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Dresdner M Journal. königlich Sächsischer Staatsairzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. bitweise Nebenblätter: Landtag-beilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. G. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank - Verwaltung, Übersicht«« de» k. S. Statistischen LandeSamtA über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen deS K. S. LandeSversicherungSamtS, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der LandeS- BrandversicherungSanstalt, BerkausSltste von Hol-Pflanzen aus den A. S. StaatSforstreviereu. Sir. 292. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <1 Mittwoch, 17. Dezember 19l3. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Iwingerstraße 16, sowie durch di« deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 21295, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungStetle 30 Pf, die 2spaltlge Grundzeil« oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem RedaktionSstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Auf Bahnhof Neuland bei Aachen fuhr gestern nachmittag beim Rangieren eine Lokomotive in die Flanke des einfahrenden Personen;ugS 680. Der Lokomotiv führer de» Perfonenzug» wurde getötet und der Heizer schwer verbrüht. Sieben Reisende wurde» leicht verletzt. * Bei Biadolentz iu Galizien sprangen acht Arbeiter anS einem auf freier Strecke zum Stehen gebrachten Zuge, da ein Waren durch Unvorsichtigkeit eines Passagier» in Brand geraten war, und wurden von einem Schnellzug überfahren und getötet. In der italienisch:» Kammer verbreitete sich der Minister de» Auswärtigen Marquis di Sau Giuliano sehr eingehend über die italienische Außenpolitik. Kardinal Rampolla ist gestorben. * Frankreich hat dem englischen Vorschlag zur Regelung der albanischen und Jnselfrage zugestimmt. Der französische Senat sprach der Regierung mit 261 gegen 5« Stimmen das Vertrauen aus. Japan verweigert die Räumung von Tschili. * Das Heim der Heilsarmee in Cinrinnati wurde durch Feuer zerstört. Acht Personen sind umgekommen, 2« wurden verletzt. Amtlicher Teil. Ministerinm des Königlichen Hauses. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Hoflakai Loose und der Chauffeur beim Königl. Marstall Manig das ihnen von Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich, Apostolischen Könige von Ungarn, verliehene silberne Verdienstkreuz annehmen und tragen. Bekanntmachung. Auf Grund deS § 805 der Reichsversicherungsordnung wird der nach Anhörung des Genossenschaftsvorstandes von dem Reichsversicherungsamt für die Jahre 1913 bis 1915 festgesetzte Prämientarif für die Versicherungsgenossenschaft der Privatfahrzeug- und -Reittierbesitzer nachstehend be kannt gemacht. Berlin, den 10. Dezember 1913. Das Reichsverstcherungsamt. Abteilung für Unfallversicherung. (gez.) Dr. Kaufmann. Prämientarif für die Versicherungsgenossenschaft der Privatfahrzeug- und 'Reittierbesitzer. Gültig für die Jahre 1913 bis 1915. Lfde. Nr. Gefahrklassen Vom Hundert de- Entgelt- zu ent- richtende Prämie M. Betrag der für jede angefangene halbe Mark de- ' in Betracht kommenden Ent gelt» zu ent richtenden Prämie Pf. 1. «efahr,lasse ä. Tätigkeiten beim Halten von Fahrzeugen auf Binnen gewässern 1,20 0,60 2. 3. »efahrNaffe ». Tätigkeiten beim Halten von Kraftwagen Tätigkeiten beim Halten von Reittieren 1,80 0,90 4. Tätigkeiten dein, Halten von Landfahrzeugen, die durch tierische Kraft bewegt werden 5 6 »efahrtlasse c. Tätigkeiten beim Halten von Luftfahrzeugen mit moto rischer Kraft Tätigkeiten beim Halt«» von Freiballon» 2,40 1,20 Festgesetzt gemäß Z 804 der Reichsversicherungs ordnung. Berlin» den 10. Dezember 1913. Das Reichsverftcherungsamt. Abteilung für Unfallversicherung. 1 19489 (gez.) Dr. Kaufmann. 9236 Bei der am 1. d. M. vorgenommenen Wahl eines außerordentlichen pharmazeutischen Mitgliedes des Landes gesundheitsamtes und eines Stellvertreters für dieses Mitglied für die Jahre 1914 bis mit 1918 ist Apotheker Dr. Stich in Leipzig zum außerordentlichen Mitgliede wieder- und Apotheker Dr. Stock in Wurzen zum Stellvertreter neugewählt worden. II L 1009» Leipzig, am 12. Dezember 1913. 9230 Königliche Kreishauptmannschaft. Auf Antrag beteiligter Handwerker wird in Gemäß heit von §8 lOOu Abs. 2, 100 d der Gewerbeordnung hiermit angeordnet, daß vom 1. Januar 1914 ab fämtliche Gewerbetreibende, welche im Amtsgerichtsbezirke Leisnig das Barbier-, Friseur- und Perückenmacher-Handwert ausübeu, der Barbier-, Friseur- und Perückenmacher- (Zwangs-) Innung zu Leisnig (mit dem Sitze in Leisnig) anzugehören haben und daß von diesem Zeitpunkte an der Amtögerichtsbezirk Leisnig aus dem Bezirke der Barbier-, Friseur- und Perückenmacher-(Zwangs-) Innung zu Waldheim auszuscheiden hat. IV 2852 Leipzig, am 15. Dezember 1913. 9231 Königliche Kreishauptmannschaft. Amtlicher Sericht des Königlichen Landes-Gesundheitsamte» über den Stand von Viehseuchen am 15. D zember 1913 im König reiche Sachsen. 1. Maul- und Klauenseuche. Amtsh. Kamenz: Bischheim (1); Löbau: Oberoderwitz (2); Zittau: Spitzkunncrsdorf (1); Stadt Leipzig: (1); Amtsh. Leipzig: Lützschena (1), Rückmarsdorf (I), Stah meln (1); Zwickau: Crossen (1); zus. 8 Gem. u. 9 Geh. — 2 Gem. u. 2 Geh. 2. Schweineseuche einschl. Schweinepest. Amtsh. Kamenz: Laußnitz (1), Milstrich (1); Löbau: Großschweidnitz (I), Niederkunnersdorf (1), Nostiz (1); Zittau: Niederoderwitz (1), Rusdorf (1); Chemnitz: Bräunsdorf (1), Burkhardtsdorf (1), Grüna (1), Reichen hain (1), Rotloff (I), Schönau (1), Wüstenbrand (3); Glauchau: Oberlungwitz (1); Marienberg: Großolbcrs- dorf (I), Marienberg (1); Stadt Dresden (I); Amtsh. DreSden-A.: Goppeln (1); DreSpen-R.: Naundorf (!), Wilschdorf (1); Freiberg: Langenau (1), Naundorf (1), Niederbobritzsch (1), Reichenbach (1), Sayda (1), Seifers dorf (I); «raßenhain: Bobersen (I), Heyda (2), Ober rödern (1), Olsitz (1), Prausitz (1), Sacka (1), Meißen: Beicha (1), Wilsdruff (1); Pirna: Hofhainers- dorf (1), Pirna (I), Rugiswalde (1); Borna: TheuSdorf (1), Zschagast (1); Döbeln: Rittmitz (1); Grimma: Böhlitz b. Wurzen (1), Brandis (1), Cämmerei (1), Deuben (1), Großbarkau (1), Hohburg (1), Zweenfurth (1); Leipzig: Lindenthal (1), Wiederitzsch (1); Oschatz: Canitz (I), Döhlen (1), Kreina (1), Oschatz (1), Pulsitz (1); Rochlitz: Dürrengerbisdorf (1), Königshain (1), Ober- rossan (2); Auerbach: Schönbrunn (I); LlSnitz: Unter- marxgrün (I); Plauen: Grobau (1), Hauptmannsgrün (1); Jößnitz (1), Leubnitz (1), Neumark (1); Schwarzenberg: Niederschlema (1); Zwickau: Lauterbach (1); zus. 67 Gem. u. 71 Geh. — 76 Gem. u. 86 Geh. L. vrustsenche der Pferde. Amtsh. Bautzen: Seidau (1); Löban: Herrnhut (1), Taubenheim (1); Stadt Dresden (3); Amtsh. Meißen: Lommatzsch (1), Piskowitz b. Zehren (1), Schieritz (1); zus. 7 Gem. u. 9 Geh. — 6 Gem. u. 8 Geh. 4. Rottanfsenche der Pferde. Stadt Dresden (1); — 1 Gem. u. 1 Geh. 9238 (Behördliche Bekanntmachung«» erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 17. Dezember. Se. Majestät der König empfing vormittags die Hosdeparlewentschefs zum Vor trag. Allerhöchstderselbe wird Sich heute abend 7 Uhr 18 Miu., eiuer Einladung Sr. Hochfürstl. Durchlaucht des Fürsten zur Lippe zur Jagd folgend, nach Det mold begeben und am Freitag vormittag 9 Uhr 30 Min. hierher zurückkehren. Dresden, 17. Dezember. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg wohnte heute in Begleitung der Frau Oberhofmeisterin Freifrau v. Finck mehreren Christbescherungen bei, und zwar 10 Uhr 30 Min. bez. 12 Uhr in den Krippen und Kinderbewahr- anstalten des Dresdner Frauenverems, Seminarstraße 17 und Reitbahnstraße 7, 4 Uhr uachm. in der unter dein Johannisverein IV. Abt. stehenden Kinderbewahranstalt iu Nochwitz. Dresden, 17. Dezember. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde, H. z. S., wohnte heute vormittag II Uhr iu Begleitung der Hofdame Frl. v. Schönberg- Nothschönberg der Weihnachtsbescheriing in der Kinder- be^ahranstalt, Seminarstraße 17, und dann anschließend einer gleichen Feier in der Kiuderbewahranstalt, Palm straße 33, bei. Deutsches Reich. Das Kaiserpaar in München. Einpfang im Nat Haufe. München, 16. Dezember. Um 11 Uhr vormittags wurden Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin im neuen Rathaus empfangen. Im Magistrats sitzungssaale hatte sich die Sladtvertrctung versammelt, sowie Ehrenbürger und Ehrengäste der Stadt. Die Büsten des Kaisers und des Königs Ludwig III. waren zwischen Blattpslanzen aufgestellt. Davor stände» zwei Thronsessel. Gegenüber erblickte man eine Gruppe Ehrendamen in mittelalterlichen Gewändern von schwerer blauer Seide, sowie zehn Pagen in altdeutscher Tracht mit Wachssackeln. Tie Majestäten wurden am Portal rom Oberbürgermeister Dr. v. Borscht und anderen Spitzen der Stadtverlretung empfangen und die Treppe hinaufgeleitel. Die Majestäten nahmen vor den Sesseln Aufstellung. Der Oberbürgermeister hielt darauf eine Ansprache, in der er dec Liebe und Dankbarkeit, welche die Stadt München für Se. Majestät den Kaiser empfinde, Ausdruck gab. In höherem Maße als München sei keine Stadt vom Kaiser mit dauernden Zeichen werk tätiger Sympathie bedacht wordcu. München verdanke dem Kaiser in der Schackgalerie eine Kunstsammlung von Weltruf, iu dem Deutschen Museum eine» eittzigartigeu Ruhmestempel deutsche» Geistes uud könne sich rühme», des Deutschen Kaisers Majestät den vornehmste» Inhaber seiner goldenen Bürgern,evaille zu uenncn. Die Ansprache endete mit einem Hoch auf das Kaiserpaar. In das Hoch stimmten alle Anwesenden ein. Gesandter v. Treutler überreichte darauf dem Kaiser ein Manuskript, und der Kaiser verlas folgende Ansprache: Mein lieber Hr. Oberbürgermeister! Ich danke Ihnen herzlich für die freundlichen Worte, mit denen Sie Mich auch diese- Mal bei Meiner Anwesenheit in dem Mir so lieben Müinhen begrüßen, und Ich bitte Sie und die beiden hier versammelten Gemeinde kollegien, diesen Meinen Dank auch allen denen da draußen zu übermitteln, die gestern und heut« der Kaiserin und Mir einen so warmen, von Herzen kommenden und deshalb zu Herzen gehenden Empfang bereitet haben. Sie haben mit Recht darauf hingewiesen, daß Mich mannig fache Bande mit der alten Jsarstadt verbinden. Es ist Mir des halb stets eine besondere Freude und Genugtuung, in ihren Mauer« zu weilen und au- den wechselnde» Bildern, die sie dem Be schauer darbietet, allerlei Anregung zu schöpfe». Der Allmächtige Gott hat es gewollt, daß «S unseren Väter» vergönnt war, auf blutiger Wahlstatt di« Saat au-znstreueu, die so herrliche Früchte getragen hat. Damals wurde in heißem Ringen das weit« deutsch- Vater land gefügt; damals wurden allen deutschen Stämmen die Wege geebnet zu unbehinderter Entwicklung ihrer ideellen und materielle« Kräfte. Zu diesen günstigen Vorbedingungen wurden der jetzt lebenden Generation di« Segnungen langen ungestörten FriedenS -ut«il. Da sind «» wohl berechtigte, ernst« Frag«», ob dt«s« Gunst der Zeiten auch richtig au»genutzt wird, ob die Söhn« d«r