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Dresdner Nachrichten : 14.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189806149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-14
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.06.1898
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M»I»»K. s»» ll. llr. 20 Uauptski'. l innsoor: lIR klm«, Nslvl,««, R ! Ina. a. ?Lt»nr-^n».' ^8 -«»kspier-k'sbrck-I.Lxer kapler-vrossoksaäliwL Sv« LS L'k.'".»' tt« «I« 8«nl« >, I»n«ck-,5ioIinvt»»-L p»p>«re, >»« kr»N>i»tl»1„^s n. N 4 «»,»vv» L« nnä i» L^i rixttuavut , -4vt«Ivi»- unä v sUvr t orwckt« und KoNon, 80VI0 ü.Nor in 6a« ^uoti oikiiil!ilat.'«n6tjk- xniksl. OoIoeoadoitr>pvswn. — LliMxtjt« l'rslss. — kromptesd« VsäioQllQT. Voiii'ktvii-^iMKv, k»«lk»Iu'«?-^niiüxv, 8vdilskiii«»j«pp«ii, Icu^tvi-juelivl« "NW smpkivdlt in grösster ^usrvakl xu billigen weisen »I«« I'llvvlitl ans Sit St, pnrterre n. I. Ltnge. aj» 1 ' Berichte der Gewerbe-Inspektoren. Hvsnnchrichtcii, Wahlbewcgung, Sachs. Fcchtichule. iN»s Kvch»» Fp»«»»- Arbeiterverein, Sportlicher Unfug, SonntagSvcnkchr, Gcrichtsverhandlungeii. „Bici» Evanael. Leopold". Mnliuncißi. Witterung: Heiter, trvcketi, warm. Tieilst«il.i,11.Jtttti 18L-8. Berichte der Gewerbe-Inspektoren. Die ini Ministerium des Innern zusammengestellten Jahres- Das Verhalten der Arbeitgeber in Bezug aus die Be seitigung gesundheitsschädlicher Einflüsse im Gewerbebetrieb ung auf die Vorkehrung von Sicherdeilsmapregeln zur Verhütung von Unfällen wird im Allgemeinen als ein entgegenkommendes be- , zeichnet. Sogar bei der Planung der Fabrikgebäude wird schon berichte der sächsische» Gewerbe-Inspektoren für IM sind im Vcr-! ans die Erslrebung hygienischer Vorzüge Rücksicht genommen, läge von F. Lommatzsch in Dresden erschienen. Es verdient ^ Dem gegenüber ist wahrzunehmen gewesen, daß die Arbeiter die immer wieder hervorgchoben zu werden, dah der sozialpolitische vft mit bedeutendem «vstenauswand hergestcllten und wohlthätig Inhalt, der in dieser Form der öffentlichen Kritik unterbreitet wird, > wirkenden Einrichtungen nicht immer in der verdienten Weise zu keineswegs zu den zahlreichen trockenen Erzeugnissen des offiziellen ^ würdigen verstehen, ja sogar dadurch mißachten, daß sie dieselben MenslaubeS gehört, die ungelesen von der Bildslache wieder ver-' M lässig bezeichnen und nicht amvendcn. Geradezu Hervorragendes schwinden, wie sie gekommen sind, und ei» solches Schicksal Listen die Arbeitgeber auf dem Gebiete freiwilliger Wohlfahrts- auch verdienen. In den genannten Jahresberichten steckt! cinrichtnngen für die Arbeiter. In diese Kategorie fallen n. A.: vielmehr eine reiche Fülle der verschiedenartigsten allgemein! zweckmäßig eingerichtete Spciscrämne. Geldprämien (mehrfach zum interessanten Momente: bedeutsame sozialpolitische Schluß- ^ Besuch der Sächsisch-Thüringischen Gewerbcausslellung in Leipzig-, folgerungcn, Kritiken und Anregungen, verbunden mit tiefen Parkanlagen zur Erholung für die 'Arbeiter außerhalb der ArbcitS- Einblicken in die Psychologie der Arbeitcrwelt, in das Wachsen! z^it, Gcminnantheile, Hospitäler und Kieinkinderbcwahranstalten, ind Werde» jenes großen Prozesses, der das moderne Ver-.Bäder. Arbeitcrwvhnhäuser. Eine Firma ,Buchdruckern Gustav Mniß zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus der ^ Lange u. Eo. in Plaue») hat überdies die dankendwcrthc Einricht- Verschmelzung von staatlichem Eingreifen und freier Thätigkcit ^ ung getroffen, daß die wenigstens ein Jahr beschäftigten Bnch- beider Parteien heraus gestaltet. Es ist daher im sozialpolitischen drnckergehilfcn unter Fortgewährung des vollen Lohnes je eine Woche Urlaub ini Jahre erhalten. Trotz aller aufgcwendeten Fürsorge von Seiten des Staates wie der Arbeitgeber schleicht aber der Geist der sozialrevolutionären Verhetzung noch immer im Geheimen durch die Fabrikräume und bedauernSwerthe Erscheinungen, die den Frieden zwischen Arbeitgebern und -nehmcrn gefährden. So weist der Leipziger Bericht auf die Schädigung der gewerblichen Thätigkeit durch den Leipziger Maurerausstand l8!)7 hin, dessen kurzsichtige und ver blendete Jnscenirung an den jüngsten Piesbcrger Streik erinnert. Hier wie dort haben die Arbeiter den Hauptschaden zu tragen gehabt und hier wie dort ist die Unbvlmäßigkeit von außen her in die Reihen der Arbeitenden hincingctragcn worden. Neuerdings ' macht sich ferner ebenfalls unter sozialrevvlutionärcm Einfluß das Bestreben geltend, Beschwerden gegen die Leitung eines Unter nehmens nicht bei der zuständigen Inspektion, sonder» in öffent lichen Versammlungen vvrzubringen, lediglich zu dem Zweck, um eine Handhabe zur Storung des Einvernehmens zwischen Arbeitern und Arbeitgebern zu schassen. Solche und ähnliche Dinge gemahnen daran, daß die Begeisterung für das große soziale Reformwerk keinen Augenblick das Bewußtsein abschwächcn darf, daß nur bei gleichzeitiger rücksichtsloser Bekämpfung der maßlosen sozialrevolutionären Begehrlichkeit, die von den Agitatoren plan mäßig geschürt wird, der soziale Friede erreichbar ist. Interesse lebhaft zu wünschen, daß das Studium der Jahresberichte der Gewerbe-Inspektoren zu einem möglichst weiten Gemeingut aller sn unserem öffentlichen Leben theilnchmcndcn Kreise werden möge. Die Arbeitsgelegenheit war im Berichtsiahr der Regel nach gut. In viele» Branchen machte sich sogar ein Mangel an Arbeitskräften -eiiisi fühlbar. Bezüglich der Arbeitszeit, die verschiedentlich gegen das Vor jahr ehre Ermäßigung erfahren hat. haben die angestcllten Erhebungen zwecks Einführung eines sanitären Ai axi m alarbeitstags laut dem Dresdner Bericht Folgendes ergeben: In Fabriken, die bereits den Bestimmungen der Gewerbe-Ordnung unterstehen, dürsten im Allgenreinen Ausschreitungen wegen zu langer Arbeits zeit überhaupt nicht mehr Vorkommen. Es beziehen sich daher die von Aerzten, Vorsitzenden von Krankenkassen u. A. erlangten Auskünfte hauptsächlich ans handwerksmäßige Betriebe und aus die Hausarbeit. Gewünscht wird eine Ermäßigung der Arbeitszeit sür Gärtner, Schneider (rncksichtlich der bei der Hausarbeit be schäftigten Gesellen), Fleischer, Schuhmacher, sowie sür das Gast- und Schankgewerbe, ferirer in der .Hausindustrie für die Blumen macherei. die Strohflechterci und die Strohhutnäherei. Uebrigens streben die Arbeitervereinigungen fortgesetzt dahin, die Dauer der tägliche» Arbeitszeit noch weiter abzuminder» als es bisher schon geschehen ist. An Ueberarbeit wurden im Bezirk Dresden inS- gesammt sür 6842 Arbeiterinnen an 2201 Bctricbstagen 390,861 Ueberstundcn zngelassen. Ferner gcnchinigtc der Stadtrath zu Dresden in 43 Betrieben für insgesanrmt 1473 Arbeiter 66 Mal Sountagsarbeit. Politik und betonte die Nothwendigkeit, die wirthschaftlichen. fiskalischen und Arbeiterfrage» sorgsam zu prüfen. Der Präsident schloß, indem er sagte, die Kammer werde das große Werk der nationalen Bertheidigung fortsetzen, und indem er seiner tiefsten Sympathie für die Armee zu Wasser und zu Lande Ausdruck gab. die die Sicherheit Frankreichs und der Stolz des Landes sei. lBeisalt) Millerand (Sozialist) brachte eine Interpellation ein über die Politik des Kabinels und forderte den Ministerpräsidenten Bieline aus, sich über seine Absichten zu äußern. C a n n e s. In der Ortschaft Ciot stürzte gestern Abend ein Hans ein. Man befürchtet, daß etwa 30 Personen sich unter de» Trümmern befinden Bern. Der Verwaltnngsrath der Nord-Ostbahn beschloß, bei der Generalversammlung, die am 30. ds. M. stattfindet. eine Dividende von 5, Proz. zu beantragen. Tie deutsche Aktionär- grrrppe will 5>/r Proz. beantragen. K v n st n » t i n v v e I Ter Sultan verlieh deni deutschen Bot schafter Freiherrn v. MarschaU die goldene und die silberne Jnrtiaz Medaille und der Gemahlin des Botschafters den Grvßkordon des Schciakat-OrdenS. N c w - Ist o r k. Der amerikanische Kreuzer „San Francisco" ist heule früh infolge dichten 'Nebels bei Highland Light (Massachusetts gestrandet. Das Schiff sitzt nur wenig fest und man glaubt, day es bei hohem Wasscrslande unbeschädigt werde weiters,ehren können. Die heutige Berliner Börse verlief sehr still und die Kurse bröckelten ans den meisten Gebieten ab. Banken durchweg schwächer, namentlich Tarmstüdtcr. Bon Eisenbahnen waren heimische still, fremde ohne einheitliche Tendenz. Prince Henri, Schweizer-, Gotthard- und amerikanische Bahnen matt. Bergwerke durch Realisationen gedrückt, namentlich Lanrahütte, Hibernia und Ha.pener: Gelsenlirchener behauptet. Jrenrdc Renten und heimische Fonds still. Jndnstrievapiere schwach. Privatdiskont 3>/s Proz. — Ein offizieller Verkehr in Getreide und Mühlen- sabrikatcn fand nicht statt. Loco-S piritns. 70er konnte sich be haupten, er nvtirie 53,50. Termine leicht anziehend bei stillein Geschäft. Ter Getreide-Verkehr lag ruhig, man hält sich an gesichts der widersprechenden Meldungen -über Ernteaussichten rescrvirt. Weizen und Roggen fast unverändert. Hafer gui be hauptet. Nach Eriniltelnng der Eentrnlnvtirungsstells der prenßischcn Lundwirthschaftskammern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 213. 'Roggen 148, Hafer 174: Stettin-Stadt: Weizen 210, Roggen 145, Hafer 152 Mk. — Wetter: Schön, kühl, Wcst-Nord- westwind. graut,'„rl a. M. cScklubt. Credit 304,75. DiSconto 200.30. Dresdner Baut . Stuaisdalm —, bumbardcn 70.—. Laiiratiültc —Unsar. Gotd .—. Ponua'.clen —. Still. Paris, co wir Naclmüttaa?.! Rente lvs.27. Wallener ss.37. Svanl-i 34'/,. Parinaieien r«.70. Tinten 22.70. Lintenio-ne 112.00. ONoman- dant sss.oo. S iaaiddat», 77S.no. Lomvardea —. . Ruin«. Paris it,ed»!lei»na>ki. Atcne» ver Ln», 27.90. vcr Scvtbr.-Deibr. 2235. fallend. Rüböl vcr Aimi «s>«, vcr Tevtvr.-Dezember 44'/«, matt. Svmms vcr üuiii 5S.M. ver Scvivr. Tecbr. 55,00, rnliia. snuticioai». lProLulicn-Berictii. Wenen ver Juni —, ver November 190, Noancii ver Jnni —. vcr CItober 120.00. vondo». Produkten - Berich». <YcI>eidcmarkt träae. Weben maiier. 2'/-Sb. niedriger ab, Borw-che. Melil matt. Mais iclt. aber rilbig. Gerne ruliig. Ameriklmiicher üaicr seit, ruimcher matt. - Wetter: Nübl. Fernschrcib- und Fernsprech-Bcnchte vom 13. Juni. Die Verwendung jugendlicher Arbeiter hat vorwiegend bei der Maschinenindnstrie stetig Fortschritte gemacht. Die Jugend wendet sich dieser mächtig aufblühenden Industrie mit Vorliebe zu md wird willig ausgenommen. Ueber das sittliche Verhalten der jugendlichen Arbeiter sind mehrfach ungünstige Beobachtungen gemacht worden, und cs hat die im letzten Bericht ausgesprochene. - „ . . ... , Ansicht, daß das Verhalten und Betragen der jungen Leute sich ! in dem Maße verschlechtere, als für den freiwillig oder unfreiwillig verlassenen Arbeitsplatz leicht und schnell Ersatz geschafft werden könne, weitere Bestätigung erhalten. Kanin der Schule entwachsen, verdienen die jungen Leute verhältnißmäßig viel Geld, dessen Werth sie nicht zu würdige» wissen, dessen Besitz ihnen aber die Möglichkeit gewährt, sich der unbeauemen elterlichen Zucht zu ent ziehe» und bei fremde» Leuten ein Heim zu suchen. Ocfsentliche Lokale und Tanzböden sind nicht selten die Orte, an denen der Wocheiiverdienst schnell znsammenichinilzt, und wenn der landes- gesctzlichen Bestimmungen wegen der Besuch solcher innerhalb Sachsens nicht angeht, werden die Vergnügungen in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten jenseits der Grenze ausgesucht und gesunden. Ein Mittel, den Einsiuß und das Ansehen der Eltern zu heben, die Unbotmäßigkeit der jungen Leute aber in die richtigen Grenzen zu drängen, scheint in der Einführung statutarischer Bestimmungen über Auszahlung des Lohnes Minderjähriger an die Eltern oder Vormünder zu liegen. Der Erlaß dieser nach der Gewerbe-Ordnung zulässigen Bestimmungen durch die Gemeinden scheint aber wenig Aussicht zu haben und dürfte auch von geringem Erfolg sein, ein durchgreifender Nutzen vielmehr nur dann zu erwarten stehen, wenn der lokale Rahmen verlassen würde und die Bestimmungen ein heitlich sür einen weiten Bezirk Geltung erhielten. Ueber den Verkehr der Arbeiter init den Aufsichtsbehörden wird mitgetheilt. daß sich bei der Arbeiterschaft größeres Vertrauen Mid ein vermehrtes Bestreben, mit der Inspektion in Verbindung zu treten, geltend mache, sei es. um die Beseitigung von Uebel- ftänden in den Fabriken zu veranlassen oder sonst Rath und Hilf« tinzuholen. Mißlich und unangenehm gestalten sich dagegen nach einem Bericht die Revisionen in manchen kleineren Stickereien dann, werm der Besitzer nicht anwesend ist und Nur die Arbeiter befragt wecken können. Diese geben oft nur widerwillig Aus kunft und betrachten den revtdtrenden Beamten als Jemanden, der sie in ihrer persönlichen Freibest beschränkt. Die Angaben über Arbeitszeit sind nicht selten unwahr; auch ergeht «an sich in mißliebigen Aeußerungen über die gesetzliche Beschränkung der Arbeitszeit für Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter. g r dem Großherzog vo» Sachsen-Weimcir anläßlich dessen 80. Ge burtstages Persönlich ihre Glückwünsche überbringen. — Zur Feier ! des 50iährigen Bestehens der Berliner Schutzmaiuiichast fand heute Vormittag auf Befehl des Kaisers aus dem Schlvßhcffe ein Gottes dienst statt. Die gcsannntc Schntzmannschcift war in 'Reih und Glied versammelt. Der Kaiser wohnte dem Gottesdienste bei und hielt nach der Predigt des Garnisonpredigers Göns eine kurze 9i„k>„,ieb-> Unter dein cKeiniiq der Schutzmaanschast schloß die 0 zahlreiche Auszeichnungen ver- izc'ier. rciin>ijcill> vvs -LiigeS sind jah liehen worden: auch veröffentlicht der „Staalsanzeigcr" folgenden kaiserlichen Erlaß: „Ich habe der Schntzmaiinschast zu Berlin zur dauernden Erinnerung an das 50jährige Jubiläum derselben in Anerkennung der von ihr geleisteten treuen Dienste eine Helmzicr nach de» anbei zurückfolgcnden beiden Mustern mit der Ausschrift „In Treue fest" zwischen den Jahreszahlen „1848" und „18118" verliehen »nd will auch dem Polizeipräsidenten von Berlin die Anlegung dieser Helmzier gestatten. Sic haben hiernach das Weitere zu ver anlassen. Zugleich will Ich ans diestm Anlaß dem Polizeipräsidium als Zeichen Meines Wohlwollens Mein Bildniß, in Oel gemalt, verleihen, welches demselben direkt zugche» wird. An den Minister des Innern gerichtet." — Reichskanzler Fürst Hohenlohe, der heute in Berlin erwartet wird, gedenkt, sich in de» nächsten Tagen ans sein Bcsitzthum Werkt in Rußland zu begeben. — Der Kronprinz vo» Siam ist nach mehrtägigem 'Aufenthalt in Berlin gestern nach Petersburg weitergercist, wo er sich drei Woche» aufznhalten ge denkt — Auf der Spree bei Westend schlug heute früh ein Kahn, in dem sich eine Anzahl Arbeiter, die sich »ach ihren Arbeitsplätzen begeben wollten, befanden, plötzlich um. Vier Arbeiter fanden in den Wellen ihren Tod. Frankfurt a. M. Die „Frkf. Ztg." meldet aus Neiv-Uork: Ein britischer Dampfer mit 3000 Tonnen Kohlen für die spanische Flotte wurde von dem Hilfskreuzer „St. Louis" aufgebracht. Ai» Bord befand sich ein verkleideter spanischer Offizier. Wien. Die Kaiserin ist heute früh in Penzing eingetroffcn und hat sich mit dem Kaiser Franz Josef nach Lainz begeben. P e st Aus Kroatien wird gemeldet: Die ganze Gegend von orze ist durch Wasser verwüstet. Die Stadt Krapiiia wurde fftablich vernichtet. Einzelheiten fehlen, da die Telcgraphcn- dräyte zerstört sind. Der lokale Verkehr ist wegen Einsturzes der Bahnbrücke bei Vorbec in der Richtung nach Agram eingestellt. Brün n. Die Zusammenstöße zwischen Deutschen und Ezechcn dauerten bis spät in die Nacht. Die Deutschen sammelten sich vor dein czechiichen Vereinshausc und sangen die „Wacht am Rhein". Die Czechen suchten die Deutschen wegzudrängen. Polizei zerstreute die Ansammlung. Die Bieldung von Zerstörungen an Geschäfts lokalen und Hausern bestätigt sich nicht, nur in einige» Lokalen wurden Fensterscheiben zertrümmert. Einige Deutsche erlitten Ver letzungen. Paris. Deputirtenkammer. Haus und Tribüne sind sehr gut besucht. Es herrscht lebhafte Bewegung. Dcschanel hielt bei llrber- uahme des Präsidiums eine Ansprache, in welcher er allen Parteien seine Unparteilichkeit versicherte und die Hoffnung auslprach, daß t bei den parlamentarischen Berathungeu obwalten werde, rach sodann zu Gunsten einer durchaus refvrmatorischen LertlichcS «nd Sächsisches. eiche bei den Majestäten ein größeres Diner statt, zu weichem ge laden waren: Rudolf (straf und Edler Herr zur Livve-Bicsterseld ans Drogelwitz, Kr. Glogau, nebst Gemahlin geb. Prinzessin v. Ardeck, ferner der Chef des Stabes 6. Armeekorps General major v. Eichhorn nebst Gemahlin, der Kommandeur der II. Kavallerie-Brigade in Breslau. Oberst und Jlüaeladjntant Graf Wilhelm Bcoltke nebst Tochter Margarethe. RcgiernnaS- vräsident Tr. v. Hcydcbrand und der Lasa aus Breslau nebst Ge mahlin, der Kommandeur des Leib-Kürassicr-Regstneitts ..Großer Kurfürst" 'Schics.) Nr. 1, Oberst v. Szynwnski nebst Geinablin. der Regierungspräsident v. Mvltke an-s Oppeln, der ctatomäßige Stabsoffizier des Leib - Kürassier - Regiments „Großer Kurfürst", Major Freiherr v. Schuckmann nebst Gemahlin, der clatsniäßige Stabsoffizier des Dragoncr-RegimentS v. Bredow in Lüben, Major v. Rochow, sowie Graf und Grän» Reichenbach-Goschütz. — Sc. König!. Hoheit Prinz Friedrich August ist in der Nacht zum Sonntag ans Berlin hier wieder cingetwssc». — Se. Majestät der König hat den RegicrungSbaumeistcr prädizirtcn Bauinspettor Dietich in Riesa zum etatmäßigen Bau- inspektvr bei der Staatseiscnbahnverwaltung ernannt. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Geheime Hofrath und Kaiser!. König!. Oesterr. General-Konsul Dr. jnr. Schober zu Leipzig das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehene Komthurkreuz mit dem Stern des Jranz- Jvsef-Ordcns annehme und trage. — Eine treffende Charakteristik der denk sch sozialen Reform Partei enthält cinFlngdlatt, das unter der Uevcrschrist „Wen soll man wählen?" für die Kandidatur des Herrn Privatns Hönerbach zu Nicderlößnitz eintritt. In demselben heißt cs: Die Führer dieser Partei haben zwar vor 5 Jahren bei den Reichstaas- wahlen das Blaue vom Himmel verivrvchcn, aber im Reichstag haben sie nicht eine einzige positive That vollbracht, durch die sie ihren Programmatischen Forderungen und Versprechungen Rech nung getragen haben. Die Reformer haben ini Reichstag gegen die Handwerkervvrlage, gegen das Bürgerliche Gesetzbuch, ja einige von ihnen sogar gegen die Flottenvorlage gestimmt. Die ohnehin so kleine Reformpartci ist nn Laufe der letzten Jahre durch Aus tritt mehrerer Mitglieder immer mehr znsammcngeschmvlzcn, und gerade diese, die früheren Kollegen des Herr» Ziminermann, sind cs' gewesen, welche über das Verhalten, die Uneinigkeit und Un- thätigkeit der resormerischcii Führer geradezu bcriiichtcndc Urtheile gefällt haben. Besonders bezeichnend ist es, daß das einzige reformerffche Mitglied in der Kommission für das Bürgerliche Gesetz buch, Herr Vielyaben, während der mehrere Monate dauernden Verhandlungen dieser Kommission auch nicht einen einzigen Ab- ändcrungsantrag zu Gunsten des Mittelstandes stellte — er mußte sich später vor dein ganzen Reichstag sagen lassen, daß die In teressen doS Mittelstandes allcrding' sie auk Herrn Bielhaben und '' und nicht von konservativer den wären. — Der heutigen Auflage unseres Blattes liegt ein Aufruf deS Bundes der Lanvwirtbe bei. worin die Wähler de»
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