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« dt« Pest-Sepeh« a» t« «in« <vrs,mtau»-abe erhalttn. Donnerstag, 11. MSrz 1918. Telegranmr-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch Sc Reich ardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienftrafse 58/^0. Smnmelnummer für sämtlich« Telcphonanschlüsse: 2l)L41 Nachtanschluß: LVVU. Anjeigen-Preise «nnohme von Anlün- diaungen bt» nachm. S Uhr Lonnlaz» nur Marienstrstze SS von 11 bi» >/»I llbr. Die einspaltig« Zeile «etwa 8 Silben» S0 PI., die zweispaltig« Zeile aul 2er,seil« 70 Ps.. die zwelipalt. ReNaineeetle > so M. Familien Nachrichten au» Dre»- d«n dt« etnspaU. Zeile 2b Ps. — In Nun, mern nach <»nn- und Feiertagen erhdhl, Pretrsiltz«. — Au»wll>. «igeilufirilge nurgegen Dorauebepihlung. — LtdetBkleghlalllvPI. Bezug»-druuyr »««tchdhrl. I», Dre». den »et ««glich >»«i. »nall^r Zutragun, «an San». ».Montagen nur einmal) 2 »0M durch »ugianb: L«ft«r. relch.Ungarn biblir., Schmelz ».« FN«.. ItMien 7 17 Lire. — Nachdruck nur «tt deutlicher Quell«»- LM merd.ntchtaufhemahrt. Wieder vier englische Dampfer versenkt. Die Antwort der Bereinigten Staaten an Frankreich. — Französische Hilfe für Serbien. — Die Lage in Italien und Griechenland. — Bulgariens Stellung zur Dardanellenfrage. — Wiederzusammentritt des Reichstages. Der amtliche deutsche Kriegsbericht ist heute bis zur Drucklegung unserer Abendausgabe nicht eingetroffen. Wieder vier englische Dampfer torpediert. Die Londoner Admiralität meldet: Der britische Dampfer „Tangtstan" wurde bei Scarborvugh torpediert,- von der Besatzung von 38 Monn wurde ein Mann gerettet. Ferner wurden die Dampfer »Blackwood" mit einer Be satzung von 17 Mann bei Hastings und »Prinzeß Victoria" mit einer Besatzung von 84 Mann bei Liverpool torpediert. Die Besatzungen der beiden letztgenannten Dampfer wur de» gerettet. Die Torpedierung sämtlicher Dampfer erfolgte Dienstag morgen. lW. T. B.) Bon Liesen Dampfern ist „Tangtstan" aus Swansea. 1996 erbaut, 3738 Rcgistertons groß, „Blackmood" aus Northshields. 1907 erbaut, 1289 Tonnen, und „Prinzeß Victoria" aus London. 1902 erbaut, 1913 Tonnen groß. tW. T. B.) Bei Dover ist am 7. März der in Charter der englischen Admiralität mit Kohlen von New-Castle nach Gibraltar be stimmte Dampfer »Beethoven" der Reederei Fennesog Taulor and Company in Sunderland ans eine Mine ge laufen oder torpediert morden. Der Dampfer ist ge sunken. Die Mannschaft wurde bis auf zwei Mann ge rettet. ,W. T. B.) Der torpedierte Dampfer „Bclgrove" hatte am Sonntag morgen Barry in Südwales mit cincr Ladung Kohlen verlassen. Es verdient hervorgehoben zu werden, meint Las Reutcrschc Bureau, daß gerade Sonntag morgen die Reederei des Dampfers an die Blätter ein I Schreiben richtete, worin sie eine Belohnung von 599 Pfund anbot für die Zerstörung der nächsten vier deutschen Tauch boote durch eng-ltsche KMrfsahrteischttfc. Das war etwas voreilig. Der „Lok.-Anz." meldet: Der von einem deutschen Unterseeboot torpedierte englische Dampfer „Belgrovc" sank vor den Augen Tausender von Zuschauern. Das Vorderschiff hob sich aus dem Wasser und man bemerkte große Dampfwvlken. Kohlen und Wasser wurden 69 Fuß in die -Höh« geschleudert. iW. T. B.) Das englische Parlameut geht, wie das „B. T." meldet, am Donnerstag (morgen) in Osterferien, um am 13. April wieder zusammen zutreten. lW. T. B.) Die Kornfrage in Indien. »Morniiigpost" meldet aus Kalkutta vom 6. März: Der Beschluß der Regierung, alle Kornaussuhr bis zum nächsten Dezember einzuschränkcn, hat zu einem sehr heilsamen Sinke» der Preise beigetragc», das sich zuerst in den vereinigten Provinzen gellend machte und sodann über das ganze Korn erzeugende und verbrauchende Gebiet erstreckte. Vielleicht ist die Politik der Regierung nur teilweise die Ursache, da ver schiedene Berichte, namentlich aus der Hafenstadt Karachi, der Angriff auf die Dardanellen und die Aussicht auf das Freiwerden der russischen und rumänischen Ernte als Grund für die niedrigen Notierungen der April-Ernte sich ergeben. Die Regierung berät mit Beamten der ver schiedenen Provinzen und Vertretern der Handelsintcressen über das gesamte Kornproblcm. tW. T. B.) Zur Lage in Italien. Die gestrige Einberufung des MinistcrratS in später Abendstunde verursachte nach der „Voss. Ztg." einige Erregung unter den Journalisten, doch erhielten diese die Versicherung, daß nur innere Angelegen heiten beraten worden seien. «W. T. B.) Abkühlung der Beziehungen zwischen Paris und Nom. Seit einigen Tagen ist in Paris eine sehr starke Zu rückhaltung im Tone der aus Nom anlangcnden Depeschen der Vertreter der großen Pariser Zeitungen zu bemerken. Die Situation ist freilich noch so ungeklärt, daß genauere Angaben über die Ursache dieser Veränderung nicht gemacht werden können. In Anbetracht der bisher jedoch mit ge flissentlicher Absicht zur Schau getragenen großen -Herzlich keit der französisch-italienischen Beziehungen liegt der Rückschluß nahe, daß diese veränderte Tonart auf eine Ab kühlung der Beziehungen zwischen Rom und Paris zuritck- zuführcn ist. Unbestätigte Gerüchte über weitgehende Verständigungen zwischen Rom, Berlin und Wien werden vom Publikum kolportiert. Die offizielle Havas-Agentur mahnt in mehreren Depeschen nachdrücklich zur Geduld und weist in einem Gutachten über die Politik der italienischen Negierung mehrfach auf die mannig faltigen und sehr verschiedenartigen Probleme hin, denen sich Italien augenblicklich gegenttbergestellt sicht. Das neue Kabinett in Griechenland. Die „Agence d'Athtznes" meldet: Gunariö hat gestern nachmittag 4 Uhr dem Könige die Liste des neuen Kabinetts vorgelcgt. Die Besetzung der Portefeuilles ist fölgenüe: Vorsitz und Krieg: Gunariö, Auswärtiges: C h t to a r a pH o s. Verkehr: Baltadjie, Kultus und öffentlicher Unterricht: Vozikik. Finanzen: Protopapadakis, Inneres: Triantakyllakos, Volkswirtschaft: Antasias, Justiz: TfaldartS, Marine: Stratos. Der König hat die Liste genehmigt. Das neue Kabinett wird heute früh den Ltd leisten. «W. T. B.) Bentzelos in Ungnade entlassen. „Sera" meldet aus Athen: Bcnizclos ist ohne Handschreiben des Königs in voller Ungnade ent lassen worden. Es bestätigt sich, daß Venizelvs dem Dreiverbände bindende Erklärungen gegeben hatte, ohne die Zustimmung des Königs und der Mtnisterkollcgen zu besitzen. Unmittelbar noch Bekanntrvcrdcn des Regierungs wechsels sind auch die bulgarischen Truppenkonzcntrativncn an der griechischen Grenze zum Stillstand gekommen. „Unionc" schreibt: „Ter Entschluß des griechischen Königs hat die Gefahr eines neuen Balkaiikricgcs tatsächlich be seitigt." Die französische Anleihe a» Griechenland. „Jtalia" meldet aus Parts: Der Beschluß der fran zösischen Kammer vom 3. März auf Bewilligung einer Anleihe von einer Milliarde Franken an Griechenland !ist gegen 112 Stimmen gefaßt worden. Infolge des Rück tritts des griechischen Ministerpräsidenten kommt der Be schluß der französische» Kammer nicht zur Ausführung. Zur Lage iu Portugal. (Meldung der „Agence Telegraphique".) Nach einer Depesche des „Corriere della Sera" hat der portugie sische Gesandte in Parts sein Amt nieder gelegt, weil er nicht unter der Diktatur Castros dienen wolle. (W. T. B.) Die amerikanische An wort an Frankreich. Das „Echo de Paris" meldet, daß die Regierung der Vereinigten Staaten der französischen Re gierung die Antwortnote auf die französisch-eng- li^» Note vom l. März überreicht habe. Die amerikanische -Note erbitte einige Auskünfte über die Art und Weise, wie die Verbündeten ihre letzten Entscheidungen in Anwendung zu bringen gedenken. (W. T. B.) Schiffahrtsdienst Kanada—Frankreich. Die Einrichtung eines direkten SchtffahrtSdiensteS zwischen Kanada und Frankreich wird angekündigt. Es sollen 13 Schiffe eingestellt werden, um den Ver bündeten Vorräte zuzuführen. (W. T. B.) Frankreichs »«zulänglich« Handelsmarine. Im „Journal" erklärt der Deputierte Chaumet, Frank- , reich sei nicht imstande, die durch die Ausschaltung des deut schen Handels freigewordruen Absatzgebiete für den fran zösischen Handel zu gewinnen. Hierzu sei neben allen an- ! deren Organisationen eine größere Handelsmarine notwendig, als sie Frankreich besitze. Außerdem sei die Tätigkeit der Handelsmarine durch die Mobilmachung und die Requirierung zahlreicher Schiffe brachgelegt. Die Re gierung müsse Abhilfe schaffen, sonst würden nach dem Kriege die Handelsflotten anderer Staaten auf dem Meere den Platz einnehmen, der Frankreich gebühre. Nichts aber könne mehr zur wirtschaftlichen Wohlfahrt des Landes und zur Entwicklung des Außenhandels beitragen, als eine mächtige nutz große Handelsmarine. (W. T. B.) Weitere französische Kriegslieferuuge« a» Serbien. Der Mailänder „Corriere della Sera" meldet, es seien 19 WaggonS mit Munition und schweren Ge schützen in Cladowo in Serbien angekommen. Die Ladung kam aus Frankreich über Saloniki. iW. T. B.s Maßnahmen gegen die Getreidespeknlation in Rußland. b. Von der russischen Grenze wird berichtet, das russische Ministerium des Innern habe in Verbindung mit dem Landwirtschafts-Ministerium eine allgemeine Feststellung der im Lande befindlichen Getreide- und Fleischvorrätc beschlossen, um die Nachprüfung der Beschwerden über Spekulations Manöver in diesen Artikeln vor nehmen zu könne». Die Gouverneure sind angewiesen, die vorhandenen Bestände genau festzustellen und nach zuprüfen, ob die geforderten Preise für Mehl und Fleisch durch Manipulationen künstlich in die Höhe getrieben worden sind. Jeder Fall gemeinschädlicher Spekulation wird mit Strafe bedroht. Der Kampf um die Dardanellen In Marseille und Toulon wird, italienischen Mel dungen zufolge, eifrig an der Vorbereitung weiterer Transporte nach den Dardanellen gearbeitet. Rußland besteht auf Soustautiuopel und den Meerengen. Die Petersburger „Rjctsch" polemisiert gegen Aenße- rnngcn französischer Blätter, die zwar den Besitz Konsian- tinopels Rußland einräumen, den Bosporus und die Dar danellen aber neutralisieren wollen. Der Besitz Kon stantin opcls sei für Rußland nur von Wert, falls auch die Meerenge« russisch würden. Die Trennung der Herrschaft in der Frage der Meerenge» »on der Frage des Besitzes Kvnstantinopcls beweise nur, daß die alliierte Presse das Leben st ntcrcsse Rußlands nicht verstehe. — In der „Rjctsch" wird auch gegen die grie chische Presse polemisiert, welche die Einnahme Konsta»- tinopcls durch die griechische Armee wünsche. Wichtig sei unter diesen Umständen die Frage, ob griechische Truppen überhaupt zur Eroberung Kv»stanti»vpels hinzugczogcn würden. iW. T. B.) Depeschenwechscl zwischen Kaiser Wilhelm und dem Sultan. Nach der Agence Milli hat zwischen dem Sultan und Kaiser Wilhelm aus Anlaß Ser Wtnterschlacht an den Masurischen Seen ein herzlicher Tclcgrammwcchsel statt- gesunden. Der Sultan hat dem Kaiser die Jmtiaz- Kriegsmcdaille verliehen. (W. T. B.) Die Bronzene Kriegsmcdaille. Durch kaiserlich türkisches Jradc wird bestimmt, daß die Bronzene K r i e g s m e d a i l l e auch an Angehörige der verbündeten Armee», Marine und Krankenpfleger verliehen werben kann. iW. T. B.) Giue neue Reichstags-Denkschrift. Dem Reichstag ist, als er Anfang Dezember zusammc»- trat. eine Denkschrift über wirtschaftliche Maß nahmen aus Anlaß des Krieges vorgelcgt worden, die alSbald durch einen -Nachtrag eine Ergänzung und Ver vollständigung erhielt. Jetzt ist dem Reichstag ein zweiter umfangreicher Nachtrag zu teuer Denkschrift über wirt schaftliche Kriegsmaßnahmen zugegangen. Er umfaßt die gesetzgeberische». Berioaltungs- und andere Maßnahmen, die seit Ende November bis gegen Anfang März auf wirt schaftlichem Gebiete aus Anlaß des Krieges vom Reich oder unter seiner Mitwirkung getroffen worden sind. Tic Maß nahmen selbst sind sämtlich bekanni. Sic werden in der Denkschrift turz skizziert und erläutert. Aus diesen Er iäuterungcn heben wir hervor: Als bemerkenswert wird der in Hamburg unter nommene Versuch bezeichnet, durch den Krieg ohne Ver schulden des Besitzers notleidend gewordene -Haus- grundstückc, die etwa bis zur üblichen Bclcihungs- grenze belastet sind und daher eine Unterlage für eine Kreditgewährung durch die staatliche „Belcihungskasse für Hypotheken" nicht bieten, durch Einrichtung einer ans , Uebercinlommcn beruhenden ehrenamtlichen Verwaltung ' bcleihungsfähig zu machen und dem Eigentümer zu er halten. Zu diesem Zwecke ist eine besondere, als Gesell schaft mit beschränkter Haftung gestaltete „G rnndstücks- v e r w a l t u n g s k a s s c", hauptsächlich unter Beteiligung von Hausmaklern, gegründet worden, weiche der Be leihungskasse für das erforderliche Darlehen unter Be schaffung entsprechender Gei-ührlcistungserklärungen von dritter Seite (z. B. von Vereinen, Sparkassen) gutsagt. Voraussetzung einer Beleihung ist, 1. daß das Grundstück nicht überschuldet oder verwahrlost ist, daß weder Zinsen noch Steuern für mehr als 6 Monate rückständig und daß die Mieten nicht verpfändet, gepfändet oder abgetreten sind, 2. daß nach dem Zeugnis des Vorstandes der Ver waltnngskasse nur ein vorübergehendes Unvermögen des Eigentümers zur Erfüllung seiner Verpflichtungen vor handen und die Rückzahlung bei geordneter Verwaltung spätestens binnen drei Jahren nach Beendigung des Krieges möglich ist. 3. daß die Kasse das Grundstück unter Verwaltung genommen hat. Die Verwaltung wird nach Prüfung der Verhältnisse eiugcleitet, falls der Eigentümer sie beantragt, der Verwaltungskasse die erforderliche Voll macht ausstellt und den Anspruch auf alle Mieten abtritt. Auch während der Verwaltung bedürfen gewisse Verfügun gen (Abschlüsse aus mehr als ein Jahr, größere Ausbcssc rungen) der schriftlichen Zustimmung des Eigentümers. Daß diesem selbst die Unterverwaltuug unter genauer Ucberivachung seiner Tätigkeit anvertraut wird, ist nicht auSgcfchlvfscn. Die Denkschrift wird in der Budgctkvmmissivn des Ncickjstaas zur Besprechung kommen. Vorbesprechungen der Rcichstagsfraktione«. Der „Lok.-Anz." schreibt: In den Vorbesprechungen der Fraktionen des Reichstages kam man in den bürger lichcn Parteien zu dem Beschluß, das Schwergewicht der Beratungen des Etats in die Kommissionen zu legen. Für den Fall, daß die Sozialdemokraten sich i» einer vielleicht schärferen Tonart äußern sollten, würden auch die bürgerlichen Parteien das Wort zu energischen Entgegnungen nehmen. lW. T. B.) Die „Voss. Ztg." meldet: Die Sozialdemokrat!« wird bei der Generaldebatte über den Etat im Reichstag nur eine knrzc Erklärung abgeben. iW. T. B.) Kartoffelkartcn. Nach dem Muster der Brotkarten beabsichtigt dcr Magistrat von Wilmersdorf, in den nächsten Tagen auch Kartosselkarten auszugeben. Die Karten laute» auf den Inhaber, sind nicht übertragbar und berechtigen nach Maßgabe der vorhandenen Vorräte zur Entnahme von wöchentlich 29 Pfund Kartoffeln geaen Bezahlung an der städtischen >?artvffelverkaufsstclle. tW. T. V.) Die Nicsenbcute des 21. Armeekorps. Wie die «Voss. Ztg." schreibt, hat nach der „Köln. Ztg." das 21. A r m e c k o r p s im Osten in der Zeit vom 18. bis 2i. Februar, also in drei Tagen, 84 Geschütze, über dreißig Maschinengewehre und zahlreiche Munitions- und Privat wagen, einige tausend Zünder und etwa 24 900 Mann mit zwei Offizieren erbeutet. iW. T. B.) In Antwerpen ereignete sich Mvntag nachmittag in der Feuerwerker schule eine Explosiv», wobei drei Mann getütet und sieben verwundet wurde». Das Unglück erfolgte in einem Schuppen, in welchem Soldaten unter Aussicht eines Ober fcncrwerlers Räumuiigsarbeiten Vornahmen. iW. T. B.) Die Kümpfe bei Mimster. Aus dem Großen -Hauptgiiartier wird »ns geschrieben: In den Vogesen, dem schönen Bergland auf der Grenze zwischen Deutschland »nd Frankreich, stehen unsere Truppen vor schweren Ausgabe», die mit den Bedingungen der Kämpfe in den Karpathen und in Serbien zu vergleichen sind. Es ist ein Gcbirgskricg mit all der Romantik, aber auch mit all den Schwierigkeiten, die die Berge den Truppen entgcgenstcllen. Von solchem Gelände gibt die Karte, sq groß auch der Maßstab sein mag, ein unzureichendes Bild, und nur persönlicher Augenschein an Ort und Stelle kann eine wahre Vorstellung von den erstaunlichen Leistungen unserer Truppen geben, die sich hinter den nüchternen Worten der amtlichen Gefechtsberichte verbergen. Tic Karte der Vogesen zeigt zwischen Tal und Gipfel bedeutende Höhen unterschiede: aus einer mittleren Höhe von 299 Metern am Westrand«: der Rheinebenc erhebt sich das Bergland bis über I'99 Nieter. Die Einzelheiten des Geländes aber, die im Gebirgskriege eine bedeutendere Rolle spielen, als bcini Kampf in der Ebene, lassen sich aus der Karte nicht erkennen. Karte und Wirklichkeit zeigen im Gebirge nicht selten Ab mcichungcn, die für die Führung von entscheidender Be dentung sein können, und nur unmittelbare Anschauung kan» die Grundlage für die Operationen schaffen, die den Erfolg verbürgt. Aus der Karte kann die Besetzung eines Punktes eine taktische -Notwendigkeit scheinen, während in Wirklichkeit der Besitz desselben Punktes die allgemeine taktische Lage verschlechtern könnte, so daß die zu bringende» Opfer zu dem Gewonnenen in keinem Verhältnis sichen würden. Tic Vogesen sind dem Deutschen weniger bekannt, als die übrigen Bcrgländer innerhalb seiner Heimat, aber sic stehen an Schönheit und Reichtum der Formen, in denen sich der schroffe Eharakter des -Harzes mit den weichen Formen des Thüringer Waldes verbindet, keinem nach. An