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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.06.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120613012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912061301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912061301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-06
- Tag 1912-06-13
-
Monat
1912-06
-
Jahr
1912
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ISlS. für Lüft' , I.» zu er- s Hamburg aierlein > 4 Uhr auf ndflug nach besagt: n und Iah- unr> -war ierlein fünf indpaintner »em Städti» Kaiser-Ml« fen glatt, nntcvg wird >tte" aus : Eröffnung hwabe n", schiff „V i l- Aus New rineoffiziere ugplatz der , stürzte oer rtötet. Eine glanz- > des Ruder, ausgeführt, «em Ruder- > überquert. Philipps ternommen, » des über- aber, seine Es gelang bends glück- ung ist um ei Proviant von einem mit Wasser Turnier zu 'den voraus- rit gröberem u spielenden sachliche Re erst mit 11 on Turnier- Ldols Spiel- lgt der zähe Preis ter len Teichmann, den rannte: Breyer (je lornts teilen chziger Ver- . Preis vor- Hinter den es (je -i-6f, s- ss/-). Zoh :lang es dem ;er Meister rniers nicht ndlich einen vka zu ver- Bezug-.Prei» f§r L«ip,ia und V»r,rt« durch »»>«« Trau«, und S-rdttrur« L»«l t-Zlich in» Sa», »rdracht:» Pt. «onatt, r.N> «k. virnrliähri. B«t »»Irr» FUtale« ». Ln. nvhmestellcn abaehott: 7» Pf. »wMlti.. L.L Är. »terlrliätzrü »«ch »tr P.P: innerhalb Deutschland, und de« deutsch«» Kolonie» Vierteljahrs r.VV Vit., «onatl. 1.» Ml. autschl. Postbeftelloeld. Ferner in Lelgie», Dänemarl, de» Donauftaate«. Italten, Üurembura, Riederland«, Nor me,en, Oesterreich. Ungarn, Nußland, Schweden und Schweiz. In allen übrige» Staaten nur direkt durch di« Geschäits. stell« de» Blatte, erhältlich. Da, Leip,t,er Tageblatt erscheint 2 mal täglich. Sonn« u. Feiertag, nur morgen». Abonneinent^Unnahm«: Sohamri^ass« 8, »ei unser», Trägern. FUialen. Spediteure« tue» U»»ahm«stellen, sowie Postämter» uud Bttesttäger». *t»I«l»«rka»s,»r»i, io Pf. Morgen Ausgabe. ... s KS2 (Nachtauschlrch) l *a-«mein« Deutsch« Tredit. . . Handelszertung. l 1- l Dep.-ttasse Erimm. Strinweg L '-MN Amtsklatt -es Rates «nd -es Rokizeiamtes Ser Stadt Leipzig. «/M Anzeigen.Prei» iS« Inserat« au, Leipttg und llmgebun, di« lspalttgePetitieile ÄPs..dieReklame. t«il« 1 Mt »»» auewäri, 30 Ps^ Reklamen 1.Ä> Mt. Inserat« von Behörden im amt. lichen T«il di« Petitzeil« 5<i Ps. tbeschastsanreigen mit Platzvorschristrn im Preis« erhöht. Rabatt nach Taris, «eilagegebudr Gesamt, auslage 5 Mk. p Tausend erkll Postgebühr. Teildeilag« höüer. Festeneilt, Austräg« können nicht »urück. aeiogen w«rd«n. Für da. Erscheinen an oeitimmtea Tagen und Plätzen wird keine Garantie übernommen. Anzeigen-Annahme: Johanni»,ass« 8. bei sämtlichen Filialen u. allen Annoncen. Ltpediiionen der In- und Ausland«» IroL und Verla, ,,» Fischer L Kürst«, Inhaber: Paal Kürst«». Nedaktso» aad »,sch,st,It«kl« : Iohanniogass« 8. HauM-Ftliat« D«,d«»: Leeitratz« < l (Trlephon «WO. Nr. 297. Donnerstag, Sen IS. 3uni lSl2. lSS. Jahrgang. UM- Unsere gestrige Abendausgabe umfasst 1» Seiten, die vorliegende Morgennummer 16 Teilen, zusammen 26 Seiten. Vas Wichtigste. * In England befinden sich 45000 Transportarbeiter im Ausstande. (S. Letzte Dep. S. 3.) - Der Sanskritforscher Prof. Ludwig ist gestern in Prag gestorben. (S. Letzte Dep. S. 3.) * Der Friedensapostel Fredcric Passp ist im 95. Lebensjahre in Paris gestorben. (S. Tages chronik S. 9.) * Der österreichische Flieger Bergmann, Wer dessen Verbleib man in Sorge war, ist in Troppau glatt gelandet. Das Flugzeug ist unversehrt. Der Flieger begab sich auf der Eisen bahn nach Wien. * Theateranzeigen stehe Seite 18. Die Kölner unü üer Vatikan. Aus Rom wird uns geschrieben: In dem Kampf der beiden Richtungen bil det der Adressenstreit zwischen den katholischen Arbeitervereinen und den christlichen Gewerkschaf ten nur eine Episode, die für die Unbeteiligten erheiternd, für die Interessierten schmerzlich wir ken kann. Aber ganz abgesehen von den Folgen, welche der Streit für das Zentrum hat, wirft der Vorgang ein grelles Schlaglicht auf die Zustande innerhalb des Va tikans und namentlich in der aller nächsten Umgebung des heiligen Va ters. Daß augenblicklich die Kamarilla bildung am päpstlichen Hofe üppig gedeiht, wird man nach den jüngsten Proben klerikaler Jn- triganlenwirtschaft begreifen. Die Matadore der beiden sich bekämpfenden Parteien ringen beim Papst um Anerkennung und um ein Zeugnis für verdienstvolles Verhalten. Während der Ultra- montanismus in Deutschland nach außen hin wenigstens den Schein zu wahren sucht, wirft er vor seiner höchsten Schiedsrichtcriustanz die letzte Hülle ab. In welchen Abgrund po litischer Verworfenheit muß Pius X. hinabblicken, wenn die Wortführer der beiden Richtungen zur Führung ihrer Sache vor ihm erscheinen. Zwar wissen die Kölner, daß sie beim Papst ausge spielt haben, sie wissen es nicht erst seit der Telegrammaffäre. Aber ebensogut wissen sie, daß sie sich nicht verloren zu geben brauchen, so lange sic die politische Macht des Zen trums hinter sich haben. Und mit diesem Macht faktor hat der Vatikan heute mehr noch als früher zu rechnen, seitdem er, wenn man von Oesterreich absieht, in allen Reichen seinen maß gebenden Einfluß verloren hat. Und die Kölner führen den vatikanischen Herrschaften bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu Gemüte, wieviel für das Wohlergehen des Vatikans von dem Schicksal des deutschen Zen trums ab hängt. Sind es doch gerade die Drohungen, die aus dem Lager der Kölner kom men, die der intransigenten Richtung im Va tikan, dem Monsignore Benigni, P. Weiß und Richard von Kralik, den literarischen Lieblingen des Papstes, die Feder zu den schärfsten Attacken gegen die Bachemiten führen. Meisterhaft hat es diese Partei verstanden, dem Papst immer und immer wieder zu suggerieren, daß er einzig und allein mit seinem Ruhm als reli giöscr Papst der Welt der Gläubigen und auch der Welt der Ungläubigen imponieren kann. Pius X. will kein politischer Papst sein. Politik ist ihm ein Greuel. Er versteht nichts von ihr, wie er das oft genug nicht bloß seinen Vertrauten gegen über, sondern auch im Kreise von Diplomaten betont, von denen er sich allerdings schon seit Monaten soweit als angängig fern zuhalten sucht. Sie haben jetzt mit zivei Ausnahmen ausschließ lich nur mit dem Kardinalstaatssekre- tär tun, dem Pius X. mehr noch als früher in aller-pol itischen Fragen freie Hand ge lassen hat. ff.n dem gleickum Augenblick aber haben die Schwierigkeiten sich vermehrt, wo Pius X. sich von dtt Politik sozusagen vollkommen zurück- gezogen hat. Denn eine Scheidung von rein politischen von rein religiösen Fragen würde auch einem gewitzteren Kopf, als cs Merry del Val ist, einigermaßen schwcrfallcn. Es fehlt daher nie mals an Reibungen, oft tragikomischer Natur, zwischen dem Papst und seinem Staatssekretär über die politisü)-religiöscn Merkmale dieser oder jener Angelegenheit. Mir ist schon vor einiger Zeit von gutversierter diplomatischer Seite be deutet worden, daß Merry del Val in seiner konfliktsreichen Tätigkeit während der lebten vier Monate öfter die Absicht hatte lautwcrden lassen, seine Demission zu geben. Aber Pius X. hat sic stets energisch zurückgcwiesen, indem er regelmäßig betont, daß er keine Neigung lmbe, sich mit einem Neuling in rvbns xolitici« herumzu ärgern. Er hält nun einmal Merry del Bal für den geborenen Diplomaten. Und darum muß dieser aus seinem schwierigen Posten ausharren und allemal die Verantwortung auch für rein re ligiöse Fragen übernehmen, von denen sr meist nicht eher etwas zu hören und zu sehen bekommt, als bis er beim Morgenkaffee die Zeitungen aufschlägt. Natürlich fehlt es dann nickt an er heiternden Zwischenfällen. Den beim Vatikan beglaubigten Vertretern der weltlichen Mächte sind all diese Seltsam.'citcn, die Aufschluß über manches kuriose Uotu proprio, das pou » peu in den Papicrkorb wanderte (meist unter Merry del Vals Assistenz!), geben können, hinlänglich bekannt. Aber vor der großen Welt mnß man eben Versteck spielen. Mit den bekannten Auguren blicken weist man auf den immer stärker zutage tretenden Aui-ssm'iS semli» gewisser Stellen hin und sucht sich gegenüber den Repräsentanten der einzelnen Regierungen so gut es angelst bei den durch die päpstlichen Dekrete und Verordnungen geschaffenen Verlegenheiten herauszudrehen und herauszuwinden. Komisch wirkt cs, daß Merry del Val sich jetzt in einer ähnlichen Lage gegen über seinem Papst sieht, wie Ra m polla in den letzten Lebensjahren Leos XIII. Auch Merry del Val bleibt ein stilles Martyrium am Ende seiner Ministerlaufbahn nicht erspart. Rampolla kostete es die Papstnachfolge (er war im Grunde seines .Herzens weit weniger franzosenfreundlich als sein Papst), Merry del Vals Ehrgeiz soll nur noch -darauf gerichtet sein, proonl negotii« über die Schrecken eines unpolitisch.sein wollen den Papsttums nachtzudenken. Den schreienden Kontrast zwischen den reli giösen und den politischen Bestrebungen inner halb des Vatikans muß man sich vor Augen lxilten, null man zu einem Verständnis für des Papstes schroffe Stellungnalpne gegen die Kölner kommen. Wer die vatikanischen Verhältnisse näher kennt, uruß staunen, mit welcher (Geschicklichkeit cs dem Papstministcr Merry del Val noch ge lingt, Entgleisungen seines Herrn und Meisters wieder einzurenken. Das Motu über die Ge richtsbarkeit der Geistlichen gab ihm eine harte Nuß zu knacken. Merry del Val hatte eine Welt von Widerständen zu überwinden. Er brachte ein Kompromiß zustande, das bei Licht betrachtet das schärfste Dementi des päpstlichen Dekrets enthält, wie er ja auch die päpstliche Feiertags beschränkung durch geschickte Gegenorder a<l ad- smäum geführt hat. Auch in der Lösung der Berlin-Kölner Frage hat Merry del Val, den man hier nickt anders als den Korrektor des Papstes nennt, mit sicht barem Geschick operiert. Ganz wider Willen muß er den Kölnern beispringen, denn auch ihm sind sie zum mindesten unsympathisch, ein liebel, aber eine politische Notwendigkeit. Merry del Val ist Diplomat genug, seine persönlichen Gefühle zu unterdrücken, um dec Sache der schwer er schütterten katholischen Einheit zu dienen. Er bietet den Kölnern, denen er besonders gram ist, seit den Novembcrtagen des Jahres 1910, wo Kardinal Fischer mit seinen Trabanten in Nom sich gegen Erlegung des Peterspfcnnigs von 200 000 Mark sehr prätentiös benehmen zu können glaubte, jetzt die Hand zum Waffenstill stand: der Druck der Verhältnisse lastet momentan auf beiden Parteien, die Streitart ist nickst be graben, wer Sieger bleiben wird, die Kölner oder der Vatikan (die Berliner werden von dem letzteren lediglich als Mittel zum Zweck mißbraucht), wird ein anderer, der Pius' X. diachfolger werden wird, mit neuen po litischen Wegen zu entscheiden l)aben. Bis dahin dauert die stille Feindschaft Weiler. * Neuerdings scheint man es für richtig zu halten, die empörten Gemüter zu beruhigen. Zn dieser Rich tung ist die nachstehende Erklärung des Münchner Nuntius berechnet: Augsburg. 12. Juni. Die „Augsburger Post zeitung" hat von dem apostolischen Nuntius in Mün chen, Dr. Fruhwirth, folgende Mitteilung er halten: „Die Erklärung des Monsignore Heiner entspricht den Auffassungen des Heiligen Paters. Der 5>«ilrgs Pater ist immer von dem Wunsche bestell, unzcitige Meinungsvcr schiedenheiten in Deutschland ein Ende nehmen zu sehen. Seine Heiligkeit, die treue Lickbe der deut schen Katholiken kennend, segnen sie von Herzen und ermuntern alle, insbesondere die Arbeiter, fortfahren zu wollen, in Eintracht ,zu arbeiten für das Wohl der Kirche und des Vaterlandes, treu sich haltend an die päpstlichen Weisungen unter Führung und Lei tung der zuständigen Bischöfe." Die Wahlen in üer Kngettelltenveriicherung. llcberall, wo die Gesetzgebung der Selbstverwal tung Spielraum bietet, und das ist ja besonders in sozialpolitischen Gesetzen der Fall, sind Wahlen die natürliche Begleiterscheinung jenes Prinzips. Auch das Bersicherungsgefetz für Angestellte, dessen vorläufiger Entwurf schon das Bestreben aussprach, „die freie Selbstverwaltung mit der sachlich unent- behrlichen behördlichen Einwirkung organisch zu vcr- binden", gewährt ihm weitgehenden Einfluß. Glicht weniger als eine sechsfache Beteiligung der Selbstverwaltung und scchsmalrgcWahlen sieht das fertige Gesetz vor, und zwar grundsätzlich nach dem für soziale Einrichtungen immer all- gemeiner gewordenen System der Berlstiltniswahl. Zu wählen sind Vertrauensmänner, Bei sitzer des Rentenausschusses, des Schieds- und Obcrschiedsgerichts, Mitglieder des Berwaltungsrats und zum Teil des Direktoriums. Aus eigentlichen und mittelbaren Wahlen der Versicherten und ihrer Arbeitgeber gehen indes allein die Vertrauens männer hervor; diese wirken wieder als Wahlmänncr für die übrigen Organe, bas Direktorium aus genommen, dessen (vier) ehrenamtliche Mitglieder durch den Derwaltungsrat bestimmt werden. So weit parteipolitische oder agitatorische Einwirkungen nrit Wahlen verknüpft zu sein pflegen, dürfen sie sich im wesentlichen aur die Wahl der Vertrauens- männer beschränken. ES ist zu hoffen, daß ferner die bei Gewerbegerichts-, Kansmannsgerichts- und anderen spezialen WaPen cingerissene ^-rmengung des Wahlkampfe- mit unsachlichen Momenten hier gemildert wird durch die Einheitlichkeit der Wahlen für daS ganze Reich mit unterschiedsloser Gültigkeit ans 6 Jahre, sowie durch ihre fast gleichzeitige Ab wicklung in sämtlichen Wahlbezirken. Mehr noch kann zu solcher Sachlichkeit der erfreuliche Umstand beitragen, daß die großen Angestelltenverbände ihren Hauptaussckuß als Wahlkartell forizusetzen überein gekommen sind. In jedem Selbstverwaltungskörper der Versicherung werden die Inhaber eines Haupt mandats ergänzt durch je 2 Ersatzmänner; wälwend der 6jährigen Amtsdaner sind damit auch Rach- Wahlen entbehrlich gemacht. Die Wahl der Ver trauensmänner geschieht nach 8 145 des Gesetzes in Wahlbezirken, deren Umfang in der Regel dem Dienstbereiche einer unteren Verwaltungsbehörde ent- sprecknm soll. Ihre Zahl ist im allgemeinen auf sechs, die der Ersatzmänner somit aus 12 festgesetzt. Kleine Verwaltungsbezirke darf die oberste Ver waltungsbehörde zu einem Wablkreisc vereinigen. Bei einer geringeren Zahl von Beteiligten kann sie andererseits den einzelnen unteren Verwaltungsbezirk als Wahlkreis bestehen lassen unter Herabsetzung der Zahl der Mandate. Von beiden Befugnissen dürste jedoch kaum Gebrauch gemacht werden, denn die größere Menge der Wähler in dichtbevölkerten Industrie- und Handelszentren hat hinsichtlich des Verlangens ausreichender Besetzung der Wahlbezirke mit VertrauenSmäimern ein Gegenstück in den für Vertrauensmänner >oie Versicherte störenden Ent fernungen und VerkelwssckTwierigkciten ländlicher Be zirke. Wo sich die Versicherten und die für sie zu leistenden Arbeiten häufen, wird der dritte durch § 145 eröffnete Weg einzuschlagen sein: daS ist die Erhöhung der Grundzahl um zwei Vertrauens- und vier Ersatzmänner bei jedem neuen Zehntausend ver sicherter Personen, wenn das erste Zehntausend über schritten ist. Zehntausend Versicherte entfallen in Großstädten auf durchschnittlich 125 000 Köpfe orts- anwesender Bevölkerung gemäß der letzten Volks zählung. Danach würbe voraussichtlich Berlin .18 Vertrauens- und 76 Ersatzmänner, Hamburg 20 und 40, München 14 nnd 28 erhalten. Außer Grossstädten kommen nach den Ergebnissen der Stati stik für eine solche Heraufsetzung untere Verwaltungs behörden nirgend? in Betracht. Im Deutschen Reich dürften d—10 000 Vectra nenS- nebst der doppelten Anzahl Ersatz männer zu wählen sein. Frauen sind dabei wahl berechtigt und wählbar. Als Wahlleiter ist im all gemeinen wohl der Vorstand der unteren Verwal tungsbehörde anzvnehmen. Die Bedeutuna der Wahlen bemisst sich in erster Reihe nach der Wichtigkeit des Vertrauensmänner amtes für die Ausführung der Vorschriften und die Erreichung der Ziele des Gesetzes. Unter diesem Gesichtspunkte werden die Wahlen — die ersten der- mutlich Oktober oder November erfolgenden ganz besonders — von entscheidendem Einflüsse sein. Schon die Aufgabe der Vertrauensleute, als Dahlmänner den VerwaltimgS- und Svruchorgnnen der gesamten Versicherung eine sachliche und sachkundige, von keinerlei anderen Erwägungen geleitete Besetzung zu geben, bedingt Persönlichkeiten Non Verantwortlichkeitsgefühl und reifem Urteil. Nicht minder schwer wiegen im Grunde aber ihre materiellen Aufgaben. Der Deltparw-Wirrmsr. Pon Arved Iiirgcnsohu. Wenn jetzt der Ruf nach einer Akeltportoreform durch die Länder zieht, deren sich auch der Hansa- bund mit weit über 250 ihm nahestehenden Per einen, deren Zahl ständig wächst, durch eine Eingabe beim Reichstage angenommen hat, so kft em Hauptgrund dieser stetig wachsenden Bewegung die Verworrenheit und Unübersicyt lich te it. die in letzter Zeit im internationlen Brief- portowesen cingerisjen ist. Perkehrstarife müllen einfach, klar und übersichtlich sein, so daß Publikum »nd Geschäftswelt sic sich für alle möglichen Beziehun gen leicht und schnell berechnen können. Beim Brief tarif im Weltpostverein, wie er sich seit dem letzten Weltposttongrcß von 1006 gestaltet hat, trifft nichts mehr von diesen Erfordernissen zu. rpenn man ihn in seinen Einzelheiten bei den verschiedenen Ländern betrachtet. Früher hatte man die für die ganze Welt gültige einfache Formel: je 15 Gramm kosten 25 Centimes oder 20 Pf. Das war wenigstens der ganz regelmäßig gestaltete Normaltarif: und alle Staaten hielten «ich im wesentlichen daran, wenn auch durch die verschiedenen Münzsysteme und Gewichts einheiten natürlich kleine, aber doch nur unbedeutende Abweichungen vorkamen. Heute ist das ganz anders. Heute ist zunächst schon der Normaltarif selbst un regelmäßig. Denn er lautet: die ersten 20 Gramm kosten 25 Centimes, weitere 20 Gramm kosten aber immer nur 15 Centimes. Das sind 12,50 Pfennige. Bei uns in Deutschland ist dieser letzte Gelosatz ja erfreulicherweise auf 10 Pf. abgerundet worden. Wenn dieser neue Normaltarif des Weltpostver eins aber nur wirklich überall in Geltung wäre! Das ist jedoch keineswegs der Fall. Beim letzten Welt postkongreß wurde nämlich einer großen Anzahl von Staaten zugcstanden, davon einstweilen abzuweichen. Die angelsächsischen Länder z. B. dürfen statt der Gewichtseinheit von 20 Gramm einfach die englisä)« Unze wählen, d. h. 28,34 Gramm. Das ist ein Zu schlag zum Normalaewicht in der Höhe von etwa 42 v. H., während früher di« Abweichung nur etwa 5 v. H. oetrug, weil dieselben Länder für die frühere Gewichtseinheit von 15 Gramm di« halbe Unze oder 14,17 Gramm ansetzten. Diele andere Lander wiederum sind bei der alten Gewichtseinheit von 15 Gramm geblieben. Das ist eine Abweichung nach unten um 25 v. H., verglichen mit dem neuen Normaltarifgewicht von 20 Gramm. Aber dabei gibt es noch viele andere Länder, welche zugleich den alten Tarif unverändert beibe halten haben, nämlich durchweg 25 Centimes für je 15 Gramm, ohne die neue Ermäßigung für die wei teren Eewichtsstufen. Es kosten demnach 25 Gramm nach dem Ausland in England nur 25 Centimes oder 2)4 Pence, in Deutschland 40 Centimes oder 30 Pf., in Italien 50 Centimes, in Rußland sogar 20 Ko peken, was in Wirklichkeit etwa 53 Centimes find. In manchen überseeischen Landern stellt sich ein Brief von diesem Gewicht nach weitentlegenen Staaten in folge der noch bestehenden Sceportozuschläge sogar auf das Doppelte. Diese ganze Tarifverworrenheit wird noch ver mehrt durch die Ausnahmetarife der zahlreichen Son- derpostvereine innerhalb des Weltpostvereins. So würde ein Brief von 25 Gramm zwischen den angel sächsischen Ländern untereinander, zum Beispiel aus England nach den Vereinigten Staaten von Nord amerika oder umgekehrt nur 10 Centimes oder 1 Penny kosten. Wie man sieht, herrscht also die buntscheckigste Regellosigkeit an Stelle der früheren Tarifeinheitlichkeit, und gleichschwere Briefe schwan ken im Preise so sehr, daß das Porto sich zwischen den Sätzen von 10 Centimes, 25 Centimes, 40 Centimes, 50 Centimes und 100 Centimes hin und her bewegt. Findige Köpfe unter den Geschäftsleuten, die ein große Masscnkorrespondenz führen, könnten natürlich unter Umständen sich diesen Zustand zunutze machen, wenn sie sich eine klare ttebersicht über die vielen Scnderpostvereinstarife und die verschiedenen Wclt- postvereinssätze verschafften. Sie könnten eine Art Welt-Porto-Arbitrage ausüben zum Vor teil des eigenen Beutels und zum Nachteil der Post kasse ihres eigenen Landes. Die Einführung des internationalen Pennyportos in allen Ländern auf dem nächsten Weltpostkongreß im Frühling 1913 wäre daher die beste Lösung, um der bestehenden Ungeheuerlichkeit und Verworrenheit des jetzigen Zustandes ein Ende zu machen. Es kommt nur darauf an, daß in allen Staaten Publikum, Ge schäftswelt, Prelle und Parlamente nachdiHcklich für diese Reform eintreten. Vie Msnüeruny üer Wehrorünung. Man schreibt uns: Der Umstand, daß die seit einigen Monaten be reits erwartete Abänderung der Wehrordnung in be zug auf die Prüfung zum einjährig-freiwilligen Dienst noch nicht veröffentlicht war, hatte zu der An nahme geführt, daß sich der geplanten Neuregelung noch Schwierigkeiten entgcgengestcllt hätten. Diese Annahme ist unzutreffend, denn die Aenderung der Wehrordnung ist inzwischen oom Kaiser vollzogen und nunmehr bereits in Geltung getreten. Nach den bisherigen Bestimmungen darf die Be rechtigung zum einjährig freiwilligen Dienst im all gemeinen nicht vor vollendetem 17. Lebensjahr nach gesucht werden. Die frühere Nachsuchung darf, „so fern es sich nur um einen kurzen Zeitraum handelt", ausnahmsweise durch die ErsatzbehLrde dritter In stanz zugelassen werden, doch hat in solchem Fall« die Aushändigung des Berechtigungsscheines nicht vor vollendetem 17. Lebensjahr zu erfolgen. Aus dieser Bestimmung der Wehrordnung ist nun der Satz: „fa sern es sich nur um «inen kurzen Zeitraum handelt" beseitigt worden. Die Ersatzbehörde dritter Instanz kann infolgedessen in Zukunft eine Genehmigung zur Zulassung zur Prüfung vor dem 17. Lebensjahr auch erteilen, wenn es sich um einen längeren Zeitraum handelt. Diese Bestimmung wird den Abiturienten der neunklafsigen Mittelschulen zugute kommen, in deren Interesse sie ja auch erlassen ist. Da die Schüler diese Mittelschulen bereits mit vollendetem fünf- zehnten Lebensjahr verlassen und sich dann über, wicg-nd gleich einem praktischen Beruf zuwenden, mußten sie bisher die Prüfung zum einjährig-frei willigen Diemt vor der Kommission ablegen, nachdem sie bereit» zwei Jahre der Schule entwachsen waren. WM- Man beachte arrch -ie Inserate in -er Abend-Ausgabe.
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