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La» -H«k»rsversahre« Ster da« Vermöge» 1. da« Marmorarbeiter« Enrß Hermamr Htmtzt in Mesa, 2. de« Matettalwarenhändler» Herman« Richard Kleine in Strehla, 8. der offenen Handelsgesellschaft K. Prinzler ch Stanze in Strehla, 4. über den Nachlaß der Ernestine tzerv. Moritz geb. Roßberg in Riesa wird nach Abhaltung de« Schlußtermin« hierdurch anfgehv-ev. Riesa, dm 29. Juli 1910. RSnisliche- «mtr-ericht. ««d AwtsötaU MWD Mts-, «s. Jahrg. 174. M w Nlutzk. LmILhau-tmamlsch-st Sroßalh-bi, da» KOttgl. Amtegericht mit de» Rat sowie den Gemeknderat Grtzb^ . j Bommteed, 8«. J«li 181S,BmvS. ! La» Rtesa« Tageblatt «fchttat jede» Lag abend» mtt AuSuahm« der Sonn» und Festtage. «irrtrljLtzrlich-r Bqu^pwt» btt Abholung in der «rpedttton in Mesa 1 Mart SV Psg, durch unsere Träger hat in» Hau» 1 Mart SL Pfg» btt Abholung am Schalter der kaiserl. PostanstaNen 1 Mart vv Psg, durch den vrieltttlaer frtt tu» Hau» S Mart 7 Psg. Auch Mvnat»abomiemen«S werden angenommen. Au^igemAuuahu« sür dl« Ntumner de» «u»gabrlage» bl» vmenMag « Uhr ohne VewShr. Rotatlon»dmck und Bettag von Langer 4 winterlich in Riesa. — Srschiistgstev«: Aoethestrahr LS. — Wir hie Redaltimi verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. 't ' . Am 1. August 1910 ist der 2. Termin der Staat«- und Semeiudegruudstener sLllig. Die Steuerhetrüge sind bi« spätesten» zu« 14. August ISIS zur Vermeidung: bet Zwangsvollstreckung an die hiesige Gemeindekaffe abzuführen. Gröba, am 30 Juli 1910. Der Semeiudevorftaud. WA m Mr M MM sür da« ^Messer Tageblatt" erbtttm wir UN« bi» spätesten« dormittag« - tthr de« jeweiligen «uSgabetager. Die «eschiftSiteLe. verMches und SSchfischeS. Riesa, 89. Juli 1910. ----- Morgen Sonntag spielt bei günstigem! Wetter von! 11LO bis 12,80 mittags auf dem Kaiser Wilhelm- Platze das Trompeterkorps des 3. Feldartillerie-Regts. Nr. 32 Platz wusik nach folgendem Programme: 1. Unter dem Grillenvanner. Matsch von Lindemann, 2. Ouvertüre z. Op. „Die Zauberflöte" von Mozart, 3. Intermezzo a. d. Ballett „Naila" von Delibes, 4. Melo dien a. d. Operette „Die Fledermaus" von Strauß, 5. Große Fantasie a. d. OP. „Lohengrin" von Wagner. —* Der Zirkus Maine hat seit gestern hier auf dem! Schützenplatz für kurze Zeit sein Domizil ausge- schlagen und wird heute abend sein Gastspiel mit einer großen Eröffnungsvorstellung, eMeiten. Der heutigen Vorstellung schließen sich morgen zwei weitere große Vorstellungen, die nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr beginnen, sowie am Montag eine Elite-Borstellung, an. .Auf die guten Vorführungen und die ansprechende Aufmachung des Zirkus haben wir bereits in unserer Donnerstagnummer hingewiesen, auch heute sei den Freunden zirsensischer Darbietungen der Besuch der Vor stellungen nochmals empfohlen, —* Der Schützenturnverein Riesa begeht morgen die Feier seine« 47. Stiftungsfeste« durch Schau- turnen und Festball. Nachmittag« V, 3 Uhr ver sammeln sich die BeretnSmitglieder im Hotel Kronprinz und marschieren von hier au« nach dem Turnplatz an der Goethestratze. Dort beginnt um 3 Uhr da« Schauturnen, da« bi« 6 Uhr dauert. Den Freunden und Sönnern der Turneret ist mit dem Schauturnen Gelegenheit geboten, einige schöne Stunden bei frisch-fröhlichem lurnerischem Tun u. Treiben zu verbringen. Während de« Turnen« wird außer- dem di« Kapelle de« Feldartillerte - Regiment« Nr. 68 konzertieren. S« fei besondere« darauf aufmerksam gemacht, daß zu dem Schauturnen jedermann Zutritt hat. Der Festball, der im Saal de« Hotel Höpfner stattfindet, beginnt abend« »/, 8 Uhr. —* Die Arbeiten zum Bau der von Herrn Menzel- Lommatzsch hier zwischen der Schnauderschen Pechfabrtk und dem Artillerirdepot neuznerrtchtenden Glasfabrik fittd bereit« in Angriff genommen worden. Man ist jetzt mit den AbsteckungSarbeiten sür die Fabrikgebäude beschäftigt. Mit dem Bau der VrbetterwohnhSuser, die auf einem Teil de« 21990 Quadratmeter großen Fabrttareal» zu stehen kommen, ist schon begonnen worden. — Kriegsmäßige« Brückenschlägen hielt gestern vormittag da« hiesige Pionierbataillon Nr. 22 bet der Niedermuschützer Fähre ab. Da« »Meißner Tageblatt- schreibt darüber: Bereit» vorgestern abend in der siebenten Stunde hatte «in Keltendampfer da« erforderliche Brücken material bergwärt« bi« Niedermuschütz geschleppt. Da« Bataillon war gestern früh mtt der Bahn bi» Lommatzsch befördert worden, von wo au« der Bormarsch nach der Elbe angetreten wurde. Kriegsmäßig! Also mtt größter Ruhe vollzog sich derselbe bi« kurz hinter Schieritz. Durch Borposten und markiert« Kavallerie waren di« Höhen und Straßenzugänge link« der Elb« bereit« besetzt worden, während der Feind, der ebenfalls markiert war, da« linke Elbnftr besetzt hielt. Kurz nach sieben Uhr traf di« Spitze de« Bataillon« in Zehren ei«. Da« Bataillon selbst und der Train stand in Bereitschaft bet Schieritz. Da da« recht, Ufer vom Feinde besetzt «ar, so mußte erst Markierte Infanterie denselben zurückdrängen. Dies« muß mit fliegenden Fähren übergesetzt werden. D« Befehl zum Lorgehm ist ergangen. Mit lautloser Still» »ollzicht sich da» Abladen der Ponton« von de« Trainwageu. Da da« vorfahren der Wagen bi« zur Elbe zu starke« Geräusch verursachen würde, so «erden die Ponton« kurz hinter Schieritz von den Mannschaften auf di« Schultern ge nommen. Schwitzend schieben sich die 16 Mann mit dem erste« Ponton vorwärt«. Eine Strecke weit, dann geht der Ponton ans 16 andere Schultern übe?, der erste »Staucher-, wie sich der Soldat fachmännisch ausdrückt. Dem ersten solgen die übrigen Ponton«. Zehren ist er- reicht. Lautlo», unter möglichster Ausnutzung jedweder Deckung, schieben sich die Kolonnen in« Dorf, auf der Straße entlang. Recht« abbiegend, bringt man die Pon ton« im Schutze von Obstgärten bi« hart an di« Elbe heran. Da« erforderliche Fährgerät wird herNngMafft, alle« ist fertig zum Uebersetzen und nicht« verrät dem Feinde die Anwesenheit größerer Kolonne«. Jetzt ergeht der Befehl aus der ganzen Linie zum VotgiHbm "Dke be- reit« fertiggemachten Ponton« schieben' sich jetzt au« dem Walde hervor, der Elbe zu. Sowie der erste sichtbar wird, knattert e« von der gegenüberliegenden Seite. Heftiger wird da« Gewehrfeuer de« Feinde». Schützenfeuer! kam- maudiert der Leutnant, gleichzeitig gehen auf der linken Seite der Elbe die blauen Flaggen hoch und lebhaft knattert e« nun herüber und hinüber. Unter dem Schutz« de» eigenen Gewehrfeuer« setzen nun die Mannschaften über di« Elbe. Der Feind wird angegriffen und muß zurück- gehen. Nach etwa halbstündigem Gefechte verschwinden auf der rechten Seite die feindlichen Vorposten, da« Feuer wird schwächer, und nicht lange währt e«, da zeigen sich auf den rechtSelbtschen Höhen die hlauen Flaggen. Der Feind ist also auf der ganzen Linie zurückgedrängt. Die verfügbaren Mannschaften marschieren zurück zu den Train wagen, nehmen da« vorher abgelegte Gepäck wieder auf und vorwärt« geht e«, der Slbe zu. Auch der Train folgt diesen. Der Bau der Brück« kann beginnen. Kompagnie weife legt da« Bataillon Tornister und Gepäck wieder ab, nachdem die Gewehr« vorher »geladen und gesichert- in Pyramiden zusammengesetzt worden find. Halsbinden ab ! Kragen auf! ertönt e« und freier kann sich der Mann bewegen. E« folgt «ine kurze Ruhepause, während welcher die Offizier« beratend beisammenstehen, unter ihnen auch die durch weiße Armbinden kenntlichen Schiedsrichter. »Antreten!" zum Bau geht'«, der in der zehnten Stunde seinen Anfang nimmt. Auch hier geht e« möglichst laut- lo« zu. Di« Schulung der Mannschaft tritt hier klar zu tage. Die Glieder werden aureinavdergenommen. Anker, Taue, Balken und Bretter an Land gebracht und in ge brauchsfähigen Zustand versetzt. In wenigen Minuten ist der Anfang, bestehend au« Löcken, fettiggestellt. Pie Pon ton« reihen sich einer an den anderen; auch von der an deren Seit« wird der Bau begonnen. In langer Reihe solgen sich die Mannschaften mtt Brettern und Volke» nach der Mitte der Brücke, die Bollen werden verknotet, au« den Breitem der Belag hergestellt, selbst da« Geländer fehlt nicht, und im Verlauf einer Stunde Ist die Brücke fettig l Da die Fähre durch den Brückenbau außer Be trieb gesetzt ist, so wird die Brücke für da« Publikum frei gegeben. Die Mannschaften lagern auf beiden Elbufern. Doch nicht lange währt die Rast. Da« Kommando zum Abbruch der Brücke kommt, und «och schneller al« der Aufbau vollzieht sich der Abbruch, verschwunden ist da« schön« militärische Bild. Nach dem Abbruche bezog da» Bataillon in der Gegend voü Zehren Blwack, um. heute stütz bei TageSgrauen In der Nähe der »Karpfenschenk«' einen abermaligen Brückenschlag mtt VehelfSmaterial vor- znnehmm. — verschiedene in- und ai»Iäudisch« Zeitungen -ab« die Nachricht gebracht, daß di« Abnigl. Generaldjrektion der Sächs. Staat«,iftnbahnen auf Vorstellung der deutschen Vrauer-llnion beschlossen habe, in den Wartesälen der sächsischen Slaairbahnen Schankstätten sür deutsche« Bier etnzurichten, um den Verbrauch an böhmischem vier einzuschränken. Wie von maßgebender Stelle hierzu mit- geteilt wird, ist ein derartiger Beschluß nicht gefaßt worden, weil hierzu kein Anlaß vorltegt. Jene Nachricht entbehrt daher jeder Begründung. — Seit einigen Tagen ist auf Festung Königstein über dem Eingangrportal zur dunklen Auffahrt da» Relief- vtldnt« de« Kurfürst August de« Starken, überlebensgroß mit dem dazu gehörigen sächflsch-polnischen Doppelwappen in Sandstein gefertigt, angebracht. Dasselbe ist vom Bild hauer Panzner in Dresden, welcher auch die Denkmäler der Könige Albert und Georg geschaffen hat, vorzüglich aus geführt und bildet «ine weitere nennenswerte Sehenswürdig keit unserer alten Sachsenfeste. — Der Schwindler in Matrosenuniform, der seit dem 17. Mat fahnenflüchtige Matrose Windisch ist in Dresden sestgenommen worden. Er hat seine Schwin deleien außer in Riesa und Meißen auch in Burgstädt und in verschiedenen Städten Deutschlands, u. a. Köln, München, Nürngberg, ausgeführt. — Die 3. Klaffe der 158. König!. Sächs. Lande«, lotterte wird am 10. und 11. August gezogen. Die Erneuerung der Lose ist noch vor Ablauf de» 1. August bet dem Kollekteur, dessen Name und Wohnort auf dem Lose aufgedrnckt und aufgestempelt ist, zu bewirken. —* E« sei auch an dieser Stelle nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß am kommenden Montag und Dienstag eine Spülung de« Hochbehälter« und de« Rohrnetze« der städtischen Wasserleitung vorgenommen wird. Mit der Spülung wird an beiden Tagen früh 6 Uhr begonnen. Den Abnehmern sei empfohlen, sich rechtzeitig, also vor 6 Uhr früh, mtt Wasser zu versehen. —88 Wegen Nahrung»mttteloerfälschung und Der- gehen« gegen da« Weingesetz hatte sich der Wein händler Friedrich Hermann Knötzsch in Radebeul vor der 3. Ferlenstrafkammer de« Dresdner Landgericht« zu ver- antworten. Nach der Anklage ist er beschuldigt, in den Jahren 1908 und 1909 dem in seiner Kelleret hergestellten Wein Wasser und Spiritus zugesetzt, den ausländischen Most mtt guckerwaffer versüßt, von diesem Zusatz der Be hörde nicht Mitteilung gemacht und endlich Wein au« sogenannten Trestern hergestellt zu haben. Nach dem früheren Welngesetz war bet der Weinbereitung überhaupt jeder Wafferzusatz verboten. Nach den neueren gesetzlichen Bestimmungen vom 7. April 1909 ist jedoch erlaubt, die auSgepreßte Mostmenge mit 20 Prozent Wafferzusatz zu »strecken-. Professor Süß - Dresden al« chemischer Gut achter hat nun von den Wetnbeständen de« Angeklagten im Jahre 1909 Proben entnommen und untersucht. Eine Streckung über 20 Prozent ließ sich dabei nicht feststen«», wenigsten» nicht bei den Jahrgängen vor 1909. Dagegen ergab fich, daß der von Knötzsch selbst erzielte Most viel- fach mit Rhein-, Mosel- und Bordeauxweinen verschnitten war, um daraus roten und weißen »Lößnitzer- und gelben »Schieler- (Meißner wein) Hirzustellen. Bezüglich de« Zuckerwasserzusatze« muß Knötzsch zugeben, daß er die »hatten- Jahrgänge 1905 und 1906 im Rahmen de« Ge setze« mit 20 Prozent guckerwaffer verschnitten habe. G« wird sogar behauptet, daß der Zusatz mitunter «in Drittel bi« ein Halb der Mostmenge betragen habe. Der Ange klagte bestreitet diese«,-ebenso, daß er jemals bet der Wetufabrikatton Wasser und Sptritu« al» Zusätze verwendet habe. E« sei auch nicht zutreffend, daß sogar noch au« Trester» Most gewonnen seit G« könne wohl vorgrkommea sein, daß zu Mosel- und Pfälzrrwrinen Wasser, Heft und Zucker in erlaubten Mengen ««gesetzt s D« suis rvebeekMMißP —