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Großenhainer MAItmzs- M MtigtblÄ. «mtsvlatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. ^0. 138. Donnerstag, den 26. November 1863* Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte soll -en sr. Banuap >8«4 das dem Hausbesitzer Carl Conrad Eduard Erfurth hier zugehörige HauSgettN-stÜck Nr. 420 des Brand-Catasters, Fol. 395 des Grund- und Hypothekenbuchs für Großenhain, wel ches ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 650 Lhlr. — - — - gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle und im Rath- Hause aushangenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Königliches Gerichtsamt. Großenhain, am 14. November 1863. Pechmann. Ktz. Tagesnachrichten. Schleswig-Holstein. Allen holsteinischen Beamten ist von Kopenhagen der Befehl zuge gangen, dem Könige Christian IX. den Hul digungseid zu leisten. Das Obergericht für das Herzogthum Schleswig in Glückstadt hat einstim mig beschlossen, diesen Eid zu verweigern. Rußland. Einer Correspondenz der „Times" zufolge rüstet die russische Regierung im um fassendsten Maßstabe. Namentlich wird Kronstadt mit neuen Werken versehen und Alles aufgeboten, um die Newa-Mündungen durch den Bau von Batterien, Kanonenbooten rc. zu schützen. — Die russische Staatsbank in Petersburg hat die Aus wechselung der Creditbillets gegen Metallmünze bis auf Weiteres eingestellt. — Am 18. Novbr. sind in Warschau wieder eine ganze Reihe an gesehener Bürger und mehrere Damen nach der Citadelle abgeführt worden, darunter Professoren der Universität, Rechtsanwalte, Notare, Kaufleute und Hausbesitzer; die Zahl der verhafteten Damen soll 15 betragen. — Vor Kurzem soll in War schau auch der Obersteuereinnehmer der National- Regierung verhaftet und bei demselben bedeutende Summen Geld, sowie Steuerlisten und Verzeich nisse vorgefunden worden sein. — In Zgierz wurde dieser Tage ein Deutscher von den Insurgenten gehängt. Infolge dessen wurde die Stadt zu einer Geldbuße von 10,000 Thlr. verurtheilt, welche Summe binnen drei Tagen zu erlegen ist, an dernfalls wird die Strafe um 5000 Thlr. erhöht werden. Amerika. Nach Berichten aus New-Uork, die bis zum 10. November reichen, hat sich der Sonderbundsgeneral Lee über den Rapidan zurück gezogen. General Meade rückte vor. Seine Armee war zu Culpepper-Court-House angekommen. Speisezettel der öffentlichen Speiseanftalt. Donnerstag: Reis mit Rindfleisch. Freitag: Hirse mit Rindfleisch. Sonnabend: Linsen mit Wurst. Bei seiner, vor Kurzem stattgehabten Anwesenheit in Annaberg hatte Einsender dieser Zeilen Gelegenheit, die Leistungen der gegenwärtig hier weilenden Schauspieler- Gesellschaft kennen zu lernen. Dieselben waren ohne Aus nahme von der Art, daß selbst der anspruchsvollste Kritiker die Vorstellung befriedigt verlassen mußte. Aber auch die Lheilnahme der Bewohner Annabergs und der umliegenden kleinern Städte legte für diese äußerst anständige Truppe das beste Zeugniß ab, indem während der vierzehntägigen Anwesenheit des Einsenders stets vor überfülltem Hause gespielt wurde. Dem aufmerksamsten Beobachter wird es schwer werden, einzelne Kräfte beson ders hervorheben zu wollen, da das ganze Personal sich stets beeifert, die ihm gewordenen Rollen mit Präcision durchzufuhren. Die Wahl der zu gebenden Stücke sowohl, als auch deren Ausführung beweist es, daß die Direktion in bester Hand und ihrer Aufgabe vollkommen gewachsen ist. Mit Bedauern sah man daher in Annaberg dem be vorstehenden Weggange dieser ehrenwerthen Gesellschaft entgegen. Mögen nun aber die Bewohner Großenhains die Gelegenheit nicht ungenützt vorübergehen lassen, sich möglichst viele genußreiche Abende zu verschaffen, denn nicht leicht dürfte sich die Gelegenheit wieder darbieten, ein so wahrhaft künstlerisches Zusammenwirken im Spiele und so ausgezeichnete Fertigkeit in Sprache und Mimik in nächster Nähe zu genießen. Veritas. Herzliches Lebewohl dem hochehrwürdigen Herrn käst. em«r. W. L. Born z. Z. in Riesa. Nachdem Sie unS- am vorletzten Trinitatis- Sonntage von heiliger Stätte aus das letzte Lebe wohl zugerufen, ist es uns Bedürfniß, Ihnen gleich herzlichen Abschiedsgruß nachzusenden. Bier und dreißig Jahre lang in einer und derselben großen Kirchgemeinde als Diener des Herrn thatig, verkündigten Sie das göttliche Wort eben so lauter und rein, als zum Herzen gehend. Neh men Sie dafür unsern herzlichsten Dank entgegen! Möge Ihnen nach langer Arbeit ein recht freund licher Lebensabend beschieden sein! Die Parochie Frauenhain durch ihre Vertreter.