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ZS. Jahr- Montag, -en 2«. Februar 1-ZS Zm Fall« oo» h-tz«r«k »«walt. tUrbot, «I»tt«t«n»«, ««ttl«»» ftSamz-x ha» d« ««« W«ib»n,U«ld«i>»« UI« Nnspillch«, lall« »I« g«IUi«, tn »«fchilnv«, U«I«»^. «» lpälel o»«i »ich» «lchelnt. L«lSll>»I,«tl ist L « « » » « » SqnlttiNun-: vteNxn.«., PolUr-i-b« »7, F«nnus Ml» , «lüli G«iqsst,stell«, Dl«» and veilag: Eilmanla vuchdruikeret and <Ukla, lh. an» ». Winkl, PoN.iftlast« l7. S«rnny »wir, Vosllch««! Nk. wrr, Bank: Sladldanl vke-d-n Rr. »<7S7 «rsq«ka « «al »S««nlN». SlrnaMHn v«-a-,pr«l, »ai<h lrllz«i «tnlchl. NI Pf- t»w> « Pf,. r«rg«il-»n 170; ,a,q »I« P»st l.70 «Inschiuhiiq V-stlldttwelluagH.bllk, pizll-uq « Pf,. Post.Pest.llgeld. Ilnjel-Nr. ll> Pf-., Sonnabend, und 8kstIa-^N«. » Psg. Ubbeftellangea mllfi«» lobtest«», «In« Woche vor stlblaal der ve»uz«ielt fchilftllch beim Verlag «Ingegin-«, fein. Uni«,, Lrlga dürfe. 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Black) Abschluß der Besprechungen mit den Beamten des spanischen Außenministeriums erklärte Senator Berard, er glaube nicht, daß die Besprechungen vor Mittwoch wieder aus genommen werden können. Mittwoch werde er erneut mit General Iordana zusammentressen, der in der Zwischenzeit General Franco gesprochen haben werde. Montag vormittag werde er mit dem britischen Geschäftsträger sprechen und sich anschließend nach San Sebastian und vielleicht über die Grenze nach Frankreich begeben. Auf jeden Fall könne nicht die Rede davon sein, daß er sich vor seiner Rückkehr nach Burgos etwa nach Paris begeben würde. Wenn er sich mit Außenminister Bonnet in Verbindung sehen müßte — und diese Möglichkeit würde er nicht abstreiten — so würde dies aus telephonischem Wege vor sich gehen. Dio Pariser Morgenpresse, die ass einziges anßenpolitisches Thema die Besprechungen Eenator Berards in Burgos behan del. verhält sich im allgemeinen in Ihren Ausführungen recht Paris, 20. Februar. Im Verlaufe umfangreicher polizeilicher Nachforschungen haben die französischen Behörden feststellen können, daß sowohl die oberste Leitung der marxistischen spanischen U. G. T.-Ge- werkschaft als auch der Verwaltungsausschuß der rolspanischcn C. N. T.-Organisatton seit einigen Tagen tn Toulouse ihr La ger aufgeschlageu haben. Die Leiter des C. N. T. wurden während der Flucht der Noten aus Katalonien von französischen marxistischen Gewerk- schaftsbriidern an der Grenze In Empfang genommen und nach Toulouse gebracht, wohin sie auch „ihr Material und ihre Ar chive" mitgeschleppt hatten. Sie zeigten sich sehr entschlossen, in den verschiedenen Konzentrationslagern und Sammelpunk ten für rotspanische Flüchtlinge aktive Agitation zu betreiben. Sie haben sogar ein D r u ck e r e t u n t e r n e h m c n in Tou louse aufgesordert, in spanischer Sprache eine bolschewistische Zeitung h e r z u st e l l e n, die in den Konzentrationslagern verteilt worden sollte. Die Leitung der roten U. G. T.-Gewerkschaft wurde sogar auf Kosten der Ar beitsbörse In Räumlichkeiten untergebracht, die der Stadt Toulouse gehören. In Toulouse befinden sich u. a. der „Generalsekretär" der U. G. T., Rodriguez, der „Verwaltungssekretär" Fretcls sowie 20 sührende Mitglieder dieser marxistischen Gewerkschaft. Auch sie haben während ihrer Flucht aus Katalonien „alles Material und die Archive" mitgcbracht. Aegypten erkennt Vurgos an Kairo, 20. Februar. Aegypten hat beschlossen, die natio- nalspanische Regierung anzuerkennen. * Der Vertreter Verns tn Vurgos Anbahnung der diplomatischen Beziehungen zu Nationalspanien. Burgos, 20. Februar. Der Vertreter von Peru suchte am Sonntag Außenminister General Iordana auf und überreichte ihm ein Schreiben des peruanischen Außenministers, welches den Wunsch der Regierung von Peru zum Ausdruck bringt, diplomatische Beziehungen zu der nationalspanlschen Regierung anzubahnen. Klare Worte aus Vurgos Frankreichs Presse sagt Nationalspanien und meint dl« spanischen Erze. Der nationale Rundfunksender beschäftigt sich von neuem mit den französischen Pressestimmen, die so plötzlich ein bisher ungewohntes Interesse für einen baldigen Endsieg des natio nalen Spaniens zeigen, dabei aber gleichzeitig die Bedeutung der spanischen Bodenschätze wie Blei und Pyrit hervorheben. Demgegenüber müsse das nationale Spanien an die Haltung Frankreichs während der vergangenen zwei Jahre erinnern. Frankreich sei für die Verlängerung der Krieges verantwortlich. Auch heute dulde man noch jenseits der Pyrenäen die ungesetz liche Tätigkeit des sogenannten Präsidenten Azana In Paris. Im übrigen entspreche die plötzliche auffällige Schwenkung der Presse keineswegs der Haltung der französischen Behörden, welche die Flüchtlinge in menschenunwürdigen Lagern unter brächten und außerdem noch mit dem Gedanken spielten, das abgelieserte Kriegsmaterial als Pfand für die Verpflegung de? zurückhaltend. Viele aus Burgos vorliegende Meldungen ha ben in den Pariser Redaktionen einen eindeutigen Eindruck aufkommen lassen, daß nach Ansicht der führenden Kreise in Vurgos die Anerkennung der nationalspanischen Regierung durch Frankreich nicht der Gegenstand eines Handelsgeschäftes sein kann. Wenn die meisten Blätter auch den pessimistischen Ein druck. der «och am Eonntagnachmittag Uber den französisch spanischen Besprechungen gelegen hat, mit bewußtem Still schweigen übergehen, so sind die Nachrichten über den vorüber gehenden Abbruch dieser Besprechungen doch zu spät in Paris eingetroffen, so daß sie von der Presse noch nicht kommentiert werden konnten. Man liest jedoch fast allgemein zwischen den Zeilen eine gewisse Enttäuschung darüber, daß General Franco es nicht für nötig befunden hatte, in Burgos selbst mit dem französischen Unter händler z u s a m m e n z n t r e s s e n. Die sowjetfreund lichen Blätter nehmen diese Entwicklung natürlich wieder zum Anlaß, um mit heftigen Worten die von der Pariser Regierung betriebene Politik zu verurteilen, und nur in einem oder zwei Leitartikeln liest man die schüchterne Anregung, Frankreich solle doch unter allen Umständen schnellstens Franco de jure anerkennen und einen Botschafter nach Buraos entsenden. Es ist jedoch sehr auffallend, daß die maßgebenden Pariser Blätter, u. a. der dem Qual d'Orsay nahestehende „Petit Pa- risien", der „Matin" und das „Journal", von jeglichem eigenem Kommentar In der genenwärtigen Phase der französisch-spa nischen Besprechungen Abstand nehmen. Flüchtlinge cinzubehalten. Solange hier kein grundsätzlicher Wandel cintrete, werde sich auch die Haltung Nationalspaniens nicht ändern. Warum hat Roosevelt den Urlaub abgebrochen? Selbst seine Freunde in London verstehen Ihn nicht mehr London, 20. Februar Die Londoner Morgenpresse berichtet, daß Roosevelt m i t Rücksicht auf „die Lage in Europa" seinen Ur laub abgebrochen habe. Die Blätter schreiben fast ausnahmslos dazu, daß es ihnen nicht klar sei, welche besonderen Gründe Roosevelt dazu veranlaßt haben könnten. In London wisse man jedenfalis nichts von irgendwelchen beunruhigenden Bar gängen in Europa. Auch die ganze Art der Ausmachung läßt darauf schließen, daß die Londoner Presse diesem überraschen den Schritt Roosevelts keine Bedeutung beimißt. Der diplomatische Korrespondent der „Times" vermerkt in diesem Zusammenhang, daß in den letzten Tagen in Whitehall kein Zwischenfall gemeldet worden sei. Es sei auch kein neues Symptom in einer Lage ausgctaucht, die seit einigen Wochen be reits eine aufmerksame und genaue Prüfung erfordert habe. Rewyorker Waffenversammlung sür Reulralltät Eine Massenversammlung in Ncwyork, die von dem Ge> neralkomitce für Amerikanismus und Neutralität einberufen worden und von mehr als 10 000 Personen besucht war. nahm einstimmig mehrere Entschließungen an. in denen unter anderem l>'e sofortige Anerkennung der Franco-Regierung durch die Ber einigten Staaten von Amerika verlangt wurde. Ferner wurde der Kongreß aufgesordert, allen Beamten der Exekutive die un bedingte Neutralität in ausländischen Angelegenheiten aufzuer- legen, zu verbieten, daß irgendeiner fremden Regierung geheime Sonderrechte eingeräumt werden und beleidigende, verächtliche Bemerkungen über Oberhäupter fremder Staaten zu verurteilen. Ein Bildnis des Radiopriesters Loughlin, das durch den Saal getragen wurde, wurde von der Versammlung laut be grüßt. Die Veranstaltung wurde eröffnet von Merwin Hart, dem Präsidenten des Stale Economic Council, der den Kommu nismus aus das schärfste verurteilte und unter dem lebhaften Beifall der Zuhörer feststem«, daß der Kommunismus von Eit ler aus Deutschland und von Mussolini aus Italien vertrielien morden sei. Auch er betonte, daß die Amerikaner sich nicht mit den inneren Angelegenheiten anderer Nationen befassen dürften. Velm Lleberholen an einen Lastzug geraten 2 Tote, 2 verletzte Bitterfeld, 20. Februar. In den Abendstunden des Sonn tag ereignet« sich aus der Reichsautobahn Berlin-Leipzig in der Nähe von Bitterfeld ein schwerer Autounfall. Ein aus Richtung Berlin kommender Leipziger Personenkrastwagen ge riet beim Ueberholen eines Lastzuges ins Rutschen und geriet gegen dessen Anhänger. Dabei wurden zwei Insassen des Per sonenkraftwagens getötet und zwei schwer verletzt. DI« Toi-, stammen, ebenso wie die beiden Verletzten, aus Leipzig. Oie Kurie vor -er Papstwahl Von unserem römischen Vertreter Rom, 20. Februar. In der Theatinerkirche Sant'Andrca della Valle wurde Freitag, wie bereits berichtet, von dem Nuntius am Quirinal, Borgougini Duca, im Beisein des Königs und Kaisers Viktor Emanuel III., der Königin und Kaiserin Elena, Mussolinis sowie der höchsten Staats- und Hof würdenträger ein Requiem für Pius Xl. zelebriert. Nuntius Borgongini empfing das Herrscherpaar am Eingang der Kirche und reichte ihm das Weihwasser dar. Unter den Trauergästen waren noch sämtlickp: Staatsministcr und alle in Rom wohnen den Annunziatenrittcr sowie der Seuat--präsiden> F derzani und Fürst Borghese als Vertreter der Abgeordnetenkammer zu nennen. Vor der Kirche versah ein Aufgebot verschiedener Truppengattungen den Ehrendienst. Das beim Quirinal beglau bigte Diplomatische Korps, der Fürst und Großmeister des Mal teserordens und zahlreiche hohe Militärs waren erschienen. Am siebenten Todestage Pius' XI. fanden in allen Domkirchen Ita liens feierliche Gcdächlnisgottcsdieuste mit Predigt der Ober hirten statt, soweit dieselben als Kardinäle sich nicht bereits nach Rom begeben hatten. Wegen des anläßlich des Todes des Papstes Freitag angeordneten nationalen Trauertages waren alle öffentlichen Gebäude und viele Privathäuser aus Halbmast geflaggt. , Die offizielle Bekanntgabe des Beginns des Konklaves erfolgt voraussichtlich noch heute nach Abhaltung des letzten der drei hochseieriichen Totenämter sür Pius XI., die unter Beteiligung der Kardinäle in St. Peter stattjinden. Man rech net jetzt damit, daß die Kardinäle bereits am 28 Februar abends ihren Einzug ins Konklave halten werden. Au dem selben werden schätzungsweise 210 Personen teilnehmen: jeder Kardinal wird von einem Geistlichen und einem Diener beglei tet sein. Die päpstlichen Magazine sind bereits vollbeschäitigt, um die Möbel, Teppiche, Betten uiw. für die Kardinalswoh- nungcn, die aus je drei Zimmern bestehen — eines sür den Kardinal, eines sür den geistlichen Sekretär und eines sür den Diener — herzurichten. Die ausgedehnten Räumlichkeiten des Konklaves werden sich im Vatikan zwischen dem Damalushof und dem Papageicnhof befinden. Alle Türen und Fenster wer den versiegelt und die Glasscheiben durch weiße Farbe undurch sichtig gemacht. Die vatikanische Teb'phou,zentrale bestellt natür lich weiter, aber die Drähte nach den Räumen des Konklaves sollen diesmal durchschnitten werden. Cs gibt also keine Mög lichkeit. von außen her an die Teilnehmer des Konklaves oder aus diesem unmittelbar nach draußen zu telephonieren. Sollte sich die Notwendigkeit eines Telephongesprächs ergeben, so muß dasselbe auf einem vorgcdruckten Zettel ausgeschrieben und dem Zensor vorgelegt werden, der alsdann einen Beamten mit der Weitergabe des Inhalts be'rane» wird. Im Konklave besteht Brieszensur auch für Briefe, die an Kardinäle gerichtet sind oder von diesen etwa geschrieben werden sollten. Zwei von innen und von außen bewachte große Drehtiirme werden am Damasushos und am Papageienhof als Zugänge zum Kon klave erbaut werden, da — wie schon erwähnt — dis übrig"» Türen und Fenster hermetisch verschlossen werd»» Die voll ständige Zurüstung der abgeschlossenen Räume des Konklaves nimmt beinahe eine Woche in Anlnruch. Auch diesmal wird m der Sixtinischen Kapelle wie während des Konklaves vom Februar 1922 über dem Altar der beruß ule Gobelin mit der Darstellung des Hl. Geistes angebracht werden. Das Befinden des KarHinalvikars Marchetti Sel- vaggiani, der sich vor einigen Wochen durch einen Unfall eine erhebliche Verletzung am Fuß zuzog, Kat sich inzwischen gebessert, so daß der Kardinal bereits auf einen Stock gestutzt gehen und alle seine amtlichen Obliegenheiten erfüllen kann Die Bestimmungen für die Wahlausübung erkrankter Kardi näle werden aber wahrscheinlich für den im achtzigsten Lebens jahr stehenden Kanzler der römischen Kirche Kardinal Bog gi lt n i angewandt werden müssen, da sich bei demselben — unge achtet seiner sonstigen Rüstigkeit — kürzlich eine Verschlim merung seines Starlcidens eingestellt hat. Auch dieser seltene Fall, daß einer der Kardinäle wegen eines schweren Augen leidens vielleicht nicht in der Lage ist, den Wahlzettel selb ständig auszusüllen, wird seine Regelung nach den Borschriften über die Behandlung der während des Konklaves ei krankten Purpurlräger finden. Der Erzbischof von München Freising. Kardinal Faul haber. hat Sonnabend nach dem von Kardinal Dolci in St Peter zelebrierten Requiem für Pins XI.. zusammen mit den Kardinälen von Tarragona und Bologna sowie dem Kurien kardinal Verde die absolutio ad tumbam erteilt. Der Erzbischof von Breslau, Kardinal Bertram, und der Erzbischof von Gran, Kardinal Scredi. haben Freitag alsbald nach ihrem Eintreffen in Rom an der Gencralkongregation der Kard näle teilgcnommen. Der Kardinal-Patriarch von Lissa bon ist Sonnabend früh mit dem Flug z e u g in Ostia an gelangt. Er ist mit 01 Jahren das jüngste Mitglied des Kar dinalskollegiums. Da die Kardinäle von Boston, Rio de Janeiro und Buenos Aires erst am 1. März abends zur Stelle sein können, wenn die Türen -es Konklaves bereits versiegelt sind, wird zu ihrer Einführung das gleiche Protokoll innegehalien werden, das für Kardinal O'Connell schon bei dem Konklave nach dem Tode Benedikts XV. beobachtet wurde. Die später Ankommenden werden von dem K o n k l a v e m a r s ch a ll Fürst Chigt, der sich ebenso wie der Gounerneur des Kon klaves, Prälat Mella di Sant' Elia, außerhalb des Konklave», aber In dessen unmittelbarer Nachbarschaft befindet, empfangen werden. Der Konklavemarsckall hat daun die Aufgabe, die bereits Im Konklave weilenden Kardinäle oon der Ankunft Skandalöse Zustände in Toulouse Sruckereiunternehmen ausgefordert, eine bolschewistische Zeitung in spanischer Sprache herzustellen