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Großenhainer MikchMW- Mi AnMtMt Amtsvlatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. I8K« ^0 I M Sonnabend, den 8. September Die Abstempelung der Quartierzettel der hiesigen Quartierwirthe ^ann heute nicht erfolgen; es wird vielmehr hierzu ein spaterer Tag gewählt und dieß der Einwohnerschaft im Localblatte'angezeigt werden, was hiermit zur gefälligen Beachtung bekannt gemacht wird. Der Stadtrach. Großenhain, den 7. September 1866. Otto Franke, stellv. Bors. Daß der bisherige Ratbsactuar beim Stadtrath zu Dresden, Herr Maximilian Richard Lotze aus Zauckeroda, als Actuar bei uns angestellt und als solcher am 4. September d. I. verpflichtet worden ist, wird hierdurch bekannt gemacht. Der Stadtrath. Großenhain, am 6. September 1866. Otto Franke, stellv. Bors. Tagesnachrichten. Preußen. Laut einer königl. Cabinetsordre erfolgt nunmehr nach erfolgtem Friedensschlüsse die Rückkehr der mobilen 1., 2. und Elb-Armee und des 2. Reservecorps von den betreffenden Kriegsschauplätzen und die Demobilmachung der selben. Die Demobilmachung des großen Haupt quartiers Sr. Maj. des Königs hat bereits am 1. Septbr. stattgefunden. — Ueber den Friedens schluß mit Hessen - Darmstadt verlautet, daß die großherzogliche Regierung 3 Mill. Gulden Kriegs kosten zahlt, sowie die Landgrafschaft Homburg und einen Theil des nördlichen Oberhessens (zu sammen etwa 20 Quadratmeilen mit 60,000 Ein wohnern) an Preußen abtritt. — Zu eigentlichen Friedensunterhandlungen zwischen Preußen und Sachsen war es nach der „Prov.-Corr." bis in die jüngste Zeit noch nicht gekommen; doch haben dieselben in diesen Tagen ihren Anfang genommen.— Die Unterhandlungen über den Beitritt Meiningens zum Norddeutschen Bunde haben mit dem Herzog von Meiningen abgebrochen werden müssen, weil derselbe zu einer Verständigung über die For derungen Preußens nicht die Hand bietet. — Durch Erlaß des Kriegs- und Marineministers und des Ministers des Innern ist bestimmt, daß bis auf Weiteres das zweite diesjährige Kreis ersatzgeschäft überall ausgesetzt werden soll. — Se. k. Hoheit der Prinz Friedrich Karl ist von Dresden in Berlin eingetroffen. — An dem Ein zug der Truppen in Berlin am 20. und 21. Sept, werden im Ganzen etwa 50,000 Mann Theil nehmen. — Der Gesammtverlust der preußischen Armee an todten Ofsuieren betrug, soweit er bis zum 20. August bekannt war, 273, ein schließlich 20 an der Cholera gestorbenen, und zwar: 5 Generale, 2 Obersten, 9 Oberstleutnants, 18 Majors, 58 Hauptleute, 46 Premierleutnants und 135 Secondleutnants. — Daß die süddeut schen Staaten bei den Friedensverhandlungen in Berlin sich auch dahin verständigt hätten, die Thaler-Währung bei sich einzuführen, wird picht bestätigt. Oesterreich. Die Wiener Morgenblätter vom 6. Sept, melden, daß der Generalmajor Möring behufs Uebergabe Venetiens an den französischen Divistonsgeneral Le Boeuf nach Venedig abgereist ist. — Erzherzog Albrecht wird sich Anfang der nächsten Woche zu einer Flottenrevue nach Triest begeben. — Der König von Hannover hat die Villa des Herzogs von Braunschweig in Hietzing bei Wien bezogen. Bayern. Die Auswechselung der Ratifica tionen des Friedensvertrags zwischen Preußen und Bayern hat am 3. Septbr. in Berlin statt gefunden. Gleichzeitig erfolgte die Ausführung der finanziellen Vertragsbestimmungen. — Das Be finden des Prinzen Ludwig hat sich gebessert. Nassau. Alle Behörden des Landes sind an gewiesen worden, auf Kosten der betreffenden Kasse die preußische Fahne anzuschaffen. Die naffausche Fahne darf auf öffentlichen Gebäuden nur noch neben, resp. unter der preußischen Fahne wehen. Italien. Wie die „Jtalie" versichert, wird die Regierung 120,000 Mann in die Heimath entlassen, ohne die Friedensunterzeichnung ab zuwarten. Frankreich. Der „Moniteur" sagt: Die Nachrichten aus Kandia lassen hoffen, daß man Blutvergießen vermeiden wird. Die Befehls haber der ägyptischen Truppen bemühen sich, den Geist der Versöhnung vorwalten zu lassen. England. Das Rißende des atlantischen Kabels von 1865 ist aufgefunden und mit dem Ergänzungsstücke auf dem „Great-Eastern" ver bunden worden, und hat die Legung des letztem bereits begonnen. Die electrische Beschaffenheit des alten Kabels ist vortrefflich.