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Dresdner Nachrichten : 15.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-10
- Tag 1884-10-15
-
Monat
1884-10
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1884
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'«n".E rr« ^ «,I»Nlt, l»«> dkr An- ,»>»»» i. >u»«ar» it,r J«lkr»t»n»>Autzrt«o «»««> »Ai> «imelandoiopiung durch Vrtksmarl«« ,p,r Oojlrintadiu», » Stlpen ld Pi». Sninott tür Mont», »der nach Ne». L«n «elileeUe -» Ot«. J»9n>i« ,,i«r» »»: »»»ancen.Vureamr »an H„,enl»etn u. «°»ler. «ud »ade. r»ude «. «».. Jnvaltdendanl, »- Mlw«r^»öNl». R. »«e».«a,d»dur». «arrl^ali'. v. Arndi-viriinV.. d tztttner-Huinburq, Pipimi-Trpit». «Ul !»«ck,>al>e e«»ge1. M-nmIcktpir ^ keine Perbinolichlrtl. Tageblatt für Politik, WtthMiiI, tzlMsmIieljl, MchnSeM AttÄmlille. OvxrtlvSot 1851. kdvtvMM. KKM Vrv«leii, Llofirkued prLmiirt. Aoment»ukn»kmvu bei zoäer Vittornox. VerspSt,k,er»nx«i, »t«. «w. Ltvil» krol,,. ompüsklt in grösstor Ziisivitlil 8vl>r billig »Uli kcliön ckll8 Iitttt voll ^»«N8 L «»ntt, Kxl v Mof Lingaiiff -in clor ltlauor. GH »öttL i t. 8rl6lt8. u. kiou«K. Lofpliohn^rkipli, vikSllon, X»nk1»»U8, bi668llN886 >o. LO. Uaauover, llambulx, livlprix. >vri»nI-Hvm«1vil uinl tlo^kn, Melior, Vllterdosvii unck I-etbiLokso, ^Lik<t»«nt(!u, Ilnmon-Itiiolc«', Kitnck«vl>lll>v, Voiiiliiuxen, so- vio vnrne, Kti uinpk- u. 1VoN,v»areu in ^rösster^usviikl bei on xr<»8 ^ Hbld ov «letail vis ?LxiL8erie-IL3.QukLetur lUSrsiGSd Xöni§!. Hoklisk., mettet Sie IWim ihres gwlren ^eil!!irl6!!l8-^«I8vei kilul'^ zuriiWWer Ltiekersien aller Artea vrsLäen, — frisch in Jarlien — zu enorm billigen Preisen. Nr. Ä8V. ^9. Iahrgiuig. Äuslagc: 40.00« Ljjit. Aussichten für den 15. Oct: Niäßigcr Weslivind, veränderliche Bewölkung, keine od geringe Niederschläge, Tcmp. wenig verändert. BerantworNicher Redakteur sllr PvIlljschkÄ De. Emil Biere» in DrcSden Nach lind »ach trete» die Ergebnisse der Drcikaisei Zusammenkunft in Skierniewieze zu Tage. Wenigstens erkennt man aus neuerlichen Vorgängen einige der von den diei Fesllaiidskaisern bebandellc» Gegenstände. So veröffentlicht Fürst Nicolaus von Montenegro im Amtsblatt der Schwarzen Berge eine Kundgebung, woraus zu crseben, daß künftig die ewige» Reibereien zwischen seinen Untertbancn und ibrcn österreichischen Nachbarn ansbören sollen. Tic eigentlich nie nochlassenden Raubzüge der montenegrinischen Ha»n»eldiebe in das österreichische Grenzgebiet, die mitunter gch zu blutigen Scharmützeln mit der k. k, Gcnrnrinerie erweiterten, bildeten zwar leine ernstliche Bedrobung des Weltfriedens, aber sie waren als Smnptome für die Interessen-Gegensätzc zwischen Rußland und Oesterreich auf der Bolkanhaldiiiscl lennzeichncnd. Fürst blicolanS. eigentlich nur rin russischer Landvoigt, batte von Petersburg aus den Auftrag, Oesterreichs Grenzen sortwäbrcnd zu bcunrubigc»; er gewäbrte daher den österreichischen Rebellen Schub auf seinem Gebiete und Straflosigkeit seinen eigenen, die Grenze als Räuber überschreitenden llntertliancn nach ibrer Rückkebr. Fetzt pf eist der Zar den Wolfshund der Schwarzen Berge zurück und lässt ilm nicht länger den friedlichen Nachbar in die Waden zwicken. Man erstellt daraus: Rußland und Oesterreich find in Skierniewieze einig geworden; die montenegrinischen Räubereien und Grcnzstreitigkeiteu verschwinden aus der österreichischen Zcitungsctnonik. Außer dieser Bagatelle bat aber auch die Eongosrage in Skierniewieze einen Bcratbungsgegcnstand der drei Kaiser gebildet. Auch bierüber ist Einigkeit der Dreikaisermächte erzielt worden. AIS Ausfluß derselben ist daS Handschreiben zu betrachten, das Kaiser Wilbelm an den König von Portugal gesendet bat und das, entsprechend dem Friedenscharakter der deutschen Kaiservolitik, die Ilcbcrzeugung auswricht, daß die Distercnz wegen der Schiffsabrt auf dem Congo keinen ernsteren Ebaraktcr babe. In Folge Vesten Kat Portugal seine Ansprüche fallen lasten. Wenn England dieselben wieder ousncbmen wollte, so stünde es auch in dieser Frage völlig isolirt da. Diese westasrikanische Frage bildet den ersten Gegenstand der Berliner Konferenz. Man müßte an der Kunst der Diplomatie verzweifeln, wenn sic nicht rasch zu erledigen wäre. Schwierigkeiten wird weit mebr die Feststellung der Grund sätze abgebcn, welcher Formalitäten es künftig bedarf, damit neue Besitzergreifungen an afrikanischen Küsten als effektiv anzuseben sind. Tic Engländer bandeln nach der Anschauung, daß da, wo die bri tische Flagge webt, britisches Eigentstuin ist. Ein Schnupftuch, an einen Stock als Flagge ausgebißt, genüge DaS mag für die Ver- gangenbeit auSgcrcicht staben, für die Zukunft nicht Wie falls denn gestalten werden, wenn aus zwei nebeneinanderlicgendcn Fak toreien der deutsche und der englische Besitzer ihre landsmännischcn Schnupftücher weben lassen? Und wenn die Tbeorie in Afrika richtig wäre, müßte sie es doch auch in Australien sein. Hier aber bat weben England einen Tbcil von Neuguinea anncktirt, obgleich dort gar keine britischen Faktoreien vorhanden sind, ja überhaupt für die nächste Zeit jede Niederlassung verboten ist. Nun hat sich zwar ergeben, daß diese Annexion nur aus Südguinea erstreckt, immerbin beansprucht England einen Küstenstrich von MO Kilometer» Länge nebst angrenzenden Inseln. Zunächst nur aus dem Paviere und cs entspricht daher dem energisch vorwärts dringende» Geiste NiSwarks, wenn er auch einen Theil Neuguineas unter deutsches Protektorat stellt und die Engländer nicht AlleS allein schlucken läßt. Die türkische Diplomatie, von jeher groß in der Politik des passiven Widerstandes, des Ablehncns und der Verzögerungen, will sich dmchauü nickt der Verpflichtung erinnern, die sie Europa gegen über betreffs des Anschlusses ihrer Eisenbahnen an das westeuropäische Schiencnnetz eingegangcn ist. Nachdem soeben die serbischen Bahnen ihren Anschluß an die österreichischen genommen, bandelt sichs blos um eine Strecke von 150 Kilometern, die noch zum Anschluß an die türkischen Bahnen zu bauen sind. Allein diese Angelegen heit will nicht von der Stelle. Sei es, daß England sich hinter den jüdischen Eiscnbahnspckulanten, Baron Hirsch, der de» Bahnbau nussührcn soll, gesteckt hat, uni denselben im Interesse englischen Handels zu hintertrciben, sei es, daß der ängstliche Sultan arg wöhnt, daß die Eisenbahnen nur dazu dienen sollen, bei einem künftigen Kriege die feindlichen Truppen in die Türkei zu führen, kur-, die Pkoi te kommt wegen der Anschlüße nicht aus den Winkel zügen und Verschleppungen heraus. Das gedachte strategische Motiv erscheint um so lächerlicher, wenn man weiß, wie leicht Eisenbahnen ini Kriegswlle unbrauchbar zu machen sind und daß die kurze Strecke von lüO Kilometern bis zur Erreichung der Salonickibahn eine Entfernung darstellt, die, auch ohne Bahnanschlüsse, von der bulga- riichcn wie serbischen Gr nze aus von jeder Truppe spielend zurück gelegt wird. Das Unterbleiben des Ausbaues dieser Bahnverbin dung erregt immer lebhafter den Mißmuth Oesterreichs, namentlich seiner ungarischen ReichShälstc, und Sie Pforte bekommt von Pest ans einige wohlapplizirtc Rippenstöße wegen ihres Zögerns. Es wird offen mit der Maßregelung der Türkei gedroht. Auch das dürste in Skierniewieze zur Sprache gekommen lein. Daß für den Absatz deutscher Induitric-Erzeugnifse nach dem Oriente eine direkte Eisenbahnlinie von den deutschen Meeren bis an daS acgaeiiche Meer die höchste Bedeutung hat. daß dieselbe uns von der Ver mittelung und der Konkurrenz Englands dort srcimacht, ist wieder holt schon hervorgestobcn worden. Die Einweihung der neuen Universität in Wien war einmal ein Lichtpunkt ans dem düsteren Gemälde. daS die Zustände der schönen Lonaustadt darbicten. Einst die „Stadt der Piiäaken", deS sorg- und mühelosen, behaglichen Lebensgenusses, ist Wien jetzt, nebst Pest, diejenige Stadt Europas geworden, in der man am ibeuerslen uns schlechtesten lebt. Weit und breit umgeben von den fruchtbarsten Produklionsländern, die Brodsrüchle. Fleisch und Wein in reicher Fülle und von bester Qualität liefern, leidet Wien mehr denn jede andere Stadt unter Tbcneriing und Lebcnsinittelsälschuiig. Tic Kohlenvertheuerung, die das WelthauS Rothschild seit Jahr zehnten über Wien verhängt hat. indem cs, im Besitze der Nord- > babn. ungebührliche Tarife sür den Transport von böhmischen! Kohlen erhebt, hat nicht nur die Entwickelung einer modernen i Großindustrie in Wien verhindert, sondern sie hat auch die Gesammlhcit der Wiener Bevölkerung in einem Masscn- beoaissaitilel tributpflichtig an die schon unermeßlich reichen Börsen-; sürslcn gemackit. Der Zwischenhandel mit Kohlen, sowie Fleisch und, Brod hat in Wien einen Umsang angenommen, von dem wir uns s kaum Etwas träumen lassen; er verschlingt alle Ersparnisse des s arbeitenden Bürgerlhums, führt es der Verarmung zu und häuft die Ncichthimier immer in den Händen Weniger zusammen. Vcr-' suche, die Tyrannei und Ausbeutung des Hauses Rothschilds und > seiner Trabanten, deS Zwischenhändlerrings zu brechen, scheiterten j bisher stets; die wicvcrholt veranstaltete» „Engueten", das Probe-' saüacbteiimio Probebacken lieferten Ergeonisie, die allem Anderen eher ähnlich sehen, als cinslen und sachgemäßen Erhebungen zur Erforschung ' der Wahrbeit. Die Quelle dieies Uebcls ist die kick in alle Wiener! Verhältnisse eingesressenc Korruption. Eine Petition an den Wiener Äemeinderalh crläurert dies sehr drastisch an einem Bei spiele. Ein großer Tbcil der Kaffeehaus- und Gasthossbcsitzcr Wiens wird von einer Grupvc schmaiotzender Spekulanten gewerbs mäßig ausgebeutet. Sie legt denselben große materielle Opfer auf. welche die Abgaven an Staat und Gemeinde um oas 4-, ja 8fachc übersteigen. Der Geschäftsmann muß an diese Sauger zahlen, daß ihm das Blut unter den Fingernägeln herausspritzen möchte. Will der io Ausgesogcnc nicht zu Grunde gehen, so muß er den schänd lichen Tribut aut andere Weise wiebcr herciiibringeii. Und wo denn? An der Qualität und dem Preise der dem Publikum ge botenen Lebensmittel, an der Solidität der ganzen Geschästs- gebabrung. Der Gast- und Kasiecwirth, der hilflos an der Angel dcö Ausbeuters hängt, hat Nichts von dieser Art des Geschäfts betriebes, als die Mühe. Sorgen und das Lamento des Publikums. Daher die Massen gesundheitsschädlichen Kunstwcins, daher die winzigen Fleisctwortioncn bei riesigen Preisen, daher die berüchtigte Kleinheit des Wiener Gebäcks (in einer 2 Kreuzericiiimet nur für 3/>i Kreuzer Mehl bei tiesgesunkcnen Wcizcnprciicn). daher die noto rische Fieindcnflucbt aus oem thenren Wien. Die gemeindliche Ge- werbcbehörbe, die die Eoncessionen zuni Betriebe der Kaffee-, Bier-, Wein- und Gastdäuser zu vergeben hat. bemerkt den eiiigcrisiciien schamlosen Uning nicht; sie gicbl meist die Eoncessionen nicht an zur Ausübung dcS Gewerbes befähigte Personen, sondern an noto rische Svekiiianten, die den Berns nicht gelernt haben. Die Korrup tion bewirkt den Niedergang Wiens. Dresden, 1884. Mittwoch, 15. Octlir. v»r>». I». Ocwber. «Schlub.I Rente 71.17. Anleihe tüs.45. Jlallener ss.w. Slaaldbnhn S28.7S. Lombarden 31,1.7b. d». «riorNSten —. Lg,»ler 302,00. Oe». Goldrente —, Spanier »9,13. Onomane» bb«>,00. Tabak-Actien —. Schwach. tiando», II. Okiabrr, Barm, ll Uhr IN Min. ConsolS I0l-/,„ 187,!er Rnffei, !tt> „ Italic,!k> !<>> ,. Lombarden 12'Türken 7"/,«. snnd.Rmcrllanrr Ungar. Galdrente 77-,. Oestcrr. tLoldrrnte 8,>. Prrnhilchc ConsolS l?gh»tcr Oliomanbanl 12-„. Sncz-Aetirn 7Z>/.. — Sttmmnng: Ruhig. — Writer: Bcriinderlich. Stettin. 14. October, Rachm. 1 Uhr. (Setkeiprmarkt.) Weizen «ott, loco l,h!-I'>2, »r. Octobcr-Novembcr 11S,b0, »r. April-Mai 1S0.S0. Roggen malt, loco >33-l,!ö, Pr. October-Novbr. Utl.so. Pr. Bpril'Mai 138,00. Rühül »ill, ION ilg. Pr. Orlobcr-Novrniher LO.äO, pr. April-Mai 52,00. Spiritus still, loco 48,10, Pr. Oclobcr 48,50, Pr. October-Aovcmber 48,10, April-Mal 47,20. Prirolcum loco 8,30. Bresln». 14. Lctobcr, Rachm. lGetreipemarkt.t GPlritnS Pr. 100 Liter u,a Proc. pr. Octobee 45.30, Pr. Lctober-Noormhcr 44,50, pr. April Mai 45,20. Weizen pr. Oclobcr >52,00. Roggen pr. Oktober 134,00, pr. No»n»»rr-Dre««ber 120,00, pr. Avrll-Mai 135,00. Oiildöl pr. Oclober 50,50, pr. Ortobrr-Rovrmbe« 50,50, April-Mat 51,00. — Fest. — Weiter: Regnerisch. NeuesteTtlearamme der „Dresdner Nachr."vom 14. October. Berlin. Kronprinz Rudolph von Ocsleneich trifft morgen hier ein und bcgicbt sich Abends mit dem Prinzen Wilhelm nach Jbenhorst in Ostpreußen aus die Elchjngd, — Der Bezirksausschuß erklärte sich in Bezug aus die polizeiliche Ausweisung des Bericht erstatters Böhme tür imkompeienl und erlegte Böhme die Kosten des Verfahrens ans, — Die Eröffnung des ^taatsrakhs findet am 25. ds. Mts. statt. — In Mühlheim an der Ruhr yielt gestern Eugen Richter eine Wahlrede und zog hierbei über d,e National- liberalen her. ES entstand ein Tumult, nnd die Versammlung wurde deshalb polizeilich aufgelöst. Berlin. An die Signalstationen der Ostküste gingen seitens der Seewarte Sturmwarnungen nnd wurde die Aufhissuna des Warmmgssianals angewiesen, weil das über der östlichen Ostsee befindliche Theilminimum die Fortdauer der unruhigen Witterung und Böen ans nordwestlicher Richtung wahrscheinlich macht. Paris. Tie Abgeordneten des Krisenausschusses letzten ihre Arbeiten in Lyon und Marseille fort. In Aiizin erklärten die ver nommenen Grubenarbeiter nichts aussagen zu können, weil sie sonst von der Gesellschaft sofort entlassen würde». In Lyon hielten 3000 Arbeiter eine Versammlung ab, zu welcher der Ausschuß geladen war aber nicht erschien. Man beschloß die Errichtung von Nationai- Werkstätten mit einem Arbeitslohn von -1 Francs >ür 9 Arbeits stunden und Ucberlassung derKirchen an obdachlose Arbeiter zu fordern. Paris. Die Kammern haben ihre Sitzungen wieder eröffnet. In der Deputirtcnkammcr brachte der Marine-Muli,tcr Peyrou eine Kredittorderung für Tonkin über 11 Millionen ein. Die Vorlage wurde einer besonderen Kommission überwiesen. Der Kriegsminister legte einen Gesetzentwurf über die Organisation der Kolomaltruppcn vor. Die Berathung über die Interpellation Tcsrvys über die Wirthlchaftspolitik der Regierung wurde für Sonnabend festgesetzt. Luzern. Die in Umlauf gekommenen Gerückte über eine Betriebsstörung aus der Gottbardbakn sind daraus zurückzutübreu, da« in Folge eines Erdrutsches am Nordabbange des Monte Eenere der Personenverkehr da'ctbst beute mit Um,teigen bewerkstelligt werden nn»jle. Die Linie sott bis morgen früh wieder frei sein. 8k o m. In den infizirten Provinzen kamen gestern 119 Cholera- todcställe und 230 Erkrankungen vor, auf die Stadt Neapel kamen 94 Erkrankungen und 54 Todesfälle. London. AuS Lima wird gemeldet, die Truppen der Re gierung leien nach lebhaftem Kampfe in Trujillo eiiigcrückt, Lissabon. Der Kaiser Pedro von Brasilien ist beim Be steigen eines kleinen Dampfers zu einer Spazierfahrt bei Rio de Janeiro in s Meer gefalle», jedoch vom Inspektor des Marine- Arsenals und von dem Maschinisten des Danlpsers gerettet worden. Washington. Tie internationale Konferenz zur Feststellung des eisten Meridians bat eine Reiolution angenommen, die sich iür Greenwich als den sür den gemeinsamen Meridian zu bestimmen den Ort ausspricht. Der französische und der brasilianische Dcle- girte entbieltcn sich der Abstimmung, der Delegirtc von San Do mingo stimmte gegen die Resolution. Die Berliner Börse verlief sehr still. Amangs war die Haltung fest, später trat Abschwächung ein. Spekulative Banken schlosse» ans gestrigem Niveau. Bahnen ohne einheittiche Tendenz, Ostpreußen nnd Marienbuiger schwächer, ebenso Franzosen. Speku lative Bergwerke setzten bisher als generii ein, wurden aber später, in Folge migüiisttger Divideiidciigernchte. bedeutend geworfen. Dortmunder schlossen 3. Lanrahütte IM Prozent niedriger als gestern. Fremde Renten -icmlich lest. Die Nachhöric war besser. Jin Kassa- Verkehr waren Banken still, Dresdner Bank höher. Bahnen waren ebenfalls still, Stamm-Prioritäten nachgebciid. Bergwerke vorzugs weise anziehend, Industrien wenig lebhaft und meist schwächer, Solbrig i Prozent besser. Denlschc Fonds waren ruhig nnd fest, österreichische Prioritäten behauptet. AranN«« n. M„ >4. Oelrdcr. oreoti 237'/,. Oisat»d»>m 253'/,. Lombarden 128«/,. «Oer LroN —. Oett. SUdcrreiite —. Poioencnte —. Aalizier —. Oefterr. Goldreme —. <»/, Niig. Goldreme —. 77« Rollen —. 00« Rollen —. l>. vrlinianleibc —. Reneste Unaar. GoldonleNic0. Ollintanleidk —. Unqor. Papiere. Dirconlo >08. Sappl« 50', Aotikardb.geil. Wien, ll. October. llredll 254,io. §:aa>sbalm . Lombarden — —, Rordwslb. —. Marknolen —. Ung, «Voldr, —. LlbetlmI —. Fest, LokalrS und SiitMckeS. — Se. Mas. der K ö n ig wird in Begleitung deS Flügeladju» tauten Major v. Schimpfs nächsten Sonntag zur Beiwohnung der Feier der goldenen Hochzeit des Fürsten Anton von Hohenzollcrn nach Sigmaringen reisen und daselbst mit Ihrer Maj. der Königin, welche zur Zeit noch in der Weinbura am Bodensee weilt, Zusammen treffen. lieber die Rückkehr der Maicstäten ist bis jetzt etwas Definitives noch nicht bestimmt. — Se. Maj. der König spendete für die Abgebrannten in Frankenthal 150 Mark. ! - Ihre Maj. die Könitzin ist Montag Abend im besten Wohlsein von der Weinbura m Sigmaringen eingetroffen. Da über das Befinden des greisen Fürsten Hohenzollern ungünstige Nachrichten nicht weiter eingegangcn sind, so bcgiebt sich Se. Mäj. der König voraussichtlich am 19. d. M. cbendorthin. Nack der Rückkehr aus Sigmaringen gedenken die Königlichen Majestäten mindestens den ganzen November in Strehlen zu verbleiben. Später, nach licbcrsieoelung ins Residenzichlob, werden am Rönigl. Hose wieder eine Reihe größerer Festlichkeiten stattfinden. die unse ren Geschäftsleuten hoffentlich einen Ersatz sür die leider im Vor- j jahrc so traurig abgebrochene Saison bieten. — Se. Kgl. -Hob. Prinz Georg beehrte am Montag Nach mittag mit hoher Familie den Z ooIo g iscken Garten. Der Bestich galt diesmal in erster Linie dem Vogelhaus, dem von der Kronvrinjlichcn Familie selbst zwei reizende Kaladus zur lieber» Winterung waren übergeben worden. von deren Befinden sich die boben Henschasten selbst überzeugen wollten. Eines besonderen Woblwolleiis erfreuten sich dabei auch aufs neue die beiden kleinen Halsbandbäre». Ganz reizende Bilder gewährt gegenwärtig die herbstliche Färbung des Laubes, namentlich die Partien am Kanal, der momentan mit de» wilden, so reizend gezeichneten Brautenten ledbast bevölkert ist, während in den Gehegen der Wapiti, Edel- wie Damhirsche in ganzen Rudeln sich tummeln und nach frisch gesiillcnen Kastanien und Eichel» suchen. — Zur Fortsetzuna seiner Studien wird sich Prinz Friedrich A u g n st am 22. d. M. in Begleitung des Majors von der Planitz nach Straßburg zurückbegcbeu. — Major von M alortie erhielt den k. k. österreichischen Orden der eisernen Krone II. Kl. — Hofrath Pros. Dr. Niep er in Leipzig, sowie die Buch händler Albert B rockhaus und Karl Gcibel daselbst empfingen das Ritterkreuz I. Kl. des Sachsen-Ernestinischen Hausvrdcns. — Ter kgl. preuß. Gesandte Gras von Dönhofs kehrte von seiner Urlaubsreife nach Dresden zurück und hat die Geschäfte der preuß. Gesaudtschait wieder übernommen. — Major von K r c tz s cl, m a r vom 2. Feldartillerie-Regiment, bisher Lehrer an der Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin, er hielt den rochen Adlerorden 4. Kl. - Dem sächsischen Armee-Korps ist wiederholt die Ehre zu Tbcil geworden, ausländische Offiziere in dem hier be stehenden Dienstbelricbe unterweisen zu können, so ist nun auch der Königlich schwcoische Premier-Lieutenant vom Generalstabe. Wn- lich war auch bis zum vorigen Fahre der Kais." japanesiiche Pre mier-Lieutenant Jditti zu einjähriger Information beim 2. Feld- Artillerie-Regiment Nr. 28 in Pirna befehligt. Mit dem Ritter kreuz II. Klaffe des Aibrechts-Ordciis geschmückt, verließ derselbe unier Sachsenland um in die-Heimat!» zurückzukehren »nd dort daS hier Gelernte nutzbar zu machen. — Gutem Vernehmen nach kann unser Herr Jinanzminister mit den bisherigen Erträgnissen der Staats-Einnahmen (1884t wobt zufrieden sein, da sie seinen Voraussetzungen vollständig ent sprechen. Namentlich die Staatshahn-Einnahiiien ergeben erfreu liche Resultate. Zurückgeblieben sollen die Erträgnisse des Königt. Stciiikohleiuuerkes in Zauckerode sein; gegen die Eoncnrrenz der böhmischen Braunkohle ist nicht autzukommcii. Ob die Uebertchüffe der Staatseinnahmen abermals zu Eri»äßign»g der Einkommen steuer oder zur Inangriffnanme größerer Staatsbanken oder zur Vervollständigung des Eisenbahnnetzes oder zu allen diesen Zwecken zugleich verwendet werden, ist jetzt, wo noch nicht einmal die Hälfte der Finanzperiove verstrichen, eine »nissige Frage. — In der vorgestrigen gciiicinjch örtlichen Sitzung von Rath und Stadtverordneten, welcher Herr Ober bürgermeister Dr. Stübcl Präsidirte, ist, wie wir schon gestern am Kopse kur; mittheilten, beschlossen worden: daß die Diffcrcnzpunkte über den Haushaltplan einer gemcmichasttichen Kommission zur Be- ralhimg überwiese» werden, zii welcher das Nalkskollcgium 10 Mit glieder nnd das Sladwerordnetciikoliegiinn seine» Finanzansschuh (gleichfalls Mitglieder) adordncn. Bis »ach Ausspruch dieser Kommission, die bereits morgen, Mittwoch, ihre schwere Thätigkeit beginnt, denn cs sind sehr viele streitige Punkte ahziiwägcn und über prinzipielle Vcrwaltiiiigssrageu sür die Zutunst Beschlüsse fest« znstcllcii, bleibt die Beschliisffassung bezüglich der Höhe des letzten Tennincs der Genienideanlage ausgesctzl. Sowvhl vvn Raths- Seite», wie Seitens der Stadtverordneten, ivmdc an die Kommis sion die Bitte gerichtet, idre Arbeit so schnell als möglich zu Ende zu iührcii. Der Hinweis des Rathcs, de;, besten Rcleceniui. Herrn Stadtmch Bönffcd, aut das bereits nahe Ende des Jabrcs und darauf, daß die Steuerzahlung der Enuvohiicrschast umso schwerer werde, je näher Weihnächte» heranriicke, trat a»s allseitiges Eurver« sländnih. Iii die Bcutthuiig der ciiizelncu Differenzpiinkte. d. h. de« viele» von den St.-V gemachten Abstriche beim diesjährigen Haus haltplan wurde gar nicht cingetreten, da, wie man übereinstimmend ciiisah, bei der Ansdehniiiig des borliegeiiden Materials und den vielen eimchlageudcn Meimnigsverjchiedeiiheiten, selbst wenn man bis 'ii die liefe Nhnhl hinein hätte sitzen wollen, ein Fertruwerdcu
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