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Dresdner Journal : 01.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186312012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-12
- Tag 1863-12-01
-
Monat
1863-12
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 01.12.1863
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!eSdie»st in der« «: Bonn, ll 1 a. Shemnitz. Si 277 Dienstag, den 1. Decembcr. 1863. r Krruzkirch«: Diak Schuber dr. Diak. DSHn ealrr rlean«. Romanti Ad««»r»mit-»rrife: fttdrliclr: « 1>blr. — k^r. in «»«U-». lill^atn« ktuwwern: 1 dlxr. Im tritt kost uock ktompalau- acdlax lriur». von Schill«. ^e. Oper in 4 A> ien-ta, ittwoi ienSta^: Sine D ^?iai'nal?uksvi«^Ass^b, Wit Xnaoabme 6«r kann- aoä keiarta^o, N e Zw« T ' - ^d.nä» ttr ä«n kolxeucken Dax. Fürsten. — Freit. . . bend: Meine »feraUirvrrtst: Miir Aon Kann, «inor asipall«»« Votor ,,t!inx«>»uat" <ti« /< Erscheine»: DresdnerIournal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Lnseratenannahme auswärts: Loixrig: k^_ La^xvsrarrr«, kioinmlasionitr äo» l)re»<tosr 3onro»l»; »b«o<l»».: H. L«oi.L«, L. Iri-oex; Hawkirr^-LIko»»: limanarai» L Voanr»^ Lorltm Oxnrirx'xeke kurd- I>»a<ll., karaxarr»', Nurvao; Lrowoo: kcnnorr«; Lr«»I»a: I.opio tjriKuxx rrxaLNrrt ». H.: 3-rxo^x',ci"> Hucbii.; Hilu: Xvorr sj-inr.xrn! kari»! v. 1,i>vvxxxxi.x (28, ru« äe von» «nfanüi; krxxi I'». Lnnl-ico'» Liikbb.: Vioo: Lomptoir «I. Ir. V,'i«oer Xeituox, 8tes»n»pl. 8it7. Herausgeber: Löuixl. Lrpockitio» cke» l>re,ä»or ^anrnxla, Oreorieu, btLrioa»trx»,s k,u. 7. - (Marienstraße Rr. 7.) Amtlicher FtzeiL m Oldenburg wieder hier eingrtroffrn. wk tiserate, namentlich für die WeihnachtS- dc> finden im „Dresdner Journal" eine sehr mete Verbreitung. -Die JnsertionSgebühren betragen hat er e» doch S Da» Glöckchen I » Gewand,aus«), piel in 5 Auizu. lnfang 7 Uhr. Hl Nichtamtlicher Theit Uebersicht. , . ,. — Königsberg: Neuer Po- Sch'^rösident. — Stuttgart: Das Befinden deS es v' — Weimar: Gemrinderathssttzung. — Wer, .^furt: Versammlung ehemaliger reichSunmittel- art'^x«- Fürsten. — Bremen: Widderdampfer für K ureuffrn. — Hamburg: Die Acciseangrlegenheit. — G'!"7is: Wahlprüfungen. Ein Irrenhau» abgebrannt. , ^»tur Anleihe. Verwarnung. — Turin: Zur Reise deS Königs nach Neapel. Brigantenwesen. Be- Abonnements - Einladung. Nachbestellungen auf das „Dresdner ournal" für den Monat December wer- m_^r Dresden zu dem Preise von IS Moldau mo «lstar.i'bei uns angenommen. s^ "m« ! .^kerate. namentlick für die WeibnacktS- 3" unter 0 4" unter t- 7' unt« 0 'k < -Die JnsertionSgebühren betragen Nachricht".^ die Petitzeile oder deren Raum im Jn- K.-atentheile I Rgr., unter „Eingesandt" . Rqr. 'L Lerpkditto» dc, Ptt,d«er b 101 B.; Sa 1b 91^ B. «i^ l 8l B.; Leip' ittau 27 G.; M thüringer 122 < Ällgemeine deuli Dresden, 29. Slovember. Seine Königliche Hoheit Gustav von Wasa ist gestern Abend 6 Uhr mknme'n Oldenburg wieder hier eingetroffrn. l. Kassenb. S 8. Ra». Nal.-Ä rO; Staal-anlei 782; Aciimd. 9 >,9t>; Dtünzd. d,^ 28. N»». Ata<ftl«graphische Nachrichten. uld. 3^>tb 87.tEtt«ugtschaa. (Kasseler Zeitung. — Constitutionnrl. Nat.-A»l. vSHH i s^neu^stkögrschichte. Dresden: Inhalt des neuesten Gc- Schaeobligatiöi setzblattes. Vom Landtage. — Wien: Die Sendung : Darmstädter! des Herrn v. Löwenfels. Der FinanzauSschuh über , das Armeebudget. — Prag: Publication des Ge- Meinmaer 92" meindegesetzes erwartet. Baron v. Kellersperg. Zer- chnactikn" bergi würfnifse unter den Tschechen. — Berlin: Franzö- Zerlin-anhalr« stsche Kundgebungen in der deutsch-dänischen Strrit- ' V Kammerverhandlungen. Ernennungen in daS ^>> 'irä . rUthaus. Studentenversammlung. — Danzig: I.Ma.nz-Lud^ . ^n« Nachwahl. "" ahnFedr. 147 r? B.; d H 122 . M lurse: w 1 MU G.; Hal gk. 8. 1S,Z Pari» - : Frankfurt a. . Nov. >«aa»V'srstigungen. Polnische Deputation. — Madrid: roße 3H Der Kongreß constituirt. ?^4«/London: Die Congreßablehnung. Lord Elgin erkrankt. ^100 G.: de»i Tin Gesandter des König- von Dänemark. — Ko« . ehem. f -Ich»< Ptnhagen: Die englische Flotte nach der Ostsee k. s. Lanortds. f Gräfin Danner. Einberufung von Dienstmannschaften. ^<^'«8^!^ —Stockholm: Ertracrediliv für VerlheidigungSmaß- k^"k. kl! "grln.Athen: Das neue Ministerium und seine Aktien. Leix-^. Hauptaufgabe. — New-Aork: Burnsidc geschlagen, do. Löbau-ZliiMchsxgMj^-HyistLin. (Nachrichten aus den Hcrzog- p,wNaer Lai-Ehümern, aus Gotha, Koburg und Frankfurt.) >n 78 G.; derDrr polnische Aufstand. (Nachrichten aus Warschau, do. 2. S-. Wilna und von der preußischen Grenze.) 97 G.; Lfl<^ . Amsterd. b' Telegraphische Nachrichten. 8'8u'1" Wien, Montag, 3V. November. Der heutige z M 80U bL'Ksüasitt'' drmeutirt die Gerüchte von einem re. SocietHkvorstrhendea Ministerwechsrl und von einer Mei- Felsenkeu« Hungtverschiedenheit im Schooße deS Ministerium» ^no/AzügUch der Serzogthümerfrage und verfichert, Lchs Dampchsti' kaiserlich österreichische Regierung, stet» treu Shamp ^sihren Bundetpfltchten, werde den von der Majo- Drksdn« ^'ivitat de» Bunde»tage» gefaßten Beschlüssen br- ^B.r^dgxrttwillig nachkommen. rie 97 <s Gotha, Montag, 3V Rovem der. Brannschwrig En Thi den Herzog Friedrich von Tchle»wig Holstein Francs-Stück « >ucatcn: 31hl 1: s lhlr bN- Feuilleton. f Dresden. In der Generalversammlung nach Justification der Rechnung von 1862 die Ergän- tend M d- Sl-> 1 Dee-de«. muurri. :st>. Nov.m" Vortrag stLw zwar wurden die Herren Rector Prof. l)r. Klee, Etadt- rath Schramm, Bürgermeister Neubert, Particulier B. Hecker al» ordentliche, und Prof. Peschcl, vr. Alfred —,,I77N cr, n.n. cri»r.^ gli^ des Direktorium- gewählt. Zum Vercinsblatte das Jahr 1864 wurde eine Lithographie nach einem > Hmälde von Bischoff: „Da» Morgengebet" bestimmt. 'L'H zwei Anträge, betreffend 1) die Zulassung von große, wie Herr Hofrath vr. Petzholdt in seiner chrono logischen Ueberficht der bedeutendsten (Dresden, 1860; besond. Abdruck a. s. „Anz. für Bibl.") gezeigt hat. Fast kstn» derselben ist dem andern ähnlich, weil jede» auf andern Unterlagen gebaut ist, und schwerlich wird bei den so sehr dtvergirenden Ansichten der Bibliographen selbst überhaupt ein solche», wa» allen Ansprüchen ge recht würde, ausgestellt werden können. Der verfaffer de» vorliegenden, der dir frühen, eifrig studirt zu haben scheint — rr nennt al» die vorzüglichsten di« von Schrrtltngrr und Hofrath Petzholdt —, hat nun selbst »ersucht, ein solche» System aufzubauen, und mit anrr- Literatur. Joh. Georg Seizinger: „Theorie und Prari» drrBibltothekwissenschaft. Grund linien der ArchivSwtssenschaft." Dresden, Ehler- „«der. Spri _ . _ Xmte 72; ,n des sächs. KunstvereinS, am 28. November, wurden Spanier —- - — - . - , >7S-b°wmbar zungstvahlen für da» Direktorium vorgenvmmen, und ucienbörse , sein k>7 Thl ^o 14'<-THN ' Partikulier Calbrrla als stellvertretende Mit- S. Ln,.ol 1 l" 2 '" B . ' ' - uel »eld. „ ; Geä Portographien zur Kunstverein-au-stellung und 2) Kunst- loco rv- »4 'IkrrinSactirn an Zahlungsstatt zu geben, wurden abge- m * Mül 1- »i — Hlr.G,No» 2«k> get. Producten S-«8 Sgr- ^Sgr ; G«>. kann. 186S, in 8». Mit 6 Formularen (2 Thlr.). — ^olxeii Mdi Zahl der bibliographischen System« ist eine sehr > pV. 80001t r- Dresden, 30. November. Zu den officiellen Stimmen aus den Mittelstaaten über dieschleSwig-holsteinsche Angelegenheit gesellt sich auch die „Kasseler Zeitung. Dieselbe versichert, daß unter den obwaltenden Umständen die Ausführung der Ererution durchaus nicht als eine Anerkennung Ehri« stian's Xl. als Herzog von Schleswig-Holstein aufgesaßt werden könne, und daß die Entscheidung der Erbfolge frage einer erst im Schooßc der Bundesversammlung abzuschließenden Prüfung Vorbehalten bleiben müsse. „Fällt diese Prüfung, deren Beschleunigung, so weil die Schwierigkeit der hierbei in Betracht kommenden Mo mente solche gestattet, sich von selbst versteht, zu Gunsten der Ansprüche des Erbprinzen von Augustenburg aus, so wird daS deutsche Volk nicht zweifeln dürfen, daß seine Fürsten der Verwirklichung seiner Wünsche ihre Macht leihen werden. Insbesondere dürfen wir die Uebcrzeugung aussprechen, daß alsdann auch unsre Re gierung, ungeachtet ihrer Betheiligung an dem Londoner Protokoll, dessen Unterzeichnung von ihr selbstverständ lich nur unbeschadet der Rechte Dritter und in der Vor aussetzung, daß diese zur Derzichtleistung vermocht wor den seien, erfolgte, nicht die letzte sein wird, um mit allen Kräften für die Geltendmachung von Ansprüchen einzutreten, welche auf einem Principe beruhen, das sie von je her als die Basis und oberste Richtschnur ihrer Politik nach innen wie nach außen betrachtet hat." Der durch den Telegraphen signalistrte Artikel des „Constitutionnrl" über Schleswig-Holstein lau tet wörtlich: „Zu den ernsten Fragen, die bereits die Aufmerksamkeit und die Besorgnis, Europas in Anspruch nahmen, gesellen sich nunmehr die Schwierigkeiten, die sich infolge des Absterbens deS Königs von Dänemark ergeben haben, nämlich die Frage der dänisch-deutschen Herzogthümer. Die Herzogthümcr Holstein und Schles wig sind seit vier Jahrhunderten mit der dänischen Krone verbunden. Unter geschiedener Gesetzgebung stehend, wür den sie beim Tode des Königs Friedrich Vtl. vollständig von Dänemark getrennt worden sein, wenn nicht vor 11 Jahren die Großmächte, dem Wunsche dieses Sou veränS nachgebend, eine Thronfolgeordnung eingesetzt hät ten, welche aufs Neue die Vereinigung aller Länder der dänischen Monarchie unter einem Sceptrr sicherte. Der gegenwärtige König Christian IX. beansprucht also heute die auS dem von sieben Mächten unterzeichneten Lon donrr Vertrage vom 8. Mai 1852 sich ergebenden Rechte. Auf der audern Seite sieht man sich den BtsUepungen gegenüber, die sich in der, größern Thrils der deutschen Nationalität angehörigen Bevölkerung der Herzogthümer kundgeben. Diese Bestrebungen finden einen Wiederhall in Deutschland, das sich durch die Einverleibung der die beiden großen nordeuropäischen Meere beherrschenden Län der zu vervollständigen bemüht ist. Ein drittes und wich tiges Element endlich tritt zu dieser Agitation hinzu; es sind dies die Ansprüche verschiedener Prätendenten, na mentlich des Herzogs von Augustenburg. Man sieht, die ^Verlegenheiten sind zahlreich, und es handelt sich darum, einen Ausweg aus denselben zu finden. In diesem schwir rigen Falle kann man mit gutem Rechte über die Leicht fertigkeit (lsgervts) erstaunen, mit der gewisse Journale, insbesondere die „Times", die Frage abthun. Das Organ der Londoner City fordert nicht allein England auf, Krieg für Dänemark zu führen, sondern cs möchte auch noch andere Mächte dazu veranlassen. Das will heißen, daß da, wo die erfahrensten Staatsmänner in Verlegen heit gerathen und unschlüssig sind, die „Times" ihre Lö sung fir und fertig (taut« prSt«) hat. Mit Erlaubniß dieses Blattes werden wir etwas weniger schnell als es zu Werke gehen und in größerer Ruhe eine von verschie denen Gesichtspunkten aus so ernste Frage in Betracht nehmen. Ohne Zweifel knüpfen uns alte Sympathien an Dänemark und an seine Allianz. Allein Deutschland hat auch ein Recht auf unsre Sympathien, und die Ach tnng vor dem Volkswillen und dem Rechte der Nationa litäten muß ebenfalls in die Wagschale unsrer Entschlie ßung fallen. Wie sehr muß man nicht angesichts einer so delikaten Aufgabe den Mangel an allgemeiner Ver ständigung beklagen? Denn, wenn die Unterschrift der kennenSwerther Bescheidenheit in der Vorrede erklärt, rr wolle durch sein Werk nur anregend wirken. Dasselbe zerfällt in zwei Haupttheile, nämlich in die Bibliothek- wiffenschaft und die Archivwifsenschaft, welche letztere ge wöhnlich von seinen Vorgängern auf diesem Gebiete nicht mit in Betracht gezogen wird. Der Inhalt der ersten Abtheilung erstreckt sich auf die Bibliothrkwiffrnschaft im Allgemeinen, das Bücher wesen überhaupt, daS Local, die Büchrranschaffung (rin srhr heiklichrr Punkt I), da- bibliographische System, die Aufstellung der Bücher, die Kataloge und Repertorien, daS alphabetische Ordnungssystem und die Verwaltung kunde. Bei letzterer scheint mir, hätte der Herr Verfaffer seine Ansichten darüber, wie ein Oberbibliothekar sein oder nicht sein soll, etwa- prägnanter entwickeln sollen, ebenso darüber, wie sich die Beamten drm Publicum gegenüber zu verhalten haben. Den Inhalt der zweiten Abtheilung betrifft das Wesen der Archive, die Archivswissenschaft überhaupt, die Archivalien, das Archivlocal, dir Erwerbung von Archi- valien, dir Aufbewahrung derselben, da» archivalische System, die Verfassung der Repertorien, da» alphabetische Ordnung»system und die Verwaltung der Archive. Dem gut gedruckten Buche find sorgfältige Register beigegcben," di« Den, der dasselbe um Rath fragen will, nicht im Stiche lassen werden. Obwohl im Einzelnen zuweilen andenr Ansicht, können wir nicht umhin, da» Buch als «inen Fortschritt in der Wissenschaft zu betrachten, und empfehlen r» angelegentlich Allen, dir sich für diese Wissenschaft interesfiren. ve. Griffe. s Dheater. Da» Ereigniß der deutsihen Bühne war in diesem Monat die Aufführung d-rr Wallen stein-Trilogie, welche Dingelstedt in Weimar an einem Tag« bewerkstelligte, und zwar wurde „Wallen Mächte zur sichern Lösung der dänischen Differenz nicht htnreichte, an wen sollte man sich da logischer und na türlicherweise wenden, wenn nicht an Das, was mehr, als die sieben Mächte ist, an ganz Europa?" Die Congreßablehnung seiten Englands wird bitter empfunden in Paris. Ein von Limayrac unter zeichneter Artikel des „Constitution nel" erhebt den Borwurf gegen England, daß es sich stets und überall weigere, sich der edetmüthigen Initiative Frankreichs an- zuschlirßen. Wenn Europa von Unruhen und Kata strophen hcimgesucht werden sollte, wie nur zu wahr scheinlich, so werde die Verantwortlichkeit aus Diejenigen zurückfaüen, welche das Werk des Friedens und der Ver söhnung (d. h. hier den Kongreß!) von sich gewiesen. „Times" äußert sich folgendermaßen über die Gründe, aus denen England den Kongreß ablehnt: „Am 25. ist die Antwort der englischen Regierung nach Paris abgeschickt worden. Jedermann wird die Wichtig keit dieses Dokuments erkennen, wodurch England es endgiltig ablrhnt, einen Bevollmächtigten zur Erörterung der europäischen Angelegenheiten nach Paris zu senden. Da bei 'der ersten Erwähnung eines Kongresses unter den Mächten allgemein die Begierde herr>chtc, zu erfah ren, wie England handeln werde, und die Neigung, dem Beispiel einer wegen ihrer Klugheit und Umsicht hoch angesehenen Regierung zu folgen, so können wir jetzt nicht zweifeln, daß die Weigerung der britischen Regie rung und die dafür angegebenen Gründe bei den Haupt mächten, die nach Paris geladen waren, ein Echo finden werden. Das Publicum wird sich wohl freuen, den wesentlichen Inhalt einer Erwiderung, die vielleicht als eine der interessantesten Staatsschristen unsrer Zeit in der Erinnerung der Welt fort leben wird, kennen zu lernen. Der erste und am nächsten liegende Einwurf gegen den Kongreß, wie er ursprünglich vorgeschlagen wurde, bestand natürlich in der Unbestimmtheit seiner Zwecke. Ersucht, die Aufgaben des Kongresses näher zu bezeichnen, antwortete die französische Regierung, in dem sie vier Gegenstände der Erörterung vorschlug: die Angelegenheiten Polens, Italiens, Dänemarks und der Donaufürstenthümcr. Sehr langwierige und eingehende Berathungrn fanden nun in „Downing-Street" statt, und wir dürfen beifügen, daß, wenn die Regierung sich le- sann und zögerte, dies wahrscheinlich mehr in der Ach tung vor Frankreich, als in irgend einem Zweifel über >sa Charakter Kes Projekts seinen Grund batte.. Die Pofnische Frage, welche vie 'wichtigste ist, zelgk ackch aw vollständigsten, wie nichtig und unfruchtbar eine allge meine Discussion wäre. Was die italienische Frage be trifft, so hat der Wiener Hof noch jetzt Victor Emanuel nicht als König von Italien anerkannt, und wenn der Kongreß vorschlüge, die Wiener Verträge durch neue Uebereinkünfte zu ersetzen, welche Toscana und das Kö nigreich der beiden Sicilien förmlich ihm übergäben, so würde Oesterreich sehr wahrscheinlich seine Zustimmung verweigern. Was von Mittel- und Süditalien gilt, findet noch mehr seine Anwendung auf Venetien. Ueber- haupt könnte Oesterreich zu einer Besprechung der itali enischen Angelegenheiten nur durch eine Bestechung (soll heißen: die Garantirung Venedigs) verlockt werden, die den König und das italienische Volk sogleich entzweien würde. Sollten die Erwerbungen Sardiniens von Oesterreich um den Preis eines Vertrages anerkannt werden, der dem Hause Habsburg den Besitz Venetiens sicherte, so würden Victor Emanuel und alle Italiener, hohe wie niedere, sich weigern, den Preis zu zahlen. Eie können die Nichtanerkennung ertragen; sic können die feindliche Haltung Oesterreichs ertragen, obgleich sic ihnen die Last kostspieliger Rüstungen auferlcgt; aber ihren eignen Mangel an Erfolg zu sanctioniren durch die Annahme neuer Uebereinkünfte, die ein Stück italie nischen Bodens einer fremden Regierung zuführcn soll ten, zu einem solchen Act würden sie sich gewiß nicht verstehen. Dir Stellung Italiens zu Frankreich würde auf einem Kongreß auch.schwerlich verbessert werden, so lange der Kaiser in seinen Ideen von der territorialen Unabhängigkeit des Papstes verharrt. Und Spanien stein's Lager" von 11 bis 12 Uhr Vormittags, die „Piccolomini" von 2 bis 4 Uhr Nachmittags und „Wallenstrin's Tod" von 6 bis 10 Uhr Abends in Scene gesetzt. Der originelle Plan ist bereits hier be sprochen worden. — In Wien hat Schnorr v. Carols- feld von der Dresdner Hofbühne mit großem Beifall gasttrt. Die Wiener Blätter find voll seine» Lobes — Da» zunächst im Wiener Hofburgtheatcr zur Ausführung kommende Stück ist daS Schauspiel „Dichter und Re krut"; auch Prechtler's neueste» Stück „Die Kinder deS Königs" kommt an die Reihe; sodann hat daS Hof burgtheater das in früherer Zeit einmal sehr beliebte Lustspiel Fr. Halm's „Verbot und Befehl" wieder her vorgesucht, während rin neue» Lustspiel Halm's „Wald feuer" am Schweriner Hoftheater in Scene gehen wird. Ferner wird au- Wien gemeldet, daß Fräul. Baudius da» Hofburgtheater verläßt. — Für das k. Schauspiel in Berlin ist Fräulein Ehrhardt aus Wiesbaden als tragisch« Liebhaberin engagirt worden. Dieselbe Bühne hofft einen künftigen Ersatz für den alten Gern in dem jungen Ferdinand Drssoir, dem Sohne Ludwig'-, jetzt gefunden zu haben; derselbe wird vom August 1864 an Mitglied de» Berliner Hofthcaters sein. Im Friedrich- Wilhelmstädt'schen Theater in Berlin wurde ein Schau spiel von A. Glaser: „Der Weg zum Ruhme" gegeben, welche- Talent bekunden soll. — Eine Anzahl Gym nasiasten in Posen, welche dem dort gastirenden Fräu lein Janauschrck einen silbernen Lorbeerkranz über reicht haben, ist der „P. A." nach mit Carcrrstrafr, die darunter befindlichen Freischüler mit Verlust ihre- Bene- ficiums bestraft worden. s Den hervorragendern Erscheinungen der Kalender literatur, welche hier kürzlich Besprechung gefunden haben, ist der von A. H. Payne in Leipzig heraus- und Portugal würden sich wahrscheinlich weigern, die Entthronung der neapolitanischen Bourbonen und die Trennung der Romagna und der Legationen von dem päpstlichen Gebiet zu sanctioniren. Die deutsch dänische Frage ist zwar dringend genug. Aber könnten die Be vollmächtigten mehr thun, als sie 1852 gethan? Wenn der Vertrag von 1852 nicht respectirt werben soll, wozu frommen überhaupt Verträge? Was endlich die Donau- fürstenthümer anlangt, so ist die britische Regierung der Ansicht, daß das angebliche Mißvcrhalten des Fürsten Kusa und die Lage der Provinzen keine so großen Schwierigkeiten bieten, um die Dazwischenkunft eines europäischen Kongresses nothwendig erscheinen zu lassen." Tagesgeschichte. Drr»den, 28. November. Das neueste (20.) Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen enthält: Nr. 121) Decret des Mi nisteriums des Innern wegen Bestätigung der Statuten des Vorschußvereins zu Löbau, vom 15 September 1863; Nr. 122) Decret des Ministeriums des Innern wegen Bestätigung der Statuten des Vorschußvereins für Dippoldiswalde und Umgegend, vom 29. Sep tember d. I.; Nr. 123) Decret desselben Ministeriums wegen Bestätigung der Statuten der Begräbnißge- sell schäft „Vorsicht" für Hartmannsdorf, Bären walde und Umgegend, vom 22. October 1863; Nr. 124) Bekanntmachung des Finanzministeriums, dir der Sparkasse für den Plauenschew Grund bewilligte Stem- pelbcfreiung betreffend, vom 4. November d. I.; Nr. 125) Decret des Ministeriums des Innern wegen Genehmigung einer öffenUichen Anleihe der Alberts- bahn-Acticngesellschaft, vom 12. Novbcr d.J.; Nr. 126) Verordnung des Ministeriums des Kultus und öffent lichen Unterrichts, die weltliche Coinspection über Kir chen und Schulen und beiden gewidmete Stiftungen betreffend, vom 12. November d. I.; Nr. 127) Ver ordnung des Ministeriums des Innern über den Ein tritt der Wirksamkeit des Gesetzes vom 23. August 1862, das Jmmobiliarbrandversicherungswesen betreffend, vom 17. November d. I. (abgedruckt in Nr. 270 des „Dresd. Journals"); Nr. 128) Verordnung der Ministerien der auswärtigen Angelegenheiten, des Innern und der Justiz, die Bekanntmachung der Ministerialerklä- rung über rin« nachträgliche Brreinbarung de» Transports gefesselter Schüblinge auf der Zitlau-Rei- chenbergcr und der Dresden-Prager Eisenbahn betreffend, vom 30. October 1863. DreSdrn, 30. November. Die heutige Sitzung der Zweiten Kammer wurde Vormittag 11 Uhr in Ge genwart der Herren Staatsminister Freiherren v. Beust und v. Friesen eröffnet. Unter den Registrandenein- gängen war bemerkenswerth ein k. Decret vom 25. No vember, einen Gesetzentwurf wegen Erweiterung der Wirk samkeit der Altersrentenbank betreffend, sowie zwei Mit theilungen des königl. Gesammtministeriums vom 26. resp. 28. November, die Stcllvertreterwahlen im 15. und 13. städtischen Wahlbezirke anlangend. Indem hiernach die Kammer zur Tagesordnung überging, wur den die nachfolgenden ständischen Schriften verlesen und nach Form wie Inhalt einstimmig genehmigt: 1) we gen der schleswig - holsteinschen Frage (das betreffende Schriftstück wird zur Mittheilung an Se. Majestät den König noch heute an das k. Gesammtministerium abge hen); 2) wegen der in den Landtagsausschuß zu Ver waltung der Staatsschuldei vorgenommcncn Wahlen; 3) wegen provisorischer Fortcrhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1864; 4) wegen Herabsetzung des Speisesalzpreiscs (auf Antrag des Finanznunisters wird die sofortige Publication des betreffenden Gesetzes uner wartet der ständischen Schrift auch von dieser Kammer genehmigt), endlich 5) wegen Wegfall der Slempelzu- schläge. Die nächste Sitzung wird auf morgen Vormit tag 10 Uhr anberaumt. Gegenstand der Tagesordnung: der erste Bericht der zweiten Deputation über das k. » - > - , i.--» gegebene „Jllustrirte Familien - Kalender für 1864" noch anzureihen. Der Kalender, welcher seit acht Jahren einer der verbreitetsten ist, erfreut sich gegen wärtig einer Auflage von gegen 80,000 Ercmplaren und ist in diesem Jahre besonders reich an Inhalt, wie auch für seine äußere Ausstattung das Möglichste gethan worden ist. * Am 27. November berieth der Berliner Magistrat über die Ausführung der Schiller-Statue. Nach längerer Discusflon wurde nach dem Anträge der Sach verständigen - Kommission, welche bekanntlich aus drei Bildhauern, drei Malern und drei Architekten gebildet worden war, beschlossen, die beiden Modelle der Herren Begas und Eiemcring als zur Ausführung nicht ge eignet zu erklären. Zugleich wurde indeß bestimmt, daß von einer erneuten koncurrrnz beider Künstler abgesehen werden und dir Arbeit nunmehr Herrn Begas unter noch näher zu formulircnden Bedingungen übertragen werden soll. Eine zu diesem Zwecke zu bildende Com Mission von fünf Mitgliedern, von denen drei Künstler sein sollen, erhält den Auftrag, mit Herrn Bega- in nähere Verbindung zu treten und sich mit ihm in Bezug auf die Herstellung eine» neuen Modell» und die An führung der Statue zu verständigen. * Der Vorstand dr- Weimarschen Goethe-Verein hat als dermaliger Geschäftsführer der deutschen Goethe- Stiftung zur öffentlichen Ke.rntniß gebracht: 1) daß der von der deutschen Goethe-Stiftung 1861 für «in Eculpturwerk ausgeschriebene Preis von 1000 Thalera drm Bildhauer Johanne« Schilling in DreSdrn für die zum Schmucke der Brühl'schen Terrasse bestimmte Grupp«, „dir Nacht" darstrllend, zurrkannt wordrn, und 2) daß zur nächstrn, im Jahre 1865 «vfolgendin PrriSvrrthri- wiedrr «ine Prämie von 1000 Thalern, und zwar für rin Originalwrrk «ine» deutschen Künstler» im Gebtrtr
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