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F-rnspreHer Nr. 14. Mittwoch, den 21. Juni §W2 -d 142 Der Zladtrat. Adorf, den 20. Juni 1922. zutage halb entrum ganz Mittel- die Blutirres Kru«vg«fecht mit abzi«henvcu «vranzose». In Biskupitz kam es zwischen einem Apo kommando, das die Gemeindewache abgelöst hatte, und einer kleineren französischen Abteilung zu einem blutigen Zwischenfall. Eine größere Anzahl Zivilisten ergriff die Partei der Apobeamten, worauf es zu einem heftigen Feuergesecht kam, in dessen Verlauf drei Zivilisten getötet wurden; ein vierter wurde so schwer verletzt, daß er kurze Zeit nach der Verwundung starb. Bank-Lto.: Allgemeine Deutsche Creditanstalt Zweigstelle Adorf. der Durchschnittsdeutsche sich nur so viel Fleisch kaufen kann, wre er vor dem Kriege zu verzehren gewohnt war. Der Durch Auf Blatt 154 des Handelsregisters, die Firma Robert Schopper in Adorf betreffend, ist heute eingetragen worden: Die bisherige Inhaberin Agathe Emilie verm. Schopper geb. Roßbach ist ausgeschieden. Der Kaufmann Johan« Eduard Schopper in Adorf ist Inhaber. Er haftet nicht für die im Betriebe des Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten der bisherigen Inhaberin, es gehen auch nicht die in dem Betriebe begründeten Forderungen auf ihn über. L. 238/22 Amtsgericht Adorf, am 19. Juni 1922. Dies Blatt enthält Lie amtlichen Dekormimachungkn der Amtshauptmannschaft Oelsniß, k es Amtsgerichts, der Armsam waltschaft und des Staölrales zu Adorf. Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger Otto Meyer in Adorf Tel.-Ad^. Errnzd^e Die Räumung Oberschlesiens. Polnisch« Polizei »Md polnische Truppen in Kattowitz. Schon seit Sonnabend hat die polnische Polizei in Kattowitz den Dienst übernommen. Sonntag begannen die Franzosen ihren Abmarsch und am Dienstag zogen die ersten polnischen Truppen ein. ' Sonntag wurde auch die Uebergabe der in den an Polen abzutretenden Gebietsteile liegenden Eisen bahnen vollzogen. Zu gleicher Zeit sind im ober schlesischen Abstimmungsgebiet für den deutschen Teil die deutsche Eisenbahndirektion Oppeln und für den polnischen Teil die polnische Eisen bahndirektion Kattowitz eingerichtet worden Als eine der letzten Städte wird auf Grund des Räumungsabkommens Ratibor von den interalliier ten Truppen am 2. und 3. Juli geräumt werden. Tie interalliierte Zivilverwaltung wird die Stadt am 3. Juli verlassen, so daß der Einzug der Reichswehr am 4. Juli erfolgen kann. Deutsches Reich. — Berlin, 20. Juni 1922. scheu Reiche eine einheitliche Kundgebung gegen drs. Schuldlüge statt. Deutsche Männer und grauen aus! allen Ständen, Schichten und Parteien werden s i ch a utz 28 Juni an allen Orten Deutschlands zusammeuflnden- um "einhellig Protest einzulegen gegen den Vertrags von Versailles, unter dem mit Deutschland Europa, M die Welt in Fesseln liegt. Ein Ruf nach Gerechtste»«, soll durch die Welt gehen! > o Tie Aufgabe» des Garautiekomitees. Ein Mit-l glied der Sonntag in Berlin cingetroffenen sozeH nannten ,,Garantiekvmmission" erklärte französischem Pressevertretern gegenüber, das Komitee habe ke:w Recht, sich in die'deutsche Verwaltung ein^l zumischen oder Maßnahmen vorzu^chreiben, welch« die deutsche Souveränität verletzen, sie hat lediglra die Pflicht, die Finanzen des Staates zu „über- wachen" und der Reparationskommission darüber Bericht zu erstatten, in welcher Weise Deutschland di« mit ihm vereinbarten Reformen durchführt. Das c a- rantiekomitee habe unter dem Vorsitz Mauclers dem 5. Mai 1921 gearbeitet. Es sei infolge der Be willigung des Moratoriums erweitert worden; es w?rd< in Berlin mit den Rcichsbehörden in ständiger Ver bindung bleiben, um die Arbeiten für die Budgets und die Steuerreformen zu kontrollieren und darau zu achten, daß die Wirtschäftsverhältnisfe des deutsch^ Reiches einer Besserung entgegengeführt werden. Dal Garantiekomitee habe also die Pflicht, zu prüfen uni das Recht, Ratschläge zu erteilen. Es dürfe aber nich eigenmächtig in die Verwaltung eingreifen und muss« kn allen zweifelhaften Fällen nach den Anweisung« der Reparationskommission handeln. — ' Merkwürdige politische Attentat«. Das sog«» nannte Bombenattentat in dem Gebäude der „Ham burger Volkszeitung" zeigt das gleiche merk würdige Gesicht wie die vorhergegangenen Sprenge er. Mittwoch, den 21. Juni 1922, von vorm. 10-1 Uhr Berkans von Kartoffeln in der Knabenschule, der Zentner 150 Mark. ° «ros^ deutsch« Kundgebung g«g«n di« Schuld- Am 2 8. Juni jährt sich zum dritten Male der Tag, an dem uns der „Friedensvertraa" von Ver sailles aufgezwungen wurde, der in fernem Artikel 231 Deutschland als Urheber des Weltkrieges hinstellt und uns aus diesem Grunde für alle Verluste und Schäden, welche die ehemaligen Feindstaaten während des Krieges betroffen haben, allein verantwortlich macht. Selbst bei unseren ehemaligen Feinden beginnt jetzt die Einsicht zn wachsen und mehren sich die Stimmen derjenigen Kreise, die bekennen, daß di- Folgerung aus Artikel 231 der Berechtigung ent behrt und eine Durchführung des Schanddoku mentes von Versailles wirtschaftlich und politisch unmöglich ist. Am 28. Juni findet nunmehr im ganzen Deut? ° TErungSLnschüsse für Kri-eWboschiivigte. D« Reichstagsausschuß nahm bei der ersten Besprechung des Gesetzes über Teuerungsmaßnahmen für Militärs rentner einstimmig einen Antrag an, der folgend» Teuerungszuschüfse vorsieht: für einen Sch werbe» schädigten bei einer Minderung der Erwerbsfähig» keit um 50 bis 80 Proz. monatlich 500 Mk-, bei eine« Minderung der Erwerbsfähigkeit um mehr als 80 Prozent 750 Mk., für einen Schwerbeschädigten, der nur auf die Rente angewiesen und nachweislich einen Erwerb nicht ausüben kann, 1000 Mk., für ein« Witwe 500 Mk., für eine nur auf Rente angewiesene und nachweislich erwerbsunfähige Witwe 700 Mark, Waise 250 Mk., für eine elternlose Wai^ 300 Mk., für einen Elterntetl 300 Mk., für 500 Mk.; außerdem erhält der Schwer» beschädigte, wenn «r für Kinder zu sorgen hat, neben dem Teuerungszuschuß für jedes Kind 200 M? Das neue Gesetz soll mit dem 1. August in Kraft trete« * KOOS Kranzos«« als „Ersatz" für di« Ameri kaner. Das amerikanische Hauptquartier und die fran zösische Mission in Koblenz bestätigen die Tatsache, daß im Laufe dieser Woche ungefähr 6000 Manu Mit anderen Worten: die österreichische Bank note hat auf dem Weltmarkt überhaupt keinen Kurs Mehr. Die deutsche Mark aber hat heute gerade den Wert, den die österreichische Krone vor nur einem Jahre auch noch hatte. Damals war auch die Krone 4.64 schweizer Rappen gleich, damals erhielt man auch in Oesterreich ein Brot für 12 Währungseinheiten. Wir steuern also genau den gleichen Weg wie Oester reich. Allerdings, wenn das große Deutsche Reich, das immer noch das Wirt^' hnd Osteuropas ist, in d durch den Luftdruck zertrümmert. Verletzungen von Personen, wie anfangs gemeldet wurde, sind nicha vorgekommen. Es ist erstaunlich, daß niemand der Vorüber des Unfugs, denn um etwas anderes handelt es sich nicht, gesehen hat, noch die 2 Meter lange brew nende Lunte. Denn zu dieser Zeit gegen 3 Uhr nach mittags gingen viele Zeitungsträger dort aus und etn^ Der von der Polizei als verdächtig verhaftet« jung« Manu, ein Ausländer, ist mit anderen Neugierigen i«> das Haus hineingelausen. schnittsdeutsche, d. h. Millionen gibt es, die sich nicht einmal so viel leisten können. So geben diese scheinbar so trockenen Zahlen ein knappes, aber treffendes und erschreckend deut liches Bild davon, wie weit schon die Verarmung und Verelendung des deutschen Volkes vorgeschritten ist. Denn darüber besteht wohl kein Zweifel, daß nach Freigabe der Fleischwirtschaft die Ursache dieses Verbrauchsrückgangs nicht etwa in dem zu geringen Fleischangebot liegt, sonden in den hohen Preisen. Fleisch ist genug da, es fehlt den Leuten nur an Geld, es sich in genügendem Maße zu kaufen. Der einzige Weg, der zur Rettung führen kann, W von dem wegen der Haltung Frankreichs vorerst erfolglos auseinandergegangenen Anleihekomitee «zeichnet worden. Er heißt, die Rückführung der Reparationsbedingungen auf ein erfüllbares Maß oder, gütlich gesagt: Die Revision des Versailler Vertrages. .. , Tie Uebergabe der Rechtsverhältniss«. In den Bestimmungen über den Uebergang der Rechtsverhältnisse in Oberschlesien ist u. a. festgesetzt worden, daß die deutsche und die polnische Regierung alle Entscheidungen und Urteile, die von den durch die Interalliierte Kommission eingesetzten Gerichten ergangen sind, wie die von einer deutschen oder Pol nischen Strafkammer ergangenen Entscheidungen und Urteile zu behandeln haben. Was die politischen Gefangenen anlangt, di« ihre Strafen im Zeitpunkt der Uebergabe der Re gierungsgewalt noch nicht völlig verbüßt haben, so »verden die Strafen, wie schon kurz gemeldet, in den deutschen Gefängnissen innerhalb des besetzten westrheinischen Gebietes zu Ende verbüßt. Die Wiederaufnahme eines Verfahrens kann nur mit Zustimmung der drei alliierten Mächte eingeleitet werden. Ebenso darf keine Gnadenmatznahme keine Veränderung, Aufhebnng oder Kürzung der Stra fen zugunsten von Personen, die wegen Straftaten gegen die Alliierten verurteilt worden sind, ohne Ein verständnis der drei alliierten Mächte erfolgen. Deutschlands Verarmung. Nach einer amtlichen Feststellung des preußischen statistischen Landesamtes ist in Preußen der jährliche Fleischverbrauch gegen die Zeit vor dem Kriege um mehr als 40 Prozent zurückgegangen (1913 3,4 -Milliarden, 1921 2 Milliarden Pfund Fleisch). Nach dem jetzigen Gebietsumfange berechnet, entfiel 1913 auf den Kopf der Bevölkerung ein Jahres verbrauch von 92 Pfund, 1921 nur 56 Pfund. Diese Zahlen betreffen ja zwar nur Preußen, aber wer will behaupten, daß es in anderen deutschen Bundesstaaten besser aussieht? Sie stellen in ihrer trockenen und unbeirrbaren Sachlichkeit fest, daß heut- ... -.^aos gerät, in den« sich das von der Entente zertrümmerte Oesterreich jetzt befindet, so würde das für die Weltwirtschaft eins ungeheure Gefahr mit sich bringen. Das versinkende Deutschland würde einen Strudel erzeugen, in den auch mancher der „Siegerstaaten" mit hineingezogen werden würde. Ein anderes Beispiel, das die wachsende Ver armung der großen Schichten des deutschen Volkes sthlaglichtartig beleuchtet: Von den für die Reifezeit Von der Eisenbahn in Aussicht genommenen Sonder» Sügen mit billigeren Fahrpreisen mußte der Zug, der Sonnabend von Berlin nach Stuttgart und Karls« Mhe fahren sollte, wegen zu geringer Be teiligung aussallen. Die anderen Züge waren zwar ausreichend, aber nicht bis auf den letzten Platz besetzt. Das will besagen, daß der Mittelstand selbst diese „ermäßigten" Fahrpreise für weitere Reisen nicht mehr aufbrinaen kann. „Neureichs" und Valuta- Fremde haben ja Vie Sonderzüge nicht nötig. * In Schiveizer Blättern war dieser Tage öfters folgende Notiz zu lesen: „Der AnuahmekurS für österreichische Bank noten War am Freitag gleich Null und es dürfen solche Noten bis ans weiteres an Bahn- und Schifsskassen» stellen nicht mehr angenommen werden." Gem-Giro-Cto. Adorf Nr. 118. Ikrjtxa. HA Postscheck-Clo. Leipzig Nc.37369 V'— suche an den verschiedenen Stellen. Auch hier handelt es sich nicht um Bomben, sondern der nicht losge»s gangene zweite Körper im Vorraum der Zeitungsau« gäbe bestand aus einer kleinen Pappschachtel, die mi: Heftpflaster zugeklebt und mit Schwarzpulver gesüll war, also einer Art Feuerwerkskörper. Die explo» vierte „Bombe" war anscheinend von gleicher schaffenheit und in den Briefkasten gelegt worden. Sie hat die Glasscheiben des Kastens und die Lür offer Gkknzbotk Mr Adorf. Bad Elster, Bramdach, Arnsgrün, Breitenfeld, Bergen, Ebn ath. Freiberg Dd.«n. Untergettcngrün, Hermsgrkn,Jugelsbnra, Le«hethk, Miitzlhansin, RemtengrL« Siebenbrvvu, Sohl, Wohlbach und da» ttbrrge obere sgtlaud Der .Ldors«r:Tr«nrdote'rrI»rint täglich mit Avsuvbm, der Tag« «ach Sonn« und Feiertoger. Vorarmnkrrahlender BrzuApA» Heilung ins Hau« durch unsere Austräger. Der Raum der bgeipalteuen Petiheile wird mb 2.50 Mk. bewcdn««, bei sukwatüc^n "^-ueu mit 3- Mr Pettr-ReUamereile kostet 7.- Mk. «ei Pladvorschrift L5°/° »u'ichlag. ZeiLrevbknter Satz noch erböbbm Twü Jr naUnaNsgade d-uS Ferr-MlA » jeder Reklamatim-sreLi aus. Anze-gsnsunahme bis 10 Ubr früh; größere Justrate !sqs soim, - ..r«