafen, eine der bedeutendsten Kundgebungen für den Weltfrieden sei, von der er je gehört habe. Auch gäbe es wohl keinen geeigneteren Ort für ein Zusammentreffen so bedeutender Piloten wie gerade Neuyork, die kosmopolitischste Stadt der Welt. Das heutige Zusammentreffen beweise wahren Sport- getst und wahre Kameradschaft, indem Co st cs und Bellonte hierher gekommen seien, die deutschen Flieger zu begrüßen, die erst kurz vor ihnen den Atlantik bezwungen hätten. Nach einigen Dankensworten v. Gronaus sprach Co st es. Alle Flieger der Welt, betonte er, gehörten einer großen Familie an; Grenzen beständen für die Flieger nicht. Die Anwesenden sangen darauf bas Deutschlandlied, die Marseillaise und die Sterncnbannerhymne. An dem Bankett nahmen auch Vertreter ber deutschamerikanischcn Flugzeug industrie sowie der Konsul Dr. Heuser teil. Der Flug zeugkonstrukteur Fokker sowie Oberst Göbel, der Sieger im Pazifik-Flug, gaben in Ansprachen noch ihrer besonderen Anerkennung für die Leistung v. Gronaus Ausdruck. Die französischen Flieger Costes und Bellonte werben nach ihrer Rückkehr aus Washington, wo Präsident Hoover ihnen am kommenden Montag ein Festesten gibt, wahrschein lich einen Werbeflug durch die Vereinigten Staaten von Amerika unternehmen. Die Veranstaltung wird von führenden Männern aus Diplomatie, Hochfinanz, Industrie und Luftfahrt gefördert und finanziert. Lindbergh wird vermutlich Mitglied des Ehrenkomitees werden. nehmens durch das Reich unmöglich wirb, wenn dieses sich parteipolitisch betätigt. Ob der „Sturmvogel" gegen diesen Grundsatz verstoßen hat, wirb nachgeprüft werden. zuMsMngöettMimltschenKtnWIiiMuheii Berlin, 4. Sept. Die Meldungen über die angebliche Fertigstellung des Entwurfes eines Staatsvertrages zwischen Preußen und den evangelischen Landeskirchen entsprechen, wie von der zuständigen preußischen Stelle erklärt wird, nicht den Tatsachen. Bisher sind lediglich die Verhandlungen zu Ende gegangen, deren Ergebnis dt« nächste KabtnettSsitzung beschäf tigen wirb. Hierzu erklärt der Evangelische Pressedienst er- gänzend: Der Behauptung, daß in allen wichtigen Fragen ein Einverständnis zwischen den Partnern erzielt sei, sei die Tatsache entgegenzuhalten, baß in den bisherigen Verhand lungen noch wichtige und entscheidende Fragen, besonders die der politischen Klausel, offen geblieben seien. Die evangelischen Kirchen warteten seit Monaten auf einen formulierten Vor schlag, ber ihnen von seiten des StaatsmtntsteriumS in Aus sicht gestellt worden sei. Das StaatSministertum habe zu dem Entwurf de» Staatsvertrage» überhaupt noch nicht Stellung genommen. Vielmehr fei diese Stellung immer wieder htnauS- geschobe» »«Bd««. Der deutsche Kronprinz für das Arbeitsdienstjahr Wien, 4. Sept. Das „Neue Wiener Tagblatt" veröffent licht eine Unterredung eines seiner Mitarbeiter mit dem ehemaligen deutschen Kronprinzen, der am Dienstag in Wien cingetroffcn ist. Der Kronprinz sagte u. a.: „Ich bin an dreierlei Dingen interessiert: Am Militär, an der Politik und an der Technik. Tie Betätigung aus den beiden ersten Ge bieten ist mir verschlossen, dennoch aber werde ich immer, wo ich auftauche, gerade über Politik besonders gefragt." Der Kronprinz sprach sodann über die deutschen Wahlen und sprach die Hoffnung aus, daß ihr Ergeb nis einen starken Znsammeuschluß aller bürgerliche« nnd staatserhaltende» Parteien bringen werde, die dann gemeinsam in der Lage wären, die unbedingt not wendige Reform auf finanziellem und wirtschaftlichem Gebiet durchzusnhrcn. Der Kronprinz schilderte weiter die Weltwirt schaftskrise und ihre besondere Härte in Deutschland und Oesterreich. Die Verfasser des Vertrages von Versailles hätten seinerzeit wohl selbst nicht die wirtschaftliche Aus wirkung der Friedensbcdingungcn überblicken können. Die deutsche Wirschaft werde durch die steigenden Zollmauern, die Reparationszahlungen und die sozialen Lasten gehemmt. Die notwendige Reform müsse von ihnen beginnen. Not wendig sei eine Reform der Nrbeitslosensürsorge, die vielfach den Charakter einer Rente angenommen habe. Der Kronprinz empfahl als Hilfsmittel die Ein führung des Ärbeitsdienstjahres aus Grund einer allgemeinen Arbeitspflicht. Die zweite Notwendigkeit sei die Herabsetzung der Verwaltungskosten. Der ganze heutige Rcgicrungs- unü Verwaltungsapparat in Deutschland sei zu kostspielig. In diesen Ansichten fühlte sich der Kronprinz einig mit wetten Kreisen des deutschen Volkes, denn jedem Deutschen sei es gleich ihm darum zu tun, dem Lande wieder den Platz au der Sonne zurlickzucrobern, der ihm auf Grund seiner deutschen Geschichte gebühre. LreviranuS «»net mit vier Millionen Arbeitslosen lm Minier Breslau. 4. Sept. In einer von der Konservativen Volkspartei veranstalteten Wahlkundgcbung sprach am Mitt- wochabend Reichsmtnister Trevtranuö. der eingehend die Tätigkeit des Kabinetts Brüning und die erweiterten Not- Verordnungen behandelte. Anschließend setzte er sich mit den Kritikern von links und rechts auseinander. Es besiehe kein Zweifel, daß zum Pessimismus im Augenblick kein Anlaß ge geben sei, wenn auch die Lage als ernst angesehen werden müsse. Man müsse im kommenden Winter mit einer Zahl von Uber vier Millionen Arbeitslosen rechnen, und cs müsse dafür Sorge getragen werden, daß die Arbeits losen nicht hungerten. Wer sage, daß wir aus unserer schwierigen Lage und der Rcparationsbelastung herauS- kommcn könnten durch Bruch der bestehenden Verträge, der sage die Unwahrheit. Um wirklich dem Ausland gegenüber etwas öurchzusctzcn, gebe cs zunächst keinen anderen Weg, als unseren Haushalt in Ordnung zu bringen, damit nicht ein mißgünstiges Ausland darauf bringen könne. Ueber die Partetschranken hinweg müßten die Parteien zusammen« arbeiten und sich ergänze». Santo Nomina» vom WirbeMnrm verwüstet Havanna, 4. Sept. Nach einer Meldung des Staats- vbservatortums von gestern abend bat ein Wirbelsturm den größten Teil von Santo Domingo verwüstet und sich dann rückwärts gegen Haiti gewandt. Der tu Santo Do mingo angertchtcte Schaden soll außerordentlich groß sein. Bis jetzt liegen noch keine Meldungen über Verluste an Menschenleben vor. Entgegen den anfangs gehegten Hoffnungen, daß Kuba von dem Wirbelsturm ntcht berührt werden würde, äußerte spät nachts das Observatorium von Belen die Befürchtung, daß sowohl die B a h a m a - I n s e l n wie auch Kuba be droht sind. Der Sturm bewegt sich zwar nur mit einer Ge schwindigkeit von 16 Stundenmeilen weiter, aber bas Zen trum dreht sich mit einer Geschwindigkeit von über IM Mei len, so daß man mit schweren Schäden und auch mit dem Ver lust von Menschenleben, namentlich im Südtetl von Guata - namo und Santiago, rechnen müsse. Bei der gegen- wärttgen Geschwindigkeit und Richtung dürfte der Zyklon zunächst innerhalb von 74 Stunden die Bahama-Jnseln erreichen. Vramittveinverbot am Wahltag? Berlin, 4. Sept. Der RetchSmintster des Innern hat bei sämtlichen außerpreußtschen Landesregierungen angeregt, sich dem Borgehen des preußischen Ministers des Innern an- zuschlteßen und für den Tag ber Retchstagöivahl den Aus schank von Branntwein und den Kleinhandel mit Trtnkbranntwetn zu verbieten. Bet der durch den Wahl- kampf sehr erregten leidenschaftlichen Stimmung in wetten Bolkskretscn erscheint ein solches Verbot als besonders drin gend. DaS neue Gaststättengesctz vom 28. April gibt den obersten Landesbehörden die Ermächtigung zu einem solchen verbot.