Suche löschen...
Dresdner Journal : 04.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189310046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18931004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18931004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-10
- Tag 1893-10-04
-
Monat
1893-10
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 04.10.1893
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ak 231 MUwsch. dm t Oktober, abend« 1893 Zres-llerÄMmal (Mexlko) ist am vorigen Sonntag durch Ab- brennen eines Feuerwerks er Kündet worden. Die «Sbnr, Schwarzen und de»Äsovsche» Meere» uudSmyrna. auch für eine radikale OberhauSrefonn stimmen werden, einer OberhauSreform die bösen Geister der Wider- Kuust und Wissenschaft. »4 Muta, änze liefe! sich nicht trah- 2 » i«i b» 212,40«. 1V0b.ch 101G. »8 ». 91^0«. 102«. SS.L0 g. 10^«» 102,80« 1OO«. »»,28» 100». 102». 100,28 » 9S ». 100». SS v. »nk. e« fir U< eMW««e. ULgen. 98,80 ». »9,80». 100.28 L 91». 100^06 89,40». 80,08». 20,82 ». 20,22 «. 80^0» 80,28» 190,80« 182,80» -188 -149 Kirchendesucher drängten sich in großer Bestürzung nach den Auögängen zu. 10 Personen wurden getötet, zahlreiche verletzt. Für bis Gesamtlettuug verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der Literatur- und Kunstgeschichte Lady Sibylle. Erzählung von L Schroeder. (Fortsetzung.) Dekoration, Kostümierung und technischen Spezial eifindung sowie Ausführung der Tänze liefert Das ist doppelt erwünscht, wenn eS sich nicht um ein ä«, Lmua «n«r 8«pnltoa«» LoU» Uü»« ßodriN 20 ?f. vot«r äi« 2«1» 80 kt. Sei nnä X»tksr»«tn »utspr. XnlooUnG. Aroevoi,«»« I^lied mit Hoonndn»« ävr 8c on- u kviertng» »veoäo. korniprocv - Xrxcälu»», dir. 1298. 4 ve» 4»tüo4lUN»xen nuivSrl«» Lom-aü-niouLr «iso Orvoatuer luunn»!»! >»»8«r« >»rU» Vt.» 1.«ip»tg 3«—I »r««r« 3r»n2t»r« » 2L; /taaeeneteb« <2 , 8«rU» V>»»-N»»di>rU ?NU «rnnklNr» ». U.-NSne«»: knet, L»»4oo 8«rU» - «r»»U1vr< ». It Matrgnrt: sS6o.» lorUn; , >r««1»»: Xaü<U4, L»»»,»«r: v. Lc1na«/er, N»U» 8.; Larct <9 U». Il«r»u»a»t»er» ^Ouigl. LrpoäiUou äe» Or«äosr ^ourunto. Vr«ä«v, ^Miogvrntr. 20. k'orniproed -^nicUlu»«: Ur. 129». in Nrndoch Bahnhof in Zwickai; geb. Bthm ciette David id Lehma», en (84 A); reSde«; Hr. (48 I.) ii 1 Kerdtaard 101,80» 102». »9,80». »<28, 191,28^ S8 ». 102 ». 101». »7 ». 10480» 108,80» 102,78» 100,80» 99,28» ff» vr«»So» oI«rt»IM»rÜÄ» 2 Nai» 89 kt, bot OM »m«r1 ck»u1«ü«a ?»,«»»»tult«> vioetol- r Nnrb , »n—erbnld Soo «iontoobo» Latoboo »ritt?o»t- uaä 8t»»p«t»«oU»a bin»». Linaoto« kk»«»«r»! 10 kl K. Hoftheater. — Altstadt — Am 3. Oktober: „Meißner Porzellan". Pantomimische-Ballett in einem Akt nebst einem Vorspiel von I. Golinelli, Musik von I. HellmeSberger jun. (Zum ersten Male) Vorher: Domzetti'S Oper „Die Regiments« tochter." TaS kleine neue Ballett, das mit großem Beifall vom überfüllten Hause ausgenommen wurde, zeigt in seiner Erfindung einen allerliebsten glücklichen Gedanken, der vor allem dadurch ersprießlich ist, daß er den Bühnen ein sehr dankbare- Material zur Ausstattung, Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben dem Baurathe bei der Staat-eisenbohn - Verwaltung Moritz Amandu» Bruno Engelhardt in Chemnitz vom 1. Oktober 1893 ab. die erbetene Versetzung in den Ruhestand unter Gewährung der gesetzlichen Pension Allergnädigst zu bewilligen geruht. Ballett von dramatischem Inhalt, HerzenSerregunyen und persönlichen Vorgängen handelt, sondern um eine Arbeit, die gleichsam nur da- Thema und den Rahmen bietet, in welchen erst vom leitenden Ballettmeister nach kurz andeutender Borschrist da» erforderliche Bild hineiageinalt werden soll. Dabei findet eine möglichst freie Bewegung der Phantasie und aller künstlerischen . Kräfte statt und je reicher und tüchtiger dieselben sind, je wirksamer werden die darzustellenden Scenerien, Soli- und „Divertissement-" erscheinen. Aber e» wird auch einem enger begrenzten Ballettcorp» möglich sein, Anmutige» und Reizende» zu erreichen und die gegebene Gesamtidee zur vollen Geltung zu bringen, wenn mau sich die Mühe giebt, da» nicht zu sparen, at Mckln mr. er Ferdi eä. dt in » ldrnfeU Ä n. schüsfun « e Herrmmi vr. jur. Hw Maraanch Lurt Echt« l in veir- ollhardt mt nz; Hr. vr. friede Lraq ! Hr. »2 der »cwnbr- lt Frl. Jb ine «ahrle b Zochaun »udols »et, »rd Well « Fr. Thnefi. glieder, unter denen sich 26 geistliche Virilisten — die Erzbischöfe von Aork und Canterbury und 24 Bi schöfe — befinden. Damal» hatten sich auch Konser vative, so zum Beispiel Lord Sali»bury, für die Re form ausgesprochen, und doch fiel der Entwurf im Jahre 1869 mit 166 gegen 77 Stimmen. Sollten sich mittlerweile die Verhältnisse in England bis zur Notwendigkeit einer parlamentarischen Reform geän dert haben, fo wäre diese durch daS Schicksal der Homerulebill jedenfalls ganz brennend geworden. Mit dem heutigen Oberhause ist nun einmal die Bill nicht zur königlichen Sanktion zu bringen, und wenn Glad- store den Liebling-wunsch seine» beneidenswerten Alter- noch verwirklichen will, so bleibt ihm in der Tha« nicht» andere» alt eine gründliche OberhauSreform übrig. Es ist jetzt nur die Frage, ob er im stände sein wird, da- Oberhaus nach Wunsch zu demokratisieren und für alle Fälle gefügig zu machen Die Sache ist durchaus nicht so einfach, al» sie auf den ersten Blick auSsehen und vor allem den englischen Radikalen erscheinen mag. Man kann wohl nicht be- taruuter 32 Lote, »«schätzt. London, 4. Oktober. (Tel. d. DreSdn Journ.) Rach einer Meldung de» Nenterschev BureauS aus Bangkok wurde der zwlschen Sia» und Frank reich vereinbarte Vertrag am verflossenen Dieu-tag unterzeichnet. St. Petersburg, 3. Oktober. (W.T.B.) «n Cholera erkrankten dez. starben: vom 2S. Sep tember bis 2. Oktober in St. Peterßbnrg 120 bez. 73, vom 27. bi» 2S. September in Motkau 15 bez. 4, in den Gouvernements vom 17. bi» 23. September: Kalisch 2 bez. 0, Kiew 38V bez. 122, ZekateriuoSlaw 484 bez. 1S6. Samara 12V bez. 63, Saratow SS bez. 44. Tschernigow 1VV bez. 25, Mobile» 116 bez. 43, Poltawa ^0 bez. 35, KurSk 12V bez. SS, vom 23. bis SV. September MinSk 69 bez 26, vom 1v. bis 23. September PoLolieu 1306 bez. 487, vom 24. bi» 3V. September Cherffon 181 bez. 72 und Wilna S bez. 4. Malta, 3. Oktober. (W. T. B ) Einer Quaran täne »on 1S Tagen werden hierselbst unterzogen alle Hrrkünfte au» Deutschlaud, Belgien, Holland, Frankreich, Österreich Ungarn, der europäischen Türkei, Rumänien, Rußland, den Häfen de» haupten, daß alle jene Mitglieder des Hause» der ordnung nicht mehr absetzen könne — ebenso dürfte Gemeinen, welche heute die Autonomie Irlands wollen, Gladstone mit dem in Edindurg angedeuteten Plan Nt- 8» 80 New N»rk, 4. Oktober. (Tel. d. Dretdn. I« Gegenteil — es haben sich in der letzten Zeit Journ.) Da» Dach der Kirch» in Parangarieu^ot sogar liberale Stimmen gegen diese erhoben, und zwar mit der Begründung: daß nur deshalb, weil die Lord» in einer Frage mit den Gemeinen nicht über- einstimmen, noch nicht die konstitutionelle Notwendig keit erwiesen sei, daS Oberhaus so gründlich und so lange zu reformieren, bis nicht die Lords dem Unter- Hause den erwünschten Gefallen erwiesen haben Zur Dresden, 4. Oktober. Gladstone und da» englische Oberhaut. Dem englischen Oberhause ist durch den Premier minister de» Jnselreich» der Krieg erklärt worden: In einer Rede zu Edmburg hat Gladstone dem Hause der Lords mit der Ausrollung der Existenzfrage ge droht, mit der Aufhebung der Unabhängigkeit und Unverantwortlichkeit dieser Körperschaft, die seiner Homerulebill den Weg versperrte. Ein kluger und erfahrener Staatsmann hat einmal gesagt, daß ein guter Minister nie mehr al» eine große Frage auf das parlamentarische Tapet bringen darf; wenn eine solche Frage nahe daran ist, gelöst zu werden, dann dürfte erst eine andere an die Reihe kommen. Fasse man jedoch innerhalb einer Tagung mehr al» eine große Reform an, fo werden Exekutive wie Legi», lative sebr bald unruhig, verwirrt und es kommt dann in der Regel gar nichts oder doch nur schlechtes Stückwerk zu stände. . . . Man sollte glauben, daß ein fo erfahrener Staatsmann wie Gladstone diese Erfahrung oft genug erprobt haben könnte, und doch sündigt er gegen dieselbe in außergewöhnlichem Maße. Er hat die Homerulebill noch lange nicht unter Dach und Fach gebracht und nun spricht er selbst schon von der dringenden Notwendigkeit, da» Hau» der Lords z» reformieren. Er hat das in jener Edin burger Rede ziemlich deutlich herausgesagt, und da sieht e- denn au», al» ob Gladstone nicht nur die Iren und die englischen Radikalen rasch nacheinander befriedigen, sondern auch die Lords und Konservativen zu gleicher Zeit bestrafen möchte. Wir vermögen nicht genau zu untersuchen und sicher zu entscheiden, sagt die (alte) „Presse" in einer nachstehend wiedergegebeuen Betrachtung — ob nicht da» englische Oberhau» schon vermöge seiner avitischen Konstruktion einer durchgreifenden Reform bedürftig wäre. Schon im Jahre 1869 versuchte Lord Russell da» Hau» der Lord» dadurch zu reformieren, daß alle feine Mitglieder von der Knue nur für Lebensdauer ernannt würden nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Nachrichten. Kodlenz, 4. Oktober. (Tel. d. DreSdn Journ.) In dem heute veikündeten Urteil gegen den Pfarrer Stöck in Trier wegen Entziehung eine» Kinde-, sowie gegen die Witwe Ludwig, die Mutter deS betreffenden Kinde», wurde Stöck zu 3 Monaten, dir Witwe Ludwig zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Glatz, 3. Oktober. (D. B. Hd.) Heute ist hierselbst wäbrrud eine» äußerst heftigen Sturmes die Kolonnade am Pnhberg eingestürzt. Ein dort Wache stehender Soldat wurde unter den Trümmern begraben. Rom, 3. Oktober. (W. T. B.) ^Wie amtlich festgestellt wurde, starben an Bord de» PaketbooteS „Carlo" auf der Hin- und Rückreise zwischen Genua und Rio de Janeiro 201 Personen an Cholera. Gegenwärtig befinden sich 1V der auf dem Dampfer au Cholera erkrankten Passagiere i« Lazarett zu Afinara. Ro», 4. Oktober. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Au» der Provinz Florenz werde» verheerende Überschwemmungen g,meldet. Bei Prato find fünf Arbeiter ertranken. Der Ombrone ist über seine Ufer ausgetreten. Ja Venedig »urdeu der Mark«»- platz and alle tiefer gelegenen Stadtteile über schwemmt. Madrid, 4. Oktober. (Tel.d Dre»dn. Joarn.) Ler oberste KriegSra- bestätigte da» über Palla» »tgev de» gegen Campo» verübten Attentate» ausgesprochene Tode»arteil. Die Verluste der Spanier bei de« grster» ge- meldeten Kampfe mit den Marokkanern i« der Alle» Mitleid, daS bei diesem Gedanken Sibylle- Brust erfüllte, war plötzlich in ihren Augen und neben dem Mitleid noch — etwas andere-, daS sie in ihrer geheimsten Herzenskammer hinter Schloß und Riegel wähnte. Als Waldstedt aufblickte, gewahrte er diese» andere — erst, trotzdem ihre wunderlichen Fragen einigermaßen darauf vorbereitet hatten, mit ungläubigem Erstaunen, dann mit Ueberzeugung — mit Schuldbewußtsein — mit Entsetzen! Er verwünschte den Tag, an dem er rach KarLbrooke ge kommen war. Sie ahnte nicht-. Sie fand ihn nur auf einmal verstimmt und verändert. Erinnerungen von der Art, wie sie sie erweckt zu haben glaubte, pflegten ver stimmend zu wirken, sie fühlte deshalb keine Ver wunderung, nur Gewissensbisse. Ängstlich suchte sie nach einem Gesprächsthema, um seine Gedanken abzu lenken, aber sie fand keine-. Schwül und schwüler ward e» in dem kleinen Zimmer und es ist die Frage, welchem von beiden der schwerste Alp von der Brust fiel, al- draußen endlich die Sonne durch die Wolken brach und der Heimkehr nicht» mehr im Wege stand ' 13. Kapitel E» war gegen 8 Uhr abend- Sibylle befand sich noch in ihrem Ankleidezimmer. Sie hatte der Jungfer Verwundening durch die Geduld, mit der sie ihr heute still hielt, durch da» Interesse, mit dem sie ihre Mani« Geschmack und gründlichen Fleiß. Man hat gestern diesen Zaubermittcln einen sehr erfreulichen Erfolg zu danken gehabt und wird davon noch oft besten Lohn ernten. Da- neue Ballett bereitet in einem kurzen Vorspiel die Illusion vor; wir blicken in eine der verhängnis vollsten und doch segensreichsten Stunden aus dem abenteuerlichen Leben de- Adepten Adolph Friedrich Böttger, in welcher derselbe da- Glück hatte, durch Zufall und heißes Bemühen das Porzellan noch ein mal zu erfinden und den Grundstein zu schassen für die bald darauf in Meißen errichtete und so schnell weltberühmt gewordene Fabrik. Daran schließen sich ganz zwanglos in einem Prunksaal zu Moritzburg unter dem Auge de- Allerhöchsten Herrscher- und Seine- Hofstaate- die symbolischen Tänze und Fest- lichknten an. Sie bilden eine Feier und Apotheose de- Meißner Porzellan-. Unermüdlich wogt die- Tanzgemälde für die heiterste Schaulust hin und her; Gavotte der Zwiebelmuster, lebende Bilder, Tanz der Unterstützung dieser Auffassung wird noch mit einigem Recht hinzugefügt, daß e- sich bei der Homerule doch nicht um ein allgemeines StaatSinteresse Groß britannien», sondern nur um die Forderungen der Mehrheit der irischen Bevölkerung handelt. Be merkenswert ist die Meinung Sir Arthur Wellesley PeelS über diese Frage, eine- Mannes, der schon seit neun Jahren als Speaker dcs Unterhauses in hohem Ansehen bei allen Parteien steht. Sir Peel ist vor allem ein entschiedener Gegner der Verwandlung de- Oberhauses in einen gewählten Senat. Er meint, daß es in einem monarchistischen Slaate mit aristokratisch organisierter Gesellschaft nicht angehe, zwei gewählte Kammern neben einander zu stellen, von denen jede im Kon« LiktSfalle behaupten könnte: sie und nur sie vertrete die wirkliche Mehrheit der Bevölkerung Es gebe dann gar keine Möglichkeit, kein stichhaltiges Forum, den Konflikt zwischen den beiden Kammern zu ent scheiden — ganz abgesehen davon, daß daS Unterhaus »ach einer derartigen Reform des Oberhauses ohne Zweifel an Macht und Ansehen einbüßen müßte. Peel bezeichnet den Charakter de- Hauses der Lords ol» den der Kontrolle, der Warnung, der mäßigenden Überwachung und da scheint er die Geschichte des eng lischen Parlamentarismus für sich zu haben Man kann nicht behaupten, daß Gladstone in seiner Edinburger Rede den Stier unmittelbar bei den Hörnern gepackt hätte. Er sprach wohl im dro henden Tone gegen die Lords, aber er erklärte zu gleich, daß er noch keinen Plan oder Entwurf für die Reform zusammergestellt habe. ES ist nicht un möglich, daß Gladstone mit seiner Rede nur eine Drohung au-führen und überhaupt nur die Möglich keit einer späteren Maßregel gegen die unbeugsamen Lord» aakünoigen wollte. Die Annahme ergiebt sich nicht nur aus dem Ton seiner Rede, sondern auch aus der Erwägung, daß es vorerst noch sehr zweckmäßig wäre, die Homerule noch einmal, und zwar vor ei« «ä Koc gewählte» Unterhaus zu bringen. ittlerweile könnte Verschiedene» eintreten, wodurch nute sich da» Oberhau» bei der zweiten Beratung — wie in bekannten Präcedenzfällen — mit einer geringfügigen Abänderung der vom Unterhause ge nehmigten Bill zufrieden geben. All' da» ist möglich, aber es ist auch möglich, daß Gladstone soeben in Edinburg ein unbedachter Wort gesprochen, bei dem ihn die Radikalen wie die liberalen Reformfreunde bei nächster Gelegenheit ganz ernstlich fassen werden Die ersteren verlangen bekanntlich die vollständige Auflassung des Oberhauses, da» entweder überflüssig oder nur dazu da sei, dem im Unterhause auS- gedrückten LolkSwillen ungerechtfertigte Schwierigkeiten zu bereiten. Die rcformlustigen Liberalen wollen wieder ein durchwegs ernannte» oder gewählte» Ober- Hau-, in welche- auch Nichtaristokraten Eingang finden könnten. Wie Gladstone seinerzeit die Begehr lichkeit der Iren durch die Homerule geweckt hat und wie diese heute ohne weit-re» zugestehen: daß sie mit der Anlage der Bill wohl nicht einverstanden, jedoch für den Augenblick damit zufrieden sind, wenn die Autonomie Irlands zu einem politischen Postulat ge worden ist, da» man, was auch geschehe, von der Tages- Pagoden uud Japaner, lebende Blumen, komische Meißner Figuren, Porzellangeschirr uud Chaisenträger führen einen lustigen Mummenschanz auf, der oft sehr graziös ausgestaltet ist. Sogar ein Tanz in schwarzen Gewändern und schwarzen Strümpfen ist nicht ver gessen; auch in Afrika tanzen die Kaffernballeteusen in schwarzen Strümpfen, sind aber den unsrigen in dem beliebten Schwarz weit voran», indem sie auch fchwarze Beine haben In der technifchen An»führung thaten alle ihre Schuldigkeit, die Solistinnen wie da» Corp». Hr. wenn man sich hie Mühe giebt, da» nicht zu sparen, Ballettmeister Köller hat sich durch da» Einstudieren was selbst bescheidenen Mitteln erreichbar ist: guten recht wacker hervorgethan. O. B. Tagesgeschichte. Dresden, 4. Oktober. Ihre Majestät die Königin sind heute früh in Baden-Baden eingetroffen und im PalaiS Stephanie ubgestiegcn. Heute nachmittag er folgt die Weiterreise nach Umkirch. * Berlin, 4. Oktober. Im Jagdschlösse Rominten sand am Sonntag nach der Einweihung der neu- crbauten St. Hubertuskapelle Mittagstafel statt, zu der von Ihren Kaiserlichen Majestäten die um den Bau der Kapelle verdienten Herren, die Geistlich keit sowie die Spitzen der Behörden mit Einladungen beehrt worden waren. Nach Aufhebung der Tafel unternahmen die Majestäten eine gemeinsame Aus fahrt. Um 7 Uhr fand die Abendtafel statt. Nach Aufhebung derselben begaben Sich Ihre Majestät die Kaiserin über Trakehnen nach Potsdam zurück. Se. Majestät der Kaiser fuhren am Montag früh bald nach 4 Uhr zur Birsche in den Wald und kehrten gegen 7 Uhr mit einem Sechzehnender nach dem Jagdhaus zurück. — Se. Majestät der Kaiser haben im Ramen des Reichs den bisherigen vortragenden Rat im Aus wärtigen Amt, Wirklichen Legat,onSrat Pritsch, zum Konsul in Triest unter gleichzeitiger Beilegung de» Charakters als Generalkonsul ernannt. — Der Ausschuß des BundesratS für Rech nungswesen hielt gestern eine Sitzung ad. — Wenn der Bundesrat demnächst wieder zu sammen treten wird, wird er, den „B P. N " zufolge, bereit» einige neue kleinere Gesetzentwürfe zur Beratung vorfinden. Darunter wäre hauptsächlich die Novelle zur Gewerbeordnung zu nennen, welch« den Handel mit Drogüen und chemischen Präparaten in den H SS ein gestellt wissen und für die Wiederzulossung zu den in dem letzteren ausgeiährten Gewerbebetrieben ein« Erleichterung schaffen will. E» erwarten den Bunde-rat jedoch auch einig« Verwaltung-maßnahmen. Hierunter ist neu eine Verordnung über den Handel mit Giften, von früher stammt das abgeänderte Amtliche Waren verzeichnis zum Zolltarif. Der Entwurf zudem letztere« liegt dem Bundesrat schon längere Zeit vor, jedoch waren von der zuständigen ReichSbehörd« sowohl wie von den Einzelregierungen zunächst die Gutachten der Interessenten zu den verschiedenen neuen Bestimmungen eingeholt und erst nach dem Eingang dieser die Beratungen ausgenom men worden Darüber waren die Ferien herangekommen. Die Verhandlungen über das Warenverzeichnis werden nach der Wiederaufnahme der Beratungen de« BundeSrat» von neuem beginnen und es steht zu erwarten, daß das neue amtliche Warenverzeichnis mit dem 1. Januar 1894 wird in Kraft gesetzt werden können. Auch dürfte der Bundes rat sich noch mit einigen älteren, von ihm noch nicht er ledigten Gesetzentwürfen zu beschäftigen haben, beispiels weise dem Entwurf über die Änderung des Titels II l der Gewerbeordnung betreffs keS Gewerbebetrieb« im Um herziehen, wie er im November 1892 von der baye rischen Regierung vorgelegt worden ist. Schließlich werden auch bald nach Wiederaufnahme der Sitzungen dem BundeSrat solche Vorlagen zugehen, die in der vorletzten Tagung vom Reichstage unerledigt gelaffen wurden. Hierbei pulationen im Spiegel verfolgte, bereits aufs äußerste getrieben, jetzt setzte sie dem Ding noch die Krone auf, indem sie bemerkte: „Zeigen Sie mir doch meine Ballkleider, Mary." „Die getragenen, Mylady? Aber wir haben ja daS wunderschöne neue!" „Es ist so grellrot — ich fürchte, eS wird mir nicht stehen!' Mary hätte am liebsten die Hände über den Kopf zusammengefchlagen, aber als wohlgeschulte Zofe durfte sie sich solchen Gefühlsausdruck natürlich nicht ge statten. In Gegenwart ihrer Herrin hatte sie ab solut nur ihre Gedanken frei. Sie dachte: „Sie fürchtet, etwas werde ihr nicht stehen! DaS ist doch im Leben noch nicht dagewesen! Wenn dahinter nicht der Herzog steckt, so ist's der —. Ich weiß schon, wer es ist!" Geschäftig nahm sie aus drei Kartons drei Kleider heraus, wußte sie geschickt zu drapieren und ihrer Herrin recht gefällig vor die Augen zu rücken. Diese lag, die Füße gegen ein Kissen gestemmt, die weißen Arme hinter da» Haupt gebogen, in ihrem Sessel und blickte unter den dunklen Stirn löckchen hervor mit unruhig vergleichenden Augen von einem Kleide so weiß, wie der Winterschnee, zu einem mit bläulichen Mondscheinreflexen und wiedcr zu einem, wie der letzte hinsterbende Hauch der Morgenröte. „Alle- so blaß und farblos," murmelte sie, „wie mein eigene» Gesicht Habe ich richt» andere», Mary?" „Nur noch da» rote, Mylady, und da», meine ich, hätte doch Farbe genug." fpruchS und der Begehrlichkeit geweckt haben, die sich, wenigstens so lange er noch lebt, schwerlich mehr ein schüchtern lassen werden. Ohne Zweifel ist die Homr- rule zu früh oder in unzweckmäßigen Formen auf die parlamentarische Tagesordnung gelangt und jetzt muß der schlechte Keil, der nicht eindringen will, durch einen zweiten nachgelrieben, eS soll die Home rule durch die OberhauSreform erzwungen werden. Trotz de- sichtlichen überhandnehmens der radikalen und sozialistischen Elemente in England seit einigen Jahren glauben wir doch nicht, daß diese Reform in naher Zeit gelingen werde. Wir sind vielmehr über zeugt, daß die Lord- den Kampf aufnehmen und noch bei Lebzeiten Gladstones über ihn den Sieg davon tragen werden. > «««risch «m «us- »h«: 1.9 ». 8.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite