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D-rMMLrMer Tageblatt firAWoßMrda Ileukirch und Zlmgegend Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage machungen de» Landrate» zu Bautzen und der Bürgermeister zu Frau und Heim/Zum Sonntag ^Landwirtschaftliche Beilage—Druck und Bischofswerda u. Neukkch(L)behördlicherseits bestimmte Blatt u. enthält ferner Verlag von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheck-Konto Amt die Bekanntmachungen de» Finanzamt» zu Bischofswerda u. and. Behörden. Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. S64 rrlchetmmgswelser Täglich mtt Auenahm, der Sonn- und Feier tag«. Lewgoprel» für di« Zelt «ine» halben Monat»: Frei in, -au» halbmonatlich AM. 1.10. beim Mholen tn der EeschSst»» stell« wöchentlich 48 Rpj. Einzelnummer 10 Rpf. (Sonnabend- nmnmer 1V Stpf.) , Nr, 12s Fernsprecher Ami Llschofiivrrda Nr. 444 und 44S gm Fall» von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der L«fSrderung»etnrichtung«n durch höhere Gewalt Hot der Be zieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Freitag, den 2. Juni 1939 94. Jahrgang «n;elgenprei»: Die 4« wm breite einspaltige Millimeter«»« 8 Rpf Im Textteil die SO mm breite Millimeters«»« 2S Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmt«» Plätze« keine Bewähr. — Ersüllungsort Bischofswerda. IM'IDWW MWsl ein MM Nes MW Herzliche Lrinkfprüche zwischen dem Führer «nd dem Prinzregenten bundene Berliner nimmt manche Unbequemlichkeit auf sich, ivenn er ein militärisches Schauspiel erleben kann. Kein Wunder, daß die Verkehrsmittel nach dem Stadtzentrum überfüllt sind, und cs ist nichts Ungewöhnliches, wenn sich bereits in der sechsten Stunde, also mehr als vier Stunden vor der Parade, die ersten Schaulustigen im Regierungsvier tel, vornehmlich am Wilhelmsplatz und in der Wilhelm- straße, aber auch längs der Charlottenburger Chaussee ein finden und die Plätze dicht an der Fahrbahn beziehen, um den Führer und seine königlichen Gäste aus nächster Nähe sehen und grüßen zu können. Bereits um ^3 Uhr nachts trat der umfangreiche Sperrkreis im Stadtzentrum in Kraft, damit die Wehrmacht ungestört ihre Paradeausgangsstellungen be ziehen konnte. Schnurgerade ausgerichtet stehen die Fahr zeuge, Während die Soldaten noch fröstelnd im Nachttvind abseits von den Fahrzeugen heißen Kaffee oder wärmende Suppe zu sich nehmen. Die Absperrungen haben umfangreiche Umleitungen zur Folge, die zwar für die Berliner manche Unbequemlichkeiten mit sich bringen, aber von ihnen in musterhafter Disziplin hingenommen werden, so daß mit Hilfe eines verstärkt ein gesetzten Verkehrskommandos, das vom ItSKK.-Erziehüngs- oienst hilfreich unterstützt wird, alle Schwierigkeiten sehr schnell behoben tverden können. Die Reichshauptstadt hat wieder einen großen Tag! Es ist mir ebensosehr angenehm, die offene Herzlichkeit und das Entgegenkommen festzustellen, denen ich in meinem Kontakt mit Eurer Exzellenz — unter deren entschlossenen Führung und ständigen Direktiven das deutsche Volk in der heutigen Zeit eine der glänzendsten Epochen sei ner Geschichte verwirklicht — sowie bei der Berührung mit den wichtigen Staatsmännern des Reiches begegnete. Das jugoslawische Volk hat es auch in der Vergangenheit verstände», alle jene schätzenswerten Eigenschaften des deut schen Volkes zu würdigen, die es zu seiner Einigung und zu der kräftigen Entwicklung seines Geistes und seiner Kultur geführt Haven. Das jugoslawische Bölkhat nicht nur dies zu schWen gewußt, sondern es hat in feinem eigenen Kampfe für die Bereinigung und in seiner Bemühung um den Aufbau Mer Kultur sei dem deutsche« Volke ein herrliches Beispiel der nationalen Selbstzucht, der Ordnung, der Arbeit «nd der ,Herr Reichskanzler, die sehr herzlichen Worte, die Euer Exzellenz an die Prinzessin und an mich zu richten geruhten, haben unS tief gerührt und wir sind Ihnen für dieselben sehr dankbar, wie auch für alle jene Beweise aufrichtiger und sehr liebenswürdiger Gastfreundschaft, die unS anläßlich diese- unseres Besuche- im großen Deutschen Reich dargebracht wer den. Ich bin davon überzeugt, daß die Aufmerksamkeit, wel che Eure Exzellenz, wie auch die Reichsregierung und daS deutsche Boll in diesen Tagen der Prinzessin und mir bezeu ge«, von dem ganzen jugoslawischen Volke mtt der größten Freude begrüßt sein Wird, und daß sie alS ein Beweis mehr von der tiefen Shmpathie und der Freundschaft zwischen unseren bei den Nachbarländern dienen wird. Bei der Abendtafel zu Ehren Les jugoslawischen Prinzregentenpaares richtete derFührer folgenden Trinkspruch an seine hohen Gäste: „Euer Königliche Hoheitf Es ist mir eine große Ehre und Freude, Eure Königliche Hoheit, den Prinzregenten des Königreiches Jugoslawien, und Ihre Königliche Hoheit, die Prinzessm Olga, in der Hauptstadt des Deutschen Reiches Willkommen heißen zu können. Ich begrüße Sie aber auch im Namen des ganzen deut schen Volkes. Denn dieses ist von Gefühlen herzlicher FLeKrrdHcha'f t .für seine Majestät König Peter H., für Ihr Vaterland und das jugoslawische Volk erfüllt. Die.deut sche Freundschaft zum jugoslawischen Volk ist nicht nur eine spontane. Sie hat ihre Titzfe und Dauerhaftigkeit erhalten inmitten der tragischen Wirren deS Weltkrieges. Der deutsche Soldat hat-damals den so überaus tapferen Gegner schätzen und achten gelernt. Ich glaube, daß dies auch umgekehrt der Fall war. Diese gegenseitige Achtung findet ihre Erhärtung in gemeinsamen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Interessen. So sehen wrr auch in Ihrem jetzigen Besuch, Königliche Hoheit, nur einen lebendigen Beweis für die Rich tigkeit dieser unserer Auffassung, und wir schöpfen deshalb daraus zugleich die Hoffnung, daß sich die deutsch-jugoslawi sche Freundschaft auch in Zukunft weiter entwickeln und im mer enger gestalten möge. In Ihrer Anwesenheit, Königliche Hoheit, sehen wir aber auch eine freudige Gelegenheit zu einem offenen «nd freundschaftlichen MeinunasauStausch, der — davon bin ich überzeugt — für unsere beiden Böuer und Staaten in diesem Ginne nur nutzbringend sein kann. Ich glaube daran um so «ehr, als ein festbegründetes, vertrauensvolles Verhältnis Deutschlands zu Jugoslawien nun — da wir durch die geschichtlichen Ereignisse Nachbarn mit für immer festgelegten gemein, samen Grenzen geworden find — nicht nur einen dauern. Len Frieden zwischen unseren beiden Völkern und Län dern sichern wird, sondern darüber hinaus auch ein Ele. ment der Beruhigung für Unseren nervös erregten Kontinent darstellen kann. Dieser Fniede aber ist da- Ziel all jener, di« wirklich auf bauende Arbeit zu leisten gewillt find. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß Eure Königliche Hoheit während Ihres kurzen Aufenthaltes in Deutschland ein anschauliche-Bild von dem Aufbauwerk, dem Ar- beitS- und Friedenswillen deS deuMen Volkes erhalten, das kein anderes Ziel hat, als unter Wahruilg der Grundlagen feinet Existenz und seiner natürlichen Rechte durch unermüdliche Arbeit einer gesicherten Zukunft in einem befriedeten Europa entgegenzugehen. Seien Sie versichert, daß Deutschland und seine Regierung den Weg deS Aufstie ges, den LaS jugoslawische Volk, getreu dem Vermächtnis deS Königs Alexander in gleicher Weise und so erfolgreich ein geschlagen hat, mit aufrichtiger Sympathie begleiten. Dieser Ihrer Arbeit gelten meine und deS deutschen Volkes beste Wünsche. In diesem Sinne erhebe ich mein GlaS auf die Gesund heit Sieiner Majestät des Königs. Peter 11» auf das persön liche Glück Eurer Königlichen Hoheit und Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Olga, auf daS Dahl der hohen Regentschaft und auf daS Gedeihen deS jugoslawisch Prirrzregent Paul erwiderte wie folgt: Exze'Ä haben i dankbar, gliederte Linie von der Friedrichstraße bis zur Technischen Hochschule. Die motorisierten Truppenteile haben in den Nebenstraßen Ausstellung genommen. In weitem Umkreis ist der ganze Bezirk für den Fahrzeugverkebr gesperrt. In endlosen Reihen strömen, bei wolkenlos blauem Himmel, lange vor Beginn der Parade die Schaulustigen herbei, be- wappnet mit Trittleitern, Stühlen und Stullenpaketen. Großartig ist das Bild, das die gewaltigen Tribünen zu bei den Seiten der Ost- und Westachse und das die genau in der Mitte der Prachtstraße liegenden Tribünen vor der Techni schen Hochschule in herrlichem Sonnenschein bieten. Sie sind schon Stunden vorher Kopf an Kopf besetzt. In der Mitte der Nordtribüne ist, etwas vorgerückt, für den Führer und den Prinzregenten ein Vorbau errichtet, der einen mit den Emblemen der Wehrmacht geschmückten Baldachin trägt und mit rotem Tuch ausgeschlagen ist. Die Tribünenblocks neben dem Vorbau sind der hohen Generalität und Admiralität, die übrigen Blocks den hohen Offizieren der drei Wehrmachts teile, einer von ihnen den Attaches der ausländischen Mächte, Vorbehalten, unter denen man besonders zahlreich viele jugoslawische Offiziere sicht. Auch die deutsche und inter nationale Presse hat ihre Plätze auf der Nordtribüne. Die gegenüberliegende Südtribünc, deren Aufbauten fast bis zum ersten Stock der Technischen Hochschule reichen, ist für die Mitglieder der Reichsrcgierung, die Reichsleiter und Gaulei ter und die führenden Männer aller Parteiglicderungen so wie das Diplomatische Korps bestimmt. Hinter den Absperrungen der F, SA., des NSKK. stehen, soweit das Auge reicht, dicht gedrängt in unüberseh baren Reiben die Hunderttausende, die Zeugen dieser gro ßen Heerschau sein wollen und nun in freudiger Erwartung auf das Eintreffen des Führers und der hohen Gäste war- Berlin, 2. Juni. (Eig. Funkm.) Die ReichShauptstabt steht heut« ganz im Zeichen der militärischen Veranstalt»», gen au» Anlaß des Staatsbesuches des Prinzregentru Paul und der Prinzessin Olga von Jugoslawien. Um »,»o Uhr wird der Prinzregent am Ehrenmal Unter den Linden in Gegenwart zahlreicher Vertreter des Staates, der Partei und der Wehrmacht zu Ehren der Gefallenen einen Kranz nie derlegen. Anschließend erfolgt die über zwei Stunden währende große Truppenparade am Platze vor der Techni schen Hochschule in Charlottenburg. Mit dem ersten Morgengrauen hielten die Truppenver bände ihren Einzug in die Stadt. Nach einem auf die Mi nute festgelegten Plane ratterten die langen Kolonnen der Fahrzeuge von allen Seiten der Innenstadt zu, die schon in der fünften Stunde angefüllt war mit den Männern der jungen Wehrmacht, mit vielen hundert Lastkraftwagen und Motorrädern, mit schweren und leichten Maschinengewehren, mit Geschützen aller Kaliber und Panzerwagen verschieden ster Größen. Ein frischer Ostwind läßt die blauweißroten Fahnen Jugoslawiens und die Sakenkreuzbanner der Fest ausschmückung knattern, die in der Morgensonne noch far benprächtiger und wirkungsvoller erstrahlen. Alles, was nicht eingespannt ist in Len Ablauf deS Alltags, ist in die Innenstadt gepilgert. Der mit den Soldaten so eng ver- Ein glänzendes Schauspiel grotzdeutscher Wehrkraft Berlin, 2. Juni. (Eig. Funkm.) Bei idealem Parade wetter und unter begeisterter Anteilnahme der Berliner Be völkerung fand am zweiten Tage des Staatsbesuches des jugoslawischen Prinzregentenpaares die große Parade der deutschen Wehrmacht zu Ehren Seiner Königlichen Hoheit des Minzregenten Paul von Jugoslawien vor dem Führer «nd Obersten Befehlshaber und seinen hohen jugoslawischen Gästen statt. Ans der nun schon traditionellen Parabestraße der' Reichttauptstadt, der festlich geschmückten Ost-Westachse, zog viele Stunden lang GroßdeutschlandS stütze Sehr, Lrup- Pen aller Wrhrmachtstrile deS Heeres, der Marine und der Luftwaffe, vor dem Schöpfer dieses stolze« volkSheere» so- wie dem Oberhaupt des befreundeten jugoslawischen Volkes und seiner Gattin vorüber — ein herrliches und stolzes mili- tärischeS Schauspiel unb ein eindruckStiefeS und unvergeß liches BUd von der Wehrkraft de» Großbeutschen Reiches. Die vielen hunderttausend Zeugen dieser gewaltigen Heer schau gaben ihrer Begeisterung über da» einzigartige Erleb- «iS unb ihrer Freude Über den Besuch deS jugoslawischen Prinzregenten Paul auch an diesem Lage in unaufhörlichen Kundgebungen Ausdruck. Der Aufmarsch zur Parade Mit klingendem Spiel waren die an der Parade beteilig ten Truppenverbände bereits in den frühen Morgenstunden zur Paradeaufstellung aufmarschiert, begleitet von der be geisterten Jugend und den Frühaufstehern, die sich beizeiten die besten Plätze an der Paradestraße sichern wollten. Auf die Minute pünktlich standen die Einheiten zur festgesetzten Stunde auf den befohlenen Anmarschplätze», Mannschaften und Fahrzeuge vorbildlich ausgerichtet, eine einzige wohlge- llnler dem begeisterten Jabel der Berliner Bevölkerung gestaltete sich der Einzug des Prinzregentenpaares an der Seite de» Führer» und ihre Fahrt vom Lehrter Bahnhof zum Schloß Bellevue zu einer wahren Triumphfahrt. Bald nach feiner Ankunft im Schloß Bellevue stattete der prinzregent von Jugoslawien dem Führer am Nachmittag einen Besuch ab. kurze Zeit später machte der Führer dem Prinzregenten und Prinzessin Olga seinen Gegenbesuch. Um 2ÜL0 Uhr veranstaltete der Führer zu Ehren des Prinzregenten, paares eine Abendtafel, an der neben dem hohen GSstepaar u. a. tellnahmen: der jugoslawische Außen minister, Hofminister Autic und der Berliner jugoslawische Gesandte, sowie von deutscher Seite Äeneralfeld- mars^lll Göring, ReichSproteftor Freiherr von Benrath und der Reichsaußenminister. Der Führer und Prinz- r«eut Paul wechselten LrlnksprSche. in denen die Tatsache der engen und sreundschastlichen Beziehungen zÄschen Deutschland und Jugoslawien in herzlichen Worten zum Ausdruck kamen. Schaffensfreude gefunden und findet es auch heutzutage. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Jugoslawien, wie auch der freundschaftliche Kontakt derselben find dank einer richtigen Auffassung der Lebensinteressen der bei- den Nachbarvölker schon seit Jahren endgültig se st ge setzt. Die glückliche Ergänzung der Wirtschaft beider Lan der hat zweifelsohne zu der Erstarkung ihrer Freundschaft wesentlich beigetragen. Dieser mein Besuch ist ebenfalls eine Kundgebung des entschlossenen Willens des jugoslawischen Volkes, mit dem deutschen Volke in einer Atmosphäre des Friedens und der Freundschaft zu leben und zusammen, zuarbeiten. Deshalb freut es mich sehr, baß sich in den War- ten Eurer Exzellenz die noch einmal ausgedrückten feierlichen Versicherungen befinden, daß auch das große Deutsche Reich ebenso die Errichtung unb Befestigung der freundschaftlichen Zusammenarbeit mit I na oslawien wünscht, indem es dessen Freiheit und Un abhängigkeit wie auch die selben Grenzen, die uns seit dem vorigen Jahre durch bauernde Nachbarschaft verbinden, an- zuerkennen gedenkt. In diesen Feststellungen sehe ich nicht nur verwirklichte Bedingungen zu der günstigen Entwicklung noch engerer Bande zwischen Deutschland unb Jugoslawien, sondern auch einen schätzbaren Bei. trag zur Konsolidierung des Friedens in diesem Teil Europas. Mit solchen Gefüblen erhebe ich mein Glas auf das per sönliche Glück Eurer Exzellenz und auf das Wohlergehen des freundschaftlichen und großen deutschen Volkes?' M glotze IkMMM UWen -es WMkM W