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38. Jahr« Nummer 82 Mittwoch» den 3. April 1939 Amtsübernahme des Reichsproieliors Ein Festtag für Böhmens Hauptstadt - - l k ii' , - ! W PL 3« gall, -o »»»«'«« ««walt. v«k»«t. «leNU«««, ftSrunge» Hot d«, V«p«»«i Uxt Si«tdun«tr«Ux»d« Ntm »nfpiliq«. s-ll, dl« 3«»«« «» dedhrai,««» U»f«O«. m» lplttel -dei iE «klcheliU. »«tlll,»»«»«« «> vr « » » « » W Außer diesen drei Explosionen in Birmingham in der Nacht vom Dienstag aus Mittwoch ereigneten sich in den srtihen Mor. genstundcn des Mittwoch noch zwei Explosionen in Liverpool und ein« in Coventry. Die beiden Explosionen in Liverpool ereigneten sich aus einer Hauptverkehrsstraße der Stadt und in unmittelbarer Nähe der Strahenbohngleise. An dem einen Falle explodierte der Sprengkörper an einem Stratzenbahnmost. Wie man vermutet, tvar beabsichtigt, den Stratzenbahnvcrkehr zwischen dem süd lichen Ende der Stadt mid dem Zentrum durch die Explosionen zu stören, was aber nicht gelang. Es wurde lediglich einiger Sachschaden angerichtet. Auch bei der Explosion in Coventry war die Nomix bei einer wichtigen Verkehrs!,renzung an dem Stratzenbahrmast befestigt worden. Durch die Explosion wurde ein In der Nähe liegendes Hotel schwer beschädigt. Personen wurden in allen Fällen nicht verletzt. Schüttlet,«,! Dee««».»., v«n«ymch, 1k, 8«umy MU ». «wir SetchLst^ell«, DrM «» ««Na,; S«n«M Vvch»mte««t «ch Verla, LH. «ch «. M^»l, Paklerllra», tt. Ammy V0U, P»«ch««r »kr. l«. V«B: St«vld<nü »«»«, »kr »SM Mit diesem ruchlosen Anschlag hat die unverantwortlich« Hetze extremistis6>er Elemente gegen das Grotzdeutsche Reich, die auch in letzter Zeit in den südamerikanischen Staaten sowohl gegen Deutschland als auch gegen Italien und das falangistisckx Spanien in verstärktem Matze zu spüren war, einen Höhepunkt erreicht, der nicht mehr zu überbieten ist. Wenn auch bisher die Täter von der Polizei nicht ermittelt werden kpnnten, so sind die Hintermänner hinlänglich bekannt. Es sind jene jüdisch- demokratisch-freimaurerischen Kreise, die in der Front der Hetzer und Neider nichts unversucht lassen, um das Grotzdeutsche Reich zu bekämpfen. Datz sie hierbei in der Wahl ihrer Mittel auf das skrupelloseste vorgehen — von der schamlosen Presselüg« bis zum ruchlosen Bombenanschlag — das beweist die Bomben explosion In Santiago de Chile. GchhekU I «1 »SchoMch. N-aMch« ««p-svl« «ach r,»,«, «l»M. w Vt« tr» « Vl, Drl-Nl«»« l.?vr «rch »u V«, t.7, «I»iqn«plch P-»gd«i-o«ffiing««d»»r, pigLgllch w Vtt. v<*-v«>i«ll,-». 8l«j«l.»d. 1» Ps^. Ssn«»««. ma g«lll-^»tr. » »bdelell«,«, «Sil«, lvSUfte», «i„ w«ch« «« >»l«t d« v«,uz«^U 14'Ibllch b«k» V«N«, «In,«,,»««» l»I» ll^«k« LrlM »Srf«> t»t« »»«ltellm,«» nU,«,»«rh»«», v«N»^«N v«««»«». >n»el,.n»,«y«: »b lfp-M,« U «« Z«kl« I Vf»» für FnmMtnan,«!,«» S vl, SS, vlatzwSnich« 0,«, »lr t«t- l»lst«. ujils Wieder sechs VombenansMae in England London, 5. April. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ereigneten sich in Birmingham nacheinander drei Explosionen. In alle« drei Fällen handelt es sich um Zeitbomben, die im Zentrum der Stadt explodierten. Der Sachschaden war beträchtlich, Per sonen wurden jedoch nicht verletzt. Verstärkung des itallenisch.albanifchen Verteidigungsbündnisses Ter Rundsunksender Barl gegen tendenziöse Auslands- nachrichten Rom, 5. April. Die in Bari erscheinende Gazzctla del Mezzogiorno veröffentlicht unter der Ucberschrift „Verstärkung des italienisch-albanischen Bündnisses" eine Mitteilung de» Rundfunksenders Bari, die wie folgt lautet: „Die !in Auslande über die Lage und die Beziehungen zwischen Italien und Albanien verbreiteten Nachrichten sind ten denziös und unbegründet. Auf ausdrücklichen Antrag des Kö nigs von Albanien sind Besprechungen für eine Verstärkung des Verteidigungsbündnisses zwischen den beiden Ländern im Gange." M D Vombenanschiag auf die deutsche Votschast in Chile Santiago de Chile, 5. April. Um 2 Uhr morgens wurde ein Bombenanschlag auf die deutsche Botschaft verübt. Di« stark« Explosion zerstörte die Gartenpsorte und sämtliche Fensterscheiben. Die Presse berichtet bisher lediglich kurz mit der Tendenz, de^Anschlag zu bagatellisieren. Die Tä ter sind bis jetzt noch unbekannt, jedoch unzweifelhaft im Lager der in letzter Zelt stark hervortretenden Hetzer zu finden. Im Lause des Vormittags sprachen der Distriktsbürger meister, der Provinzintendant, der Präfekt der Geheimpolizei und der Protokollcl-ef beim Botschafter vor, um im Namen der Regierung ihr Bedauern über den Anschlag zu übermitteln. Berlin, ö. «prtt. Am Mitttvochvormiltag traf der slowakisch« Minlsterpräsi- deut Tisain Begleitung de« slowakischen Minister» de, Aeutze- ren, Dureanfky. de, neuernannten slowakischen ««sandten in Berlin LernaK, de» Chef» des slowakischen Pressebüro» Larnognrskn sowie de» L«gatton»s«kretSr, Pisko im Salon, wagen mit dem fahrplanmäßigen Zug zu einem eintägig«» Aufenthalt in der Reich» Hauptstadt «in. Im Auftrage de» Relchsminister» de» Auswärtigen von Ribbentrop war zur Begrüßung auf dem Bahnhof Charlotten- bürg Staatssekretär Freiherr von Weizsäcker mit dem Chef de» Protokoll», Gesandten Freiherrn von Dörnberg, und dem Vor tragenden Legationsrat Altenburg erschienen. Nach Abschreiten der auf dem Stuttgarter Platz anKtre- tenen Ehrenkompanie begab sich der slowakische Ministerpräst- dent mit den Herren seiner Begleitung in» Hotel Adlon. Oer slowakische Ministerpräsident in Berlin Tiso, Vurcansky und Lernak am Jlllttwoch vormittag in der Reichshauptstadt eingetroffen Telegrammwechsel zwischen Dius XU. und General Franco Der Hl. Stuhl und Nationalspanien. Rom, 8. April. „. XU.' hat nach dem Fast von Madrid ein sehr herz liches Glückwunschtelegramm an General Franco gerichtet, in dem er seiner Dankbarkeit gegen Gott für den Sieg de» katholischen Spanien und seiner Hoffnung Ausdruck gab. daß dieses mit neuer Kraft seine alte christliche Tradition wieder aufnehmen werde. General Franco hat in einer Dankdrahtung dem mitgeteilt, wie tief ergriffen er von seinen väter lichen Worten anlätzlich des Sieges in einem heldenhaften Kreuzzuge gegen die Feinde der Religion, des Vaterlandes und der christlichen Gesittung sei. M k ' Kl Dächer und Türme der alten Kalserstadt Prag auf, die in fest licher Erwartung des Reichsprotektors steht und sür einen wür digen Empfang gerüstet ist. Vie Ankunst Frelherrn von Reuraths in Prag Der Reichsprotektor für Böhmen und Mähren, Freiherr von Neurath, tras am Mittwochvormittag in Prag ein. Kurz nach 10 Uhr lief der Sonderzug in di« Halle des Wilson- Bahnhofes ein. Der Retchsprotektor, der als Erster den Son- derzug verließ, wurde vom Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 8, General der Infanterie Blaskowitz, und Gauleiter Henlein begrüß». Bor dem Bahnhof hatte eine nach Tausenden zäh lend« Mengen sich elngesunden, die den Reichsprotektor herzlich willkommen hieß. General B l a s k o w i tz richtete an Freiherrn von Neurath folgende Ansprache: „Als Oberbefehlshaber der in Prag ver einten deutschen Truppen habe Ich die seltene Ehre, Sie, Herr Reichsprotektor, als erster auf diesem historischen Boden im großdcutschen Lebensraum empfangen zu dürfen. Mit dieser Begrüßung verbinde ich den heißen Wunsch, daß es Ihrer über legenen staatsmännischen Führung und Ihrer Lebensweisheit, Herr Retchsprotektor, gelingen möge, Ihrem Ihnen vom Führer übertragenen hohen Amt eine erfüllende Auswirkung zu geben. In diesem Sinne heiße ich Sie herzlich willkommen." Im festlich geschmückten Empfangsraum des Bahnhofs haben sich der Kommandierende General des 4. Armeekorps, General der Infanterie von Schwedler, der Kommandierende General des 14. Armeekorps, von Wietersheim, und in Vertre tung des Relchssührers SS und Chefs der Deutschen Polizei Himmler der Chef der Deutschen Ordnungspoltzei, General Da- luege, eingefunden. In Vertretung des Chefs der Sicherheits polizei hatten sich SS-Gruppenführer Heydrich, Botschafter Rit ter, der bisheriae deutsch» Geschäftsträger und Letter der Dienststelle des Auswärtigen Amtes in Prag, Gesandtschaftsrat Henche, mit den Herren seines Stabes, von tschechischer Seite der Oberbürgermeister der Stadt, Dr. Klapka, sein Stell vertreter Prof. Dr. Pfitzner, der Chef der tschechischen Polizei, Polizeipräsident Charwat, sowie zahlreiche Persönlichkeiten des Prager öffentlichen Lebens versammelt. Geführt vom Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 8, Ge neral der Infanterie Blaskowitz, betritt der Retchsprotektor den Smpfangsraum, wo ihn der Oberbürgermeister der Stadt Prag, Dr. Klapka, in tschechischer, und Prof. Dr. Pfitzner in deutscher Sprache willkommen heißen. Der Oberbürgermeister gab im Namen der Stadtverwal tung die Versicherung ab, bei der Erreichung des schönen und großen Zieles, das sich der Retchsprotektor gestellt habe, mit allen Kräften behilflich zu sein. Fortsetzung auf Seite 2.) Paris im Zeichen der Staatsvräfldentenwahl Wiederwahl Lebruns al» gesichert angesehen. Paris, 6. April. Die französische Frühpresse vom Mittwoch steht fast aus schließlich im Zeichen der am Mittwochnachmtttag im Schloß von Versailles stattfindenden Staatspräsidentenwahl. Alle außenpolitischen Themen treten hinter diesem Innerpolitischen Ereignis zurück. Ein großer Teil der Presse betont, datz die Wahl des Staatspräsidenten den Eindruck einer „Kundgebung der nationalen Einigkeit und Geschlossenheit" abgcben soll, wäh rend der unbefangene Leser angesichts der nach wie vor sehr heftig opponierenden Linksblätter zweifellos ein etwas anderes Bild bekommt. Allerdings wird die Wiederwahl Lebruns zum Präsidenten der Republik wohl kaum mehr in Zweifel gestellt. Auch die Erktärung des radikalsozialen Senators Godart, daß eine Wiederwahl des gegenwärtigen Staatsvräsidenten dem Geiste der Verfassung entgegenstehe, ist nach Meinung des größten Teiles der Friihvressc nicht aeeionet, irgendeine Aenderung in den erwarteten Ablauf der Wahl zu bringen. Prag, S. April. Die schöne, alt« deutsch« Stadt Prag an der Moldau, di« Hauptstadt des Reichslandes Böhmen, «inst Sitz deutscher Kaiser, steht heute tm Zeichen der Uebernahme der voll- ziehenden Gewalt durch den vom Führer Adolf Hitler eingesetzten Retchsprotektor, Relchsminister von Neurath. In die Geschichte der böhmischen Länder wird nach dem ereig nisreichen 18. März der 5. April 1989 als ein Tag von außer ordentlicher historischer Bedeutung «ingehen. Mit diesem Tage beginnt sür das tschechisch« Volk «ine neu« Epoche. Präs im Flaasenschmuck Trotz des regnerischen Wetters herrscht in Prag schon in den frühen Morgenstunden ein reges Leben. Es ist Feiertag heute, die Arbeit ruht, alle Geschäfte haben ge schlossen, auch alle öffentlichen Aemter, Anstalten und Be triebe. In den Schulen wird, soweit nicht ohnehin Osterferien sind, nicht unterrichtet. Den Angestellten aller Fabriken, Werk stätten, Bauten Geschäfte und Büros wird an diesem Tage be zahlter Urlaub erteilt. So wird wetten Kreisen der Bevölke rung die Möglichkeit gegeben, an dem feierlichen Empfang für den Reichsprotektor tetlzunchmen. Nur die Lebensmittelge schäfte haben bis 9 Uhr früh ihre Pforten offen. Die Straßen, besonder» In der Innenstadt rund um den Wenzelsplatz und die Strahenzüge hinauf zur Burg, die ttt dich tem Nebel über der Stadt liegt, find reich beflaggt. Die Aaken- kreuzfahne weht neben den Farben des tschechischen Volkes. In dichten Kolonnen marschiert die Jugend zur Anmarsch straße, um Spalier zu bilden. Schon mehr als eine Stunde vor der Ankunft des Reichs protektors sind viele Straßenzüge, besonders das breite Moldau- Ufer, von dem man einen wundervollen Blick auf die Burg hat, dicht besetzt. Den Ordnungsdienst versieht fast ausschließlich die tschechische Polizei Um 9 Uhr. auf die Minute pünktlich, trifft das Flugzeug mit dem Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von DrauchItsch, auf dem schönen Flugplatz von Prag, Ruzyn, ein. Eine Kompanie der Luftwaffe und eine Kompanie Krad- Cchühen leisten die Ehrenbezeugung. Der Oberbefehlshaber wird von dem Kommandierenden General des 18. Armeekorps, Generalleutnant Hoeppner, und dem Stadtkommandanten von Prag, Generalmajor Freiherrn von Gablenz, begrüßt. Nach dem Abschreiten der Front begibt sich der Oberbefehlshaber in seinem Kraftwagen auf die Prager Burg, begleitet von dem Komman dierenden General dos 16. Armeekorps und eskortiert von einer Kompanie Krad-Schützen. Genera>oberff von Vrauchltsch »ei Staats- Präsident Sr. Sacha Auf dem Prager Burghof wurde der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, von dem Oberbefehls haber der Heeresgruppe 3, General der Infanterie Blafkowitz, und dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 5, General der Infanterie List, sowie den Kommandierenden Generalen des 8., 17. und 18. Armeekorps, den Generalen der Infanterie Busch, Kienitz und Beyer, empfangen. Eine Ehrenkompanie des auf der Prager Burg seit dem 15. März stationierten Wach bataillons war mit Fahnen und Musik aufmarschiert. Der Oberbefehlshaber des Heeres schritt die Front ab und begab sich dann in die Burg, wo er mit dem Kommandierenden General Besprechungen abhielt. Nach den Besprechungen stattete Ge neraloberst von Brauchitsch Staatspräsident Dr. Hacha einen Besuch ob. Ser Reichsprotektor auf der Fahrt nach Prag Der Sonderzug, mit dem sich der Retchsprotektor Freiherr von Neurath am Dienstagabend von Berlin zur feierlichen Amtsübernahme nach Prag begab, erreichte um 8.40 Uhr bet Theresienstadt das Gebiet des Protektorats Böhmen und Mäh ren. Der Reichsprotektor wurde auf seiner Fahrt von Staats sekretär Stuckart begleitet. Die Fahrt des Reichsprotektor» nach Vraa erfuhr eine feierliche Unterbrechung, als der Zug um 8.20 Uhr in Lobositz, der letzten Station vor dem Protektorat, eintraf. Der Reichs protektor, der nun da» Geschick Böhmen» und Mähren» in seine Hände nimmt, wurde hier kurz vor dem Betreten des oöhmifch-mährischen Gebietes von Staatssekretär Frank erwar tet und herzlich begrüßt. Mit Staatosekretär Frank bestiegen hier den Zug der neuernannte Wehrmachtsdevollmächtigte beim Relchmirotektor, Generalleutnant Frtderiei, Ministerialdirektor von Burgsdorfs und Legationsrat von Kessel, Oberst Longin und Major Möricke, die von hier ab dem Reichsprotektor aus seiner Fahrt nach Prag das Geleit gaben. Bei Theresienstadt passierte der Sonderzug «gen 8.40 Uhr die Grenze zum Reichsprotektorat. Di« Fahrt des Reichspro- toktor» durch das böhmisch-mährisch« Land hatte begonnen. Lange Zeit führt die Strecke de» Sonderzuge» am Elbstrom und später an der Moldau entlang. Dom anderen Ufer grüßen die Höhen der Böhmischen Schweiz. Troß regenverhangenen Himmels bietet die hügelreiche Landschaft, die der Sonderzug durchfährt, immer wieder starke Einbruch«. Kurz vor 18 Uhr tauchen aus dem leichten Wolkenschleler im Moldautal dl« SüchWie VolksMuns i Ku. ? AM