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Schönburger TugebluU :ägüch mti ÄuSnuhms der Tagr Willten: in TliftadtLüldeuksrg bei Hk»r» «ach Sonn« und Festtagen. Ajahns von Inseraten für die nächster» W>««nde Rurnrn«. nachmittags 2 Uhr. Brr Monnemsntspreir betrügt viertsljähr- tich 1 Rk. KS Pf. Errate pro Zeile 10 Pf., Tinges. 20 Pf. ^Nkdtiisn: Waldenburg, Obergasfe 2Sls. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, 8«»ze«a«, Lichteufteiu-Calluberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Ntstadt-Waldenburg, BräunSdorf, Lallenöerg, St. Egidien, Shrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen» -Mha-Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Obergräfenhain, Oberwiera, Oberwinke!, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remfe, Rochsburg, Ruhdorf, Schlagwitz, Schwaben, Steinbach, Wechfelburg, Wiederau, Wolkenburg und Ziegelheim. 1««s. AÄshiM flr deu MPrsth M KilidtÄM Kaufmann Otto Förster; in Peniz dsi Herrn Kaufmann Aob. Hürtiq, Mandelqasse: in Aochsburq bei Herrn Paul Zehl; in Lunzenau bei Hrn. Buchhändler E. Diexe, in Wechselburg bei Herrn Schmied Weber; in Lichtenstein b. Hrn.Auchh. I. Wehrmann. WMeNbMger Anzeiger. Witterungsausfichten für -eu 2. Juli: Meist heiteres uud trockenes Wetter bei wenig veränderter Temperatur. Barometerstand am 1. Juli, nachmittags 3 Uhr: 764 mm. Gestiegen. Aufgebot. Behufs Todeserklärung des am 6. Juli 1844 in Langenchursdorf geborenen, im Frühjahr 1869 nach Amerika ausgewanderten Emil Friedrich Engel, zuletzt in Langenchursdorf aufhältlich gewesen, von dessen Leben seit der Zeit seiner Auswanderung weder durch ihn selbst noch durch einen Anderen Nachricht vorhanden ist und welcher daher gesetzlicher Vorschrift zu folge als verschollen zu gelten hat, wird auf Antrag eines Verwandten des Verschollenen, des Tischlers Robert Wilhelm Meißner in Chemnitz das Aufgebotsverfahren eröffnet und als f Aufgebotstermin ! der I. April 1890 Vormittags 9 Uhr bestimmt. Es wird deshalb der Verschollene, Emil Friedrich Engel aufgefordert, spätestens - in diesem Termine sich an hiesiger Amtsstelle anzumelden, widrigenfalls auf ferner- Weiten in dem Termin zu stellenden Antrag seine Todeserklärung erfolgen und sein hier verwaltetes Vermögen seinen sich legitimirenden Erben ausgehändigt werden wird. Waldenburg, am 22. Juni 1889. Königliches Amtsgericht. Bamberg. Bekanntmachung. Es soll der Um- bez. Neubau einer Ufermauer in Oberlungwitz, Abtheilung 8 der Hofer Straße L, an den Mindestfordernden vergeben werden. Diesbezügliche Preisofferten, zu denen Blanketts vorher bei der Bauverwal terei Glauchau entnommen werden können, sind bis Freitag, den 5. Juli die ses Jahres, Vormittags 10 Uhr bei der letzteren einzureichen. Zu dieser Zeit wird die Eröffnung der eingegangenen, mit der Aufschrift „Ufermauerbau" zu versehenden Offerten in Gegenwart etwa erschienener Bewerber stattfinden. Die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die Ablehnung sämmtlicher Angebote bleibt vorbehalten. Zwickau und Glauchau, am 27. Juni 1889. Königs. Straßen- n. Wasserbau-Juspectiou. König!. Bauverwalterei. Döhnert. vr. Werner. Holzauetion auf Remfer Revier. Im Rosenfeld'scheu Gasthofe zu Remse sollen Montag, den 8. Juli 1889, von Vormittags 9 Uhr ab folgende in Abtheilungen 6 Klosterholz, 13 Egers berg, 14 Steingrubcn und 18, 19 des Gersdorfs aufbereiteten Hölzer, und zwar: 25 Stück fichtene Stangen, 11—12 em. Unterstärke, 10 - - - 13 - 3 Rmtr. eichene Brennrollen, 25 - weiche Brennscheite, 4 - weiche Rollen, 21 Wellenhundert Laubholz-Reißig, 14,r - Nadelholz- - unter den üblichen Bedingungen meistbietend versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Remse. 'Waldenburg, 1. Juli 1889. Unser Kaiser wird nunmehr die schon lange geplante und wohl verdiente Erholungsreise nach den norwegi- j schen Lofoten-Inseln antreten, um im ruhigen Norden, inmitten der großartigen Natur auszuruhen von den Mühen und Sorgen des Regierungsgeschäftes, das frei lich auch in dieser Sommerpause nicht ganz unterbro chen wird. Zwischen der Jacht „Hohenzollern", auf welcher der Monarch mit einem kleinen Gefolge seine Reise ausführt, und der Reichshauptstadt wird ein steter Courierdienst unterhalten, und alle laufenden Sachen werden in gewohnter Weise erledigt. Im Gegensatz zu seinem Vater und Großvater, welche während der heißen Jahreszeit in deutschen Bädern Kräftigung suchten, eilt Kaiser Wilhelm II. auf das weite Meer hinaus. Die hohe Vorliebe, welche der Herrscher für Marine und Meer besitzt, zeigt sich auch hier wiederum; doch bisher erfolgten alle Meerfahrten im „Dienst des Reiches", und zum ersten Male nach langen, unendlich arbeitsreichen Wochen gönnt der Kaiser sich selbst einmal ein Vergnügen. Kaiser Wil« Helm II. ist als ganzer und fester Soldat bekannt, sein Charakter als ernst, sein Wesen als stramm mi litärisch; der Kaiser birgt aber auch ein tiefes poeti« ' scher Gefühl, gerade seine Neigung für die Wunder der Meereswelt zeigen es, es geht aus seinem Reise- ! Plan hervor, der ihn in eine an gewaltigen Natur- schönhetten reiche, aber stille und einsame Landschaft führt, in der äußerer Glanz und Prunk ein Ende haben, wo allein die Allmacht der Natur spricht. Es ist ein Ausflug, der reich an herrlichen Schönheiten ist, von dem auch der Kaiser sich Großes verspricht! Mag aber auch die Seefahrt zu allen Zeiten eine glückliche sein und die „Hohenzollern" Deutschlands jungen Kaiser heimführen in vermehrter Kraft und Rüstigkeit. Es ist eine wohlverdiente Erholungsreise, welche der Kaiser sich gönnt. Alle Welt, auch die Nationen, welche dem deutschen Reiche wenig geneigt sind, wird einräumen müssen, daß der dritte deutsche Kaiser sich redlich bemüht, die von ihm wieder citirten Worte des großen Friedrich wahr zu machen, daß der König des Staates erster Diener ist. Kaiser Wilhelm II. ist ein Mann der Arbeit, der keine Müdigkeit kennt, der ebenso ausdauernd, wie gründlich ist, der nicht die Annehmlich keiten seines hohen Amtes in den Vordergrund stellt, sondern die Pflichten. Der deutsche Kaiser gilt als der mächtigste Fürst in Europa; aber welche Unsum men von Sorgen, Mühen und Gedanken bringt diese Stellung mit sich? Wir brauchen nicht an die zahl reichen Reisen des Kaisers zu erinnern, die Besuche, welche er wieder empfangen, an alle die Repräsenta tionsgelegenheiten, die zwar vielen Glanz mit sich brin gen, die schließlich aber auch einen Körper von Stahl und Eisen ermüden können. Und neben allen diesen Aeußerlichkeiten ging die schwere eigentliche Regierungs arbeit. Wohl hat unser heutiger Kaiser schon als Prinz Wilhelm von Preußen und später als Kronprinz Wil helm tiefe Einblicke in die militätischen und politischen Angelegenheiten gelhan, aber Mitarbeiten ist doch ein ganz anderes Ding, als selbst handeln und das ent scheidende Wort in wichtigen Regierungsfragen sprechen zu müssen. Welche schwerliegenden Aen- derungen sind nicht seit Jahresfrist in unserem politischen Leben, im Militärwesen vor sich gegangen? Ruhig und sicher hat sich Alles entwickelt, und wenn auch Manches noch in der Schwebe, wir haben doch die feste Zuversicht, daß bei dem ruhigen, klar er wägenden Charakter des Kaisers uns alle Ueberstürzung erspart bleiben wird. Auch der größte Gegner des deutschen Reiches muß Kaiser Wilhelm das Zeugniß geben, daß seit Beginn seiner Regierung er selbst stets im Vordergründe stand, nicht nur dem Namen nach, son dern in der That. Des Kaisers scharfer Blick trat besonders hervor in der schweren westfälischen Streit frage. Reden, wie sie damals von ihm gehalten wur den, sind bisher von keinem Monarchen ausgesprochen; der Kaiser stellte sich in seinen Worten selbst auf den Boden des alltäglichen praktischen Lebens, daher der tiefe Eindruck seiner Ausführungen. Kaiser Wilhem II. hat schwer, vielleicht mehr, als ! Mancher denkt, in dem ersten Jahre seiner Regierung ! gearbeitet und auch arbeiten müssen, um wirklich Kaiser, der erste Diener des Reiches zu sein, um selbst handeln und anordnen zu können, und eine solche Ar beit greift an. Der jetzige Ausflug wird die er wünschte Erfrischung für den hohen Herrn bieten, den Millionen Wünsche auf seiner schönen Reise geleiten werden bis zur frohen Heimkehr. Politische Munvscha«. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm, der am Freitag Abend wieder aus Süddeutschland nach Friedrichskron bei Potsdam zurückgekehrt war, fuhr Sonnabend Vormittag mit dem Dampfer „Alexandra" nach Charlottenburg und hörte während der Fahrt den Vortrag des Unterstaats- , sekretärs Grafen Berchem. Nach erfolgter Ankunft am Schloßpark zu Charlottenburg unternahm der Kaiser dann noch eine kurze Spazierfahrt, von welcher derselbe gleich nach halb zwei Uhr im Berliner Schlosse eintraf. Abends erfolgte auf dem Wasserwege die Rückreise nach Potsdam. Im Gefolge des Monarchen wird auf dessen besondere Einladung auch der Graf Walder fee sein. Der Kaiser empfing am Sonntag Vormittag in Friedrichskron den Hofbaurath Ihne, gewährte dem Maler Emels eine Sitzung, nahm einige Vorträge entgegen und crtheilte Audienzen. Am Nach mittage fuhr der Kaiser nach Schloß Glinicke und speiste dort mit dem Prinzen und der Prinzessin Leo pold, worauf eine Wasserparthie auf der Havel unter nommen wurde. Um 11 Uhr 35 Minuten abends erfolgt von Spandau aus die Reise nach Kiel. Der deutsche Botschafter in Wien, Prinz Reuß, ist am Sonntag in Berlin angekommen und wurde vom Kai ser in Privat-Audienz empfangen. Die vier ältesten Söhne des Kaiserpaares sind am Sonnabend bei ihrer Mutter in Kissingen einge- troffen. Die Kaiserin holte ihre Kinder selbst vom Bahnhofe ab und fuhr mit ihnen nach der oberen Saline. In gut unterrichteten Kreisen Londons verlautet, daß