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Vesper in der KreuMrche. Dresden, Sonnabend, den 22. Aug. 1891, Nachm. 2 Uhr. 1. Auge für Orgel (Us-ckur, fünfstimm.) von Joh. Seb. Bach. 2. Motette (op. 40) von Karl Reinthaler. Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist seinen heiligen Namen. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über die, so ihn fürchten. So fern der Morgen ist vom Abend, läßt er unsre Sünde fern von uns sein. Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist seinen heiligen Namen. 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 286, 1. Der Herr ist meine Zuversicht, mein bester Trost in, Leben. Dem fehlt es nie an Heil und Licht, der sich dem Herrn ergeben. Gott ist mein Gott! auf sein Gebot wird meine Seele stille; mir gnügt des Vaters Wille. Nortesirrrg. 4. Htecitativ und Arie aus der „Schöpfung" von Jos. Haydn, gesungen von Herrn Heinr. Kiefer. Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel zusammen an einem Platz, und es erscheine das trockne Land; und es ward so. Und Gott nannte das trockne Land Erde, und die Sammlung des Wassers nannte er Meer; und Gott sah', daß es gut war. Rollend in schäumenden Wellen bewegt sich ungestüm das Meer. Hügel und Felsen erscheinen, der Berge Gipfel steigt empor. Die Fläche, weit gedehnt; durchläuft der breite Strom in mancherlei Krümme. Leise rauschend gleitet fort im stillen Thal der Helle Bach. 5. Wsakm VIII nach der Uebersendung von Mendelssohn für zwei Chöre und Solostimmen (op. 85) von Louis Spohr. Chor: Unendlicher, Gott unser Herr! Wie mächtig ist dein Nam' auf Erden, da deine Majestät am Himmel glänzt. Solo: Der Säuglinge und Kinder Lallen befestigt dein Reich, beschämt den Sünder und stürzt den Feind, der Rache schnaubt. Chor: Betracht' ich deiner Finger Werk, den Himmel, den Mond, die Sterne, die du eingesetzt: Was ist der Mensch, daß du noch sein gedenkest? der Erdensohn, daß du dich seiner annimmst? Solo und Chor: Hast ihn den Engeln wenig nach setzt, hast ihn mit Ehr' und Schmuck gekrönt, ernennst ihn zum Beherrscher deiner Werke und legst zu seinen Füßen alles: das Lamm, den Stier und auch Gewild, was in der Luft, was sich im Wasser regt. Chor: Er bahnt sich Wege durch die Meere. Unend licher, Gott rc. Druck von Liepsch L Reichardt in Dresden