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Mopauer V Tageblatt Da» .gschopauer Tageblatt und Anzeiger', erscheint werktäglich. L?onatl.Bezugspreis 1.70 RM. Zustcllgeb. 20 Pfg. Bestellungen werden in uns. Geschästsst.,von den Boten, sowievonallenPostansialten angenommen und Anzeiger Wochenblatt für 3 schopau und Umneaend Anzeigenpreise: Di« 46 mm breite Millimeterzcile 7 Psg,; die VL mm breite Milltmeterzeile im Texttetl 25 Pfg,; Nachlabstassei k Zister, unb Nachweisgebühr 25 Psg. zuzügl. Port», Tas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Laudrats zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgisch« Handelsbank«. G. m. b. H. Zschopau, »emeindegirokonto: Zschopau Nr. 41; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernspr«her Nr. 712 Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wtlischthal. Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Mtzschdorf, Tcharfenstein, Schlößchen Porschendori n«. 8S 197. Jahrgang NeO li«i> del Bau» sWe» An ArankrelG ÄufluGt gesuGt Wie Havas aus Toulouse meldet, stnd die beiden bolsche wistische» Oberbonzen Negrin und del Vavo aus französisches Gebiet gefluchte« Sie stnd in einem spanischen Verkehrsslug- «eug auf einem Flughafen in der Nähe von Toulouse gelan det und haben sofort im Auto sich nach Toulouse begeben, wo Ne in einem Hotel abgesiiegen stnd. Weitere Mitglieder des Negrin-Ausschusses sollen nach Frankreich unterwegs sein. * Nach de» Berichte» englischer Blätter hatGeneral Franco für die geplante Offensive gegen das rot spanische Restgcbiet eine Million Mann aus sämt lichen Fronten zusammengezogen. Groß» Mengen Kriegsmaterial stnd für die Offensive aufgcstapelt und um Madrid ist ein eiserner Ring gezogen. Die General Franco bei Madrid zur Verfügung stehende Artillerie soll die gewaltigste Zusammenziehung von Ge schützen seit Kriegsausbruch darstellen. Sollten die rot- spanischen Söldner noch Gegenwehr zu leisten versuchen, so müßte diese, nach Ansicht der englischen Zeitungen, binnen weniger Tage zusammenbrechen. Ob aber die rotspanifchen Söldner überhaupt noch zu einer Gegenwehr fähig stnd, ist in stärkstem Matze zu bezweifeln. Denn in Cartagen «ist ein nationaler Auf- stand auSgebrochen und inMadrid geht alles durchein ander. Ein rotrr Militärputsch hat das Regime Negrin beseitigt And durch einen roten „Verteidigungs rat" ersetzt. Das Schicksal deS einstigen roten „Minister präsidenten" ist «ngewitz. Regeln „Verräter lm Solde des Auslandes" Zu der Beseitigung de- Regime- Negrin and zur Bildung eines roten „Verteidigungsrates* in Madrid werden wettere Einzelheiten bekannt. Danach haben sich die rote Madrider Garnison nnd eine größere Zahl roter Politiker gegen Negrin aufgelehnt. Im Madrider Sender gaben die wichtigsten roten Befehlshaber bekannt, daß die „Regierung* Negrin ab« gesetzt worden sei und sich ein sogenannter „nationaler Verteidigungsrat* gebildet habe. Dem Verteidigungsrat gehören u. a., wie aus der Bekanntgabe im Madrider Sender hervorgeht, der Befehlshaber der roten Madrid- front, „General* Casado, als Vertreter deS Militärs und der Politiker Bestei ro, der als Anhänger einer gemäßigteren Richtung und Befürworter von Verhand lungen mit General Franco bekannt ist, sowie weitere Politiker an. Dieser „Verteidigungsrat" greift nach der Verlaut barung im Madrider Sender in schärsster Form die Politik des „Verräters Negrin" an, der die Schuld an dem Zusammenbruch Kataloniens trage und in keiner Weise weder legal noch illegal Vertreter Rotspa,ricns sei. Die Politik Negrins sei daraus hinauSgclaufen, sinnlosen und verbrecherischen Widerstand zu leisten mit dem ein zigen Zweck, sich persönlich an dem Elend RotspanienS zu bereichern und es ausznrauben, um dann rechtzeitig noch mit den Anhängern sich in« Ausland mit dem geraubten Gut zurückzuziehen. Der „Verteidigungsrat" vertrete zwar den Grundsatz deS ehrenvollen Friedens, notfalls aber werde der Widerstand bis zum Ende fortgesetzt, und eS würde ab heute kein Verantwortlicher Rotspanien ver lassen, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden sk). Die Nundfunkansprache Casados ist insofern noch bemerkenswert, als er Negrin als „Verräter im Solde des Auslandes und gewissenlosen Hetzer zum Weltkrieg* und als „Verbrecher an Spanien und der Menschheit" bezeichnete. Auch der rot spanische „Oberst" Mera richtete als Vertreter der Milizen schwere Beschuldigungen gegen Negrin. Madrid zur Aebergabe bereit? Die Ereignisse in Madrid bestätigen die Auflösungs- lendcnzen in Notspanien, wozu die Vorfälle in Carta gena am Sonntagvormittag das Signal gaben. Es kann nach der Zusammensetzung des roten „Verteidigungs rates* immerhin mit gewissen Vorbehalten auf Bereit schaft zu Verhandlungen mit General Franco geschlossen werden. Diese Bereitschaft aber ist öffentlich von dem Madrider „Nat" jedenfalls noch nicht erklärt worden. Noch kurz vor seinem Sturz hatte Negrin, wie eng lische Blätter berichten, sich durch eine Verordnung znm Oberbefehlshaber der gesamten roten Streitkräfte er nannt. Auch andere Umbesetzung militärischer Führer- Posten hatte Negrin angcordnet. Darauf erfolgte an scheinend der Umsturz. Die nationale Erhebung in Cartagena Ueber den nationalen Aufstand in Cartagena liegen noch keine genauen Einzelheiten vor. Es ist Gewißheit, daß nattonalgestnnte Soldaten und Bewohner von Carta- aKla sich geacn die rote Schreckensherrschaft in Carta gena erhoben haben. Madrid meldet, daß der national« Aufstand unterdrückt werden konnte. Nach anderen Mel dungen haben die Nationalspanier das Werft gelände von Cartagena besetzt und sich dort verschanzt. Zeitweise hätten die Nationalen die gesamte Stadt beherrscht. , , Nach einer neuen Meldung stnd die im Hafen von Cartagena befindlichen roten Kriegsschiffe aus gelaufen. Es wird davon gesprochen, daß die roten Kriegsschiffe sich den nationalen Marinefireitkräften, die sich auf dem Wege von Cadiz nach Cartagena befinden, ergebe» wollen. Nach einem anderen Bericht befinde sich die rote Kriegsflotte auf der Flucht in das Ausland. Flucht roter Flieger nach Spanisch-Marokko Nach einer Havasmeldung aus Oran landeten aus dem Flugplatz von Senia im Departement Oran in Algerien vier Militärflugzeuge aus Carta gena, und zwar zwei Potez-Bombcr und zwei Curtis« Jagdmaschinen. An Bord der Maschinen befanden sich 3 6 Flieger, die aus Cartagena geflüchtet sind. Eine der Potez-Maschinen hat gleich nach der Landung de» Weiterflug nach Spanisch-Marokko an getreten. Drei Maschinen konnten dagegen von den Militärbehörden in Senia festgehalten werden. Die Flieger erklärten, sic hätten angenommen, bereits auf spani schem Gebiet zu sein. Taher hätten sie auch bei der Lan dung eine weiße Flagge geschwenkt und Hochrufe auf Spanten ausgebracht. Wie aus Casablanca berichtet wird, landete auch auf dem französischen Militärflugplatz Saida ein rot- spanisches Militärflugzeug mit sieben Personen an Bord. Die Maschine wurde beschlagnahmt. WUlderlllin gesell öellsatimM „Sessatiouelle nd Weme An Beantwortung einer Anfrage im englischen Unter- Haus wandte fich Premierminister Chamberlain sehr scharf gegen Veröffentlichung von unwahren oder übertriebenen Nachrichten in einem ge wissen Teil der englische« Presse. Chamberlain erklärte, er habe festgestellt, daß ein ge wisser Teil der Presse nicht selten sensationelle und un genaue Meldungen über die internationale Lage veröffent licht habe. Der Außenminister und er selbst hätten bei zahl reichen Gelegenheiten darauf hingewiesen, wie wichtig eS sei, daß die Presse in außenpolitischen Fragen Zurück haltung übe. Diese Ansicht werde von Journalisten und Zeitungen, die mehr Verantwortungsgefühl hätten, voll geteilt, ebenso wie von den hinter diesen Blättern stehen den Kreisen. Er hoffe, daß ihr Einfluß genügen werde, um den unerwünschten Praktiken Einhalt zu aebieten. Als der konservative Abgeordnete Morri - in diesem Zusammenhang darauf htnwies, daß der „Evening Standard* am vergangeuen Freitag eine unwahr» Meldung veröffentlicht habe, derzufolge Italien eine Mil lion Mann einberufen haben soll, was bis zur Veröffent lichung eines Dementis große Verwirrung und schwere ge schäftliche Verluste verursacht habe, wurde von mehreren Linksabgeordneten die Frage eines Zensurgesetzeö aufgeworfen. Chamberlain erklärt« jedoch, daß er an di« Einführung eines solchen Gesetzes nicht denke. * Die neuerliche dringende Mahnung Chamberlains »ur Zurückhaltung an jenen Teil der englischen Presse, der durch üble Sensationsmeldungen immer wieder eine Ent giftung der internationalen Atmosphäre zu verhindern versucht, war sehr an der Zeit und kann besonders von den autoritären Staaten nur begrüßt werden. Gerade in diesen hat sich die Presse durch ihre vorbildliche und diszi plinierte Haltung ständig bemüht, die Gegensätze in aller Wett allmählich zu vermindern und damit einer allmäh lichen Befriedung der Nachkriegswelt vorzuarbetten. Wenn dies bisher leider nur in einem beschränkten Umfange ge lingen konnte, so ist dies auf die bisherigen Gepflogen heiten in den demokratischen Staaten zurückzuführcn, der sogenannten freien Meinung einen Freibrief zu gewähren, der den schlimmsten Mißbräuchen alle Türen freigegeben hat. Snglandvesüch -er Relch-frauensührerin Fühlungnahme mit englischen Frauciiverbänden Im Anschluß an ihre soeben beendete Jtalienreise wird die Reichsfrauenführerin Scholtz. Klink nach London fliegen. Sie folgt damit einer Einladung der Anglo-German Fellowship, die zu ihren Ehren mehrere Empfänge veranstalten wird. Frau Scholtz-Klink wird mit ihrer Begleitung in der deutschen Botschaft in London wohnen und Gelegenheit haben, führende Persönlichkeiten der englischen Frauenverbände kennenzulernen. Belgisches Parlament aufgelöst Wenig günstige Aussichten durch Neu wahlen König Leopold von Belgien beschloß die Auflösung deS belgischen Parlaments und die Ausschreibung von Neuwahlen. Die Wahlen werden am Sonntag, dem 8. April, pattfinden. Prelmel-nm «mNMl" . Die Auflösung de- Parlaments ist am 26. Tage de« politischen Krise ersolat, nachdem alle Bemühungen, ein« Drei-Parteien- »der Zwet-Parteien-Negieruna zu bilden, ergebnislos verlaufen waren. Auch nach der Parlaments- auflösung werden die ZukunstSauSflchten nicht sehr günstig beurteilt, da die Neuwahlen bei der belgischen Verhält- niSwahlordnnng wahrscheinlich kein« großen Veränderun gen der Partetverhältniss« bringen dürften. In der aufgelösten Kammer waren die Sitze der Par teien wie folgt verteilt: Sozialdemokraten 70, Katholiken KL, Liberale Ä, Rexiften 21, flämische Rationalisten 16, Kommunisten S. Insgesamt werden für die Kammer 202, sür den Senat 101 Abgeordnete gewählt. Bei den letz ten Parlamentswahlen am 24. Mai 1936 wurden 2 S62 454 gültig« Stimmen abgegeben. Kameradschaftliche Gesinmmg Herzog von Loburg an General Hamilton Zu dem Appell, d«n General Sir Jan Hamilton, Mit« gkied des Rattonal-Komi-A- der Britischen Frontkämpfer, an di« British Legion zur Ehrung der in England ruhen den deutschen Frontsoldaten richtete, hat der Präsident der Bereinigung Deutscher Frontkämpfer-Verbände, RSKK^- Obergruppenführer General der Infanterie Herzog von Coburg, dem General das nachfolgende Tele gramm gesandt: „AlS Präsident der Vereinigung Deutscher Front- käm^sr-Verbände beglückwünsche ich Sie zu Ihrem Brief an oi« British Legion, dessen kanreradschaftliche Gesinnung in den Herzen aller deutschen Frontsoldaten srendigsten Widerhall gesunden hat. Herzog von Coburg.* Siaat-befmh Sasrnms In Warschau Amtliche Verlautbarung über das Ergebnis des Besuche- Der rumänische Außenminister Gafencu, der zu einem Staatsbesuch in der polnischen Hauptstadt weilte, hat Warschau wieder verlassen. Zum Abschluß des Staats besuches wurde folgende amtliche polnische Verlautbarung herausgegeben: „Während seines Besuches in Warschau führte der rumänische Außenminister Gafencu mit dem polnischen Außenminister Beck eine Reihe politischer Gespräche, in deren Verlauf alle Fragen, die sich aus dem polnisch-ru mänischen Bündnis wie aus der Aehnlichkeit der geopoli tischen Lage der beiden Länder ergeben, eingehend in einer Atmosphäre großer Herzlichkeit geprüft worden sind. Beide Minister stellten bei dieser Gelegenheit die völlige U e b e re i n st i m m u ng der Auffassungen fest und kamen überein, die Aktionen in politischen und wirt schaftlichen Fragen, die beide verbündeten Länder inter essieren, miteinander abzusttmmen.* Beck besucht London Chamberlain kündigt Besuch tm Unterhaus a«. Ministerpräsident Chamberlain kündigte lm Unterhaus an, daß der polnische Außenminister Oberst Beck England in naher Zukunst «inen Besuch abstatten werd«. Die britisch« Regierung begrüße den Besuch, der Geleaenhett zur Erörterung der beide Länder interesfleren« den Angelegenheiten biete.