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Redaktion, Druck und Verlag von A. Ponsong in Riesa. ElbrblM un- Anzchtr. «mtstlat« der Löuigl. Amtshauptmanuschatt Großenhain, der Lönigl. Eerichtsämter Niesa und Ärehla, sowie des Sta-ttaths M Kksa und StaLtgemeiuLeraths M Strehla. Sonnabend, dm 29. April. 187H. «rftbrint in Riesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Vonnerstag «nd Sonnabend. — Nbonnemrntpret« vteneljüdrltch 1 «ariruPfg. — Beftellungen nehme» alle ktcherl.Pefi-Nnftalt«, die -rpednianen in Ries« und Otrchla, sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem au-gebreitcten Leserkreise eine wirksame Verbreitung finden, erbitten wir UN« bi« Lag« »«her vormittag« ld Uhr. — Jnsertion«betrSge »on unbekannten auSwLrngen Auftraggebern «erden, wenn dieselben nicht in Poftmarken belltegen, per voftvorschutz «Hobe». Für die Monate Mai und Juni werden Bestellungen auf das „Elbeblatt und Anzeiger" von den Aaiserl. Postanstallen, den Voten und dm Expeditione« in Strehla und Riesa angenommen. Der Preis für diese beiden Monate beträgt 85 Pfg. Vie Expedition. und rn Mn MS tten illen heil- cht", tätte für ichen Bon dqn unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll de« 5 Mai 187«, Vormittags 1« Uhr im Gehöfte des Stadtgutsbesitzers Herrn Boitz in Riesa ein junges Pferd, schwarze Stute nut weißem Stern, gegen Baarzahlung meistbietend versteigert werden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Königliches Gerichtsamt Riesa, den 25. April 1876 Caspari. i,> - — ^aaesaeikbledte. — Dresden, 27. April. Ihre Maj. der König und die Königin haben gestern die königl. Villa in Strehlen bezogen. — Dresden, 27. April. Ihre Durchlauchten der «gierende Fürst und die Fürstin Reuß ä. L. sind gestern Nachmittag hier eingetrossen und im „Hütel Bellevue" abgetreten. — Dresden, 26. April. Auf allerhöchsten Be fehl wird wegen erfolgten Ablebens Ihrer Königlichen Hoheit Dona Isabella Maria, Infantin von Portugals und Algarbien, am Königlichen Hofe eine Trauer auf eine Woche, vom 27. April bis mit 3. Mai d. I., angelegt. — Dresden, 27. April. Beide Kammern hielten heute Sitzungen ab. Me Erste Kammer nahm in ihrer heute Vormittag 11 Uhr abgehaltenen Sitzung den Entwurf eines Gesetzes über die Landesimmobiliar- brandvesslcherungsanKalt mit einigen von der Depu tation beantragten Abänderungen einstimmig an. Die Zweite Kammer verwies nach einiger Debatte den Gesetzentwurf über den Schutz von Waldungen gegen schädliche Insekten (insbesondre Borkenkäfer) an die Gesetzgebungsdeputatton und trat sodann in die Schlußberathung der Novelle znm Staatsdienergesetze ei», welche mit einigen Abänderungen bei der Schluß abstimmung gegen 1 Etunme angenommen wurde. Zum Schluß faßte hie Kammer auf Antrag der beiden Finanzdeputatione» bei der von der Staatsregierung den Ständen über die zum Behufe der Deckung des außerordentlichen Bedarfs der Fwanzperiode 1874/75 gethanen Schritte und getrogenen Maßregeln ge machten Mittheilung Beruhigung und ermächtigte die GtaatSregurung, den zur Rückzahlung der noch umlaufenden Schatzscheme an 24 Millionen Mark, sowie den zir Drcknng der außerordentlichen Ausgaben in her laufende» Fwanzperiode erforderlichen, feiner Höhe nach noch festzustellenden Betrag durch den Verkauf Zprvcrntiger, zugleich die Angabe des ent sprechenden Eapitalbetrags enthalten«« Rententitel unter den bestmöglich« Pedyigunae» zst beschaffen und dem gemäß der Ständeversammlung einen Gesetzentwurf vorzulege». — Berlin, 25. April. (Da« grwaltige Aus sehen über de» Rücktritt L^ittickA) wird noch ver mehrt durch die Unfichechal der Motive. Auf der ein« Seite wird der Gegensatz betont, in welchem Delbrück sich auf vollSwirthschastlichetn Gebiete, ins besondere in der Reichseifenbahnvorlage zum Reichs kanzler befindet, auf der «üchnpt Mich aber bereits unter vielen gchewwißvolleu Achpünnge» die Soge «lportirt, daß Delbrück dem ernstgemeinte« Verlangen BiSmarck'S nach Efutfichtnug (Verantwortlicher RkiG^ Ministerien schroffen WAmtchitz entgegengesetzt «De. mit Jnbnmst geglaubt weich» Ruhige PoKtSer willig gesuchten Tod ihre wegen Altersschwäche gebotene Unterbnngung in das VersorghauS hat vereiteln wollen. * Leipzig. Von einem Neubau stürzte am Montag der 27jährige Maurergeselle Seemann aus Kreischa vier Stock hoch herab und mußte, tödtlich verletzt, nach dem Krankenhause geschafft werden. Ein ähnlicher Unglücksfall ereignete sich am nächsten Morgen im Naundörfchen, wo der 13jährige Schornsteinfeger lehrling Thümer von dem Essenkvpf eines vierstöckigen Hause» herabgestürzt ist. Der arme Bursche hat de« linken Oberschenkel und da» Handgelenk gebrochen. * Chemnitz. Am Sonntag ist daS Dienstmäd chen einer im neuen Laboratorium der Gewerbeschule wohnenden Familie durch Ausstrvmen des Gases einer defekten Leitung erstickt. — Im Schloßteiche wurde der Leichnam eines Mannes aufgefunden. — Am Sonnabend Abend verunglückte ein hiesiger Arbeiter dadurch, daß er, indem er unbefugter Weise an den Eisenbahnschienen entlang ging, von einem Güterzuge erfaßt und bei Seite geschleudert wurde. Der Ver unglückte liegt schwer darnieder. * Meißen. Mit Bezugnahme auf die früher von uns gebrachte Notiz , wonach im Laufe vorigen Monats in den sämmtlichen Gütet« des Dorfes Weitzschen den Pferden von diebischer Hand die Schwänze abgeschnitten wurden, können wir heute mittheilen, daß der Thäter in der Person eine- gewissen Funke aus Golk — eines übelbeleumundeten Menschen — ermittelt worden ist. Die Pferdehaare soll derselb» an einen Händler in hiesiger Stadt verkauft haben. * Am 20. d. M. Nachmittags gegen 5 Uhr ist in Döbeln das 5jährige Töchterchen de» Handarbeiters Zimmermann in Gadewitz bei einem Bahnübergang von dem '/,5 Uhr in Ostrau abgehenden Schnellzug erfaßt und so stark beschädigt worden, daß das Kmd nach Verlauf einer Stunde gestorben ist. — Am 22. d. M. wurde der 17'/, Jahr alte Knecht Ernst Pappeb- baum aus Trebanitz an einem Baum erhängt aufge- funden. Derselbe stand in dem verdacht, eme Jacke im Werth von 4 Mark entwendet zu haben, und die Furcht vor der Strafe scheint ihn zum Selbstmord geführt zu haben, nachdem er bereu« früher bei einem andern Anlaß einen Versuch zu« Erhängen gewacht hatte. * Mittweida, 26. AprL Gestern Abend kurz vor Beendigung der Arbeit ist dtrin der Schreiberfchen Sandgrube hier mit beschäftigte Handarbeiter Andrä durch eme hereinbrrchende Wand verschüttet und sofort «tödttt, während ein anderer Arbeiter, der oben ge standen, nur M Seite geschleudert worden. Eine Ver schuldung au den Unglücksplle soll Niemanden treffe». Der verunglückte hinterläßt eine Wittwe und S Kinder. * Kützschenbroda. (11,600 Mark gestohlen.) In der SomttagSnacht P m da Echmidt'schea Villa auf der Hainstraße ein hWfrecherDiebstahl verübt morde». Ter Lieb hat sich «mthmaßlich am Sonntag beklagen tief den Rücktritt Telbrück's und hegen ernste Befürchtungen. Bismarck scheint sich in einzelne Ideen ganz festgebissen zu haten, die von jedem vorurtheils- ftrien Politiker verurtheilt werden müssen. Wir fürchten, daß er zu stark sich den Einflüssen von Persönlichkeiten hingirbt, die an persönlichem Ehrgeiz Telbrück über ragen, hinsichtlich der Arbeitskraft, der Fähigkeit und de» moralischen Werthes aber nicht entfernt mit diesem zu vergleichen sind. Als Nachfolger Telbrück's wird uns von wohl unterrichteter Seite der preußische Handelsminister Achenbach bezeichnet. Ueber die Ur sachen des Rücktritts Telbrück's wird von gewisser Seite Folgendes verbreitet: Telbrück habe schon seit Längerem, seit seiner Verheiratung ungefähr, sich der ihm obliegenden enormen Arbeitslast nicht mehr gewachsen gefühlt und häufig an Schmerzen im Hinter kopfe gelitten, so zwar, daß er einen plötzlichen Schlag abfall befürchtete. Lediglich aus diesem Grunde ziehe Delbrück sich von den Geschäften zurück. Tie Absicht habe er schon vor Monaten kundgegeben. Ganz zuletzt noch sei von maßgebender Stelle an Telbrück die Anfrage gerichtet worden, ob irgend eine der schweben den Fragen ihm nicht genehm sei, man würde dieselbe sofort suspendiren, um ihn nur im Amte zu erholten. Diese Erzählung charakterisirt sich sofort als Fabel, und zwar als eine recht ungeschickt erfundene Fabel, aus welcher Jedermann alsbald herouslesen kann, daß die schwebende Reichseisenbahnfrage den Minister Del brück zu Falle gebracht hat. Gleichwohl wird man auch diese Fabel, wie unser fortschrittlicher Gewährs mann sich ausgedrückt, „mit Inbrunst glauben". — Der Feldmarschall Graf Molkt« ist nach Neapel abgereist. — Wien, 26. April. Die von verschiedenen Seiten gebrachte Meldung, wonach die russische Re- gierung in Vorschlag gebracht haben sollte/ die Her zegowina und Bosnien als äutonome Tributärstaaten zu kvnstituiren, wird in hiesigen Regierungskrisen als unbegründet bezeichnet. Die ungarischen Minister haben heute dem Kaiser über den Erfolg tn ihrer Besprechungen mit den Parteien in Buda-Pest berichtet. Der Hasser hat hierauf den Grafen Audraffy zu sich beschieden. Die Couferenz soll morgen fortgesetzt «erde». Proviozialxchrichteu. * In Dresden wird demnächst der Einbau de« WittrlpseilerS für die dritte Etbbrück« beginnen. Da durch wird »unmehr dir liwWigf Hälfte der Streu breite für den SchissfahrtSdnrehr «npasfirbar u»d es ^bt nur »och die rechtsseitig« HLste für dnsselben * Dresden, 27. Apftl. I» der vorgestern du aroßepMhrge Eder Eibe gezogenen FrauenStzersoa rst mw hftt woMäft Weseke 73jährige Fr«» erkannt w wchr», wttche der» vernehmen »ach durch de» frei