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»»»——** 96. Jahrgang Mittwoch, am 28 Mai 1930 Nr. 123 L. 3 lln. Der Siadkrai. Der Stadlrat. S OKI« «KN «a-»« amlttch« «e»auntmachu»s«, A«t»hauvwra»«fchastz te» Amlsgertcht» v Dippol-iswal»« heil darüber zu gewinnen, wie wir der Wiederkehr solch be klagenswerten Unglücks steuern können. Wie war die Ar beit des Roten Kreuzes wichtiger als heute. Noch für lange, lange Zeit werden wir daran zu schaffen haben, die unzäh ligen und furchtbaren Wunden, die der unselige Krieg unse rem Volkskörper, unserem Naterlande geschlagen hat, und aus denen es nach einem Jahrzehnt noch immer blutet, zn helfen, die maßlosen Leiden, die er gebracht, zu lindern. Wir stehen am Anfänge des Wiederwerdens einer gedeihlichen Entwicklung. Aufbau aber ist Arbeit des Noten Kreuzes mehr als die jedes andern. Alle Hände, die zugreifen kön nen, will es sich sichern, alle Kräfte sammeln und an den rich tigen Platz stellen. Durch straffes Zusammenfassen seiner durch den Krieg und dessen entsetzliche Folgen gelockerten und in ihrem Bestreben gefährdeten Vereine ist es erfolg reich bemüht gewesen, alte treue Mitglieder auf unsere er weiterten Ausgaben vorzubcreilen und hinzuleiten, laue zu befestigen und an sich zu fesseln, neue Mitglieder, Förderer und Freunde zu gewinnen. Aber es muh mehr, es muß Ganzes erreicht werden. Noch mancher denkt, ohne dich geht es auch. Nein, ohne dich geht es nicht! Immer wieder muß es gesagt werden, daß es eine Versündigung an uns selbst, an Weib und Kind ist, wenn wir gleichgültig zur Seite stehen und den Geschehnissen ihren Lauf lassen. Das Note Kreuz will die Seele, will das Herz unseres Bölkes sein. Helft! So ruft es, und eS ruft nicht für sich, es ruft für unsere Aerm- sten, für die in Not Geratenen, für Verunglückte, für die Mühseligen und Beladenen, für die Kranken und Schwa chen, die Witwen und Waisen und nicht zuletzt ruft es für unser deutsches Vaterland. Schmiedeberg. In der Sonntagnacht hat sich die Ehefrau W., wohnhaft in der Pöbeltalstroße, aus dem Fenster ihrer Wohnung gestürzt. Auf ärztliche Anordnung wurde sie nach einem Dresdner Krankenhaus gebracht, woselbst sie an den Folgen verstorben ist. jschrift zu bestätigen. Dippoldiswalde, am 27. Mal 1930. Auzet,enpret«: Die 4k Millimeter breit« Petitteil« w Reich »Pfennige. Eingesandt und Reklamen «0 Meichspfennig« ledigt. Dippoldiswalde, am 28. Mai 1930. schloß. Mutterheime für vielbeschäftigte, erholungsbedürf tige Frauen, Mütterfreizeiten, Mütterschulen waren die Hauptgedanken des Vortrages; in Sachsen ist mit Verwirk lichung derselben erst ein Anfang gemacht worden, die schle sische Frauenhilfe hat bereits bewährte und verheißungsvolle Arbeit getan — drum war viel aus dem Vortrag und aus der Aussprache zu lernen. Dienstag mittag folgte die öffentliche Hauptversammlung in dem gleichen Saale. Der Jahresbericht des Verbandsgeistlichen, Pfarrer Herrich, gab einen anschau lichen Ueberblick und Einblick in die Fülle von Arbeit -es Landesverbandes und der ihm angeschlossenen Kreisverbände und evangelischen Frauenvereine. Im Mittelpunkt der Ta gung stand ein Vortrag von Missionsinspektor Mundle in Barmen: «Wie wird die biblische Wahrheit lebendiges Eigen tum unserer Kinder?' Diesen aus reicher Erfahrung erwach senen, lebensvollen, oft auch von feinem Humor durchzogenen Vortrag hätten all« unsere Mütter, auch Väter, denen an der religiösen Erziehung ihrer Kinder gelegen ist, hören sollen. Die ihn gehört haben, waren des Dankes voll, wie überhaupt die ganze Tagung den Teilnehmern reichste Anregung unL Förderung gegeben hat. — Die durch ihre reizenden «Dresdner Briefe" weithin in Sachsen bekannt gewordene Dresdner Schriftstellerin und Journalistin Frau Reg i n a Be r tho l d begeht am 5. Juni ihren 65. Geburtstag. Die Genannte dichtete schon mit acht Jahren Kinderlieber und versuchte sich frühzeitig in Poesie und Prosa. Sie wurde später Malerin, um sich dann mit 38 Jahren der Berufsschriftskellerei zuzuwenden und in die Oeffentlichkeit zu treten. Regina Berthold redigierte über 7 Jahre lang die Zeitschrift «Dresdner Hausfrau", war auch während des Krieges zwei Jahre lang in den «Dresdner Nachrichten" tätig, hat heute noch die Redakion eines seit vielen Jahren erscheinenden Familienkalenders und «Bis marck-Jahrbuchs" und schreibt für den Telunion-Sachsen- dienst der Telegraphen-Union die „Dresdner Briefe", denen sie es mit zu verdanken hat, daß ihr Name in weitesten Kreisen Sachsens bekannt geworden ist. Wieder steht ein Rotkreuztag vor der Tür. Gerade jetzt, wo es gilt, dem «Noten Kreuz" neue Mittel zu > beschaffen, neue Kräfte zu gewinnen, sollte cs auch der ihm Fernstehende sich angelegen sein lassen, zurückzudenken an alles das, was das Verhängnis im Laute des Geschehens der Menschheit und besonders uns Deutschen an furchtbarster Not in dem letzten Jahrzehnt zu tragen gegeben hak, um Klar lvettei» für mopgen: Meist schwache Winde aus südlichen bis westlichen Rich tungen: anfangs Gewitterneigung, im übrigen Bewölkungs abnahme. Nach etwas kühlerer Nacht tagsüber starke Er wärmung. Meitzeritz-Zeitung rag°sz°»M- Mi Schmiedeberg «.A. Oertliches und Sächsisches. Wppoldlswatve. Spät, wie nur in ganz wenigen Jahren, ist diesmal Himmelfahrtstag, der allgemeine Wandertag., Sänger und Turner vor allem, aber auch andere Vereine und Klubs hoben an diesem Tage einen Ausflug auf ihrem Programm stehen. Auch für morgen ist viel geplant. Der Männergesangverein will nach Pillnitz und der Meirmühle, die „Eintracht" rüstet zu einem Besuche des Brudervereins Mocketal, der „Liederkranz" wandert nach dem herrlichen „Fischerhaus", Moldau, der ATV. will auf beschaulicher Wan derung durch die Heide usw. zum Schluß Einkehr im Gasthof Oberhäslich halten. Fremde Vereine haben unser Städtchen als Wander- und Endziel erkoren. Etwas aber macht den meisten, die mitwandern wollen, noch Kopfschmerzen: das Wetter. Immer wieder türmen sich Gewitter auf und schicken schwere Regengüsse. Auch für morgen scheints's nicht anders werden zu sollen. Doch das soll und kann die Freude nicht stören, auch die Vorfreude nicht. Ein „Glück auf" allen zur frohen Wanderung. ", — Morgen am Himmelfahrtstag läuft in den Ar-Ni- Lichtspielen ein Lustspielschlager „Der Garten Eden". Er bringt auch sehr schöne Landschaftsaufnahmen von Monte Carlo und der Riviera. Dippoldiswalde. Nachdem kürzlich der Kreisverband der Frauenvereme des Bezirks seine Jahresversammlung hier in Dippoldiswalde gehalten hatte, fand am Montag und Diens- ' tag die 23. Jahresversammlung -es Landesverbandes für christlichen Fr au e n d le nst in Dresden statt, außerordent lich stark besucht aus allen Teilen des Landes. Sie begann mit einem Gottesdienst in -er Domkirche (Sophienkirche), bei -em Oberkirchenrat Michael in Dippoldiswalde über Col. 4, 2—6 predigte mit dem Aufruf: «Evangelische Frau tu treu -einen Dienst als Priesterin vor Gott, als Evangelistin im Haus, als Bekennerin vor -er Welt." Unter dem «starken Mndruck dieser gottesdienstlichen Feier eröffnete dann die Vorsitzende, Frau von Carlowitz, Im großen Saal der Dresd ner Kaufmannschaft die geschlossene Mitgliederversammlung, nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten einen heraus wertvoltenVortrag von Frau Pfarrer Eitner aus «Mutterfürsorge-Arbeit der Schlesischen Frauenhilfe bracht«, -em sich eine lebhaft« Aussprache an- Deutscher Schritt in Warschau Z Der polnische Protest zurückgewiesen. — Nachprüfung des Grenzzwischenfalls durch eine Kommission angeregt. Nutzholzversteigerung. Staatssorstrevier Hirschsprung - Attenberg. Dienstag, am 3. Juni 1930, vormittags 10 Uhr, im Hotel „Altes Amtshaus und Amtshof" in Altenberg: 477 w. Stämme 10/26'cm — 126,23 km, 10,2—19 m lang: 2S89 w. Klötze 7/14 cm — 132,03 km, 3,0—4,5 m lang: 6142 w. Klötze 15/42 cm — 871,65 km, 3,0-4,5 m lang. Aufbereitet In den Abteilungen 1, 2, 23, 29, 31, 62-66, 83—87, 90, 92, 99, 100, 105, 106, 113. Forstamt Hirschsprung-Attenberg. Forsttasse Dresden. — Berlin, 28. Mai. Wie nunmehr amtlich bestätigt wird, hat der Pol nische Gesandte in Berlin in später Nachtstunde im Auswärtigen Amt vorgesprochen, wegen des Grenz zwischenfalls in Neuhösen Vorstellungen erhoben und die Einsetzung einer deutsch-polnischen Kommission an geregt, die durch gemeinsame Feststellungen an Ort und Stelle den Sachverhalt aufklären soll. Den Tat bestand hat der polnische Gesandte dabei so geschildert, als wenn es sich um einen Uebergriff deutscher Be- > amten handelt. Dem polnischen Gesandten ist erwidert worden, daß sein Protest zurückgewiesen werden müsse. Der pol nische Schritt sei schon in sich widerspruchsvoll, da er einerseits die Einsetzung einer gemischten Kommission zur Aufklärung des Tatbestandes anrege, andererseits ! aber ein für Polen günstiges Ergebnis der Feststellun- , gen der Kommission dadurch bereits vorwegnehme, s daß gegen ein angebliches Verschulden deutscher Be- , amten prptestiert werde. Außerdem handele es sich . aber nach dem bisherigen Ergebnis der von den zu- j ständigen deutschen Stellen eingeleiteten Untersuchung . nicht «m eine« Uebergriff deutscher Beamten, sondern um eine polnische Grenzverletzung und um Gewalt handlunge«, die vo« polnischen Beamte« a«f deut- ! schem Territorium begangen worden seien. ! Im übrigen hält die ReichSregterung es von sich aus für augebracht, den Sachverhalt durch eine gemein- i same Aufklärung nachzuprüfen und diese Aufgabe einer deutsch-polnischen Kommission zu übertragen. Der > deutsche Gesandte in Warschau ist beauftragt worden, den deutschen Standpunkt in vorstehendem Sinne bei der polnischen Regierung zur Geltung zn bringen * Zn der Reichshauptstadt hat die verdächtige Eile und der Uebereifer, mit dem Polen wegen des Grenzkonfliktes Protest erhoben hat, Befremden aus gelöst. Die Schuld trifft nach dem bisherigen Ergebnis i der Untersuchung die polnischen Beamten, die unbe- ! fugt in die deutsche Grenzstation Neuhöfen eingedrun- I Am 2.' 3unt 4930 findet «ine statt. Den Polizeibeamten sind die erforderlichen Auskünfte zu «riesten. Die Eintragungen in den Zähllisten sind durch Unter- gen sind. Bedauerlicherweise hat die deutsche Gründ lichkeit wieder einmal ein rasches Vorgehen verhindert, so daß Warschau sich den Anschein geben konnte, als sei Polen derjenige, der Anlaß zur Beschwerde hat. Der erste Schuß. Die weiteren Ermittelungen über den Grenz zwischenfall bei Neuhösen, haben, wie von maßgeben der Seite aus Marienwerder mitgeteilt wird, ergeben, daß kein deutscher Beamter polnisches Gebiet betrete« oder auch n«r über Vie Grenze Schüsse abgegeben hat. Den entstellenden Meldungen der polnischen Press« gegenüber muß festgestellt werden, daß polnische Be amte die Grenze unbefugt überschritten haben. Zwei dieser Beamten, die im Besitz von Pistolen und Handgranaten waren, nrü> die aus bisher noch unbekannten Gründen in die etwa 26 Meter von bei Grenze entfernt stehende deutsche PaUontrollbarack« eingedrungen waren, wurden bekanntlich festgenommen Sie haben den ersten deutschen Beamten, der sie dori überraschte, sofort mit Schüssen empfange« und ihn die linke Hand durchschossenes» daß er zn feiner Ver» teidigung ebenfalls die Waffe gebrauchen mußte. Außerdem haben, wie vo« mehrere« ««beteiligten! Zengen beobachtet worden ist, mehrere polnische «ui- formierte «nd bewaffnete Beamte die Grenze unbe- fugt bis z« 2S Meter in deutsches Gebiet hiuein Wer» schritten und von der Höhe des Deiches ans de« mit ve« beiden festgenommenen Polen abziehende« deutschen, Beamten zahlreiche Schüsse aus Karabinern «nd Pistolen nachgesandt. In einer Entfernung von 8 bis 10 Meter von der Grenze auf deutschem Bove» wuvve eine An zahl Hülsen von polnischen Karabinermnnition ge funden. Im Auftrage der preußischen Regierung Weills eine Kommission am Tatort. Der zuständige Regie-, rungspräsident erstattete am Dienstag in Berlin üben den Zwischenfall mündlich Bericht. Verantwortlich« «e-akteu^ «eNr - Druck «nd Verla, r A«l Veh« w besteht seit 17. 12. 1929 aus fotzenden! Mitgliedern und deren ^BittergE von Lüttichau, Bärenstein, zugleich Vor sitzender des Borstandes, . —« « . . Direktor Troche, Bärenhecke, als Stellvertreter, b) Bürgermeister Gotthardt, Glashütte, zugleich stellv. c) «StadtguksdeMer Petzold, Bärenstein, " Erbgeri chtsbesther Lieder, Dittersdorf, als Stellvertreter: als Ävllverlreter: e) Direktor Balcke, Schlottwitz. Dippoldiswalde, am 24. Mot 1930. Die Amkshaupimannschask. Landtagswahl. Die Wahl Karteien für die Landtogswahl am M. Zum ds. 3s. liegen vom 31. Mai bis 7. Juni ds. 3s. während der gewöhnlichen Dienststunden, am Sonntag, den 4. 3um, vormittags von 11 vis 42 Uhr im Rathaus«, Zimmer Nr. 16, zu jedermanns Einsicht aus. Einsprüche gegen die WohlkartMn können bis mut 7. Sunt an- aebrackt werden. Soweit Einsprüche nicht sofort für begründet zu erachten find, werden sie spätestens bis zum 14. 3uni dS. 3s. «r- Bezugtprei«: Für einen Monat -.20 mit Kotragen, einzeln« Nummern » Aeichd- Pfennige :: Gemeinde - Verband« - Girokonto Nr. S. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. 403 :: Postscheckkonto Drejden 12548